Der vom Löwen, dem biblischen Symbol des Stammes Juda, abgeleitete jüdische Familienname Loeb gehörte einst zum gewohnten Familienbild der Osteifel. Brillante Köpfe wie die Mayener Biologen Jacques und Leo Loeb oder Harvard-Professor Arthur L. Loeb (1923-2002), der in den USA zum führenden Design-Wissenschaftler wurde und dessen Vorfahren aus Niederzissen stammten, tragen zum Ruhm der Eifler Loebs bei. In den Kreis dieser jüdischen Familien reiht sich auch der 1914 in Andernach geborene Germanist Ernst Loeb ein. Weiterlesen
Woran lag es, dass die keineswegs bevölkerungsreiche Nordeifel im 19. Jahrhundert gleich mehrere Mathematiker von Weltruf hervorbrachte? Die Frage ist vielleicht gar nicht zu beantworten, aber an der Tatsache selbst kann es kaum Zweifel geben. Neben den Großmeistern der Mathematik E. B. Christoffel und F. Prym sowie dem Mathematik-Titanen G. L. Dirichlet muss in diesem Zusammenhang auch Georg Hamel genannt werden. Der wie Prym und Dirichlet in Düren geborene Hamel gilt international als einer der bedeutendsten Vertreter der angewandten Mathematik des 20. Jahrhunderts; nicht nur seine Hauptwerke „Elementare Mechanik“ (Leipzig 1912) und „Theoretische Mechanik“ (Berlin 1949) waren von außerordentlichem Einfluss. Weiterlesen
Die in Lexika üblichen Einordnungen Paulines von Metternich als „Philanthropin“ (wörtlich: „Menschenfreundin“) oder „Salonnière“ sind recht unzulängliche Versuche, das Wirken und die außerordentliche gesellschaftliche Bedeutung dieser Frau zu beschreiben. Zu ihrer Zeit gehörte sie zu den berühmtesten Persönlichkeiten der Donaumonarchie und vielleicht des europäischen Hochadels überhaupt. Diese Bedeutung beruhte weder auf einer beruflichen Position noch allein auf ererbten Privilegien, sondern war in erster Linie Ausdruck ihrer besonderen Ausstrahlung und Aktivitäten. Weiterlesen
Noch bis weit in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts hinein kamen die meisten Kinder in den Eifeldörfern als Hausgeburten zur Welt; die Mütter wurden bei der Geburt professionell meist nur von einer Hebamme unterstützt. Ob es sich bei der Geburt Edmund Banaschewskis im November 1907 in Welschbillig anders verhielt, ist nicht bekannt. Weiterlesen
Zweimal im vergangenen Jahrtausend gehörten eifelstämmige Staatsmänner namens Konrad zu den wichtigsten deutschen Politikern ihres Jahrhunderts: Im 20. Jahrhundert gilt diese geschichtliche Bewertung für Konrad Adenauer, im 13. Jahrhundert für den machtvollen Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden, der als Kirchenfürst weit stärker durch seine politischen Aktionen Akzente setzte als durch geistliche Impulse. Weiterlesen
Lehrer, Geschichtsforscher und Archäologe aus Euskirchen
Im 19. Jahrhundert erfasste die Faszination für Geschichte und Archäologie immer mehr Menschen. Das gilt auch für die Eifel, wo es nicht selten historisch interessierte Geistliche wie der langjährige Daleidener Pfarrer Michael Bormann (1795-1860) waren, die mit Eifer den geschichtlichen Zeugnissen ihrer Heimat nachspürten. Weiterlesen
Jesuit, Theologe und Philosoph aus Traben-Trarbach
Jede Lebensgeschichte ist einzigartig, aber die Besonderheiten mancher Biographien kommen einem vor, als sei Einzigartigkeit steigerbar. Als Professor Dr. Dr. Wilhelm Klein im Januar 1996 im westfälischen Münster im Alter von 106 Jahren starb, war dieses Eifelkind nicht nur der älteste Jesuit der Welt, sondern auch der erste Angehörige seines seit dem 16. Jahrhundert bestehenden Ordens, der eine mehr als mehr als 80-jährige Wirksamkeit als Priester in seinem Orden vorweisen konnte. Rekordverdächtig waren allerdings auch schon die Verhältnisse, die Kleins familiäres Umfeld kennzeichneten. Weiterlesen
US-Mediziner von Weltruf Sohn eines Auswanderers aus Mayen
Bereits um 1900 erschienen die USA nicht nur Millionen Menschen aus einfachen und bedrückenden Verhältnissen als das Gelobte Land, sondern zogen auch hochqualifizierte Fachkräfte an. Ein besonders bemerkenswertes Eifler Beispiel für die Abwanderung wissenschaftlicher Spitzenintelligenz findet sich in der Mayener jüdischen Familie Loeb. Weiterlesen
„Der schreckliche Heinrich von Finstingen“ – so nannte ihn der bedeutende ostfriesische Historiker F. C. Schlosser (1776-1861). Andere heben Heinrichs Klugkeit und seine Tatkraft hervor. Fest steht jedenfalls, dass der um 1220 vermutlich auf Burg Malberg geborene Kirchenfürst schon zu Lebzeiten heftige Reaktionen hervorrief. Weiterlesen
Geboren wurde Reinhard Schneider 1950 in Alflen. Jedoch bereits im zarten Alter von zwei Jahren erfolgte der Umzug nach Andernach, wo er aufgewachsen ist. Die Ferien gehörten allerdings der Alfler Verwandtschaft. Wo sonst als in der Landwirtschaft wird Zehnjährigen ein so wertvolles Gerät wie ein Traktor anvertraut. Dem Kleinsten und Schwächsten, während die Erwachsenen die schweren Garben auf den Anhänger wuchteten. Heute würde man das als eine win-win Situation bezeichnen.Weiterlesen
Niemand weiß, was um 1790 den Pfalzeler Uhrmacher J. Bernard-Henri Wagner bewegte, kurz nach Ausbruch der Französischen Revolution ausgerechnet in deren Pariser Metropole eine Uhrenmanufaktur zu errichten. Vielleicht dachte er sich: Mögen auch die Franzosen eine neue Epoche in der Geschichte der Menschheit eröffnen – auch diese Zeit muss gemessen werden. In den folgenden Jahren gelang Wagner jedenfalls der Nachweis, dass die von ihm fabrizierten Zeitmesser dazu besser als die der meisten Konkurrenten geeignet waren. Weiterlesen