Verschandelte Landschaften, sinnlose Subventionen und Maden im Speck

In Bezug auf den Bau von Windkraftanlagen im Wald scheinen sich die Parteien im Landtag, ähnlich wie beim Großprojekt Nürburgring, ja relativ einig zu sein. Nur werden hier aus Millionengräbern bald Milliardengräber, aber was stört es die Herrschaften schon. Sie handeln nach dem Motto „Die Karre läuft eh gegen die Wand, da können wir ruhig noch ein bisschen nachhelfen“. Der volkswirtschaftliche Nutzen von Windkraftanlagen ist gleich null, weil kein einziges konventionelles Kraftwerk durch das ungleichmäßige Auftreten des Windes abgeschaltet werden kann.

Die Summe der zusätzlichen Kosten (in der Bundesrepublik über drei Milliarden Euro jährlich), wie sie beispielsweise beim Zurückfahren der Kraftwerke bei zu viel Wind entstehen, macht den Nutzen der Energie wieder zunichte. Rentabel sind die Windkraftanlagen nur durch hohe Subventionen, weil die Politik per Gesetz die Netzbetreiber (RWE, Eon und andere) dazu „gezwungen“ hat, den Windstrom ins Netz zu speisen und mit neun Cent pro Kilowattstunde zu vergüten, Weiterlesen

Die Richarts-Zwillinge aus Schwarzenborn

Oktober 1942: Eigentlich sollte die Geburt eines Kindes Freude auslösen, auch bei der Geburtshelferin. Doch nach der Geburt von Fritz, dem vierten Kind der Familie Richarts, geriet diese arg aus der Fassung: Ein  weiteres Kind war unterwegs. Dem war die Vorschrift, nach der bei Mehrlingsgeburten immer ein Arzt zugegen sein müsse und deren Nichtbeachtung der Hebamme Probleme bereitete, ziemlich egal. Es wollte einfach nicht auf das Eintreffen des Mediziners warten.  Also machte sie sich wieder an die Arbeit und verhalf innerhalb einer Viertelstunde Erhard an das Licht dieser Welt. 

Ihre Kindheit verbrachten die Zwillinge auf dem Bauernhof der Eltern im Kreis von weiteren vier Geschwistern.  Als erstes bewusstes Erlebnis prägte sich ihnen  noch der  Krieg beim Vorrücken der Westfront über Schwarzenborn im Februar 1945 ein. Wie für alle Kinder dieser Zeit waren die Jahre danach nicht üppig, doch war die Ernährung  mit hofeigenen Produkten gesichert.

Ab Herbst 1948 Weiterlesen

Offener Brief zum Thema “Windräder in der Eifel”

Ich lebe in der Furcht, dass in meiner Vulkaneifel etwas geschieht, das wir in ein paar Jahren nicht mehr reparieren können: Die Vernichtung unseres Waldes. Frau Merkel hat mit geradezu affenartiger Geschwindigkeit festgestellt, dass wir auf erneuerbare Energien umschalten müssen – also wir hier auf Windräder. Die Geschwindigkeit, mit der eine Fachfirma das alles servierte, war ebenso affenartig: Die  Ortsgemeinde, die bereit sei, diese Windräder aufzustellen, könne mit einem jährlichen Ertrag von nahezu 50.000 Euro pro Einheit rechnen. Weiterlesen

Peter Kremer

Im gleichen Herbst 1901, als mit dem Niederkailer Peter Zirbes „der erste Dichter der Eifel“ starb, wurde genau einen Monat zuvor einer Bauernfamilie 50 km weiter östlich als neuntes von 13 Kindern ein Sohn geboren, der ebenfalls den Namen Peter erhielt und später weithin als „der Dichter der Eifel“ galt: Peter Kremer aus Kaisersesch. Gemeinsam war beiden Autoren die elementare Bedeutung der Eifelheimat für ihr Werk, die Verankerung im christlichen Glauben, die traditionsgebundene Weise ihres Dichtens und Schreibens. Aber es gab auch markante Unterschiede. Dem Bauernsohn Kremer blieb eine Ausbildung über die Volksschule hinaus nicht verwehrt. Er durfte sowohl das Lehrerseminar in Wittlich als auch Ferienkurse an der Universität Bonn besuchen und qualifizierte sich 1927 mit dem Staatsexamen für Germanistik und Geschichte für das Lehramt an Gymnasien. Als Lehrer und Studienrat am Gymnasium zu Wittlich und – nach Kriegsteilnahme und Kriegsgefangenschaft in den USA – in Bernkastel-Kues verfügte Kremer über Weiterlesen

A1-Lückenschluss

Eine kleine Anmerkung zu Ihren Berichten bez. Lückenschluß A 1: Weiter so! Vielleicht hilft es auch mal mit dem Finger auf andere Autobahn-Neubauten zu zeigen. Die A4 wurde bei Eisenach verlegt. Eine bestehende Autobahn wurde von vor dem Hörselberg hinter den Hörselberg verlegt. Nötig? Bei Jena wird die bestehende die A 4 auch verlegt. Für diese Verlegung von bestehenden Autobahnen ist/war Geld da, und die Umweltverträglichkeits-Prüfungen wurden in weniger als 10 Jahren erbracht. Bei dem A 1 Lückenschluß ist nach über 40 Jahren für mich noch kein Ende absehbar. A1: Von Darscheid bis Gerolstein hat die neue Autobahn eine Oberfläche die schlechter ist als mancher Feldweg. Wer hat diese Streckenabschnitte abgenommen, dem Verkehr freigegeben und bezahlt? Eine Verschwendung von Steuergeldern für “Pfusch am Bau”.

Hans Schmitz, Lutzerath

Emil Zenz

Als ich mich 1993 erstmalig mit Dr. Emil Zenz telefonisch in Verbindung setzte, wusste ich so wenig wie er, dass ihm kein weiteres Lebensjahr mehr vergönnt war. Der Anruf erforderte einigen Mut meinerseits, denn mir war sehr wohl bekannt, dass der frühere Bürgermeister Dr. Zenz eine prominente Trierer Persönlichkeit ersten Ranges war, von der meine Professoren an der Uni Trier stets in Tönen höchsten Respekts gesprochen hatten. Ich hoffte, dass unsere entfernte Verwandtschaft – ich stamme sowohl väter- als auch mütterlicherseits von der gleichen Minderlittger Zens-Familie ab – ihn vielleicht geneigt machen würde, sich mit mir auszutauschen. Schnell stellte sich heraus, dass meine Bedenken unbegründet waren: Emil Zenz erwies sich als unkomplizierter, freundlicher und interessierter Gesprächspartner, der mir bereitwillig Auskunft über seine Eifler Herkunft gab.

Die Familie Zenz war erst mit Emils Vater nach Trier gekommen. Der mit Helena Schweisel verheiratete Großvater Josef Zenz (1821–1896) hatte noch als Weiterlesen

Windräder und Adenauers mein Geschwätz von gestern

Es ist schon vermessen wie viele Politiker die nichts drauf haben heute die Worte eines der verdientesten Deutschen in den Mund nehmen. Solche Sätze sollten geschützt werden. Nun zu den Provinzpolitikern die seit 2004 durch Kohle „Euros“ eine Wende in Bezug auf die Windräder vollzogen haben. 2004 hatte der Schutz unserer Natur Vorrang und eine „Verschandelung der Eifelwälder und –Berge“ kam bei fast allen Bürgermeistern der neuen Windräderbaugemeinden nicht in Frage. Aber was solls. Wir werden unsere letzten Vorteile verkaufen.

Sicher werden auch die Jagdpächter die entstehende neue Situation nicht ohne finanzielle Reduzierung der Jagdpachten hinnehmen. Noch eins zu den finanziellen Gesichtspunkten. Die Gemeinden mit hohen Gewerbesteuereinnahmen, Laufeld, Wallscheid und Großlittgen haben in der Vergangenheit natürlich die anderen Gemeinden unterstützt. Durch die Verbandsgemeinde, Kreis- sowie Abgaben ans Land verbleiben den Gemeinden nur etwa 15 % für den Gemeindesäckel. Das bedeutet, dass alle anderen Gemeinden in der VG Manderscheid Weiterlesen

Friedrich Prym

Drei der bedeutendsten deutschen Mathematiker des 19. Jahrhunderts stammen aus der Nordeifel. Neben dem Monschauer Elwin Bruno Christoffel sind hier die Dürener Peter Gustav Lejeune Dirichlet und dessen jüngerer Landsmann Friedrich Prym zu nennen. Der Letztgenannte, nach dem die „Prymschen Funktionen“ benannt sind, hat seine Eifler Heimat mehrfach in die Geschichte der Mathematik eingebracht: nicht nur durch den Geburtsort, sondern auch durch seinen Familiennamen, der auf eine Herkunft aus der Abteistadt Prüm verweist. Das weit verzweigte Geschlecht Prym zählt zu den ältesten der Nordeifel. In Aachen gehörte es zum Patriziat, später spielten die Prym eine wichtige Rolle in der Nordeifler Eisenindustrie, was zu engen verwandtschaftlichen Beziehungen zu anderen Eifler Familien mit klangvollen Namen der deutschen Wirtschaftsgeschichte führte. Friedrichs Vater Richard war reicher Tuchfabrikant, seine Mutter Ernestine entstammte der berühmten Eifler Unternehmerfamilie Schoeller. Friedrichs jüngerer Bruder Eugen Prym (1843–1913) zählte zu den großen Orientalisten seiner Zeit.

Seine Eltern hätten es Weiterlesen

Leserbrief zum Thema: A1-Lückenschluss

Die hiesigen Interessengruppen und Politiker machen sich zwar sehr stark für den Lückenschluss, was nach meiner Meinung nur Stimmungsmache ist. Was die Politiker angeht, sie wollen in erster Linie wieder gewählt werden. In NRW ist der Lückenschluss kein aktuelles Thema. Ich bin davon überzeugt, dass sich auch in den nächsten 10-15 Jahren, außer leeren Versprechungen, nichts ändern wird. Für mich stellt sich die Frage: Warum man die B51 zwischen Prüm und A1 nicht 4 spurig ausgebaut hat wo noch Geld mehr zu Verfügung stand. Dieses wäre für die Politiker kein großen Stimmenfang gewesen. Nur für die Eifelkreise Bitburg-Prüm und Vulkankreis Daun baut die Landesregierung keine so teuere Brücke. Die Landesregierung verspricht viel und hält keine Zusagen ein. Ob SPD,CDU und Grüne da sind alle gleich und wollen nur an der Macht bleiben. Ich finde auch den Weiterbau der A1 von Daun bis Kelberg als reine Geldverschwendung.

Dieter Florenz
 

 

Halbherziger Beschluss in Sachen „Rondellbrunnen“

Die Aufforderung des Gerolsteiner Stadtrats an die Bürger, ein eigenes Brunnenmodell für den Rondellplatz zu entwerfen, ist meiner Ansicht nach eine rein taktische Maßnahme, um das selbst verursachte Chaos auf die Bürger abzuwälzen. Daher finde ich nicht, dass es sich hierbei um eine Kompromisslösung handelt.

Denn die Ausgangslage ist klar: Schaffen es die Gerolsteiner Bürgerinnen und Bürger nicht, bis zum 31.10.2011 einen (!) adäquaten Vorschlag einzureichen, wird automatisch „die Raumtäuschung“ gebaut. Genau dagegen richtete sich aber das Bürgerbegehren, welches aus formalen Gründen zurückgewiesen wurde. Ich finde darüber hinaus, dass weitere Fragen mit der Lösung des Stadtbürgermeisters offen bleiben:
 
– Reicht es aus, wenn nur ein Bürger ein Modell einreicht oder muss es von der Mehrheit der Bevölkerung gewollt sein?
– Dürfen z.B. auch 15 Modelle aus der Bürgerschaft eingereicht werden? Wer entscheidet  dann über das eine Modell, welches in die Abstimmung kommt?
– Auf welche Weise soll Weiterlesen

Bernhard Stein

Die Reihe der bemerkenswerten historischen Phänomene, die mit der Eifel verbunden sind, reißt nicht ab. Oder ist es nicht erstaunlich, dass gleich zwei der wichtigsten Liturgie-Reformer der katholischen Kirche nach dem II. Vatikanischen Konzil Söhne Eifler Dorfschullehrer waren? Neben dem herausragenden Liturgiewissenschaftler Balthasar Fischer muss hier der „Liturgiebischof“ Bernhard Stein genannt werden. Wie Fischer hat er maßgeblich an der Neugestaltung der katholischen Liturgie mitgewirkt.

Der 1904 in Weiler bei Ulmen geborene Stein stammte aus einer großen Volksschullehrerfamilie. Sein Vater Nikolaus und seine Mutter Maria Eva (geb. Keßler) hatten für elf Kinder zu sorgen, von denen Bernhard das achte war. „Es ging arm zu daheim“, erinnerte sich Bischof Stein später an jene Zeit, als es in katholischen Familien als Sünde angesehen wurde, die Kinderzahl etwa aus ökonomischen Gründen zu beschränken. Armut bedeutete für die Stein-Kinder nicht, unglücklich zu sein. Im Gegenteil: „Aber wir waren froh miteinander“. Erst nach achtjähriger Weiterlesen

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