Wer nicht von dreitausend Jahren
sich weiß Rechenschaft zu geben,
bleib im Dunkel unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben.
(Johann Wolfgang von Goethe)
Besseres kann kein Volk vererben
Als ererbten Väterbrauch.
Wo des Landes Bräuche sterben,
stirbt des Volkes Blüte auch.
(Volksgut)
Ob man nun den Spruch des weisen Gelehrten oder die Weisheit des Volkes zugrunde legt – beide Zitate drücken dasselbe aus. Bräuche sind Volksgut, ja ein Stück Kultur. Einmalig für eine Region, unverwechselbar und notwendig. Sie spiegeln das wider, was sich ein Volk, eine Region, eine Kulturlandschaft über Jahrhunderte erarbeitet und bewahrt hat.
Ob Mundart, Liedgut, Moden oder praktische Handlungen – Bräuche „verraten“ etwas von Traditionsbewusstsein, Identität und Einsatz für eine gewisse Heimatregion, für Menschen und deren Ort.
Wenn wir von „Brauchtum“ reden, ist zumeist von „Volksbrauchtum“, religiösem oder ländlich-bäuerlichem Brauchtum die Rede. Bräuche sind im Volk „gewachsen“, nicht verordnet. Bräuche werden Weiterlesen