Entdeckungen und Etabliertes – Nominierungen für Leipziger Buchpreis

Von Birgit Zimmermann, dpa

Nach drei Absagen wegen Corona wird die Leipziger Buchmesse wieder veranstaltet. Auch ihr Buchpreis bekommt seinen bewährten Rahmen zurück. 15 Titel in drei Kategorien sind dafür in der Endauswahl.

Ein «alter Bekannter», etablierte Autorinnen, Entdeckungen – die Nominierungen für den Preis der Leipziger Buchmesse 2023 decken eine große Bandbreite ab. Mit dem Österreicher Clemens J. Setz («Monde vor der Landung») nominierte die Jury am Donnerstag in der Belletristik-Kategorie einen Autor, der den Preis vor zwölf Jahren schon einmal gewonnen hat. Ulrike Draesner («Die Verwandelten») und Angela Steidele («Aufklärung. Ein Roman») zählen zu den festen Größen in der Branche. Joshua Groß («Prana Extrem») und Dinçer Güçyeter («Unser Deutschlandmärchen») komplettieren die Shortlist.

Die Jury-Vorsitzende Insa Wilke hob die Vielfalt hervor: «In diesem Jahr haben uns quer durch die Sparten die unterschiedlichen Ausdrucksformen fasziniert, mit denen einerseits Geschichte zum Spiegel gegenwärtiger Fragen wird und andererseits die unmittelbare Gegenwart befragbar und sichtbar wird in ihren Ambivalenzen und komplexen Konfliktlagen», erklärte sie.

Der Preis wird am 27. April in Leipzig verliehen. Nach Angaben der Messe hatten diesmal 161 Verlage insgesamt 465 Werke eingereicht. Der Preis wird in den Kategorien Belletristik, Übersetzung und Sachbuch/Essayistik vergeben. Er ist mit insgesamt 60 000 Euro dotiert – je 15 000 Euro erhalten die Gewinnerin oder der Gewinner, jede Nominierung ist zudem 1000 Euro wert.

Der Chef des Literaturhauses Leipzig, Thorsten Ahrend, schätzte die Auswahl in der Belletristik-Sparte als ausgewogen und überraschend zugleich ein. «Es ist ein starkes Statement, mit Clemens J. Setz jemand zu nominieren, der den Preis schon einmal gewonnen hat», sagte Ahrend. Das sei eher unüblich und spreche dafür, dass «Monde vor der Landung» ein herausragender Roman sei. Generell stünden alle Nominierten zu Recht auf der Liste – auch wenn es natürlich immer auch noch andere Autorinnen und Autoren verdient hätten.

Aus Sicht der Bloggerin und Buchhändlerin Tina Lohrenz ermöglicht es der Preis der Leipziger Buchmesse immer wieder, «kleine Perlen» zu entdecken. Das sei auch dieses Jahr wieder so, sagte die 32-Jährige, die den Buchblog «Frollein von Kunterbunt» betreibt. Die Auswahl sei zudem sehr politisch und berücksichtige auch unabhängige Verlage.

Unter den nominierten Übersetzerinnen und Übersetzern ist in diesem Jahr auch Antje Rávik Strubel, die 2021 als Autorin den Deutschen Buchpreis in Frankfurt gewonnen hatte. Sie steht für ihre Übertragung des Buches «Wer hat Bambi getötet?» aus dem Schwedischen auf der Shortlist. Außerdem wurden Nicole Nau, Johanna Schwering, Katharina Triebner-Cabald sowie Brigitte Oleschinski und Osman Yousufi nominiert. In dieser Kategorie sind vor allem kleinere Verlage vertreten.

Bei den Sachbüchern ist das thematische Spektrum ebenfalls groß. Sie reicht von Jan Philipp Reemtsmas Beschäftigung mit der modernen deutschen Literatur und dem Autor Christoph Martin Wieland («Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur») bis hin zur Ausbeutung der Natur in Afrika zu Gunsten westlicher Länder (Simone Schlindwein: «Der grüne Krieg. Wie in Afrika die Natur auf Kosten der Menschen geschützt wird – und was der Westen damit zu tun hat»). Nominiert sind außerdem Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey («Gekränkte Freiheit. Aspekte des libertären Autoritarismus», Birgit Weyhe («Rude Girl») und Regina Scheer («Bittere Brunnen. Hertha Gordon-Walcher und der Traum von der Revolution»).

Nach drei Corona-Absagen der Leipziger Buchmesse hintereinander rechnet Literaturhaus-Chef Ahrend damit, dass der Preis in diesem mehr Aufmerksamkeit als zuletzt erzeugen wird. Zwar wurde die Auszeichnung auch in den Vorjahren vergeben, aber es sei natürlich etwas anderes, wenn das live und nicht in einer Videoschalte gemacht werde, sagte Ahrend. «Es wird eine größere Wirkung haben. Das ist für die Branche und die Buchmesse wichtig und natürlich auch toll für die Autorinnen und Autoren.»

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Suters Roman über die Liebe und viele Wahrheiten

Von Christiane Oelrich, dpa

Zürich (dpa) – Der gebrechliche Dr. Stotz will seinen Nachlass ordnen und sichert sich für einen fürstlichen Lohn die Dienste des arbeitslosen jungen Juristen Tom Elmer. Zum Job gehören neben der Arbeit eine Wohnung im gleichen Haus, opulente Mahlzeiten, viel Alkohol und stundenlange Kamingespräche.

Schnell zeigt sich, dass die zentrale Rolle im Leben des Dr. Stotz eine mysteriöse Frau spielt. Was führt der Alte im Schilde, als er den jungen Anwalt Kiste um Kiste mit alten Dokumenten und Erinnerungen durchwühlen lässt?

Der Schweizer Autor Martin Suter hat wieder einen richtigen Roman vorgelegt, seinen elften. Der Name der mysteriösen Frau ist auch der Titel: Melody. «Er klingt wie eine Melodie, ist geheimnisvoll und hat etwas Verlockendes», sagt Suter der Deutschen Presse-Agentur. Und das wiederum klingt wie die Quintessenz der suterschen Schriftstellerei. Zu seinen Geschichten gehören oft so Verlockendes wie Liebe und gutes Essen, ein Faden wie eine Melodie und vor allem Geheimnisse um Schein und Sein. «Bei Melody ist es sogar ganz stark so», sagt Suter.

Langes Warten

Dr. Stotz kommt mit genügend Alkohol immer mehr in Fahrt, wenn er Tom seine Melody-Erlebnisse häppchenweise präsentiert. Was ist aber aus ihr geworden, nachdem sie vor mehr als 40 Jahren kurz vor der Hochzeit spurlos verschwand? Wirklich spurlos? Der Alte erweist sich als verdammt guter Geschichtenerzähler. Suter hinterlässt auf Toms Suche nach der Wahrheit immer wieder «Schein und Sein»-Spuren: «Suchen wir nicht alle nach einer Geschichte, die uns interessanter macht?» fragt ein Freund von Dr. Stotz etwa.

Anhänger von Suters bunten Roman-Welten mussten sechs Jahre auf das neue Buch warten, seit «Elefant» (2017). In der Zwischenzeit hat er das Protokoll seiner privaten Plaudereien mit dem Autor Benjamin von Stuckrad-Barre über Badehosen, Glitzer und LSD (2020, «Alle sind so ernst geworden») und eine Roman-Biografie über einen der bravsten deutschen Fußballer, Bastian Schweinsteiger, vorgelegt (2022, «Einer von euch»). Anders halt. Nun also wieder ein Roman ganz im suteresken Stil. Kostprobe: «Am Anfang trug er keine Krawatte. Seine Abschlussnoten waren Krawatte genug, fand er», oder: «Es roch nach Tabakpfeife, Kaffee und Vergangenem».

«Melody» ist ein Buch über die Tücken des Alters und die Eitelkeit mancher, vor dem Ableben noch ihre Biografie für die Nachwelt zu schönen. Und natürlich über die ewige Liebe. Darüber weiß Suter einiges, er ist seit fast 45 Jahren mit seiner Frau zusammen. Was ist das Geheimnis einer langen Liebe? Typisch Suter, geheimnisvoll: «Ich bin immer noch dabei, das herauszufinden. Das Leben ist eigentlich zu kurz, um sich richtig kennenzulernen, auch sich selbst.»

Wie ein Gitarrist ohne Verstärker

Mit «Melody» hat Suter auch eine andere Liebe wieder entdeckt: das Schreiben von Hand. Er habe einen Tablet-Computer gefunden, der Hand- in Druckschrift verwandelt. «Dadurch habe ich nicht jeden Tag ein paar Stunden an meinem Schreibtisch gesessen, sondern auch mal auf dem Sofa, im Garten, in der Bahn geschrieben – ganz «unplugged», wie ein Gitarrist ohne Verstärker», erzählt er. Es war eine gute Erfahrung. «Durch moderne Technik werde ich immer altmodischer, ich schreibe wieder von Hand, wie mit 16», sagt Suter.

Und noch einmal Melody: Was ist die Moral von der Geschicht’? «Meine Geschichten haben eigentlich keine Moral», sagt Suter. «Aber ich weiß, was Sie meinen. Es ist vielleicht: Es gibt nicht nur eine Wahrheit, es gibt viele Wahrheiten.»

 

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Eifel-Literatur-Festival erst wieder in 2024

Prüm (dpa/lrs) – Das nächste Eifel-Literatur-Festival geht erst in 2024 wieder an den Start. Die 16. Auflage der Reihe finde «aus organisationstechnischen Gründen erst wieder im Frühjahr 2024 statt, nicht in 2023», teilte Festivalgründer Josef Zierden in der Eifelstadt Prüm mit. «Es wird eine kompakte Auflage sein mit reduziertem, aber weiterhin hochkarätigem Programm.» Weiterlesen

Alois Hotschnigs erstes Bild von Mainz ist eine Schaffnerin

Mainz (dpa/lrs) – Alois Hotschnigs («Der Silberfuchs meiner Mutter») erster Eindruck von Mainz ist «das Bild einer Schaffnerin». Auf der Zugfahrt von seinem Wohnort Innsbruck nach Mainz habe sie seine «Sucherei nach dem Ticket» hinter Kufstein mit der Frage überbrückt, wo es denn hingehe, berichtete der neue Stadtschreiber am Dienstag in Mainz. Seine Antwort habe sie mit dem Satz kommentiert: «Sie fahren in die schönste Stadt Deutschlands.» Und auf seine Frage, wer ihm das denn sage, habe sie geantwortet: «Ich bin ein Mainzer Mädchen.»

Der österreichische Schriftsteller, der mit seiner Frau die Stadtschreiberwohnung bereits bezogen hat, kündigte an: «Ich habe vor, mich einzulassen auf Begegnungen.» Von dem Literaturpreis habe er vorher – «obwohl die Liste so lang ist» – nichts gewusst, räumte der 38. Preisträger ein – «und wenn ich es gewusst hätte, wäre ich nie und nimmer auf die Idee gekommen, mich selber einmal vorzustellen an diesem Ort». «Umso größer ist die Freude, weil sie so unverhofft ist, und weil die Begegnungen im Vorfeld (…) so freundschaftlicher Art waren.» Weiterlesen

Martin Suter und das Geheimnis der langen Liebe

Zürich (dpa) – Der Schweizer Bestsellerautor Martin Suter (75) setzt sich in seinem neuen Buch «Melody» (erscheint am 22. März) mit der lebenslangen Wehmut nach einer verschwundenen Liebe auseinander. Selbst hat er ein besseres Händchen als seine Hauptfigur: er ist seit fast 45 Jahren mit seiner Frau Margrith zusammen. Weiterlesen

«Liebes Arschloch»: Virginie Despentes ganz zivil

Von Sibylle Peine, dpa

Berlin (dpa) – Der Briefroman, scheinbar ein Relikt vergangener Zeiten, erlebt gerade seine Wiederauferstehung als zeitgemäßer Social-Media-Roman. So beim aktuellen Bestseller «Zwischen Welten» von Juli Zeh und Simon Urban, in dem sich zwei alte Studienfreunde einen heftigen Schlagabtausch mittels E-Mails und WhatsApp-Nachrichten liefern.

Im neuen Roman «Liebes Arschloch» der französischen Schriftstellerin Virginie Despentes wiederum sind es ein Schriftsteller, eine Schauspielerin und eine junge feministische Bloggerin, die sich in Instagram-Posts zu allen möglichen gesellschaftlichen Reizthemen fetzen.

Da die Social-Media-Kanäle geradezu berüchtigt sind für ihren wüsten Sprachfuror, scheint die Eskalation vorprogrammiert. Doch überraschenderweise schlägt Despentes, das «enfant terrible» der französischen Literatur, bekannt für ihre Kompromisslosigkeit und Unerschrockenheit, in ihrem neuen Roman ungewohnt versöhnliche Töne an. Statt Hass und Wut regieren am Ende Verständnis und Freundschaft zwischen den so unterschiedlichen Protagonisten. Ein zivilisierter Umgang, so die Botschaft, scheint auch im digitalen Zeitalter durchaus machbar.

Bei Insta fliegen die Fetzen

Am Anfang allerdings geht es heftig zur Sache. Oscar, ein aus einfachen Verhältnissen stammender Schriftsteller, hat sich einen gewissen Ruhm erarbeitet. Bis zu dem Tag, da die Bloggerin Zoé eine MeToo-Kampagne gegen ihn lostritt, nachdem sie von Oscar gestalkt wurde. Der wiederum zeigt sich genau als das uneinsichtige «Arschloch», das sie anprangert. Er tritt nicht nur gegenüber Zoé nach, sondern beleidigt auf seinem Instagram-Account auch noch die Schauspielerin Rebecca Latté. Diese einst von ihm verehrte Schönheit sei «heute zu einer Schlampe verkommen. Nicht nur alt. Sie ist auch auseinandergegangen, verlebt, schlechte Haut, ein schmuddeliges, lautes Weibsstück. Eine einzige Katastrophe.»

Doch die «Schlampe» zahlt es ihm in gleicher Münze heim. «Liebes Arschloch», schreibt sie, «ich habe deinen Beitrag auf Insta gesehen. Du bist wie eine Taube, die mir im Vorbeifliegen auf die Schulter kackt. Das ist dreckig und sehr unangenehm. Fiep, fiep, fiep, ich bin ein kleiner Angsthase, für den sich niemand interessiert, und winsle wie ein Chihuahua, weil ich davon träume, dass man mich bemerkt. Ruhm den sozialen Netzwerken.»

Natürlich kommt Despentes’ Roman als ein recht verspäteter Beitrag zur MeToo-Debatte. Schließlich war der Weinstein-Skandal schon im Jahr 2017. Allerdings muss man sagen, dass diese Debatte Frankreich mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung erreichte. Despentes trifft in ihrer Heimat auch einen Nerv, weil sie ihren Roman im Künstler- und Medienmilieu ansiedelt. Genau dort waren in den vergangenen Jahren die heftigsten MeToo-Skandale offenbar geworden, so wurde der langjährige Star-Fernsehmoderator Patrick Poivre d’Arvor von Frauen beschuldigt, sie belästigt und vergewaltigt zu haben. Das Thema treibt die französische Gesellschaft immer noch um.

Es geht auch um das Altern und Corona

Allerdings ist MeToo nur eines von mehreren gesellschaftlich relevanten Themen, die der Roman anreißt. Es geht sehr stark auch um verschiedene Süchte – bei Oscar ist es der Alkohol, bei Rebecca das Heroin, es geht um das Altern im Filmgeschäft und nicht zuletzt auch um Corona, denn die Geschichte ist in der Zeit der Lockdowns angesiedelt.

Aus der anfänglichen digitalen Pöbelei wird mit der Zeit Nachsicht. Oscar, das «liebe Arschloch», zeigt sich reumütig und einsichtig. Er bittet Zoé schließlich sogar um Vergebung. Beide, Oscar und Rebecca, stellen sich am Ende auch ihren Süchten.

Ist das zu viel der Harmonie? Vielleicht. Aber die Entwicklung der Figuren ist Virginie Despentes durchaus überzeugend gelungen, wie es ihr überhaupt leicht fällt, in die so unterschiedlichen Rollen zu schlüpfen. Das Buch kommt mal ruppig und motzig, dann wieder fast weich und verständnisvoll daher, immer aber unterhaltsam.

Virginie Despentes: Liebes Arschloch, Kiepenheuer & Witsch, Köln, 336 Seiten, 24,00 Euro, ISBN 978-3-462-00499-1

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«Ernährungskompass»-Autor Bas Kast gelingt neuer Bestseller

München (dpa) – Der in Landau geborene und in Berlin lebende Autor und Wissenschaftsjournalist Bas Kast (50) hat einen neuen Bestseller gelandet. Aus dem Stand habe es das am 1. März erschienene Buch «Kompass für die Seele» an die Spitze der «Spiegel»-Bestsellerliste vom kommenden Samstag geschafft, teilte die Verlagsgruppe Penguin Random House am Mittwoch in München mit. Den Durchbruch auf dem Buchmarkt hatte Kast 2018: «Der Ernährungskompass» verkaufte sich laut Verlag in den vergangenen fünf Jahren mehr als eine eine Million mal und wurde in mehr als 20 Sprachen übersetzt. Weiterlesen

Lindgren-Preis für Jugendbuchautorin Anderson

Stockholm (dpa) – Die amerikanische Jugendbuchautorin Laurie Halse Anderson wird in diesem Jahr mit dem Astrid-Lindgren-Gedächtnispreis für Kinder- und Jugendliteratur ausgezeichnet. Das gab die zuständige Preisjury am Dienstag in Stockholm bekannt. Die 1961 im US-Staat New York geborene Anderson sei eine der führenden Autorinnen Amerikas für junge Erwachsene, in ihren ausdrucksstarken Romanen bringe sie Erfahrungen von Heranwachsenden mit manchmal brutaler Ehrlichkeit zum Ausdruck, würdigte die Jury. Die Sehnsucht nach Liebe und Zugehörigkeit sei ein wiederkehrendes Thema ihrer Werke.

Der von der schwedischen Regierung gestiftete Astrid Lindgren Memorial Award – oft einfach als Alma abgekürzt – gilt mit einem Preisgeld in Höhe von fünf Millionen schwedischen Kronen (knapp 450 000 Euro) als weltweit höchstdotierte Auszeichnung für Kinder- und Jugendliteratur. Im vergangenen Jahr war er an die schwedische Illustratorin und Autorin Eva Lindström gegangen und somit im Heimatland der großen Kinderbuchautorin Astrid Lindgren («Pippi Langstrumpf») geblieben – nun geht er erstmals seit 2018 wieder über den Großen Teich. Weiterlesen

Diskussion um Änderungen an den «James Bond»-Romanen

London (dpa) – Die «James Bond»-Romane des britischen Autors Ian Fleming sollen zum 70. Jubiläum der Buchreihe in einer Neuauflage erscheinen, in der Begriffe und Referenzen, die heutzutage als anstößig empfunden werden könnten, entfernt und geändert wurden. Das bestätigte das Unternehmen Ian Fleming Publications, das sich im Besitz von Flemings Nachfahren befindet und die Rechte an den Romanen und Kurzgeschichten über den Geheimagenten 007 verwaltet. Zuvor hatte der «Telegraph» über die umstrittenen Anpassungen berichtet.

Umgang mit rassistischen Wörtern

«Einige rassistische Wörter, die jetzt wahrscheinlich großen Anstoß erregen», habe man geändert, gab Ian Fleming Publications (IFP) bekannt, «wobei so nah wie möglich am Originaltext und der Zeit festgehalten wurde.» Die Bücher der Neuauflage sollen zudem den Warnhinweis enthalten, dass die Romane in einer Zeit geschrieben wurden, als manche Begriffe und Einstellungen alltäglich waren, die heutzutage als problematisch empfunden werden könnten. Weiterlesen

Buchpremiere: Wolfgang Berghofer «Zwischen Wut und Verzweiflung»

Wolfgang Berghofer gehört zu den bekanntesten Akteuren der Wende in der DDR. Zu seinem 80. Geburtstag zieht er Bilanz. Die Politik der Bundesregierung gegenüber Russland hält er für falsch.

Umweltzerstörung, Energiekrise, Bildungsmisere, Krieg, Armut, Überproduktion und Profitgier: Der Publizist und Ex-Politiker Wolfgang Berghofer sieht die Welt am Abgrund und ohne entschlossenen Kurswechsel kaum Chancen für eine friedvolle Zukunft. «Die Konflikte, die vor allem ein Resultat unserer Produktionsweise sind, nehmen zu. Der liberale Kapitalismus nähert sich seinen Grenzen. Wenn er nicht reformiert wird, zerstören wir unsere Lebensgrundlagen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man könne nicht auf Teufel komm raus immer nur Wachstum propagieren und die Natur zerstören. Das sei zwar seit langem bekannt, aber nie so deutlich sichtbar wie heute.

Berghofer war von 1986 bis 1990 Oberbürgermeister von Dresden und zählt zu den bekanntesten Politikern der Wende in der DDR. Am vergangenen Samstag hatte er seinen 80. Geburtstag gefeiert. Weiterlesen

Buchprojekt mit Vorlesegeschichten aus Ukraine ist gefragt

Frankfurt/Main (dpa) – Der Krieg in der Ukraine hat Tausende Familien auseinandergerissen: Vor allem Frauen mit Kindern flohen seit dem 24. Februar 2022 in die Nachbarländer. Sie mussten sich nicht nur ein neues Leben in einem anderen Land aufbauen, sondern um die zurückgebliebenen Männer, Väter, Brüder bangen, die häufig in der ukrainischen Armee kämpfen.

Ein Projekt, das getrennten Familien vor allem mit kleinen Kindern eine Verbindung erhalten soll, wurde im vergangenen Oktober auf der Frankfurter Buchmesse gestartet. Die Schirmherrschaft dafür haben die First Ladies Deutschlands und der Ukraine inne, Elke Büdenbender und Olena Selenska. Weiterlesen

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