Umfrage: Saar-SPD könnte nicht mehr alleine regieren

Saarbrücken (dpa/lrs) – Ein knappes Jahr nach der Landtagswahl im Saarland liegt die SPD nach einer Umfrage weiter klar vorne, hätte aber im Landtag keine absolute Mehrheit mehr. Das geht aus dem «Saarlandtrend» des Meinungsforschungsinstituts Infratest Dimap im Auftrag des Saarländischen Rundfunks (SR) hervor. Wäre am kommenden Sonntag Landtagswahl an der Saar, kämen die Sozialdemokraten auf 38 Prozent der Stimmen – und lägen damit 5,5 Prozentpunkte unter dem Wahlergebnis vom 27. März 2022.

Die CDU erreicht laut «Saarlandtrend», der am Donnerstag veröffentlicht wurde, 28 Prozent und bleibt auf dem Niveau des Wahlergebnisses. Deutlich besser als im März 2022 würde die AfD abschneiden: Sie käme auf 10 Prozent (Landtagswahl: 5,7 Prozent). Die Grünen würden demnach anders als vor einem Jahr mit 8 Prozent den Einzug in den Landtag schaffen. Die FDP müsste mit 5 Prozent erneut bangen, die Linke bliebe mit 3 Prozent draußen.

Bei diesem Wahlergebnis wäre die SPD dann auf einen Koalitionspartner angewiesen. Möglich wären eine große Koalition mit der CDU, ein rot-grünes Bündnis oder eine Ampel aus SPD, Grüne und FDP.

Bei der Landtagswahl Ende März 2022 hatte die SPD mit 43,5 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit geholt. Erstmals nach 23 Jahren führt sie wieder die Regierung an der Saar, Ministerpräsidentin Anke Rehlinger ist seit dem 25. April 2022 im Amt. Im Landtag stellt die SPD 29 von 51 Abgeordneten. Die CDU hat 19 Sitze, die AfD 3.

Mit der SPD-Alleinregierung ist die Bevölkerung laut Umfrage mehrheitlich zufrieden (50 Prozent) und sehr zufrieden (6 Prozent). Dies sei «das beste Zeugnis aller Landesregierungen in Deutschland», hieß es. Das dürfte auch in der Beliebtheit der Ministerpräsidentin begründet sein: Knapp zwei Drittel der Befragten (64 Prozent) äußern sich lobend über Rehlinger.

Im Ranking der beliebtesten Ministerpräsidenten und Ministerpräsidentinnen nehme sie demnach Platz drei ein – hinter Daniel Günther (CDU) in Schleswig-Holstein (75 Prozent) und Andreas Bovenschulte (SPD) in Bremen (70 Prozent), hieß es.

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