China wächst erstmals langsamer als Rest Asiens

Peking (dpa) – In der schwierigen Wirtschaftslage in China hält die Regierung während des Kongresses der Kommunistischen Partei wichtige Daten über Wachstum und Außenhandel zurück.

In einem seltenen Schritt verschob das Statistikamt am Montag überraschend die für den folgenden Tag geplante Bekanntgabe der Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal. Bereits der Zoll hatte die Veröffentlichung der Export- und Importzahlen verschoben. Gründe wurden nicht genannt.

Eine Mitarbeiterin des Statistikamtes nannte keinen neuen Termin. Auf Nachfrage, ob die Verschiebung mit dem Parteitag zusammenhänge, sagte sie: «Ich kann Ihre Frage nicht beantworten.» Die zweitgrößte Volkswirtschaft produziert zurzeit eher schlechte Nachrichten, die auch die Beratungen auf dem laufenden Parteitag überschatten. Weiterlesen

Weniger Gewerbe in Rheinland-Pfalz angemeldet

Bad Ems (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz ist im ersten Halbjahr 2022 die Zahl der Gewerbeanmeldungen gesunken. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte, wurden in diesem Zeitraum rund 17.000 Gewerbe angemeldet. Das waren 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus zählte das Amt 13.900 Gewerbeabmeldungen, was einem Anstieg von 2,6 Prozent entspricht. Weiterlesen

Ryanair reduziert zum Winter das Flugangebot in Berlin

Schönefeld (dpa) – Mit Verweis auf hohe Flughafengebühren nimmt die Billig-Fluggesellschaft Ryanair am Hauptstadtflughafen BER zum Winter zahlreiche Flüge aus dem Programm. Mit 19 weniger Strecken und 230 weniger wöchentlichen Flügen von und nach Berlin wolle das Unternehmen in die Winterreisezeit gehen, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Damit reduziere sich das wöchentliche Flugangebot von Ryanair am BER um 40 Prozent im Vergleich zum Winterflugplan 2019. Weiterlesen

G7 kündigen weitere Finanzhilfen für Ukraine an

Washington (dpa) – Die führenden demokratischen Wirtschaftsmächte und die internationale Gemeinschaft wollen der Ukraine auch im kommenden Jahr weitere Finanzhilfen geben. «Zusammen mit der internationalen Gemeinschaft und in enger Zusammenarbeit mit der ukrainischen Regierung werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, die Ukraine in den kommenden Monaten und Jahren zu unterstützen», erklärten die G7-Finanzminister am Mittwoch nach einem Treffen am Rande der Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank in Washington. IWF-Chefin Kristalina Georgiewa zufolge benötigt die Ukraine schätzungsweise drei bis vier Milliarden US-Dollar pro Monat im kommenden Jahr.

Der dringendste Finanzbedarf der Ukraine für das laufende Jahr sei durch die internationale Unterstützung abgedeckt, erklärten die G7-Finanzminister. Zusätzlich zur militärischen und humanitären Unterstützung seien bereits Budgethilfen in Höhe von 20,7 Milliarden US-Dollar (21,3 Mrd Euro) geflossen, insgesamt seien für dieses Jahr 33,3 Milliarden Dollar zugesagt worden. Das Land stehe 2023 vor einer erheblichen Finanzierungslücke, um die Grundversorgung zu sichern und Mängel an der kritischen Infrastruktur zu beheben, hieß es weiter. Weiterlesen

«Ernste Zeiten»: Deutschland vor Konjunkturabschwung

Wirtschaftswachstum
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Die Energiekrise treibt Deutschland in eine Rezession. Die Bundesregierung schraubte ihre Konjunkturprognose am Mittwoch deutlich herunter. «Es sind ernste Zeiten», sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin. «Wir erleben derzeit eine schwere Energiekrise, die sich immer mehr zu einer Wirtschafts- und Sozialkrise auswächst.» Die Bundesregierung wolle mit dem angekündigten milliardenschweren «Abwehrschirm» dagegen halten. Habeck begrüßte Vorschläge einer Expertenkommission zur geplanten Gaspreisbremse.

In ihrer Herbstprojektion erwartet die Bundesregierung für dieses Jahr nur noch ein kleines Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent, im kommenden Jahr schrumpft die Wirtschaft demnach um 0,4 Prozent. Für 2024 wird mit einem Plus des Bruttoinlandsprodukts von 2,3 Prozent gerechnet. In der Frühjahrsprojektion hatte die Bundesregierung noch einen Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 2,2 Prozent in diesem Jahr und um 2,5 Prozent im nächsten Jahr erwartet. Weiterlesen

Etwas weniger Privatinsolvenzen in Rheinland-Pfalz

Mainz/Hamburg (dpa/lrs) – Die Zahl der Privatinsolvenzen in Rheinland-Pfalz ist in den ersten neun Monaten des Jahres leicht gesunken. Die Wirtschaftsauskunftei Crif zählte 3502 Pleiten und damit 5,3 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Bundesweit sank die Zahl allerdings viel deutlicher – um 13,5 Prozent auf 71 107 Fälle.

Crif-Deutschland-Geschäftsführer Frank Schlein hält wegen steigender Kosten eine Verschuldungswelle in Deutschland für möglich. Auf Dauer führe weniger Einkommen erst in die Überschuldung und dann möglicherweise in die Privatinsolvenz. Die finanzielle Situation vieler Menschen bleibe wegen der steigenden Miet- und Energiepreise angespannt. «Gerade für finanz- und einkommensschwache Haushalte wird sich die finanzielle Lage zuspitzen – auch weil die finanziellen Reserven durch Einbußen in der Corona-Pandemie aufgebraucht worden sind», erläuterte Schlein. Weiterlesen

Deutlich weniger Güterumschlag durch die Binnenschifffahrt

Bad Ems (dpa/lrs) – Über die Binnenschifffahrt in Rheinland-Pfalz sind im ersten Halbjahr 2022 deutlich weniger Güter versandt worden als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres. Die Menge sei um 11,5 Prozent auf 4,7 Millionen Tonnen zurückgegangen, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems am Mittwoch mit. Dies sei der zweitniedrigste Wert der vergangenen zehn Jahre. Da gleichzeitig der Güterempfang leicht stieg, ging die gesamte Umschlagmenge nur um 4,6 Prozent zurück. Am häufigsten wurden Erze, Steine und Erden transportiert, gefolgt von Mineralölerzeugnissen. An dritter Stelle lagen chemische Erzeugnisse, deren Menge um rund 21 Prozent zurückging. Weiterlesen

Verbraucher geben weniger für nachhaltige Produkte aus

München (dpa) – Bei vielen Verbrauchern sinkt wegen der hohen Inflation nach einer Umfrage die Bereitschaft, teurere nachhaltige Produkte zu kaufen. Innerhalb eines Jahres hat sich der Anteil der Verbraucherinnen und Verbraucher, die höhere Kosten für nachhaltige Produkte akzeptieren, mehr als halbiert, wie Monitor Deloitte, die Unternehmensberatung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, mitteilte. 2021 hätten das im Schnitt 67 Prozent der Befragten gesagt, mittlerweile nur noch 30 Prozent. Weiterlesen

Stornowelle im Wohnungsbau hält an

München (dpa) – Im deutschen Wohnungsbau mehren sich die Krisenzeichen. Bei einer steigenden Zahl von Bauunternehmen gehen nach der monatlichen Erhebung des Ifo-Instituts Auftragsstornierungen ein. Gleichzeitig sinkt die Nachfrage nach Immobilienkrediten.

Im September meldeten 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen stornierte Aufträge, deutlich mehr als im August (11,6 Prozent), wie das Ifo-Institut mitteilte. Grund sind demnach die rasch steigenden Material- und Energiepreise sowie die höheren Kreditzinsen. «Für einige Bauherren ist das alles nicht mehr darstellbar. Sie stellen Projekte zurück oder ziehen ganz die Reißleine», sagte Ifo-Experte Felix Leiss. «Die Unternehmen verfügen im Schnitt immer noch über große Auftragsreserven, aber die Zukunftssorgen waren selten so groß.» Das Ifo-Institut befragt für seine Konjunkturprognosen monatlich Tausende Unternehmen, darunter Baufirmen. Weiterlesen

Starker August für deutsche Elektroindustrie

Frankfurt/Main (dpa) – Ein zweistelliges Auftragsplus und eine deutlich anziehende Produktion haben der deutschen Elektro- und Digitalindustrie einen starken August beschert. Die Neubestellungen erhöhten sich nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,4 Prozent, wobei vor allem das Auslandsgeschäft zulegte.

Die reale, also preisbereinigte Produktion elektrotechnischer und elektronischer Güter wuchs binnen Jahresfrist um 9,3 Prozent, wie der Verband der Elektro- und Digitalindustrie in Frankfurt mitteilte. Weiterlesen

Senkung erwartet: IWF stellt Wirtschaftsausblick vor

Washington (dpa) – Der Internationale Währungsfonds (IWF) legt heute seine neue Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft vor. Angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine wird die Wachstumsprognose erneut herabgestuft, wie IWF-Chefin Kristalina Georgiewa schon vorab erklärte. In den vergangenen Monaten hat der IWF seine Prognosen mehrfach nach unten korrigiert, auf zuletzt 2,9 Prozent für das Jahr 2023. Die IWF-Chefin hatte erst am Montag vor dem Risiko einer globalen Rezession gewarnt. Bereits im Juli hatte der IWF «düstere Aussichten» für die Weltwirtschaft präsentiert.

Die IWF-Chefin hatte auch betont, die Lage könnte durchaus noch schlimmer werden, bevor sie sich bessere. Angesichts des russischen Kriegs in der Ukraine und der Pandemie bleibe die Unsicherheit extrem hoch. Es könne noch mehr wirtschaftliche Schocks geben. «Wir sehen eine Verlangsamung in allen drei wichtigsten Volkswirtschaften der Welt», mahnte Georgiewa zum Auftakt der Jahrestagung von IWF und Weltbank in Washington. Das nachlassende Wachstum in den Vereinigten Staaten, China und dem Euroraum habe erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Weiterlesen

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