IHK-Umfrage: Stimmung der Wirtschaft erreicht Tiefpunkt

Mainz (dpa/lrs) – Ukraine-Krieg und hohe Inflation: Die Stimmung der Wirtschaft in Rheinland-Pfalz ist laut einer Umfrage auf einen Tiefpunkt gesunken. Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) fiel der IHK-Konjunkturklimaindex seit Frühling um 20 auf 72 Punkte. «Das ist der tiefste Stand seit der Einführung des Index vor rund 20 Jahren», sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Der Index soll als Stimmungswert die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die Zukunft abbilden. Ab 100 Punkten stehen die Zeichen demnach auf Wachstum.

«Insgesamt bestimmen schwere Belastungen wie die Angst über den Fortgang des russischen Angriffskriegs in der Ukraine, die steigenden Rohstoff- und Energiepreise, die gestörten Lieferketten und stärker aufkeimende protektionistisch-nationalistische Strömungen die konjunkturelle Lage», sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel. Weiterlesen

Deutsche Wirtschaft sieht düster in die Zukunft

Berlin (dpa) – Die deutsche Wirtschaft erwartet einen harten Winter und ein schwieriges Jahr 2023. Als Gründe nannte der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die Energiepreiskrise, die hohe Inflation und die trübe Weltkonjunktur. «Die Unternehmen befürchten, dass das Schlimmste noch kommt», erklärte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Mittwoch in Berlin.

Der DIHK legte Ergebnisse einer aktuellen Konjunkturumfrage unter mehr als 24.000 Betrieben aus allen Branchen vor. Zwar sei das Bild der derzeitigen Lage noch relativ gut. Aber 52 Prozent der Firmen gingen davon aus, dass sich ihre eigenen Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern werden. Nur noch acht Prozent rechnen mit einer Besserung.

«Das ist der schlechteste Wert, den wir jemals seit Beginn der Erhebung im Jahr 1985 gemessen haben», so Wansleben. «Selbst in den Zeiten von Corona und der Finanzmarktkrise lag der Anteil der Optimisten bei mehr als zehn Prozent.» Der deutschen Wirtschaft stehe nicht nur ein harter Winter bevor, sondern auch ein schwieriges Jahr. 2023. Weiterlesen

Erneut deutliche Zinserhöhung der US-Notenbank Fed erwartet

Washington (dpa) – Die US-Notenbank Fed steht im Kampf gegen die hohe Inflationsrate vor einer erneuten kräftigen Erhöhung des Leitzinses. Die Entscheidung zum weiteren Kurs der Geldpolitik der Federal Reserve (Fed) wird heute bekanntgegeben.

Erwartet wird eine erneute Leitzinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte auf eine Spanne von dann 3,75 bis 4,00 Prozent. Es wäre die vierte Anhebung um 0,75 Prozentpunkte in Folge und die sechste Zinserhöhung in diesem Jahr. Gewöhnlich zieht es die Fed vor, den Leitzins in Schritten von 0,25 Prozentpunkten anzuheben.

Werte über Markt-Erwartungen

Der Druck auf die Notenbank ist groß: Die US-Inflation ist weiterhin hoch. Daten aus dem Oktober zufolge geht die Teuerungsrate nur leicht zurück. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Verbraucherpreise im September um 8,2 Prozent. Die Kerninflation, die die schwankenden Energie- und Lebensmittelpreise außen vor lässt, stieg sogar von 6,3 auf 6,6 Prozent. Beide Werte lagen über den Erwartungen des Marktes und zwingen die Notenbank zum Handeln. Die Inflation im Zaum zu halten, ist die klassische Aufgabe der Notenbanken.

Mit Blick auf die wichtigen US-Zwischenwahlen am 8. November sind die hohen Verbraucherpreise auch eine enorme Belastung für US-Präsident Joe Biden und seine Demokraten. Bei den Wahlen könnten die Demokraten ihre ohnehin schon knappe Mehrheit im US-Kongress verlieren. Umfragen zeigen, dass das Thema Inflation die Menschen im Land besonders beschäftigt. Den Befragungen nach sehen viele Wählerinnen und Wähler die Republikaner bei der Wirtschaftskompetenz vorn. Diese prangern im Wahlkampf die hohe Inflation an, für die sie die Demokraten verantwortlich machen, während sie auch eine Folge des russischen Angriffskrieges ist.

Sorge um Rezession in den USA

Gleichzeitig wächst mit der strengen Geldpolitik das Risiko, dass die Zentralbank die Wirtschaft bald so stark ausbremst, dass Arbeitsmarkt und Konjunktur abgewürgt werden. Denn steigen die Zinsen, müssen Bürgerinnen, Bürger und Wirtschaft mehr Geld für Kredite ausgeben – oder sie leihen sich weniger Geld. Das Wachstum nimmt folglich ab, Unternehmen können höhere Preise nicht mehr einfach weitergeben und idealerweise sinkt die Inflation. Einige fürchten allerdings, dass es die Fed übertreibt – und die größte Volkswirtschaft der Welt in eine Rezession steuert.

Die US-Notenbank hat den soliden Arbeitsmarkt stets als Argument gegen das Abgleiten der Wirtschaft in eine tiefe Rezession angeführt. Viele Unternehmen klagen über einen Mangel an Arbeitskräften. Die US-Wirtschaft ist im Sommer außerdem etwas stärker als erwartet gewachsen. US-Präsident Biden wertete dies als einen Beleg für die fortschreitende wirtschaftliche Erholung der USA und die Widerstandsfähigkeit der Menschen im Land. Die US-Wirtschaft war im ersten Halbjahr noch geschrumpft.

Bleibt die Zinspolitik weiterhin aggressiv?

Es ist nun die vorletzte Sitzung der Fed in diesem Jahr – im Dezember steht ein weiteres Treffen an. Einige Beobachter schließen auch nicht aus, dass die Fed dieses Mal nur eine Zinserhöhung von einem halben Punkt vornehmen wird. Ein solcher Schritt würde wohl eine Abkehr von der aggressiven Zinspolitik der Fed bedeuten. Expertinnen und Expertinnen halten dies aber für eher unwahrscheinlich – ebenso wie eine Anhebung des Leitzinses um einen ganzen Prozentpunkt.

«Die oberste Aufgabe der Fed sollte es sein, die steigenden Preise zu bremsen. Solange es keine zwingenden Beweise für eine Trendwende gibt, sollte die Fed hart bleiben», schreibt die «Washington Post». «Eine Rezession wäre nicht wünschenswert. Aber eine hohe Inflation ist eine größere Bedrohung, und sie ist bereits da.» Sollten die Reallöhne wegen steigender Verbraucherpreise weiter sinken, träfe das Menschen mit niedrigem Einkommen am stärksten. Die Wirtschaft dürfe nicht in eine Inflationsspirale wie in den 1970er Jahren geraten, warnt die Zeitung.

 

Deutscher Außenhandel im September schwächer

Wiesbaden (dpa) – Nach einem kurzen Sommeraufschwung hat der deutsche Außenhandel im September wieder geschwächelt. Die Exporte gingen im kalender- und saisonbereinigten Monatsvergleich um 0,5 Prozent zurück, während die Importe sogar um 2,3 Prozent abnahmen, wie das Statistische Bundesamt berichtete. Weiterlesen

Inflationsrate im Saarland auf neuem Höchststand

Saarbrücken (dpa/lrs) – Die Inflationsrate im Saarland ist im Oktober weiterhin deutlich gestiegen. Die Verbraucherpreise lagen 9,1 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats und damit auf einem erneuten historischen Höchststand, wie das Statistische Landesamt in Saarbrücken am Freitag mitteilte. Hauptursache sind nach wie vor die stark gestiegenen Energiekosten, die sich auch auf die Preise von vielen Waren und Dienstleistungen auswirken. Im September hatte die Inflationsrate bei 8,9 Prozent gelegen, im August waren es 7 Prozent gewesen. Weiterlesen

Deutsche Wirtschaft trotzt Energiekrise

Wiesbaden (dpa) – Trotz Energiekrise und hoher Inflation ist die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mitteilte. Ökonomen hatten angesichts der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges im Schnitt dagegen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung gerechnet. Sie erwarten, dass Europas größte Volkswirtschaft in den kommenden Quartalen schrumpft und damit in eine Rezession rutscht.

Nach dem leichten Anstieg im zweiten Quartal um 0,1 Prozent habe sich die deutsche Wirtschaft trotz schwieriger weltwirtschaftlicher Rahmenbedingungen mit anhaltender Corona-Pandemie, gestörten Lieferketten, steigenden Preisen und dem Krieg in der Ukraine behauptet, erläuterte die Wiesbadener Behörde. Die Wirtschaftsleistung sei vor allem von den privaten Konsumausgaben getragen worden. Weiterlesen

Licht und Schatten der EZB-Zinserhöhungen

Finanzpolitik
Von Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Die Rekordinflation im Euroraum zwingt Europas Währungshüter zum Gegensteuern: Zum dritten Mal in Folge erhöht die Europäische Zentralbank (EZB) die Zinsen. Der Leitzins, zu dem sich Geschäftsbanken frisches Geld bei der EZB leihen können, steigt um 0,75 Prozentpunkte auf 2,0 Prozent. Zinsanhebungen freuen Sparer, haben aber auch Schattenseiten.

Was bedeutet das für Verbraucher?

Die Menschen in Deutschland und im Euroraum können sich angesichts der hohen Inflation für einen Euro zunehmend weniger leisten. Nach einer Umfrage des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes haben in den vergangenen zwölf Monaten 57 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland ihren Konsum bereits eingeschränkt. Auf eine schnelle Entspannung bei den Preisen können die Menschen allerdings auch nach der dritten Zinserhöhung im Euroraum in Folge nicht hoffen. Gegen steigende Energiepreise, die die Inflation vor allem anheizen, sind Europas Währungshüter weitgehend machtlos. Weiterlesen

Warenexport nach Russland deutlich gesunken

Bad Ems (dpa/lrs) – Der Export von Gütern aus Rheinland-Pfalz nach Russland ist in diesem Jahr deutlich gesunken. Von Januar bis August seien Waren im Wert von 313 Millionen Euro ausgeführt worden, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems am Donnerstag mit. Das sei ein Rückgang um 43 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Vor allem der Export von Maschinen ging stark zurück (minus 66 Prozent). Der Wert der eingeführten Waren verringerte sich im selben Zeitraum um fast ein Viertel auf 182 Millionen Euro. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine hatten die EU-Staaten unter anderem im Außenhandel mit Russland Ex- und Importverbote für bestimmte Güter verhängt.

 

EZB-Rat tagt: Weitere Zinserhöhung im Euroraum erwartet

Frankfurt/Main (dpa) – Europas Währungshüter stemmen sich gegen die Rekordinflation im Euroraum. Die EZB hat für ihre heutige Sitzung in Frankfurt eine weitere Anhebung der Leitzinsen in Aussicht gestellt. Als wahrscheinlich gilt eine erneute kräftige Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte. Die Entscheidungen des EZB-Rates werden am Donnerstagnachmittag (14.15 Uhr) bekanntgegeben.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte unlängst die Entschlossenheit der Notenbank im Kampf gegen die hohe Inflation. «Wir werden tun, was wir tun müssen. Das heißt, die Zinsen in den nächsten Sitzungen erhöhen», sagte Lagarde. Wenn die EZB ihren Auftrag zur Gewährleistung von Preisstabilität nicht erfülle, «würde das der Wirtschaft viel mehr schaden». Weiterlesen

IHK-Umfrage: Saarwirtschaft mit trüben Aussichten

Saarbrücken (dpa/lrs) – Der extreme Anstieg der Energiepreise belastet die Saarwirtschaft weiter erheblich. Die Erwartungen in der Industrie seien angesichts der Lage derzeit auf einen historischen Tiefstand gesunken, teilte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Saarland am Dienstag mit. Nach einer Umfrage rechneten in den nächsten sechs Monaten nur 5 Prozent der Betriebe mit besseren, 30 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die restlichen 65 Prozent gingen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. An der Umfrage im Oktober hatten sich laut IHK rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligt. Weiterlesen

Chinas Wirtschaft wächst um 3,9 Prozent

Konjunktur
Von Andreas Landwehr und Jörn Petring, dpa

Peking (dpa) – Die wirtschaftliche Erholung in China bleibt auf wackeligen Beinen. Wie das Pekinger Statistikamt am Montag mitteilte, legte das Wachstum im dritten Quartal stärker als erwartet um 3,9 Prozent zu. Nach lediglich 0,4 Prozent im zweiten Quartal zeigte die zweitgrößte Volkswirtschaft damit deutliche Zeichen der Erholung. Allerdings deuteten weitere am Montag veröffentlichte Konjunktur- und Handelszahlen auf ein durchmischtes Bild der Lage hin.

Die Daten waren mit Spannung erwartet worden, weil Peking ihre Veröffentlichung in der vergangenen Woche überraschend verschoben hatte. Die Behörden lieferten keine Begründung für den Schritt. Beobachter gingen jedoch davon aus, dass die Entscheidung mit dem gleichzeitig laufenden Parteikongress in Peking zusammenhing, der am Samstag endete. Weiterlesen

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