Bürgerschaftswahl im Land Bremen ohne AfD

Bremen (dpa) – Die Alternative für Deutschland (AfD) darf bei der Wahl zur Bremischen Bürgerschaft am 14. Mai nicht antreten. Der Landeswahlausschuss verwarf zwei konkurrierende AfD-Listen für die Stadt Bremen sowie die Liste für die Stadt Bremerhaven. Die Entscheidung ist vor der Wahl endgültig. Sowohl die AfD-Vertreter vor Ort als auch der AfD-Bundesvorstand kündigten an, nach der Wahl das Ergebnis anzufechten.

Konkurrierende Wahllisten

Wegen eines tiefen Konflikts in der AfD im kleinsten Bundesland stand die Zulassung zur Landtagswahl seit langem in Frage. Zwei Landesvorstände streiten sich seit vergangenem Jahr, welcher von ihnen legitim ist. Sie reichten für die Stadt Bremen auch konkurrierende Wahllisten ein. Ein Wahlvorschlag stammte von einem sogenannten Rumpfvorstand um den Landesvize Sergej Minich. Der andere Vorschlag kam von einem sogenannten Notvorstand um die Bürgerschaftsabgeordneten Heinrich Löhmann und Frank Magnitz. Weiterlesen

NRW-SPD-Parteichef Kutschaty tritt zurück

Düsseldorf (dpa) – Gut zehn Monate nach der schweren Wahlniederlage der SPD bei der nordrhein-westfälischen Landtagswahl ist SPD-Landesparteichef Thomas Kutschaty zurückgetreten. Er habe dem Landesvorstand mitgeteilt, dass er am Donnerstag als SPD-Vorsitzender abtrete, sagte der 54-Jährige am Mittag in Düsseldorf nach einer Krisenschalte des SPD-Landesvorstands. Kutschaty ist auch stellvertretender SPD-Bundesvorsitzender.

Auslöser des Rücktritts war eine umstrittene Personalentscheidung Kutschatys, mit der er sich im Präsidium nicht durchsetzen konnte. Seit dem historisch schlechten Ergebnis der SPD bei der NRW-Landtagswahl im Mai 2022 hatte es aber bereits intern verstärkt Kritik an Kutschatys Kurs gegeben. Der SPD-Politiker war als Spitzenkandidat gegen den CDU-Mann Hendrik Wüst gescheitert. Weiterlesen

Umfrage: Saar-SPD könnte nicht mehr alleine regieren

Saarbrücken (dpa/lrs) – Ein knappes Jahr nach der Landtagswahl im Saarland liegt die SPD nach einer Umfrage weiter klar vorne, hätte aber im Landtag keine absolute Mehrheit mehr. Das geht aus dem «Saarlandtrend» des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des Saarländischen Rundfunks (SR) hervor. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl an der Saar, kämen die Sozialdemokraten auf 38 Prozent der Stimmen – und lägen damit 5,5 Prozentpunkte unter dem Wahlergebnis vom 27. März 2022.

Die CDU erreicht laut «Saarlandtrend», der am Donnerstag veröffentlicht wurde, 28 Prozent und bleibt auf dem Niveau des Wahlergebnisses. Deutlich besser als im März 2022 würde die AfD abschneiden: Sie käme auf 10 Prozent (Landtagswahl: 5,7 Prozent). Die Grünen würden demnach anders als vor einem Jahr mit 8 Prozent den Einzug in den Landtag schaffen. Die FDP müsste mit 5 Prozent erneut bangen, die Linke bliebe mit 3 Prozent draußen. Weiterlesen

Habeck zeigt sich unzufrieden über Koalitionsarbeit

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat sich unzufrieden über den Ist-Zustand der Ampel-Koalition geäußert und setzt vor einem Koalitionsausschuss auf mehr Einigkeit. «Wir haben einen Auftrag, für die Menschen, für Deutschland was zu leisten und im Moment kommen wir dem nicht ausreichend genug nach», sagte der Grünen-Politiker gestern Abend in den ARD-«Tagesthemen».

Er hoffe, «dass wir jetzt in dieser Woche viele Knoten lösen und viele Blockaden überwinden können. Und dann wieder richtig eine gute Leistungsbilanz bekommen. Aber im Moment ist das sicherlich nicht der Fall.» In den vergangenen Wochen hatte es zahlreiche Diskussionen zwischen SPD, Grünen und FDP gegeben, vom Autobahnausbau über ein Verbot neuer Öl- und Gasheizungen bis hin zum anstehenden Etat für 2024. Für Sonntag ist ein Koalitionsausschuss angesetzt. Weiterlesen

Freie Wähler: Joachim Streit soll Europawahlliste anführen

Mainz (dpa/lrs) – Der Landesvorstand der Freien Wähler in Rheinland-Pfalz schlägt Fraktionschef Joachim Streit für die Landesliste zur Europawahl 2024 vor. Über den Vorschlag stimmt der erste Delegiertenparteitag am Samstag in Mainz ab. Die Freien Wähler wollen aber mit einer bundesweiten Liste in die Europawahl ziehen. Über diese und die Nominierung der ersten aussichtsreichen Plätze werde bei einem Parteitag – voraussichtlich im Sommer – entschieden, berichteten die Freien Wähler am Mittwoch in Mainz. Derzeit sind zwei Abgeordnete der Freien Wähler im Europaparlament vertreten. Weiterlesen

Hohenzollern wollen auf Entschädigung verzichten

Potsdam/Berlin (dpa) – Im jahrelangen Streit um Entschädigung in Millionenhöhe zwischen der öffentlichen Hand und den Nachfahren des letzten deutschen Kaisers zeichnet sich eine Lösung ab. Die Hohenzollern wollen auf eine gerichtliche Entscheidung verzichten.

Georg Friedrich Prinz von Preußen werde die Klagen in zwei Verfahren vor dem Verwaltungsgericht Potsdam zurückziehen, erfuhr die dpa am Mittwoch von Seiten der in Potsdam sitzenden Generalverwaltung des Hauses. Von Preußen werde seine Entscheidung während einer am Donnerstag in Berlin geplanten Veranstaltung zur Geschichte der Familie bekannt geben, hieß es.

Der Bund sowie die Länder Brandenburg und Berlin verhandeln mit den Hohenzollern seit 2014 über die Rückgabe von zahlreichen Kunstobjekten und über Entschädigungen. Die Gespräche ruhen, nachdem Brandenburg einen seit 2015 laufenden Prozess um enteignete Immobilien wie das Schloss Rheinsberg, das Krongut Bornstedt und etliche Villen in Potsdam wieder aufgenommen hat. Das Land hatte eine Entschädigung auf Basis des Einigungsvertrages abgelehnt. Dagegen klagen die Hohenzollern. Es geht um 1,2 Millionen Euro. Weiterlesen

Schopper will Lehrern keine Mehrarbeit aufbrummen

Trotz des massiven Lehrermangels hält Kultusministerin Theresa Schopper nichts von befristeter Mehrarbeit für Lehrerinnen und Lehrer. Man habe Erfolge mit freiwilliger Mehrarbeit, aber viele Lehrer seien am Anschlag, sagte die Grünen-Politikerin der «Südwest Presse» (Montag). «Wenn wir denen jetzt noch mehr aufbrummen, kommen wir in Teufels Küche.» Vielmehr versuche man, mehr Seiten- und Direkteinsteiger zuzulassen. «Wir schauen, welche Wechsler aus anderen Branchen wir integrieren, welche ausländischen Abschlüsse wir akzeptieren und wie wir berufsbegleitend qualifizieren können.» Den einen Königsweg gebe es aber nicht. Weiterlesen

Aschermittwoch: CSU gegen Ampel und umgekehrt

Passau/Landshut (dpa) – Knapp acht Monate vor der bayerischen Landtagswahl haben sich die Parteien beim politischen Aschermittwoch wechselseitig mit Vorwürfen, Kritik und Spott überzogen. CSU-Chef Markus Söder griff vor rund 4000 CSU-Anhängern in Passau die Bundesregierung und die Ampel-Parteien scharf an.

Er brachte sogar eine Ablösung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ins Gespräch, sollte diese in der Migrationspolitik nicht handeln. Grüne, FDP und SPD attackierten dagegen die CSU und speziell Söder frontal.

«Schlechteste Bundesregierung, die Deutschland je hatte»

Wenn Faeser nicht bald Vorschläge mache, wie der Migrantenzuzug gesteuert werde, die Kommunen entlastet würden und mehr Geld bekommen könnten, «dann wird sie die nächste Frau Lambrecht im Kabinett von Scholz», sagte Söder. Ihre SPD-Parteikollegin Christine Lambrecht musste im Januar als Verteidigungsministerin zurücktreten. «Und es würde auch dem Kanzler gut anstehen, wenn er sich endlich selber um diese Probleme in Deutschland kümmert und nicht nur durch die Welt reist», sagte der CSU-Vorsitzende an die Adresse von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Weiterlesen

Saar-CDU: Eigene Wirtschaftspolitik nicht genug gewürdigt

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Saar-CDU sieht die Erfolge der bis März 2022 von ihr geführten Landesregierung bei der Ansiedlung zukunftsträchtiger Unternehmen im Land nicht ausreichend gewürdigt. «Ein solcher Erfolg hat viele Mütter und Väter», sagte der CDU-Fraktionsvorsitzende Stephan Toscani am Mittwoch im Landtag unter Hinweis auf die Ansiedlung des US-Chipherstellers Wolfspeed in Ensdorf.

«Wir erkennen ausdrücklich den Beitrag der amtierenden Landesregierung an. So viel Größe haben wir», sagte Toscani. Er betonte: «Alle wesentlichen Voraussetzungen für diese Ansiedlung wurden bereits vor der letzten Bundestagswahl und vor der letzten Landtagswahl geschaffen. Das gehört auch zur Wahrheit dazu.» Die CDU, die zuvor zehn Jahre lang in einer von ihr geführten großen Koalition mit der SPD regierte, ist seit der verlorenen Landtagswahl vom März 2022 in der Opposition. Weiterlesen

FDP-Generalsekretär: Berlin-Wahl beeinflusst uns in der Ampel nicht

Der FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai ist Spekulationen entgegengetreten, seine Partei werde wegen der Wahlschlappe in Berlin zu einem schwierigen Koalitionspartner im Bund. «Wir werden weiterhin sachlich und konzentriert in dieser Koalition weiterarbeiten. Krawall ist nach wie vor nicht unser Stil», sagte er am Mittwoch in Berlin. Vielmehr gehe es der FDP darum, mit der Ampel-Koalition die Projekte voranzubringen, die den Liberalen besonders wichtig seien.

Djir-Sarai sagte: «Wir werden uns weiterhin auf die Modernisierungsthemen fokussieren.» Dazu zählten aus seiner Sicht die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, die Digitalisierung und Entbürokratisierung, ein vereinfachtes Steuersystem sowie die Bekämpfung irregulärer Migration und eine bessere Fachkräftezuwanderung. Weiterlesen

Keine Mehrheit für Wahlrecht ab 16 im Saarland

Saarbrücken (dpa/lrs) – Im Saarland gibt es weiterhin keine Mehrheit für eine Senkung des Wahlalters bei Kommunal- und Landtagswahlen von 18 auf 16 Jahre. Der Landtag nahm am Mittwoch in Saarbrücken mit der absoluten SPD-Regierungsmehrheit zwar eine Entschließung an, in der das Wahlrecht ab 16 gefordert wird. Allerdings sagte der Abgeordnete Raphael Schäfer (CDU), seine Fraktion bleibe bei ihrem Nein zu einer entsprechenden Änderung der saarländischen Verfassung. Diese wäre nur mit einer Zweidrittelmehrheit möglich. Zuvor hatte das Parlament auch einen AfD-Antrag zur Senkung des Wahlalters abgelehnt. Weiterlesen

Lang: Arbeit im Bund nicht von Länderwahlen abhängig machen

Anders als die FDP will Grünen-Chefin Ricarda Lang die Arbeit in der Bundesregierung nicht vom Ergebnis der Berlin-Wahl beeinflussen lassen. «Wir werden unsere Arbeit innerhalb der Bundesregierung nicht von Landtagswahlergebnissen abhängig machen, sondern von den Herausforderungen, vor denen dieses Land steht», sagte Lang am Montag in Berlin zur Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP.

Die FDP hatte nach einer Serie von Wahlschlappen in den Ländern am Wochenende den Einzug ins Berliner Abgeordnetenhaus verpasst. Bundesparteichef Christian Lindner forderte daraufhin «politische Schlussfolgerungen auch für die Politik der Ampel im Bund». «Eine Politik gegen das Auto ist ganz offensichtlich nicht im Interesse der Menschen», sagte Lindner mit Blick auf die Wahlergebnisse von SPD, Grünen und Linken bei der Berlin-Wahl. Er betonte die Notwendigkeit von Planungsbeschleunigung und sagte, es gebe eine Erwartung, irreguläre Migration zu unterbinden. Weiterlesen

Niederlagen in Serie: wird der FDP die Ampel zum Verhängnis?

Von Ulrich Steinkohl und Carsten Hoffmann, dpa

Berlin (dpa) – Es läuft einfach nicht: 4,8 Prozent im Saarland und die Rückkehr in den Landtag verpasst; 6,4 Prozent in Schleswig-Holstein und aus der Regierung geflogen; 5,9 Prozent in Nordrhein-Westfalen und ebenfalls von der Regierungs- auf die Oppositionsbank verbannt; und schließlich in Niedersachsen mit 4,7 Prozent ebenfalls die Fünf-Prozent-Hürde gerissen. Das war die Pleitenserie der FDP im vergangenen Jahr.

Beim ersten Urnengang in diesem Jahr knüpften die Liberalen daran nahtlos an. In Berlin blieben sie am Sonntag wieder unter 5 Prozent und müssen im Abgeordnetenhaus nun ihre Büros räumen.

FDP-Parteichef und Bundesfinanzminister Christian Lindner macht gleich deutlich, wo er die Verantwortung für das Wahlergebnis nicht sieht: bei den Berliner Liberalen und ihrem Spitzenkandidaten Sebastian Czaja. Vielmehr habe die mit SPD und Grünen im Bund regierende FDP nicht von der Wechselstimmung in der Hauptstadt profitiert. Diese Stimmen seien exklusiv an die CDU gegangen.

Lange ist es her, dass die Liberalen triumphieren konnten

Lindner macht klar, dass seine Partei nun mehr auf eigene Ziele pochen wird – das könnte für weitere Reibungspunkte innerhalb der Ampel-Koalition sorgen. «Eine Politik gegen das Auto ist ganz offensichtlich nicht im Interesse der Menschen», sagt er in Berlin und beharrt auf Wahlfreiheit in der Mobilität. Seine Absage an mehr Bürokratisierung könnte auch weitere Eingriffe in den Mietmarkt betreffen. Zentral sei die – mit den Grünen umstrittene – Planungsbeschleunigung in Deutschland sowie wirtschaftlicher Erfolg.

Und die FDP wolle zwar ein modernes Einwanderungsrecht, aber keine ungeregelte Migration. Offensichtlich wollten sich viele Menschen ihre Beobachtungen misslungener Integration nicht ausreden lassen, sagt Lindner. Und: «Es gibt eine ganz klare Erwartung, irreguläre Migration nach Deutschland zu unterbinden.»

Lange ist es her, dass die Liberalen triumphieren konnten. Das war bei der Bundestagswahl im Herbst 2021, wo sie exzellente 11,5 Prozent holten. Seitdem ging es nur bergab – bei den Landtagswahlen, aber auch in den bundesweiten Umfragen, wo die FDP jetzt bei 6 bis 8 Prozent angekommen ist.

Wie schneidet die FDP bei den kommenden Wahlen ab?

Und die weiteren Wahlen in diesem Jahr könnten ebenfalls schwierig werden. So ist etwa Bremen, wo im Mai gewählt wird, nicht gerade ein FDP-Pflaster. Schon mehrfach scheiterten die Freien Demokraten dort an der Fünf-Prozent-Hürde. Gleiches gilt für Bayern. Dort wird im Oktober ein neuer Landtag gewählt. Noch am erfolgversprechendsten ist für die FDP die Hessen-Wahl am selben Tag.

Im Grunde kann Lindner die gleiche Analyse vornehmen wie nach der vergeigten Niedersachsen-Wahl im vergangenen Oktober. Der FDP gelinge es gegenwärtig nicht, für ihr klares Profil hinreichend Unterstützung zu bekommen, bedauerte er damals. Sie stelle sich der Herausforderung, das als richtig erkannte Profil «jetzt herauszuarbeiten und zu stärken». Es gehe darum, «wie wir die Positionslichter der FDP anschalten».

In den vier Monaten bis zur Berliner Abgeordnetenhauswahl war dies ganz offensichtlich nicht gelungen. «Selbstverständlich hat das auch Folgen mit Blick auf Berlin», sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai am Wahlabend in der «Berliner Runde» des ZDF und meinte damit die Ampel. «Ich bleibe dabei, dass die FDP, vor allem die Stimme der FDP innerhalb der Koalition, innerhalb der sogenannten Ampel-Koalition noch deutlicher sein muss.»

Keine Kritik an FDP-Spitze

Erstaunlich ist, dass es trotz der Pleitenserie bisher keine offene Kritik an der Parteiführung gibt. Wenn Journalisten diese abrufen wollen, wenden sie sich regelmäßig an Gerhart Baum. Das FDP-Urgestein haut als Einziger mal ein paar kritische Sätze raus. Nach der Wahl in Niedersachsen verlangte er zum Beispiel ein klareres Bekenntnis der FDP zur Ampel-Koalition. «Wer sich dauernd darüber beklagt, dass er mit zwei Linksparteien im Boot sitzt, der vergisst, dass er das Boot mitsteuern kann. Und er vergisst, dass er auch gefragt werden könnte, warum er denn nicht aussteigt», sagte Baum damals der Deutschen Presse-Agentur. Das klingt heute so aktuell wie damals.

Sollte der Parteibasis nach dem Verteilen von Denkzetteln zumute sein, böte sich Ende April eine gute Gelegenheit dazu. Dann trifft sich die FDP zum Bundesparteitag und wählt die Führungsmannschaft neu. Die Richtschnur für Lindner sind 93 Prozent, sein Ergebnis von vor zwei Jahren.

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Fraktionsvorsitzender der FREIEN WÄHLER Joachim Streit zum Flugplatz Hahn

MdL Dr. Joachim Streit, FREIE WÄHLER RLP

Der Flugplatz Hahn ist für die amerikanischen Stützpunkte in Rheinland-Pfalz eine bedeutende Einrichtung im Sinne einer kritischen Infrastruktur (KRITIS). Tausende von Soldaten und Zivilbeschäftigten werden über den Hahn verlegt einschließlich von Frachtgütern. Es wäre fatal, wenn die fliegerische Nutzung in die falschen Hände käme. Sie darf weder an Unternehmer verkauft werden, die im Ruch der Nähe zur russischen oder chinesischen Staatsmacht stehen, noch darf man den Hahn Investoren überlassen, die die fliegerische Nutzung nur solange betreiben, wie die Landebahn und das Flugvorfeld halten, also nur den Vorteil rausziehen, um dann das Gelände zu filetieren. Weiterlesen

Berlin wählt noch einmal – Kann die Hauptstadt noch Wahlen?

Von Stefan Kruse und Andreas Heimann, dpa

Berlin (dpa) – Das gab es in Deutschland noch nie: Eine Wahl muss komplett wiederholt werden, weil der erste Versuch wegen zahlreicher Pannen und «schwerer systemischer Fehler» ungültig war. Das Berliner Landesverfassungsgericht hatte das so entschieden – der neue Anlauf zur Wahl des Abgeordnetenhauses steht nun an diesem Sonntag an, gut 16 Monate nach dem Debakel. Dabei stehen zwei Fragen im Mittelpunkt:

Kann die Hauptstadt noch Wahlen? Und kann sich Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD), die erst seit Dezember 2021 amtiert, im Roten Rathaus halten? In Umfragen liegt die CDU vorn, doch ob sie auch ein Regierungsbündnis schmieden könnte, ist völlig offen.

Sorge um neue Schlagzeilen

Giffey versichert, dass bei der Organisation diesmal alles klappen müsse. Probleme wie lange Warteschlangen vor Wahllokalen, fehlenden, vertauschte oder kopierte Stimmzettel oder massenhaftes Wählen nach 18.00 Uhr, mit denen die Hauptstadt bundesweit Schlagzeilen machte, dürften sich nicht wiederholen.

Mehr Wahlhelfer, mehr Wahlkabinen, eine bessere Logistik für die Stimmzettel: Berlin hat großen Aufwand betrieben, um nicht erneut zur Lachnummer der Republik zu werden. Immerhin: Im Gegensatz zum 26. September 2021, als die Menschen in Berlin neben dem Landes- und den Bezirksparlamenten auch noch den Bundestag wählen und an einem Volksentscheid teilnehmen konnten, stehen diesmal nur zwei Abstimmungen an. Wiederholt werden die Wahlen zum Abgeordnetenhaus und zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen.

Das geschieht, obwohl das Bundesverfassungsgericht noch prüft, ob die Entscheidung zur Komplettwiederholung korrekt war. Da das Gericht einen Eilantrag auf Verschiebung der Wahl aber ablehnte, rechnen Fachleute nicht damit, dass die Wiederholung eines Tages wiederholt werden muss. Als ob das nicht schon verwirrend genug wäre, steht auch noch eine Wiederholung der Bundestagswahl in Berlin im Raum. Darüber entscheidet Karlsruhe in einem separaten Verfahren.

CDU zuletzt vorn

Politisch ist der Wahlausgang so spannend wie selten zuvor. Ex-Bundesfamilienministerin Giffey muss um ihren Posten fürchten. Umfragen zufolge könnte es zwar für eine Fortsetzung der seit 2016 regierenden Koalition aus SPD, Grünen und Linken reichen. Vorn lag – unterstützt wohl auch vom Bundestrend – zuletzt allerdings recht deutlich die CDU mit 24 bis 26 Prozent.

Die SPD kam auf 17 bis 22 Prozent und rangierte damit – je nach Erhebung – zumeist vor und einmal knapp hinter den Grünen, die in den Umfragen 17 oder 18 Prozent erreichten. Die Linke folgte abgeschlagen mit 11 bis 12 Prozent (AfD 9 bis 10 Prozent, FDP 5 bis 7 Prozent).

Nach der Wahl könnte es also kompliziert werden. Würde die CDU gewinnen, würde sie den Regierungsauftrag für sich reklamieren. Rechnerisch wären nach den Umfragewerten Dreierbündnisse möglich mit der FDP sowie Grünen oder SPD. Ob es CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner gelingt, eine solche Koalition zu schmieden, ist unklar. Grüne und CDU fremdeln stark, die FDP hat sich gegen ein Bündnis mit den Grünen ausgesprochen.

Keine Geschenke im Wahlkampf

Auch eine Erneuerung der rot-grün-roten Koalition könnte schwieriger werden, als es auf dem Papier aussieht. Denn Umweltsenatorin und Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch hat als ihr Ziel ausgegeben, das Bündnis zwar fortzusetzen, aber Giffey als Regierende Bürgermeisterin abzulösen. Lägen die Grünen vor der SPD, würden die Karten also neu gemischt. Und die Frage wäre, was aus Giffey würde, wenn die SPD das Rathaus verliert. Die Regierungschefin lässt das ebenso offen wie die Frage, welche Koalition sie anstrebt.

Vor allem CDU, SPD und Grüne schenkten sich im Wahlkampf nichts. Ein großes Thema waren die Krawalle in der Silvesternacht mit zahlreichen Angriffen auf Polizei und Feuerwehr, auf die eine aufgeregte Diskussion über Jugendgewalt, Täter mit Migrationshintergrund und Integrationsprobleme folgte. Besonders stark polarisierte die Landes- CDU, die die Vornamen von Tatverdächtigen mit deutscher Staatsangehörigkeit erfragte.

Bezahlbarer Wohnraum zentrales Thema

Heftigen Streit gibt es in der Mieterstadt Berlin auch über eine Enteignung von Wohnungskonzernen. Bei einem Volksentscheid 2021 stimmten fast 60 Prozent dafür, über die Frage einer möglichen Umsetzung berät noch bis zum Frühjahr eine Expertenkommission. Im Wahlkampf positionierte sich Giffey dagegen und liegt damit auf einer Linie mit der CDU. Ihre bisherigen Koalitionspartner ticken da anders: Die Linke mit ihrem Spitzenkandidaten Klaus Lederer ist ohne Wenn und Aber dafür, die Grünen sehen ein solches Vorgehen als letztes Mittel, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern.

Auch wenn Berliner Wahlen aus bundespolitischer Sicht eher keine große Rolle spielen, hoffen die Parteien auf Rückenwind – ob nun die der Ampel oder der Opposition. CDU-Chef Friedrich Merz trat im Wahlkampf im von vielen Migranten geprägten Stadtbezirk Neukölln auf, wo seine Äußerung nach den Silvester-Krawallen über die «kleinen Paschas» an Grundschulen bei vielen nicht gut ankam. Bestätigen sich die Umfragen, könnte Merz für sich reklamieren, dass die CDU mit ihm an der Spitze zu Beginn eines wichtigen Landtagswahljahres im Aufwärtstrend liegt.

Unterstützung aus dem Kanzleramt

Auch Kanzler Olaf Scholz (SPD) mischte sich schon in den Wahlkampf ein. Aus SPD-Sicht wäre es ein Erfolg, wenn sich Giffey im Amt halten könnte und nicht Frust von Wählerinnen und Wählern wegen des erneuten Urnengangs abbekommt. Für die Bundes-Grünen wäre die erste Regierende Bürgermeisterin aus ihren Reihen in Berlin ein Triumph. Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck wollten heute zum Wahlkampfabschluss noch einmal für die Grünen trommeln.

Einen stärkeren Fokus dürften die Bundesparteien indes auf die wichtigen Landtagswahlen am 8. Oktober in Hessen und Bayern legen. Zuvor wird am 14. Mai in Bremen gewählt.

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Irreguläre Migration: FDP-Generalsekretär kritisiert Faeser

Berlin (dpa) – Die FDP ist unzufrieden mit den Bemühungen von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) um eine Begrenzung der irregulären Migration. In der aktuellen Debatte um Migration wirke die Ministerin «wie eine Getriebene», sagte FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai der Deutschen Presse-Agentur. «Sie hat das Thema über einen langen Zeitraum hinweg fatalerweise unterschätzt und nötige Reformen bei der Einwanderungspolitik nicht angepackt», kritisierte der FDP-Politiker.

Die Kommunen forderten zu Recht nicht nur mehr Unterstützung bei der Bewältigung der Aufgaben vor Ort, sondern auch «eine bessere Steuerung und Kontrolle der Migration». Er warnte: «Wenn die irreguläre Migration nicht zusehends begrenzt wird, wird auch die Akzeptanz der Menschen vor Ort für Einwanderung und Integration schwinden.» Weiterlesen

AfD feiert zehnjähriges Bestehen – Proteste angekündigt

Berlin (dpa) – Im hessischen Königstein will die AfD heute ihr zehnjähriges Bestehen feiern. Bei der Veranstaltung werden nach Angaben eines Sprechers etwa 300 Parteimitglieder erwartet, darunter die beiden Vorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla. Eine Rede wird auch vom Ehrenvorsitzende Alexander Gauland erwartet.

Rund um die Veranstaltungshalle in dem Kurort wollen verschiedene Verbände, Gewerkschaften und Parteien demonstrieren. Nach Polizeiangaben wurden «mehrere Gegenversammlungen» angemeldet. Eine Straßensperrung ist angekündigt. Weitere könnten nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

In der AfD sehe man eine große Bedrohung für die Demokratie, heißt es in einem Aufruf mehrerer Gruppen zu der Protestkundgebung. Beteiligen wollen sich unter anderem Vertreter der Grünen. Deren stellvertretende Fraktionsvorsitzende im hessischen Landtag, Miriam Dahlke, warf der AfD vor, seit einem Jahrzehnt die demokratischen Werte mit Füßen zu treten und Hass und Hetze innerhalb und außerhalb der Parlamente zu schüren. Weiterlesen

Lob und Kritik: Faeser will Hessen-SPD in Wahlkampf führen

Berlin/Friedewald (dpa) – Lob vom Bundeskanzler, Kritik von der Opposition: Die Reaktionen auf die Ankündigung von Bundesinnenministerin Nancy Faeser, bei der Landtagswahl in Hessen als SPD-Spitzenkandidatin antreten zu wollen, sind gemischt.

Während sich Kanzler Olaf Scholz (SPD) sicher gab, dass die Arbeit seiner Ministerin nicht beeinträchtigt werde, kritisierten Politiker anderer Parteien die neue Doppelrolle für Faeser. Heute wird sich die Politikerin selbst öffentlich bei einem Treffen der Landespartei im im osthessischen Friedewald erklären.

«Ja, ich kandidiere»

Faeser hatte ihre Spitzenkandidatur gestern angekündigt. «Ja, ich kandidiere», schrieb sie ihren Mitarbeitern im Ministerium in einem Brief. Die 52-Jährige erklärte, ihr Amt als Bundesinnenministerin vorerst behalten zu wollen. Auch im Fall einer Wahlniederlage in Hessen wolle sie im Bundeskabinett bleiben. Weiterlesen

Polizei ermittelt wegen gefälschter Grünen-Plakate

Hannover (dpa) – Niedersachsens Grüne sind zur Zielscheibe einer Fake-Kampagne geworden. Nach Angaben einer Parteisprecherin wurden in Hannover, Osnabrück, Göttingen und Lüneburg gefälschte Parteiplakate aufgehängt. Zudem wurde die Homepage des Grünen-Landesverbands kopiert und um eine falsche Pressemitteilung mit angeblichen Plänen für die Verkehrspolitik ergänzt.

Bereits am Dienstag stellten die Grünen wegen der Aktion Strafanzeige. Wie die Polizei Hannover bestätigte, ermittelt der Staatsschutz in der Sache. Auch die Staatsanwaltschaft prüfe den Fall. Weiterlesen

Tritt Faeser für die SPD in Hessen an? Entscheidung fällt

Von Bernd Glebe, dpa

Wiesbaden (dpa) – Die hessische SPD steht vor der wichtigsten Personalentscheidung für die Landtagswahl im Herbst: Bundesinnenministerin und SPD-Landeschefin Nancy Faeser wird beim Hessengipfel der Partei am Freitag in Friedewald verkünden, ob sie für das Amt der Ministerpräsidentin antreten will. Mit Spannung wird auch erwartet, welche Entscheidung Faeser für ihre Position in der Bundesregierung fällt, sollte sie in Hessen antreten: Bleibt die 52-Jährige dann auch im Landtagswahlkampf Bundesinnenministerin?

Ein klares Bekenntnis von Faeser, ob sie ihre politische Zukunft in ihrem Heimatbundesland sieht, hat die Bundesinnenministerin in den vergangenen Monaten hartnäckig vermieden. Sowohl in Berliner Koalitionskreisen als auch im politischen Wiesbaden wird jedoch davon ausgegangen, dass sie ihren Hut in Hessen in den Ring werfen wird.

Nach einem nicht bestätigten Medienbericht soll sich Faeser mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bereits darauf verständigt haben, bei einer Spitzenkandidatur in Hessen auch Bundesinnenministerin zu bleiben. Diese denkbare Doppelrolle stößt bei den politischen Konkurrenten bereits auf massive Kritik: Beiden Aufgaben parallel gut auszuüben, sei fast nicht zu schaffen, heißt es.

In Hessen sind die Sozialdemokraten seit 1999 in der Opposition. Selbst mit einer mittlerweile bundesweit bekannten Spitzenkandidatin wäre ein SPD-Sieg in Hessen jedoch keineswegs ausgemacht: Bei einer Wahlumfrage im vergangenen Herbst kam die CDU in Hessen auf 27 Prozent der Stimmen, Grüne und SPD landeten bei jeweils 22 Prozent.

Die hessischen Christdemokraten gehen mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Boris Rhein ins Rennen, der erst vor wenigen Monaten den langjährigen Regierungschef Volker Bouffier (CDU) abgelöst hat. Für die seit 2014 in Hessen mitregierenden Grünen kandidiert Vize-Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir.

Sollte Faeser SPD-Spitzenkandidatin werden, gäbe es einen Dreikampf der bekanntesten hessischen Politiker bei der Landtagswahl am 8. Oktober. Dass die frühere SPD-Fraktionsvorsitzende bei einer Wahlniederlage der Sozialdemokraten nur Juniorpartnerin in einer Landesregierung wird oder erneut auf die harte Oppositionsbank im hessischen Landtag zurückkehrt, gilt als schwer vorstellbar.

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