Interview: …mit der CDU-Kandidatin zur Verbandsbürgermeisterwahl in Hillesheim, Elisabeth Escales

Frau Escales, worin liegen Ihre Stärken für das angestrebte Amt?

• Als Projektleiterin und Betriebsinformatikerin habe ich gelernt komplexe Aufgabenzusammenhänge zu erfassen, zu strukturieren und zielorientierte Lösungen zu finden und umzusetzen. Fähigkeiten, die mir auch im Amt der Bürgermeisterin von Nutzen sein werden. Der Ausgleich zwischen den verschiedensten Interessen, die Beachtung der finanziellen Restriktionen, aber auch Teamfähigkeit und Mitarbeiterführung sind wichtige Stärken, die ich aus meinem bisherigen Berufsleben mitbringe.  Die Verwaltungstätigkeit und das Wesen  öffentlicher Einrichtungen sind mir durch mein Studium aber auch durch meine Tätigkeit bei der Europäischen Union vertraut.

Welche Punkte sind Ihnen am wichtigsten?

• Ich denke die Kommunalpolitik lebt von Bürgernähe. Es ist wichtig, während der gesamten Wahlperiode präsent zu sein. Die Bürgermeisterin sollte jederzeit allen Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner und Repräsentant der Verbandsgemeinde zur Verfügung zu stehen. Häufig wurde mir glaubhaft gemacht, dass meine Mitbewerberin auch außerhalb Ihrer Erkrankung in den vergangenen acht Jahren wenig in den Ortsgemeinden und bei besonderen persönlichen Ereignissen vor Ort war. Gerne möchte ich diese Lücke wieder schließen. Selbstverständlich  sollte ein Rathaus heute  offen, freundlich und einladend sein und sich mit seinen Servicezeiten am Bedarf seiner Mitmenschen orientieren. Wichtig ist auch die vollkommene Transparenz bei allen durch die öffentliche Hand vergebenen Aufträgen.  Karla Kirsche brachte insgesamt Fördergelder in Höhe von 330.000,-€ in die Verbandsgemeinde. Dieses Projekt mit seinen zweifelfrei guten Ergebnissen wurde leider zu großen Teilen ohne öffentliche Vergabeverfahren ausgeführt. Hier hätte sich sicher gerne der ein oder andere Unternehmer auch beteiligt und sich um einen Auftrag beworben, statt dessen wurde ein großer Auftrag im engen der Amtsinhaberin vertrauten FWG Bekanntenkreis vergeben. Ich möchte für die Zukunft gewährleisten, dass alle Aufträge aus unseren Steuergeldern mit offenen Vergabeverfahren erfolgen. Nur so kann meines Erachtens nach glaubhaft  ehrliche Politik gemacht werden. 

• Ein Arbeitsschwerpunkt der kommenden Legislaturperiode ist selbstverständlich die Beseitigung des in den letzten drei Jahren produzierten Haushaltsdefizits der Verbandsgemeinde. Vor allem der sinnfreie Ausbau der Gewerbeflächen im IGP hat hier zur Schieflage des Verbandshaushaltes geführt. Trotz freier erschlossener Gewerbe – und Industrieflächen wurde hier quasi auf Zuruf ohne entsprechende Verträge zusätzliches Gebiet erschlossen. Jetzt gilt es unseren Standort auszulasten und neue Unternehmen anzusiedeln, um die negativen Folgen dieser Fehlplanung zu beseitigen.

• Durch die anstehende Kommunal- und Verwaltungsreform, gilt es unseren Verwaltungs- und Schulstandort zu stärken und zu erhalten. Beides sind wichtige Faktoren für Attraktivität und Wirtschaftskraft in unserer Verbandsgemeinde. Leider wurde es bisher versäumt, die Bürgerinnen und Bürger zur anstehenden Kommunal- und Verwaltungsreform, nach Ihrer Meinung und Ihren Wünschen zu befragen. Schnell und unbürokratisch möchte ich die Bürgerbefragung zu diesem Thema nachholen, um dann ziel-sicher in die Fusionsverhandlungen zu gehen.  Die Verantwortung für die Realschule Plus wurde quasi zum Nulltarif von der Verbandsgemeinde übernommen. Gute Bildung für unsere Kinder braucht auch eine adäquate Finanzausstattung. Dringend muss hier nachgearbeitet werden, um unseren Schulstandort auch langfristig wettbewerbsfähig zu machen.

• Stellen müssen wir uns auch unseren Kernkompetenzen. Wir sind Grüne Lunge, Naherholungsgebiet und attraktives Urlaubsziel. Unser Tourismus befindet sich im Aufschwung und dieser Wirtschaftsfaktor sollte langfristig gesichert werden. Ein zeitgemäßer Internetauftritt ist hier ebenso noch erforderlich wie der Ausbau unserer Infrastruktur.

Welche Bedeutung hat für Sie die Infrastruktur unserer Region?

• Für Wirtschaft und Tourismus sind schnelles Internet, flächendeckende Mobilfunknetze und der Kampf um die Lückenschließung der A1 Grundvoraussetzung zum Überleben.  Schade, dass meiner Mitbewerberin diese Themen erst 3 Wochen vor der Wahl wieder einfallen. Gerade beim Lückenschluss der A1 reicht es eben nicht nur Mitglied in einer Bürgerinitiative für den Lückenschluss zu sein. Hier hätte ich mir in den vergangenen Jahren mehr Öffentlichkeitsarbeit gewünscht. Aktiver Kampf um die Schließung des Teilstückes ist hier angesagt.  Als Pendler kenne ich die Situation nur zu gut und weiß um seine Wichtigkeit. Als Mitglied des Kernteams der Bürgerinitiative „Wir wollen lernen“ habe ich im vergangenen Jahr erfolgreich mitgearbeitet. Wir konnten mit basisdemokratischen Mittel die von der Lanmdesregierung vorgesehene Schulnovellierung stoppen. Auch hier in der Verbandsgemeinde können wir mobil machen und uns aktiv für den Weiterbau der A1 einsetzen.

• Es freut mich sehr, dass jetzt einige unserer Gemeinden ein schnelles Internet bekommen. Glücklicherweise bekommen die Firmen Müller Kalk und Wotan Zement in Ahütte auf Ihre Eigeninitiative hin einen Gasanschluss von Hillesheim aus gelegt. Einzig und alleine den Repräsentanten unserer Ortsgemeinden ist es zu verdanken, dass nun in Zusammenarbeit mit einem großen Netzanbieter die Gunst der Stunde genutzt. Zusammen mit der Gasleitung  wurde bei den Arbeiten das für das Internet  benötigte Leerrohr mit verlegen. Mein Dank gilt daher an dieser Stelle ausdrücklich dem Unternehmer in Ahütte und den Ortsbürgermeistern und den Ortsvorstehern von Gemeinden wie Berndorf, Kerpen und Üxheim.

•  In den kommenden Jahren muss sich die Bürgermeisterin nun verstärkt der bisher nicht erfolgten flächendeckenden Bereitstellung eines schnellen Internets für die Verbandsgemeinde erfolgreich einsetzen. Dies werde ich auch gerne in Angriff nehmen.
 

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