Leserbrief: Zum Bau der Hochmoselbrücke erreichte uns folgender Leserbrief:

Bei der Planung der Moselhochbrücke wurden gravierende Gegenargumente von Bürgern beiseite geschoben und sie durften auch gerichtlich nicht überprüft werden, weil der einzige Kläger, der BUND, nur für Planungsfehler bei Tieren und Pflanzen klageberechtigt war.

Es konnte noch nicht einmal das Fehlen eines geologischen Gutachtens für die Standfestigkeit der Brückenpfeiler eingeklagt werden.

Wissen unsere Volksvertreter eigentlich, dass Ingenieure am Ürziger Hang selbst in 29 m Tiefe noch keinen festen Untergrund erbohrt haben?

Der Ürziger Hang ist eine Besonderheit im Moseltal: Der Nordteil gehört zum Wittlicher Rotliegend-Graben, der untere Moselhang zum Rheinischen Schiefergebirge. Dazwischen liegt die Bruchzone, an der die Schiefergesteine 400 m in die Tiefe der Kruste eingebrochen sind, verbunden mit vulkanischen Eruptionen und der späteren Ablagerung der roten Wittlicher Sandsteine. Entlang dieser Bruchzone ist der Ürziger Hang tiefgehend instabil.
 
Nach dem AKW in Mülheim-Kärlich und in Nordjapan ist die Planung der Moselhochbrücke ein weiteres Beispiel wie geologische Strukturen des Untergrundes einfach ignoriert werden,.

Als erste Folge wird sich der Bau durch die komplizierte Statik verteuern, und bei der Gesamtfinanzierung dürften die über Jahre zu zahlenden Kreditzinsen und die Folgekosten für die laufende Unterhaltung der teuren Brücke nicht vergessen werden.

Damit kann ein Ausstieg aus dem Hochmoselprojekt auf  Dauer billiger werden als der Weiterbau.
 Außerdem muss man bedenken, dass für die Riesenbrücke nur noch 13500 Kfz am Tag prognostiziert werden, nicht 26000 Kfz wie die hiesigen Politiker in der Presse verkünden lassen.

Diese Brücke darf einfach nicht gebaut werden. Die geplanten Betonmassen der Pfeiler führen zu einem vollständigen Bruch mit der über Jahrtausende gewachsenen Kulturlandschaft des Moseltals, das ohne die Brücke gute Aussichten hat als Weltkulturerbe der UNESCO ausgezeichnet zu werden.

Aber noch ist es nicht zu spät nach einer landschaftsverträglichen Lösung zu suchen.
 
Dr. rer. nat.
Elisabeth von den Hoff
Wittlich 
 

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