Missglücktes Durchstarten Grund Bruchlandung im Sommer 2020

Braunschweig/Daun (dpa/lrs) – Der tödliche Absturz eines Ultraleichtflugzeugs vor rund eineinhalb Jahren bei Daun in der Vulkaneifel geht nach den Ergebnissen der Untersuchung auf missglückte Manöver beim Landen und Durchstarten zurück. Der Pilot sei zudem beim Durchstarten der Maschine überfordert gewesen, heißt es in dem Bericht, der von der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung veröffentlicht wurde. Weiterlesen

Verwaltungsgericht Trier weist Klage der Stadt Hillesheim ab: Mehrfamilienhaus ist bauplanrechtlich zulässig

Die 5. Kammer des Verwaltungsgerichts Trier hat die Klage der Stadt Hillesheim gegen den Landkreis Vulkaneifel wegen Erteilung eines Bauvorbescheids unter Ersetzung des gemeindlichen Einvernehmens abgewiesen.

Im Oktober 2020 erteilte der beklagte Landkreis dem im gerichtlichen Verfahren Beigeladenen unter Ersetzung des Einvernehmens der Klägerin einen positiven Bauvorbescheid zur Errichtung eines Mehrfamilienhauses mit 13 Wohneinheiten in der Prümer Straße in Hillesheim. Die Stadt hatte ihr Einvernehmen mit dem geplanten Vorhaben im Vorfeld u.a. mit der Begründung versagt, das Gebäude füge sich aufgrund seiner Dimension nicht in die Umgebungsbebauung ein. Der Landkreis vertrat demgegenüber die Auffassung, die Versagung des Einvernehmens sei rechtswidrig, weil das geplante Vorhaben bauplanungsrechtlich zulässig sei und erteilte den beantragten Bauvorbescheid. Dieser wurde der Verbandsgemeindeverwaltung Gerolstein Mitte Oktober 2020 zugesandt. Nachdem der Beigeladene in der Dezemberausgabe des Mitteilungsblatts der Verbandsgemeinde sein Vorhaben beworben hatte, teilte die Klägerin dem Beklagten mit, sie habe keine Kenntnis von der Erteilung des Bauvorbescheids unter Ersetzung ihres Einvernehmens gehabt und legte Widerspruch gegen den Bauvorbescheid ein. Diesen wies der Kreisrechtsausschuss des Landkreises mit der Begründung, dass die einmonatige Widerspruchsfrist abgelaufen sei, als unzulässig zurück. Die Übersendung des Bauvorbescheids an die Verbandsgemeinde habe den Lauf der Widerspruchsfrist in Gang gesetzt.

Dieser Auffassung schlossen die Richter der 5. Kammer sich im Ergebnis an. Die Verbandsgemeindeverwaltung Gerolstein sei richtige Adressatin des Bauvorbescheids gewesen. Nach der einschlägigen Vorschrift in der Gemeindeordnung führe die Verbandsgemeindeverwaltung die Verwaltungsgeschäfte der Ortsgemeinden in deren Namen und werde bei der Erledigung gemeindlicher Verwaltungsgeschäfte als Behörde der Ortsgemeinde tätig; ihr Verwaltungshandeln sei der Ortsgemeinde zuzurechnen. Damit sei der Lauf der Widerspruchsfrist mit der Übersendung des Bauvorbescheids an die Verbandsgemeindeverwaltung Gerolstein Mitte Oktober in Lauf gesetzt worden.

Dass die Verbandsgemeinde ihrer Verpflichtung zur Weiterleitung an die Klägerin nicht nachgekommen sei, sei rechtlich unerheblich. Handlungen, mit denen die Verbandsgemeindeverwaltung Verwaltungsgeschäfte der Ortsgemeinde ausführe, seien der jeweiligen Ortsgemeinde als eigenes Verhalten zuzurechnen. Der erst im Dezember eingelegte Widerspruch sei damit verfristet eingelegt und dieser vom Kreisrechtsausschuss zu Recht als unzulässig zurückgewiesen worden. Mit Ablauf der Widerspruchsfrist sei der Bauvorbescheid gegenüber der Klägerin bestandskräftig geworden, sodass sie diesen nicht mehr anfechten könne und ihre Klage damit der Abweisung unterliege.

Die am gleichen Tage verhandelte Klage eines benachbarten Grundstückseigentümers hat das Gericht mit der Begründung, das geplante Vorhaben verstoße nicht gegen nachbarschützende Vorschriften, ebenfalls abgewiesen.

Gegen die Entscheidung können die Beteiligten innerhalb eines Monats die Zulassung der Berufung bei dem Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz beantragen.

Generalstaatsanwalt prüft AfD-Chatgruppe

München (dpa) – Die Generalstaatsanwaltschaft München prüft radikale Äußerungen in einer Telegram-Chatgruppe der AfD.

Übernommen wird das von der Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft, wie ein Sprecher der Ermittlungsbehörde auf Anfrage mitteilt.

Am Mittwoch war durch einen Bericht des Bayerischen Rundfunks bekannt geworden, dass Teilnehmer der «Alternativen Nachrichtengruppe Bayern» unter anderem über gewalttätige Proteste und einen Bürgerkrieg in Deutschland diskutiert hatten. Weiterlesen

Millionenbetrug mit Coronatests: Vorwürfe zurückgewiesen

Bochum (dpa) – Auf dem Höhepunkt der dritten Coronawelle sollen zwei Unternehmer aus Bochum den Bund um rund 25 Millionen Euro betrogen haben. Seit Donnerstag müssen sich ein 48-Jähriger und sein 26 Jahre alter Sohn vor dem Bochumer Landgericht verantworten.

Laut Anklage wurden in den von ihrem Unternehmen betriebenen rund 70 Bürgerteststellen im ganzen Bundesgebiet fast eine Million Tests zu viel abgerechnet. Darüber hinaus sollen dem Bund überhöhte Sachkosten in Rechnung gestellt worden sein.

Recherchen von NDR, WDR und «Süddeutscher Zeitung» hatten den mutmaßlichen Betrugsskandal aufgedeckt. Bei spontanen Zählungen vor den Teststellen soll sich eine gewaltige Diskrepanz zu den am Ende des Monats abgerechneten Bürgertests ergeben haben. Beide Angeklagte wurden Anfang Juni festgenommen. Der 26-Jährige, der zwar offiziell Geschäftsführer des Unternehmens war, die Geschicke aber angeblich weiterhin von seinem Vater leiten ließ, ist inzwischen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Weiterlesen

Ermittlungen nach Bombenexplosion in München

München (dpa) – Nach der Explosion einer Fliegerbombe auf einer Baustelle der Deutschen Bahn in München ermittelt die Polizei wegen des Verdachts des fahrlässigen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion.

«Wenn so etwas passiert, muss es eine Ursache haben», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Dass die Bombe übersehen wurde, weise darauf hin, dass der Bereich vor Beginn der Bohrarbeiten womöglich nicht, zu wenig oder falsch abgesucht worden sei.

«Selbstverständlich unterstützen wir die laufenden Ermittlungen und arbeiten eng mit den Behörden zusammen», sagte eine Bahn-Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Vor dem Hintergrund der laufenden Ermittlungen könne man keine weiteren Angaben machen. Grundsätzlich lege die Bahn bei Bauarbeiten aber höchste Sicherheitsstandards an.  Weiterlesen

Missbrauch in Kirche: 1500 Anträge auf Ausgleichszahlungen

Bonn (dpa) – Seit Beginn des Jahres sind bei der katholischen Kirche 1509 Anträge auf Zahlungen für Opfer sexuellen Missbrauchs eingegangen.

Über 519 davon sei bereits entschieden worden, teilte die Unabhängigen Kommission für Anerkennungsleistungen (UKA) in Bonn mit.

Opfer von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche können nach einer Neuregelung der Anerkennungszahlungen seit Anfang des Jahres höhere Summen beantragen. Der Beschluss der deutschen Bischöfe vom September 2020 sieht finanzielle Leistungen von bis zu 50.000 Euro vor. Wie hoch die Zahlungen sind, die sich aus den 519 beschiedenen Anträgen ergeben, teilte die Kommission zunächst nicht mit. Weiterlesen

Vergiftungsfälle: Ermittler werten Datenträger aus

Köln (dpa) – Nach Bekanntwerden mehrerer schwerer Vergiftungsfälle bei Frauen im Umfeld eines 41-Jährigen aus Hürth werten Ermittler sichergestellte Datenträger aus.

Es handle sich um eine «Vielzahl» elektronischer Speichermedien, die bei dem Beschuldigten gefunden worden seien und gesichtet werden müssten, erklärte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag. Auch würden seine Finanzströme durchleuchtet und weitere Zeugen vernommen. Das mögliche Motiv des 41-Jährigen sei noch völlig unklar, sagte ein Sprecher. Weiterlesen

Bundesgerichtshof verhandelt zu NSU-Helfer André E.

Karlsruhe (dpa) – Im NSU-Komplex findet heute die erste und einzige Verhandlung des Bundesgerichtshofs (BGH) statt.

Die obersten Strafrichter in Karlsruhe überprüfen das Urteil gegen André E., der im Münchner Prozess als Unterstützer mit einer überraschend milden Strafe davongekommen war. Die Entscheidung soll voraussichtlich am 15. Dezember verkündet werden.

Beate Zschäpes Revision hatte der BGH im August ohne vorherige Verhandlung verworfen. Damit ist sie rechtskräftig als Mittäterin an der rassistisch motivierten Mordserie des «Nationalsozialistischen Untergrunds» (NSU) zu lebenslanger Haft verurteilt. Das Oberlandesgericht (OLG) München hatte 2018 in ihrem Fall auch die besondere Schwere der Schuld festgestellt. Die Urteile gegen die drei anderen Helfer sind ebenfalls rechtskräftig. Weiterlesen

EuGH lehnt Antrag des Landes auf vorläufigen Rechtsschutz ab

Mainz. Der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) hat am 30. November 2021 den Antrag des Landes auf vorläufigen Rechtsschutz wegen der Betriebsbeihilfen zugunsten der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (FFHG) abgelehnt. Das Land hatte im Sommer 2021 ein Rechtsmittel und einen Antrag auf vorläufigen Rechtsschutz eingereicht, da das Gericht der Europäischen Union (EuG) in erster Instanz die Genehmigung der Betriebsbeihilfen durch die Europäische Kommission wegen einer nicht ausreichenden Prüfung für nichtig erklärt hatte. Der Gerichtshof begründet die Ablehnung damit, dass die Sache nicht hinreichend eilbedürftig sei und das Urteil in der Hauptsache abgewartet werden könne. Da über das Vermögen der FFHG inzwischen ein vorläufiges Insolvenzverfahren eröffnet wurde, lässt sich das Ziel des Eilverfahrens, ihre Insolvenz abzuwenden, nicht mehr erreichen. Über das Rechtsmittel selbst wurde noch nicht entschieden. Weiterlesen

Handel hält 2G-Regel für den Einzelhandel für rechtswidrig

Berlin (dpa) – Der Handelsverband Deutschland (HDE) hält die drohende bundesweite Einführung der 2G-Regel für große Teile des Einzelhandels für rechtswidrig.

In einem Brief an die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den voraussichtlichen nächsten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb HDE-Präsident Josef Sanktjohanser, die 2G-Regel verletze die Berufsfreiheit der Einzelhändler und verstoße außerdem gegen den allgemeinen Gleichheitsgrundsatz.

Wenn Händler lediglich geimpften und genesenen Verbrauchern den Zugang zu ihren Läden gestatten dürften, sei dies «unverhältnismäßig und daher rechtswidrig». Er stützte sich dabei auf ein aktuelles Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei Noerr. Weiterlesen

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