Brauchen wir Bräuche?Hat Tradition Zukunft?

Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkel unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben.
(Johann Wolfgang von Goethe)
 
Besseres kann kein Volk vererben
Als ererbten Väterbrauch.
Wo des Landes Bräuche sterben,
stirbt des Volkes Blüte auch.
(Volksgut)
 

Ob man nun den Spruch des weisen Gelehrten oder die Weisheit des Volkes zugrunde legt – beide Zitate drücken dasselbe aus. Bräuche sind Volksgut, ja ein Stück Kultur. Einmalig für eine Region, unverwechselbar und notwendig. Sie spiegeln das wider, was sich ein Volk, eine Region, eine Kulturlandschaft über Jahrhunderte erarbeitet und bewahrt hat.

Ob Mundart, Liedgut, Moden oder praktische Handlungen – Bräuche „verraten“ etwas von Traditionsbewusstsein, Identität und Einsatz für eine gewisse Heimatregion, für Menschen und deren Ort.

Wenn wir von „Brauchtum“ reden, ist zumeist von „Volksbrauchtum“, religiösem oder ländlich-bäuerlichem Brauchtum die Rede. Bräuche sind im Volk „gewachsen“, nicht verordnet. Bräuche werden Weiterlesen

Johannes Klassen

Die Geschichte der Hohen Domkirche zu Trier ist im 20. Jahrhundert in musikalischer Hinsicht mit keinem anderen Eifeldorf enger verbunden als mit Wallenborn. Aus diesem nur rund 500 Einwohner zählenden Ort in der Vulkaneifel gingen mit Professor Klaus Fischbach (geboren 1935) und Dr. Johannes Klassen zwei herausragende Musiker hervor, die über fünf Jahrzehnte lang als Domkapellmeister entscheidend zum kirchenmusikalischen Ruf Triers beitrugen.

Johannes Klassen wurde am 21. 12. 1904 als Sohn des Volksschullehrers Franz Klassen und dessen Ehefrau Barbara (geb. Becker) geboren. Wie sein älterer Bruder Peter besuchte er als Internatsschüler das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier. Peter drängte es zum Medizinstudium und er wurde später Chefarzt in Bonn; sein Sohn Dr. med. Dr. phil. Franz-Josef Klassen sowie weitere Nachkommen setzen diese ärztliche Tradition fort.  Johannes dagegen fiel schon in der Schulzeit vor allem durch besondere Musikalität auf. Er war nicht nur als Schüler im Domchor, sondern ihm wurde sogar im Abiturzeugnis Weiterlesen

Darstellung zum tatsächlichen Ablauf der Verkaufsverhandlungen für das Postgebäude Gerolstein

Die Darstellung zum Sachverhalt der Provisionsforderung so wie die weiteren Informationen über die Vertragsgrundlagen bei der Kaufabwicklung des Postgebäudes in Gerolstein durch den Stadtbürgermeister Bernd May sind in vollem Umfang wahrheitsgemäß in der Eifel-Zeitung der 16. Kalenderwoche dargestellt worden und werden von uns im Folgenden ergänzt und präzisiert:

• Wir haben die Verkaufsverhandlungen bis 3 Tage vor dem Stadtratsbeschluss ausschließlich mit Herrn Lux als Stellvertreter der Stadt Gerolstein geführt.
• Alle Voraussetzungen und Forderungen wurden erfüllt, sowie die Finanzierungsbestätigung zu Händen Herrn Lux am 18.3.2011 durch die Bank überstellt. Bestandteil war dabei auch die kostenfreie Überlassung des Durchfahrtsweges an die Stadt.
• Am 28.03.2011 bat Herr Lux in einem Gespräch in unserem Büro Herrn Dahm, ein Abschlussgespräch mit Herrn May zu führen.
• Herr May bestätigte am gleichen Tag um 17.29 Uhr telefonisch aus der Amtsverwaltung einen Termin für den kommenden Tag am 29.03.2011 um 11.30 Weiterlesen

Das Luxemburger Parlament und die Europäische Union: „Wir können manches bewirken“

Der Lissabon-Vertrag gibt dem nationalen Parlament in Luxemburg neue Möglichkeiten, um das Geschehen auf der europäischen Bühne mitzugestalten. Luxemburgs Kammerpräsident Laurent Mosar wünscht sich eine weitere Mitsprache der Abgeordneten.

Frage: Herr Präsident, nach dem Europareferendum 2005 gelobten die Parteien, mehr mit den Bürgern über europäische Fragen zu diskutieren und die Zusammenhänge besser zu erklären. Glauben Sie, dass die Begeisterung für die europäische Sache in den letzten sechs Jahren gesteigert werden konnte?
Mosar: Wir haben uns in den letzten Jahren schon bemüht. Man darf aber nicht vergessen, dass seither die Wirtschafts- und Finanzkrise die Politik vor ganz neue Herausforderungen stellte. Wenn Sparpakete dekretiert werden müssen, steigert das nicht unbedingt die Begeisterung. Europa fehlte in letzter Zeit sicher eine Vision oder zumindest ein großes Projekt, mit dem man die Bürger wieder für Europa begeistern könnte. Zuletzt konzentrierte sich alles vor allem auf ein Krisenmanagement. Das war sicher notwendig, reißt Weiterlesen

WEGE: VG Daun – bekanntlich gut!

Im April letzten Jahres startete Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, den Prozess WEGE – Wandel erfolgreich gestalten! Ziel des WEGE-Prozesses ist es, die Verbandsgemeinde Daun vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zukunftsfähig aufzustellen. Die Vision für die Zukunft der Verbandsgemeinde Daun lautet: „In der Verbandsgemeinde Daun leben – in einer gesunden Welt zu Hause. Lebenswert-gesunder Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsstandort“.

In unserer Interviewserie spricht Werner Klöckner mit der Eifelzeitung über den WEGE-Prozess und die Entwicklungsstrategie der Verbandsgemeinde Daun.

EZ: Herr Klöckner, heute sprechen wir über das Handlungsfeld „VG Daun – bekanntlich gut!“. Hier treten Sie mit einem gesunden Selbstbewusstsein auf, oder?
Klöckner: Genau, darum geht es, um das Selbstbewusstein unserer Bürgerinnen und Bürger. Wir haben hervorragende Standortqualitäten, reden nur zu wenig darüber. Warum tragen wir nicht überzeugt nach außen: „Wir dürfen dort leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen!“. Die Zeiten von „Eifel als preußisch Sibirien“ Weiterlesen

Jakob Plein-Wagner

So alt und traditionsreich wie der Weinbau an der Mosel ist die Töpferei in der Südwesteifel. Beide Kulturtechniken blühten schon zur Römerzeit in diesen Gebieten. 

Jakob Plein (1836-1903) aus Speicher, einem der uralten Zentren des Eifler Töpfergewerbes, trug bedeutend dazu bei, dieses gallorömische Erbe wieder zu entdecken und zeitgemäß zu erneuern. Heimatgeschichtlich hoch interessiert und kenntnisreich, entdeckte er im Raum Speicher nicht nur Brennöfen, unzählige Tonscherben und ein Brandgrab aus römischer Zeit, sondern entwickelte sich selbst zu einem der ökonomisch, technisch und künstlerisch  kreativsten Meistertöpfer seiner Zeit.

Jakob Plein, Sohn des Töpfers Johann Plein und dessen Ehefrau Anna Maria (geb. Remmy), verkörperte in vielfacher Hinsicht die Südwesteifler Töpfertradition wie kaum ein anderer. Seit vielen Generationen wirkten Angehörige der Speicherer Plein-Familien als Töpfer, Krugbäcker, Keramiker – eine Tradition, die bis zur Gegenwart des 21. Jahrhunderts besteht. Man kann davon ausgehen, dass sich schon 1485 unter den Gründern der Töpfer-Bruderschaft Vorfahren Jakob Weiterlesen

Thema: „Den Blick für alle Richtungen öffnen“ Behinderten endlich Chancengleichheit geben

Da sind wir wieder bei dem gleichen Thema, wie schon vor einigen Jahren. Plötzlich wird (wieder) das Thema „Behinderung“ aufgegriffen. „Den Behinderten eine Chance geben auf dem Arbeitsmarkt“ Doch nur die wenigsten setzten dies auch in die Tat um. Woran liegt es.

Vorurteile, Hilflosigkeit oder Ahnungslosigkeit. Aber es hat sich nicht wirklich was verändert. Was oft zu beobachten ist, dass viele schweigen oder viele reden sich heraus, entweder aus Feigheit oder Ich-will-nicht-damit-konfrontiert-werden. Immer wieder hört man auch Argumente, dass daraus Kostenlawinen entstehen könnten oder auch dass man Behinderte nicht mehr so schnell los wird, wenn man sie erstmal eingestellt hat. Meiner Meinung nach sollten wir das Thema sensibilisieren.

Was mich traurig aber auch wütend macht: Es gibt viele Behinderte Menschen, die sogar sehr gut ausgebildet sind und trotzdem verwehrt man ihnen die Chance, nur weil man es ihnen vielleicht nicht zutraut oder aus Unwissenheit. Beispiele gibt es dafür genug. Eine Weiterlesen

Leserbrief: Zum Bau der Hochmoselbrücke erreichte uns folgender Leserbrief:

Bei der Planung der Moselhochbrücke wurden gravierende Gegenargumente von Bürgern beiseite geschoben und sie durften auch gerichtlich nicht überprüft werden, weil der einzige Kläger, der BUND, nur für Planungsfehler bei Tieren und Pflanzen klageberechtigt war.

Es konnte noch nicht einmal das Fehlen eines geologischen Gutachtens für die Standfestigkeit der Brückenpfeiler eingeklagt werden.

Wissen unsere Volksvertreter eigentlich, dass Ingenieure am Ürziger Hang selbst in 29 m Tiefe noch keinen festen Untergrund erbohrt haben?

Der Ürziger Hang ist eine Besonderheit im Moseltal: Der Nordteil gehört zum Wittlicher Rotliegend-Graben, der untere Moselhang zum Rheinischen Schiefergebirge. Dazwischen liegt die Bruchzone, an der die Schiefergesteine 400 m in die Tiefe der Kruste eingebrochen sind, verbunden mit vulkanischen Eruptionen und der späteren Ablagerung der roten Wittlicher Sandsteine. Entlang dieser Bruchzone ist der Ürziger Hang tiefgehend instabil.
 
Nach dem AKW in Mülheim-Kärlich und in Nordjapan ist die Planung der Moselhochbrücke ein Weiterlesen

Balthasar Fischer aus Bitburg

Für Papst Benedikt XVI. war er einer der maßgebenden Liturgiker des 20. Jahrhunderts. Professor John McKenna (USA) bezeichnete ihn als Giganten und Pionier der liturgischen Bewegung. Kein Zweifel: Der Eifler Theologe Balthasar Fischer, Inhaber des ersten Lehrstuhls für Liturgie in Deutschland, war einer derjenigen, die die heutige Liturgie der katholischen Weltkirche entscheidend beeinflussten.

Balthasar Fischer (1912–2001) wurde in Bitburg als Sohn der Susanne Thomas aus Karthaus und des Volksschullehrers Balthasar Fischer geboren. Ob er sich als „richtiger“ Bitburger fühlte, ist nicht sicher, denn die Fischers waren eine Wittlicher Familie. Der Großvater des Theologen, der wie Sohn und Enkel Balthasar hieß, zählte als Gerbereibesitzer und Stadtrat, vor allem aber als Inhaber der Gastwirtschaft Fischer, zu den bekanntesten Bürgern der Säubrennerstadt. Nach den Schilderungen seines Schwiegersohnes, des Bausendorfer Lehrers und Autors Kaspar Hebler, war dieser Gastwirt und Ex-Gardekürassier ein stattlicher, starker Mann. Hebler: „Er besaß im Gegensatz zu seiner Frau Weiterlesen

WEGE: VG Daun – mehr Raum für Kinder, Jugendliche, Senioren und Familien!

Im April letzten Jahres startete Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, den Prozess WEGE – Wandel erfolgreich gestalten! Ziel des WEGE-Prozesses ist es, die Verbandsgemeinde Daun vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zukunftsfähig aufzustellen. Die Vision für die Zukunft der Verbandsgemeinde Daun lautet: „In der Verbandsgemeinde Daun leben – in einer gesunden Welt zu Haus. Lebenswert-gesunder Lebens-, Wohn- und Wirtschaftsstandort“.

In unserer Interviewserie spricht Werner Klöckner mit der Eifelzeitung über den WEGE-Prozess und die Entwicklungsstrategie der Verbandsgemeinde Daun. Das Thema in dieser Woche lautet „VG Daun – mehr Raum für Kinder, Jugendliche, Senioren und Familien!“
 
EZ: Herr Klöckner, verbirgt sich hinter diesem Handlungsfeld das Stichwort „familienfreundliche Kommune“?
Klöckner: Es ist mehr. Eine familienfreundliche Strategie unterstützt junge Familien bei der Verbindung von Beruf und Familie und lädt sie damit zum Bleiben und Kommen ein. Darüber hinaus möchten wir einen besonderen Blick auf die Situation von Kindern und Jugendlichen werfen. Weiterlesen

Der unerfüllte Wunsch der letzten Ruhe

Wie man zur letzten Ruhe gebettet werden möchte, so liegt man noch lange nicht. Zumindest nicht  in Ulmen. Wenn man hier als letzten Willen verbrannt und zusammen mit dem Partner in ein Urnengrab gelegt werden möchte, ist das leider nicht möglich. Dafür ist es erforderlich ein „Einzelgrab“ zu kaufen, wie für eine Erdbestattung. Dort hinein könnten dann auch zwei Urnen kommen. Normalerweise wird für ein Einzelgrab eine Platte zur Abstützung benötigt. Angeblich müssten bei zwei Urnen zwei Abstützplatten eingesetzt werden. Wobei die Übernahme der Kosten für diese zweite Platte nicht geklärt sind. Mir ist diese Vorgangsweise nicht verständlich.

Es gibt nur noch eine Möglichkeit zusammen die letzte Ruhe zu verbringen:

Einer kann, trotz Wunsch, nicht verbrannt werden und muss eine Erdbestattung in einem Sarg in Kauf nehmen. Der Partner kommt später in der Urne dazu. Bis vor einigen Jahren war es noch möglich zusammen in ein Urnengrab Weiterlesen

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