Deutsche Produktion steigt stärker als erwartet

Wiesbaden (dpa) – Die deutsche Industrie hat ihre Produktion im September stärker als erwartet ausgeweitet. Gegenüber dem Vormonat stieg die Gesamtherstellung um 0,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Allerdings war die Produktion im August mit einem Rückgang von 1,2 Prozent (zunächst minus 0,8 Prozent) stärker als zunächst ermittelt gesunken. Weiterlesen

Chinas Exporte sinken erstmals seit mehr als zwei Jahren

Peking (dpa) – Erstmals seit über zwei Jahren sind Chinas Exporte im Oktober unerwartet gesunken. Wie die Pekinger Zollbehörde berichtete, gingen die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vergleich zum Oktober des Vorjahres in US-Dollar gerechnet um 0,3 Prozent zurück.

Analysten hatten zwar mit einer Abkühlung gerechnet, waren jedoch weiterhin von einem zumindest leichten Wachstum der Exporte ausgegangen. Ebenfalls rückläufig entwickelten sich die Importe, die im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 0,7 Prozent sanken. Zuletzt waren die chinesischen Exporte im Mai 2020 geschrumpft.

Beobachter nannten als Gründe für den Rückgang die schwache globale Nachfrage. Doch auch die weiterhin strikten Corona-Beschränkungen in China führten zu anhaltenden Problemen bei den Lieferketten. Weiterlesen

Chinas Exporte gehen unerwartet zurück

Peking (dpa) – Chinas Exporte sind im Oktober unerwartet gesunken. Wie das Pekinger Statistikamt berichtete, gingen die Ausfuhren der zweitgrößten Volkswirtschaft im Vergleich zum Oktober des Vorjahres in US-Dollar gerechnet um 0,3 Prozent zurück.

Analysten hatten zwar mit einer Abkühlung gerechnet, waren jedoch weiterhin von einem Wachstum der Exporte ausgegangen. Ebenfalls rückläufig entwickelten sich die Importe, die im Vergleich zum Oktober des Vorjahres um 0,7 Prozent sanken. Weiterlesen

Konsumenten schränken sich wegen Rezessions-Sorgen ein

Bonn/Frankfurt (dpa) – Fast drei Viertel der Menschen in Deutschland machen sich Sorgen wegen eines möglichen Wirtschaftseinbruchs und passen ihr Kaufverhalten an. Einschränkungen kann sich die Mehrheit im Falle einer Rezession vor allem beim Kauf neuer Kleidung (58 Prozent) sowie bei Ausgaben für Urlaub (55 Prozent) und Freizeitaktivitäten (52 Prozent) vorstellen, wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Unternehmensberatung Simon-Kucher & Partners ergab. Auch ins Restaurant würde fast jeder zweite der 2035 befragten Konsumenten dann nach eigenem Bekunden seltener gehen (49 Prozent).

Vor allem die Preise für Energie und Lebensmittel haben in den vergangenen Monaten drastisch angezogen. Im Oktober lagen die Verbraucherpreise in Deutschland vorläufigen amtlichen Angaben zufolge um 10,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Das ist der höchste Wert seit etwa 70 Jahren. In der Umfrage gaben 60 Prozent der Befragten an, sie beabsichtigten, angesichts der steigenden Preise weniger auszugeben und ihren Konsum zu reduzieren. Weiterlesen

EZB-Präsidentin: Hohe Inflation darf sich nicht festsetzen

Tallinn (dpa) – Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihren Kampf gegen die Inflation entschieden fortsetzen und weiterhin konsequent gegen die Teuerung vorgehen. «Wir dürfen und wir werden es nicht zulassen, dass sich eine hohe Inflation festsetzt. Wir sind entschlossen, die Inflation wieder auf unser mittelfristiges Ziel zu senken, und wir sind entschlossen, die dazu erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen», sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Freitag in einer Rede in Estlands Hauptstadt Tallinn. «Die Inflation in der Eurozone ist viel zu hoch.» Weiterlesen

Erzeugerpreise in Eurozone steigen etwas langsamer

Luxemburg (dpa) – Der Anstieg der Erzeugerpreise in der Eurozone hat sich auf hohem Niveau etwas abgeschwächt. Im September erhöhten sich die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, auf Jahressicht um 41,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Im Vormonat hatte der Anstieg mit 43,4 Prozent ein Rekordniveau erreicht. Weiterlesen

Viele Menschen machen Abstriche bei Lebensstandard

Frankfurt/Hamburg (dpa) – Ein Drittel der Deutschen wird einer Umfrage zufolge wegen der extrem gestiegenen Preise nach eigener Einschätzung ihr Einkommen durch Nebenjobs aufbessern müssen.

Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Crif, die bereits im Juli durchgeführt wurde – also noch bevor die allgemeine Teuerungsrate in Deutschland die Zehn-Prozent-Marke überschritt. In der Gruppe der unter 55-Jährigen hält des demnach sogar etwa jeder zweite für wahrscheinlich, dass ein Nebenverdienst notwendig werden wird, um die persönliche Finanzlage aufzubessern. Weiterlesen

Autoabsatz im Oktober weiter im Aufwärtstrend

Berlin (dpa) – Die Menschen in Deutschland haben im Oktober deutlich mehr Autos gekauft – die Industrie sorgt sich aber vor einer Rückkehr bisheriger Probleme. Im Oktober wurden 208.642 Neuzulassungen verzeichnet, ein Plus von 16,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Donnerstag in Berlin mit. Die Zahl der neu zugelassenen SUV stieg um 20,1 Prozent. Fast jedes dritte neu zugelassene Auto gehörte zu dieser Klasse.

Auch Elektroantriebe legten erneut deutlich zu: Laut KBA kamen rund 35.800 Batterie-Autos neu auf die Straßen – das waren 17,1 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Weiterlesen

Kurswechsel? Fed deutet niedrigere Zinserhöhungen an

US-Notenbank
Von Julia Naue, dpa

Washington (dpa) – Die Fed setzt mit einer weiteren überdurchschnittlichen Zinserhöhung ihren aggressiven Kampf gegen die Inflation fort – stellt aber ein langsameres Tempo in Aussicht. Die Notenbank der größten Volkswirtschaft der Welt hob den Leitzins gestern zum vierten Mal in Folge um 0,75 Punkte an.

«Es wird angemessen sein, das Tempo der Erhöhungen zu verlangsamen», kündigte Fed-Chef Jerome Powell an. Doch von einer Abkehr der strikten Geldpolitik der US-Notenbank zu sprechen, dürfte zu voreilig sein.

Nächste Sitzung im Dezember – kleinerer Zinsschritt möglich

Es war die vorletzte Sitzung der Fed in diesem Jahr – im Dezember werden die Zentralbanker noch einmal zusammenkommen. Powell ließ keinen Zweifel daran, dass die Zinsen stärker steigen werden, als die Fed zuvor erwartet hatte.

Es sei «verfrüht», eine Pause bei den Erhöhungen einzulegen. «Wir gehen weiterhin davon aus, dass kontinuierliche Erhöhungen angemessen sein werden», sagte er. Ein kleinerer Zinsschritt sei zwar bereits im Dezember möglich – darauf festlegen wollte sich der Fed-Chef aber nicht. Weiterlesen

Leitzinserhöhung in Großbritannien trifft Verbraucher

London (dpa) – Die erwartete deutliche Leitzinserhöhung der britischen Zentralbank trifft nach Einschätzung eines Konjunkturexperten vor allem Immobilieneigentümer. «Dies wird unweigerlich Hausbesitzern schaden, deren Festzinsverträge auslaufen», sagt der Ökonom Michal Stelmach vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsinstitut KPMG in London der Deutschen Presse-Agentur.

Dabei litten die Menschen in Großbritannien bereits unter steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen. Auch Unternehmen, die zur Finanzierung weitgehend auf variabel verzinsliche Darlehen angewiesen sind, seien betroffen, sagte Stelmach. Weiterlesen

US-Notenbank hebt Leitzins erneut stark an

Washington (dpa) – Die US-Notenbank Fed erhöht im Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise ihren Leitzins zum vierten Mal in Folge um 0,75 Punkte – deutet aber kleinere Schritte in der Zukunft an. Der Leitzins liegt nun in der Spanne zwischen 3,75 und 4,00 Prozent, wie die Federal Reserve am Mittwoch mitteilte.

«Wir gehen weiterhin davon aus, dass kontinuierliche Erhöhungen angemessen sein werden», sagte Fed-Chef Jerome Powell. Er machte allerdings deutlich: «Es wird angemessen sein, das Tempo der Erhöhungen zu verlangsamen.» Dies könnte schon bei der kommenden Sitzung im Dezember der Fall sein.

Fed-Chef: Erhöhung in historisch hohen Tempo

Powell verteidigte die Geldpolitik der Fed und nannte sie angemessen – sprach aber mit Blick auf die Zinserhöhungen von einem historisch hohen Tempo. «Ich bin froh, dass wir uns so schnell bewegt haben, und ich glaube nicht, dass wir zu stark nachgezogen haben.» Normalerweise zieht es die Zentralbank vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Punkten anzuheben.

Es war die sechste Zinserhöhung in diesem Jahr. Der Druck auf die Notenbank ist groß, denn die Teuerungsrate bleibt hartnäckig auf vergleichsweise hohem Niveau. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken. Mittelfristig strebt die Fed eine durchschnittliche Inflationsrate von rund 2 Prozent an. «Wir haben ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage», betonte Powell. Es sei verfrüht, darüber nachzudenken, mit den Zinsanhebungen zu pausieren.

Inflation beschäftigt viele Menschen in den USA

Mit Blick auf die Kongresswahlen am 8. November sind die Verbraucherpreise auch eine Belastung für Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Bei den Wahlen könnten die Demokraten ihre ohnehin knappe Mehrheit im Kongress verlieren. Umfragen zeigen, dass das Thema Inflation die Menschen besonders beschäftigt. Demnach sehen viele Wählerinnen und Wähler die Republikaner bei der Wirtschaftskompetenz vorn. Diese prangern im Wahlkampf die Inflation an, für die sie die Demokraten verantwortlich machen, während sie auch eine Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine ist.

Gleichzeitig wächst mit der strafferen Geldpolitik das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. Denn steigen die Zinsen, müssen Privatleute und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben – oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt ab, Unternehmen können höhere Preise nicht einfach weitergeben, und idealerweise sinkt die Inflationsrate. Einige fürchten allerdings, dass es die Fed übertreibt – und die weltgrößte Volkswirtschaft in eine Rezession steuert.

Die Notenbank hat den soliden Arbeitsmarkt stets als Argument gegen das Abgleiten der Wirtschaft in eine tiefe Rezession angeführt. Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Die Wirtschaft wuchs im Sommer außerdem etwas stärker als erwartet. Biden wertete dies als Beleg für die wirtschaftliche Erholung und die Widerstandsfähigkeit der Menschen. Die Wirtschaft war im ersten Halbjahr noch geschrumpft.

Powell sagte, er sehe keine Lohn-Preis-Spirale. «Ich glaube nicht, dass die Löhne die Hauptursache für den Preisanstieg sind.» Er betonte allerdings, sobald eine solche Spirale zu erkennen sei, stecke man in Schwierigkeiten. Mit Blick auf Kritik an der Geldpolitik betonte der Fed-Chef: «Preisstabilität in den Vereinigten Staaten ist auf lange Sicht gut für die Weltwirtschaft.»

 

 

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