Deutsche Industrie erhält wieder mehr Aufträge

Wiesbaden (dpa) – Die Industrie in Deutschland hat im Oktober nach zwei Dämpfern in Folge wieder mehr Aufträge bekommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts vom Dienstag lag der Auftragseingang 0,8 Prozent höher als im Monat zuvor. Analysten hatten zwar einen Anstieg erwartet, aber im Schnitt nur um 0,1 Prozent.

Im September war der Auftragseingang noch um 2,9 Prozent im Monatsvergleich gefallen und im August um 2,0 Prozent. Der Wert für September wurde allerdings deutlich nach oben revidiert, nachdem zuvor ein Rückgang um 4,0 Prozent gemeldet worden war.

Im Jahresvergleich fiel der Auftragseingang im Oktober um 3,2 Prozent, wie es weiter in der Mitteilung hieß. In der Wirtschaft bleibt die Lage denn auch schwierig. Zwar nähmen Bestellungen aus dem Ausland zu, die Auftragseingänge im Inland gingen aber weiter zurück, teilte der Deutscher Industrie- und Handelskammertag mit. «Die hohe Inflation und die Angst vor einer Rezession sorgen hierzulande für Kauf- und Investitionszurückhaltung bei Verbrauchern und Unternehmen.» Weiterlesen

Volkswirte für höhere Steuer auf sehr hohe Einkommen

München (dpa) – Deutsche Volkswirte sind laut einer Umfrage mehrheitlich für eine höhere Steuer auf besonders hohe Einkommen. In einer aktuellen Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter 153 Professoren und Professorinnen der Volkswirtschaftslehre sprachen sich 56 Prozent der Befragten für einen höheren Reichensteuersatz auf Einkommen ab 278.000 Euro pro Jahr aus. Eine temporäre Erhöhung des Spitzensteuersatzes, der aktuell bereits bei zu versteuernden Jahreseinkommen ab etwa 59.000 Euro fällig wird, lehnt dagegen eine knappe Mehrheit ab.

Konkret sprachen sich 39 Prozent der befragten Experten für eine dauerhafte Erhöhung des Reichensteuersatzes über die aktuell geltenden 45 Prozent hinaus aus. Mehr als 20 Prozent waren sogar dafür, dauerhaft um mehr als 3 Prozentpunkte nach oben zu gehen. Etwa 17 Prozent waren für eine temporäre Erhöhung – meist im Bereich 1 bis 3 Prozentpunkte. 32 Prozent sprachen sich dafür aus, den Reichensteuersatz unangetastet zu lassen, zwölf Prozent waren für seine komplette Abschaffung. Weiterlesen

Energiekosten: Viele Händler prüfen verkürzte Öffnungszeiten

Mainz (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz denken derzeit viele Händler mit Blick auf ihre massiv gestiegenen Energiekosten über Einschränkungen bei den Ladenöffnungszeiten nach. Einige Unternehmen haben diesen Schritt bereits getan und öffnen später oder schließen früher, wie der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz, Thomas Scherer, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Vereinzelt werde auch darüber nachgedacht, einen Tag komplett die Eingangstüren geschlossen zu halten. Dabei gehe es vor allem um den Montag als den umsatzschwächsten Tag. «Es könnte sein, dass der Montag ein großer Schließtag im Handel wird», sagte er weiter. Weiterlesen

Außenhandel schwächelt im Oktober

Von Friederike Marx, dpa

Wiesbaden (dpa) – Eine nachlassende Nachfrage aus dem Ausland dämpft die Geschäfte deutscher Exportunternehmen. Die Ausfuhren «Made in Germany» sanken im Oktober den zweiten Monat in Folge gegenüber dem Vormonat, wie aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. «Der deutsche Exportmotor ruckelt merklich», sagte Volker Treier, Außenwirtschaftschef des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), am Freitag. «Hohe Inflationsraten und eine straffe Geldpolitik in wichtigen Absatzmärkten dämpfen die internationale Nachfrage.» Auch der Außenhandelsverband BGA ist besorgt.

«Die tendenzielle Stagnation der letzten Monate geht nun in einen leichten Rückgang über», sagte Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA). «Insbesondere die Schwäche bei den Importen deutet an, dass der Außenhandelsmotor anfängt zu stottern.» Weiterlesen

Kriegsfolgen: Handwerksbetriebe machen weniger Umsatz

Berlin (dpa) – Drei von fünf Handwerksbetrieben sind einer Umfrage zufolge im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg von Umsatzausfällen betroffen. Das ergab eine Befragung, die der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) gemeinsam mit den Handwerkskammern und den Fachverbänden des Handwerks zwischen dem 22. und 28. November 2022 unter mehr als 3000 Handwerksbetrieben durchgeführt hat.

Am häufigsten betroffen ist den Ergebnissen zufolge das Lebensmittelhandwerk – 80 Prozent der Betriebe gaben an, sinkende Umsätze zu haben. Im Kfz-Bereich sowie bei privaten Dienstleistungs- und Gesundheitsgewerken sind es jeweils rund 70 Prozent. Laut der Hälfte aller Befragten sind die Rückgänge darauf zurückzuführen, dass Kundinnen und Kunden weniger kaufen. Jeder vierte Betrieb gab als Ursache an, dass durch gestiegene Beschaffungs- und Energiekosten Aufträge storniert wurden. Hierbei waren Mehrfachantworten möglich. Weiterlesen

Ex-EZB-Präsident: Inflation wieder unter Kontrolle bringen

Konjunktur
Interview: Jörn Bender und Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Paris (dpa) – Der ehemalige EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sieht die anhaltend hohe Inflation im Euroraum mit Sorge.

«Ich bin besorgt. Die Inflation muss unbedingt wieder unter Kontrolle gebracht werden», sagte Trichet der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. «Wir haben in den 1970er Jahren eine Phase erlebt, in der wir die Kontrolle über die Inflation verloren haben. Wir wissen, was es kostet, die Kontrolle über die Inflation zu verlieren. Das müssen wir vermeiden.»

Trichet, der von 1. November 2003 bis 31. Oktober 2011 Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) war und am 20. Dezember seinen 80. Geburtstag feiert, mahnte: «Es ist von entscheidender Bedeutung, eine katastrophale Entfesselung des Inflationsdrucks in Europa wie auch in den anderen fortgeschrittenen Volkswirtschaften zu verhindern.» Trichet betonte: «Die Inflation ist nicht vorübergehend.» Daher sei Wachsamkeit der Zentralbank notwendiger denn je. Weiterlesen

Industriebetriebe investierten 3,2 Milliarden Euro

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr etwa 3,2 Milliarden Euro investiert. Damit fielen die Investitionen 2021 höher aus als im von der Corona-Pandemie geprägten Jahr 2020, aber geringer als im Jahr 2019. Damals lag der Investitionswert noch bei rund 3,4 Milliarden Euro. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems von Mittwoch hat die am Umsatz gemessen größte Branche, die Chemieindustrie, mit rund 775 Millionen Euro 24 Prozent der gesamten Investitionen 2021 getätigt. Weiterlesen

Weniger Gewerbe in Rheinland-Pfalz angemeldet

Bad Ems (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz ist die Zahl der Gewerbeanmeldungen gesunken. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch mitteilte, wurden in den ersten neun Monaten des Jahres rund 24.500 Gewerbe angemeldet. Das waren 4,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus zählte das Amt rund 20.000 Abmeldungen, was einem Anstieg von 1,4 Prozent entspricht. Unter den Anmeldungen waren 4069 Betriebsgründungen – ein Rückgang von 2,1 Prozent. Dazu gehörten neben Kapital- und Personengesellschaften auch Unternehmen, die einen Eintrag im Handelsregister, eine Handwerkskarte oder mindestens einen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben. Etwa 18 Prozent aller Betriebsgründungen stammten aus dem Handel- und Kfz-Bereich.

 

Wirtschaftsstimmung in Eurozone hellt sich deutlich auf

Brüssel (dpa) – Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im November überraschend deutlich aufgehellt. Der Economic Sentiment Indicator (ESI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 93,7 Punkte, wie die Europäische Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte. Analysten hatten im Schnitt lediglich einen Anstieg auf 93,2 Punkte erwartet. Der Indikator liegt aber immer noch deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt. Zuvor war der Indikator achtmal in Folge gesunken. Weiterlesen

Reallöhne sinken wegen hoher Inflation immer stärker

Wiesbaden (dpa) – Die anhaltend hohe Inflation entwertet die Gehälter der Menschen in Deutschland immer stärker. Im dritten Quartal waren die Einkommen zwar nominal 2,3 Prozent höher als im Vorjahreszeitraum, wurden aber von den um 8,4 Prozent gestiegenen Verbraucherpreisen mehr als aufgezehrt.

Daraus ergibt sich nach weiteren Berechnungen des Statistischen Bundesamtes ein realer, also um die Preisentwicklung bereinigter Lohnverlust von 5,7 Prozent. Dies ist der höchste Verlust seit Einführung der Statistik im Jahr 2008, wie die Behörde am Dienstag berichtete. Weiterlesen

Industrie: Herbe Produktionseinbußen durch Lieferengpässe

Düsseldorf (dpa) – Wegen Lieferengpässen bei vielen aus dem Ausland bezogenen Vorprodukten hat die deutsche Industrie herbe Produktionseinbußen hinnehmen müssen.

Von Anfang 2021 bis Mitte 2022 konnten aus diesem Grund Güter im Wert von knapp 64 Milliarden Euro nicht hergestellt werden, wie eine vom Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung am Montag veröffentlichte Untersuchung ergab. Besonders stark traf es demnach die Autoindustrie. Deren Wertschöpfung in Deutschland sei wegen des Mangels an Vorprodukten um knapp 31 Milliarden Euro geringer ausgefallen. Weiterlesen

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