Karl Kaspar Siebold

Seit der Steinzeit versuchten leidgeplagte Menschen, durch Eingriffe in den Körper Linderung oder Heilung ihrer Krankheiten zu erreichen – nicht selten mit furchterregenden Mitteln. So große Fähigkeiten sich manche Heiler auch bei den meist sehr schmerzhaften und gefährlichen Operationen erwarben – es dauerte bis zur Neuzeit, ehe sich die Chirurgie von einer Art Handwerkskunst zu einer medizinischen Wissenschaft entwickelte. In der vordersten Reihe derjenigen herausragenden Arztpersönlichkeiten, die an diesem Fortschritt maßgeblich beteiligt waren, steht ein Eifler mit altgermanisch klingendem Nachnamen: Karl Kaspar Siebold aus der einstigen Ritter- und Residenzstadt Nideggen.

Siebolds Lebensgang steht im Zeichen dieses Übergangs von der medizinischen Kunst alter zu der moderner Prägung. Sein Vater Johann Christoph praktizierte noch als traditioneller Wundarzt. Er erwarb damit genug Ansehen, um nicht nur Ratsherr in Nideggen zu werden, sondern auch die Tochter Esther des Bürgermeisters und Stadtschreibers Johann Peter Brünninghausen heiraten zu können; seiner katholischen Braut wegen trat Weiterlesen

Eine Minute vor Zwölf

Vieles liegt bei dieser Brunnenplanung im Dunkeln. Warum blieben die bisherigen Brunnenfiguren des Künstlers Henn unberücksichtigt,  wo sind sie geblieben? Warum wurde der Künstler nicht persönlich einbezogen?  Warum gab es nur Wettbewerbs-Ausschreibungen an Künstler aus dem Prümer Raum? Wozu im Ausschuss dieses Durchpeitschen im Schweinsgalopp? Warum erfolgte trotz unüberhörbarer Proteste kein Nachdenken und Einlenken? Der Glaube an die Allmacht der Planer, Verwalter, Experten und Politiker ist nicht mehr grenzenlos in unserer Bürgerschaft. Angesichts dieser geschlossenen Front der „Städteplaner“ müssen wir Bürger nicht mehr resignieren. Rücksichtslos „Fortschritt“ gegen Tradition ist Vergangenheit. In Gerolstein dürfen nicht immer wieder alte liebenswerte Strukturen und Architekturen beseitigt und durch Reißbrett-Ideologie ersetzt werden! Der Rondell Vorplatz gehört mit zur Visitenkarte unseres Stadtkerns. Planer, Politiker und Bürger sollten ganz besonders bei dieser Gestaltungsänderung an einem Strang ziehen. Es ist aber leider schon eine Minute vor Zwölf! 
 
Wolfgang Meyer, Gerolstein

Kinderschänder in 53 Fällen

Die Umsetzung des Rechts in unserem Land lässt mich wirklich zweifeln, ob die Justiz das Recht hat, Urteile im Namen des Volkes zu sprechen. Sehr viele Urteile sind zumindest  für mich nicht nachvollziehbar und ich möchte mich an dieser Stelle dagegen verwahren, dass auch in meinem Namen solche Urteile möglich sind. Einem Kindermörder zahlt der Staat eine Entschädigung, ein Kinderschänder bekommt eine Bewährungsstrafe.  Irgendwelche Leute in Brüssel, die ihr Geld u.a. damit verdienen, festzulegen, wie eine Gurke in Deutschland auszusehen hat, legen fest, dass nicht therapierbare Gewaltverbrecher von besonderer Gefährlichkeit nicht in anschließende Sicherheitsverwahrung genommen werden dürfen. Es ist die Zeit gekommen, da müsste man den Staat verklagen, weil er die Rechte der Bürger auf Schutz und Unversehrtheit mit Füssen tritt.

Während man sich in Berlin Gedanken macht, wo man dem Bürger noch mehr aus den fast leeren Taschen ziehen kann, werden bereits bezahlte Steuergelder für den Schutz von Weiterlesen

Millionengeschenke und Millionenverluste am Nürburgring

Das wirklich traurige an der ganzen Nürburgring Geschichte ist die Tatsache, dass es nur ganz wenige Leute in der Eifel wirklich interessiert was in den letzten vier Jahren am Nürburgring „passiert“ ist. Wenn man jemanden auf dieses Thema anspricht, dann bekommt man meist als Antwort:  „Sei doch froh, dass das Steuergeld hier bei uns in der Region ausgegeben wurde, und nicht woanders“. Wo das Geld wirklich hingegangen ist, ahnen die Wenigsten. Das immer noch viele Millionen in falsche Kanäle fließen, ist ja schon eine traurige Tatsache, aber dass mit diesem Geld viele Betriebe in der Region um den Nürburgring in Ihrer Existenz bedroht werden, oder das z.B. Schwimmbäder geschlossen werden und für soziale wichtige Einrichtungen kein Geld mehr da ist, das ist eine Katastrophe!  Und einmal ganz davon abgesehen, dass dem Mythos Nürburgring evtl. ein irreparabler Schaden zugefügt wird.

H. Kiefer

Interview mit der CDU-Kandidatin zur Verbandsbürgermeisterwahl in Hillesheim, Elisabeth Escales

EAZ: Wie stehen Sie zur aktuellen Diskussion im Hillesheimer Land um erneuerbare Energien, insbesondere der Windkraft?
Elisabeth Escales: Erneuerbare Energien sind wichtig. Ihnen gehört die Zukunft. Ich denke durch den Ausbau dund die damit zwangsläufig einhergehende Weiterentwicklung könnte sich Deutschland insgesamt wieder einen weltweiten Technologievorsprung erarbeiten. Die Holzhackschnitzelheizungen sind auf den nur langsam nachwachsenden Rohstoff Holz angewiesen und unsere Biogasanlagen benötigen derzeit noch sehr viel wertvolle Ackerlandflächen, die damit nicht mehr zur Nahrungsproduktion zur Verfügung stehen. Grundsätzlich sind da Erdwärme, Solaranlagen und Windräder unproblematischer. Während sich die Solaranlagen in unseren Breitengraden nur durch Subventionen rechnen. bedeuten Windräder gravierende landschaftliche Veränderungen. Wir sollten bedenken, dass Windräder von der Klassifizierung her Industrieanlagen sind und ihre Auswirkungen auf den Tourismus unserer Region nicht kalkulierbar ist. Zusätzlich warnen Naturschützer vor einem Ausbau der Windkraftanlagen in unserer Region. Beeinträchtigungen der Landwirtschaft führen aktuell bei unseren niederländischen Nachbarn wieder zum Abbau der Windräder. Erdwärme, autonome Haushalte Weiterlesen

Katharina Müller

Zu den frappierenden Phänomenen deutscher Geschichte gehört es, dass vor der NS-Zeit gleich zwei katholische Frauen aus winzigen Eifeldörfern maßgebliche Fürsprecherinnen für die Rechte berufstätiger Frauen wurden. Während die in Michelbach geborene Maria Reese als Politikerin für die KPD im Reichstag saß, war Katharina Müller aus dem kaum 300 Seelen zählenden Westeifler Bauerndorf Niederweis seit 1921 Vorsitzende des Verbandes der weiblichen Angestellten (VWA). Diese Organisation kümmerte sich um die Interessen der weiblichen Handels- und Büroangestellten und war mit über 100 000 Mitgliedern die führende Vertretung der berufstätigen Frauen. Zusätzlich setzte sich Katharina Müller auch im Vorstand des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“, dem damaligen Dachverband der Christlichen Gewerkschaften, für die Rechte der arbeitenden Frauen ein. Die zielstrebige Eiflerin war in diesem Gremium die einzige Frau.

Begonnen hatte dieser ungewöhnliche Lebensweg 1887 in Niederweis, wo Katharina als Tochter des Mühlenbauers Franz Müller und dessen Ehefrau Margaretha geboren wurde. Wie die meisten begabten Eifelkinder Weiterlesen

Interview: …mit der CDU-Kandidatin zur Verbandsbürgermeisterwahl in Hillesheim, Elisabeth Escales

Frau Escales, worin liegen Ihre Stärken für das angestrebte Amt?

• Als Projektleiterin und Betriebsinformatikerin habe ich gelernt komplexe Aufgabenzusammenhänge zu erfassen, zu strukturieren und zielorientierte Lösungen zu finden und umzusetzen. Fähigkeiten, die mir auch im Amt der Bürgermeisterin von Nutzen sein werden. Der Ausgleich zwischen den verschiedensten Interessen, die Beachtung der finanziellen Restriktionen, aber auch Teamfähigkeit und Mitarbeiterführung sind wichtige Stärken, die ich aus meinem bisherigen Berufsleben mitbringe.  Die Verwaltungstätigkeit und das Wesen  öffentlicher Einrichtungen sind mir durch mein Studium aber auch durch meine Tätigkeit bei der Europäischen Union vertraut.

Welche Punkte sind Ihnen am wichtigsten?

• Ich denke die Kommunalpolitik lebt von Bürgernähe. Es ist wichtig, während der gesamten Wahlperiode präsent zu sein. Die Bürgermeisterin sollte jederzeit allen Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner und Repräsentant der Verbandsgemeinde zur Verfügung zu stehen. Häufig wurde mir glaubhaft gemacht, dass meine Mitbewerberin auch außerhalb Ihrer Erkrankung in den vergangenen acht Jahren Weiterlesen

Interview: Heike Bohn: „Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist wichtig“

EAZ: Die Kommunal- und Verwaltungsreform wirft ihre Schatten voraus. Kleinere Verbandsgemeinden, wie zum Beispiel Hillesheim, sind nach Auffassung der Landesregierung nicht mehr „in“. Die Einwohnerzahl sei zu klein, es werde zu viel Bürokratie für zu wenig Bürger vorgehalten. Da könnten nur Fusionen den Verbandsgemeinden noch helfen. Wie sehen Sie das?

Heike Bohn: Das kann man so pauschal nicht sagen. Wer unsere Hillesheimer Verwaltung kennt, der weiß, dass wir nur so viel Bürokratie wie nötig zulassen und mit einem zwar kleinen, aber sehr schlagkräftigen Team in kurzer Zeit sehr viel bewegen können. Richtig ist, dass wir insgesamt in der Bundesrepublik zu viel Verwaltung, Behörden, Bürokratie und Doppelzuständigkeiten haben. Und wenn wir immer weniger Menschen werden, können wir uns so viel Verwaltung nicht mehr leisten – und brauchen sie auch vermutlich nicht. Und da mittlerweile fast alle mit Computer und Internet umgehen können, wird sich auch zukünftig sicher viel mehr  online Weiterlesen

Dilettantismus und Ignoranz der Gerolsteiner Stadtpolitik

Wieder einmal haben sich in Gerolstein Bürgermeister, Verwaltung und Parteien das Recht und die Kompetenz angemaßt, ohne Information und Herstellung von Öffentlichkeit und Transparenz und ohne Hinzuziehung interessierter und fachkompetenter BürgerInnen über wichtige gestalterische Fragen der Raumgestaltung des Rondellvorplatzes zu entscheiden. Der Bauausschuss entschied sich für den Entwurf des Künstlers Bitzigeio(s.Bild). In Anbetracht des im Folgenden aufgeführten Handlungsverlaufes erscheint es eher dreist, dabei von einer angemessenen Bürgerbeteiligung zu sprechen.

1. Noch im Frühjahr 2009 hatte der Bauausschuss des Stadtrates Gerolstein einstimmig beschlossen, den Brunnen auf dem Rondellvorplatz in der bestehenden Gestaltung am Standort zu belassen und ihn nur zu sanieren.

Begründung:

• Standort und Form bleiben, weil der Brunnen mit der Rondelleingangsfassade gestalterisch ein Ensemble bildet (Platzgeometrie, Sandsteinmaterial, Kunst am Bau)

• Die Geometrie der Elemente sollte durch die neue Pflasterung noch betont werden.

• Der Brunnen wird von Einheimischen und Touristen positiv wahrgenommen und genutzt.

• In der aufgehobenen Fußgängerzone wirkt der Brunnen am Weiterlesen

Kommunalreform

Zu verschiedenen Artikeln in der Eifelzeitung bezüglich Kommunalreform ist einiges zu sagen.

Bei all den Tagungen der Lenkungsgruppe scheint doch noch nichts Produktives erreicht worden zu sein. Ursprünglich sollten ja alle Schritte miteinander abgesprochen werden, was aber von der Oberen Kyll  nicht eingehalten wurde (Aktion mit Prüm).

Gutachtenauszüge als Information den Bürgern zu verkaufen, hat mit Information wenig zu tun. Den Bürgern im Hillesheimer Land und an der Oberen Kyll sollte vielmehr klar gemacht werden, was alles verloren geht, wenn diese Dreierkombination (Gerolstein/Hillesheim/Obere Kyll) wirklich zustande kommen sollte. Warum wird nicht die bürgernahe Zweierlösung (auch dazu gibt es ein Gutachten) – Hillesheim/Obere Kyll – angestrebt. Hauptsitz der Verwaltung Hillesheim, Nebenstelle Jünkerath, eine Lösung, die von der Größe und dem Umfeld durchaus eine Chance hat. Ich glaube, dass die Bürger sehr wohl bereit sind, hinter dieser bürgerfreundlichen Konstellation zu stehen. Diese Variante scheinen aber weder Frau Schmitz noch Frau Bohn intensiver Weiterlesen

Andreas Burkard aus Greimerath

Bill Clinton, Oscar Wilde, Stephen Hawking und Hugh Grant – die Liste der Absolventen der altehrwürdigen Universität Oxford liest sich wie das „Wer ist Wer“ aus Politik, Wissenschaft, Literatur und Film. Oxford gehört zweifelsohne zu den besten Universitäten der Welt und fast zwangsläufig drängen sich Bilder von verschlafenen Türmen, Efeu-bewachsenen Gemäuern,  Gärten und Ruderern auf – eine Idylle in der exzentrische Professoren ihren Studenten die Welt erklären, unterbrochen nur vom fünf Uhr Tee und dem abendlichen Glas Portwein.

Für Andreas Burkard aus Greimerath, der seit 2007 an der Universität Oxford Islamwissenschaften studiert, steht fest, dass dieses traditionelle Oxford noch immer existiert und es dennoch in der Moderne angekommen ist: „Es ist besonders das Miteinander von Tradition und Veränderung, das Oxford so einzigartig macht. Natürlich sind holzvertäfelte, mittelalterliche Bibliotheken genauso wie der akademische Umhang seit Jahrhunderten unverzichtbarer Bestandteil des Studiums hier, dennoch wohnen wir nicht in einem Museum. In Weiterlesen

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