Seit der Steinzeit versuchten leidgeplagte Menschen, durch Eingriffe in den Körper Linderung oder Heilung ihrer Krankheiten zu erreichen – nicht selten mit furchterregenden Mitteln. So große Fähigkeiten sich manche Heiler auch bei den meist sehr schmerzhaften und gefährlichen Operationen erwarben – es dauerte bis zur Neuzeit, ehe sich die Chirurgie von einer Art Handwerkskunst zu einer medizinischen Wissenschaft entwickelte. In der vordersten Reihe derjenigen herausragenden Arztpersönlichkeiten, die an diesem Fortschritt maßgeblich beteiligt waren, steht ein Eifler mit altgermanisch klingendem Nachnamen: Karl Kaspar Siebold aus der einstigen Ritter- und Residenzstadt Nideggen.
Siebolds Lebensgang steht im Zeichen dieses Übergangs von der medizinischen Kunst alter zu der moderner Prägung. Sein Vater Johann Christoph praktizierte noch als traditioneller Wundarzt. Er erwarb damit genug Ansehen, um nicht nur Ratsherr in Nideggen zu werden, sondern auch die Tochter Esther des Bürgermeisters und Stadtschreibers Johann Peter Brünninghausen heiraten zu können; seiner katholischen Braut wegen trat Weiterlesen