Ackermann: Freiheit und Demokratie sind immer bedroht

Trier (dpa/lrs) – Der russische Angriff auf die Ukraine hat nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann deutlich gemacht, dass Freiheit und Demokratie immer verteidigt werden müssen. «Freiheit und Demokratie waren nie eine Selbstverständlichkeit», sagte Ackermann der Deutschen Presse-Agentur. «Ich glaube, sie sind jetzt nicht bedrohter als vorher. Wir haben nur gedacht, sie sind nicht bedroht, und eine Art von Selbstverständlichkeit. Das sind sie aber nicht.»

Das Gefühl von Selbstverständlichkeit habe möglicherweise damit zu tun, dass nach dem Schrecken der beiden Weltkriege sehr klar gewesen sei, dass so etwas nie wieder geschehen dürfe. «Und jetzt, wo das stärker in die Vergangenheit rückt, müssen wir uns mehr bemühen, deutlich zu machen, was das an Gewinn bringt. Demokratie muss gelebt werden.» Weiterlesen

Weihnacht in Kiew – Putins Krieg verschiebt Traditionen

Von Ulf Mauder, dpa

Kiew (dpa) – Es braucht eine kleine Kraftanstrengung, um den Weihnachtsbaum in der Ankunftshalle des Kiewer Hauptbahnhofs zum Leuchten zu bringen. Aber Männer, Frauen und Kinder stehen geduldig an, um auf einem Energie-Fahrrad in die Pedale zu treten, bis die Lichter an dem verkabelten Prachtstück angehen. Plötzlich wird es auch in der Halle heller – und weihnachtlicher. Weil der russische Präsident Wladimir Putin seit Wochen die Energie-Infrastruktur der Ukraine bombardieren lässt, sind die Stromausfälle in Kiew und anderen ukrainischen Städten extrem. Ohne Tageslicht versinkt die Millionenmetropole Kiew in bestürzende Dunkelheit.

Menschen mit Taschenlampen suchen in schwarzen Tunneln die Treppenstufen, um nicht zu stürzen. Auf den Straßen gibt es keine durchgängige Beleuchtung, allenfalls kleine Lichtquellen, die aber kaum Orientierung geben. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko verspricht immer wieder, mit Hochdruck an der Instandsetzung der von den «russischen Terroristen» zerstörten Infrastruktur arbeiten zu lassen. Aber niemand entkommt den Stromausfällen.

Reaktionen und Meinungen der Menschen

Im Kiewer Nobelkaufhaus Tsum an der Prachtstraße Chreschtschatyk stehen die Verkäuferinnen in der Parfümerie und in anderen Edelboutiquen im Dunkeln. Die wenigen Kunden zücken ihre Handys, schalten die Taschenlampen-App an, um Sonnenbrillen oder Handtaschen besser zu sehen. Die Rolltreppen stehen still. Sicherheitsleute passen auf, dass im Dunkeln nichts gestohlen wird – kein Vergleich zu dem gleichnamigen Konsumtempel Tsum in Moskau, wo alles hell ist.

Am vergangenen Dienstag musste Klitschko einräumen, dass wegen der russischen Angriffe der Strombedarf der Dreimillionenstadt nur noch zu 50 Prozent gedeckt werden könne. Hilfe gibt es etwa auf dem Bahnhof oder an anderen Punkten der Stadt, wo sich Menschen aufwärmen oder ihre Mobiltelefone und Powerbanks aufladen können. Hotels und Restaurants helfen sich mit Stromgeneratoren; vielerorts leuchten in Gaststuben geschmückte Bäume und dudeln englische Weihnachtslieder über Musikanlagen. Aber die Ängste sind groß, dass nun wieder der Diesel für die Generatoren knapp werden könnte.

«Wir lassen uns das Weihnachtsfest nicht von diesem Mistkerl im Kreml versauen», sagt Alla, Inhaberin eines Weinladens Seawine im Zentrum. Sie erzählt, dass ihre Kunden zum Weihnachts- und Neujahrsfest gut Wein und Sekt kaufen. «Wir feiern Weihnachten am 25. Dezember, wie der normale Rest der Welt», sagt sie. Traditionell richten sich aber die orthodoxen Christen in der Ukraine – wie in Russland – nach dem alten julianischen Kalender und feiern am 7. Januar.

«Das ist doch die alte Welt, das sind die Ewiggestrigen», sagt Alla in ihrer Muttersprache Russisch. Sie hat mit der russischen Kultur, das betont sie, jedenfalls abgeschlossen – wegen des Krieges. Weihnachten am 25. Dezember sei auch ein guter Tag, um den Bruch mit dem Kriegstreiber Russland einmal mehr zu konkretisieren.

Alleine ist Alla mit dieser Meinung nicht. In der Ukraine unterstützen nach einer neuen Umfrage der Ratinggroup 44 Prozent die Idee einer Verlegung der Weihnachtsfeiern vom 7. Januar auf den 25. Dezember, 2017 waren das nur 15 Prozent. Populär ist die Idee vor allem im Westen der Ukraine, in Kiew und unter jüngeren Menschen. Im Gegenzug schrumpft die Mehrheit für die Beibehaltung des orthodoxen Weihnachtsdatums. 55 Prozent der Ukrainer wollen weiter traditionell ausschließlich am 7. Januar feiern. 2021 waren es noch 71 Prozent.

Veränderungen des Verhaltens

«Es gibt einen klaren Trend, die Ukraine bewegt ihren Vektor in Richtung Westen», sagt Ratinggroup-Vizedirektor Ljubomyr Myssiw. «Das ist eine klare Folge des Krieges, das Verhalten ändert sich wegen der russischen Aggression. Viele wollen nicht Weihnachten feiern, wenn die Russen feiern», sagt er. Gesunken ist nach der Befragung auch der Anteil der Ukrainer, die gegen den 25. Dezember als Weihnachtsfeiertag sind. Nur noch ein knappes Drittel sei dagegen – statt vor einem Jahr 58 Prozent.

Schon seit Jahren erheben die Meinungsforscher das Feierverhalten. Myssiw betont aber auch, dass eine gesellschaftliche Diskussion unter Beteiligung der Kirchen nötig sei. Ein Übergang zum Kalender der Westkirchen würde sich auf alle christlichen Feiertage auswirken und sie etwa 14 Tage nach vorne verlegen.

Seit 2017 sind sowohl der 25. Dezember als auch der 7. Januar arbeitsfreie Feiertage in der Ukraine. Die 2019 mit staatlicher Hilfe gegründete Orthodoxe Kirche der Ukraine hatte im Oktober angekündigt, in diesem Jahr Gottesdienste auch am 25. Dezember anzubieten. Bislang begingen nur evangelische und katholische Kirchen in der Ukraine das Weihnachtsfest am 25. Dezember.

In der Kiewer Kirche St. Katharina hält der deutsche Pastor Wolfgang Heldt-Meyerding von der evangelischen Gemeinde am Heiligen Abend und am Weihnachtstag zweisprachige Gottesdienste in ökumenischer Offenheit. «Weihnachten ist ja eine Zeit, in der die Sehnsucht nach Heimat besonders groß ist», sagt er. Er hoffe auf Feiern ohne Luftalarm. Rund 300 Mitglieder habe die Gemeinde. Auch Christstollen und Punsch soll es geben.

Aber es gibt auch Verwirrung. «Wir wissen schon gar nicht mehr, wann wir am besten feiern sollen. Es gibt Diskussionen», sagt die junge Mutter Julia, die mit einem Nachtzug um sechs Uhr morgens von der polnischen Stadt Chelm auf dem Bahnhof in Kiew ankommt. Die Kosmetikerin war gerade auf Weiterbildung in Polen und hat den Koffer voller Geschenke. Die schon 2014 aus der russischsprachigen ostukrainischen Stadt Donezk geflohene Frau erklärt, dass es die Geschenke der Tradition nach wie bei den meisten Menschen auf dem Gebiet der früheren Sowjetunion am Silvesterabend geben wird.

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Trend hält an: 2022 noch mehr Kirchenaustritte

Von Britta Schultejans, dpa

München (dpa) – Seit Jahresbeginn sind offenbar deutlich mehr Menschen aus der Kirche ausgetreten als in den Jahren zuvor. Das legt eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter größeren Städten in Deutschland nahe. Zehntausende kehrten der Kirche demnach den Rücken.

Allein die Stadt München verzeichnete bis zum 15. Dezember 2022 insgesamt 26.008 Kirchenaustritte, wie ein Sprecher des Kreisverwaltungsrates mitteilte. Das sind knapp 4000 mehr als im gesamten Vorjahr. Die jeweilige Konfession wurde dabei nicht erfasst.

In Berlin traten nach Angaben einer Sprecherin der Berliner Zivilgerichte in den ersten drei Quartalen dieses Jahres 18.018 Menschen aus der Kirche aus – ebenfalls rund 4000 mehr als 2021 im gleichen Zeitraum. Davon waren 9466 evangelisch und 8442 römisch-katholisch, die restlichen hatten eine andere Konfession.

Die niedersächsische Landeshauptstadt Hannover meldete eine ähnliche Tendenz: Dort traten bis Mitte Dezember 2022 insgesamt mehr als 7000 Menschen aus der Kirche aus, knapp 4700 davon aus der evangelisch-lutherischen Kirche und knapp 2300 aus der katholischen Kirche. Im gesamten Jahr 2021 waren in Hannover rund 6600 Menschen aus der Kirche ausgetreten.

Deutlicher Anstieg von Austrittszahlen

In der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden stieg die Zahl der Kirchenaustritte im Jahr 2022 ebenfalls deutlich. Bis zum Herbst des laufenden Jahres wurden nach Angaben der Stadt bereits deutlich mehr als 3200 Austritte in Wiesbaden und den Vororten registriert. 3095 waren es im gesamten Jahr 2021. Städte in Baden-Württemberg und Sachsen meldeten ganz ähnliche Entwicklungen.

In Mainz stieg die Zahl der Menschen, die in diesem Jahr aus der katholischen oder der evangelischen Kirche ausgetreten sind, ebenfalls deutlich. Bis Ende November kehrten 3495 Mitglieder den beiden großen Kirchen den Rücken, wie die Stadt auf Anfrage mitteilte. Das ist ein Anstieg von 36,7 Prozent im Vergleich zum Gesamtjahr 2021.

Besonders stark betroffen von der Ausstiegswelle war die katholische Kirche: Sie verlor 2119 Mitglieder. Das ist ein Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 1376 verließen die evangelische Kirche (plus 26,9 Prozent).

Zumindest im Fall der bayerischen Landeshauptstadt dürfte ein Grund für den Anstieg auch das Ende Januar vorgestellte Gutachten zu Missbrauchsfällen in der katholischen Erzdiözese München und Freising sein, das weltweit Schlagzeilen machte. Denn besonders zu Jahresbeginn waren die Zahlen in die Höhe geschnellt.

Pro Tag etwa 80 Austritte in München

In der ersten Januarhälfte, also vor dem Gutachten, waren pro Arbeitstag in München etwa 80 Menschen aus der Kirche ausgetreten; nach dem 20. Januar, dem Tag der Vorstellung des Gutachtens, waren es dann zeitweise bis zu 160 Kirchenaustritte pro Arbeitstag – also etwa doppelt so viele.

Die Anwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl (WSW) hatte am 20. Januar ein Gutachten im Auftrag des Erzbistums München und Freising vorgestellt. Die Gutachter gehen von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern, zugleich aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus – und davon, dass Münchner Erzbischöfe – darunter auch Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI. – sich im Umgang damit falsch verhalten hätten.

Die zweitgrößte bayerische Stadt Nürnberg zählte bis Mitte Dezember 6628 Kirchenaustritte im Vergleich zu 4544 im gleichen Zeitraum 2021. Davon waren 2434 römisch-katholisch und 2057 evangelisch.

Damit droht ein neuer Negativrekord. Dabei hatten 2021 schon 359.338 Katholiken ihrer Kirche den Rücken gekehrt – so viele wie noch nie.

«Dieser Trend wird wohl nur schwer zu stoppen oder gar umzukehren sein», sagte Christian Weisner von der Reformbewegung «Wir sind Kirche». Er sieht einen direkten Bezug zu der aus seiner Sicht mangelhaften Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der Kirche – «denn es hat viel zu lange gedauert, bis die Bischöfe in Deutschland und die beiden Vorgängerpäpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. ihre Verantwortung erkannt haben».

Trend auch in ländlichen Gebieten zu sehen

Und der Trend ist offenbar nicht nur ein städtisches Phänomen: Auch im oberbayerischen Burghausen, zu dem der Geburtsort von Ratzinger, Marktl am Inn, gehört, zeigt sich die gleiche Tendenz. Dort traten 2022 insgesamt 438 Menschen aus der Kirche aus, 371 von ihnen römisch-katholisch, 67 evangelisch. 2021 waren es noch 314 Austritte, davon 266 römisch-katholische Kirchenmitglieder und 48 evangelische.

Im oberbayerischen Wallfahrtsort Altötting erklärten bis zum 15. Dezember 446 Menschen ihren Austritt aus der Kirche – im Vergleich zu 288 insgesamt 2021. 388 von ihnen waren römisch-katholisch, 55 waren Protestanten.

Der Religionspädagoge Ulrich Riegel, der eine vielbeachtete Studie über Kirchenaustritte im Bistum Essen leitete, rechnete schon Ende Februar mit einem neuen Austritts-Rekord in diesem Jahr.

Studie: Wie weitere überlegen auszutreten

Als gesellschaftlicher Faktor werde die Kirche «kleiner und demütiger», sagte der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, dem «Focus» in der vergangenen Woche. Sie stecke in einer «tiefen Glaubwürdigkeitskrise», was sie zum Großteil selbst verschuldet habe – etwa durch Skandale im Zusammenhang mit dem Missbrauch von Kindern und jungen Menschen.

Zuvor hatte eine Studie der Bertelsmann Stiftung ergeben, dass laut Umfrage noch viele weitere Menschen mit dem Gedanken spielen, der Institution den Rücken zu kehren.

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Bischof Ackermann: «Der Reformprozess geht weiter»

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann setzt bei angestrebten Reformen in der katholischen Kirche auf Unterstützung aus anderen Ländern. Er habe die Hoffnung auf eine «größere und breitere Bewegung», die jetzt angestoßen werde, sagte der Bischof der Deutschen Presse-Agentur in Trier. «Nur die deutschen Bischöfe und Rom: Das reicht nicht. Das ist ja noch kein weltkirchlicher Dialog.»

Er hoffe, dass «auch andere Bischofskonferenzen oder Bischöfe Dinge, die sie eher im vertraulichen oder persönlichen Gespräch genannt haben, jetzt auch öffentlich sagen». Es gebe Rückmeldungen aus anderen Ortskirchen, dass die beim deutschen Reformprozess «Synodaler Weg» behandelten Themen «nicht nur Fragen der deutschen Bischöfe sind».

Die in den bisherigen Texten des «Synodalen Weges» in Deutschland festgelegten Positionen würden «in Rom sehr ernst genommen», auch wenn der Vatikan konkrete Bedenken geäußert habe. Das Treffen der deutschen Bischöfe mit den Behördenchefs des Papstes Ende November sei dennoch «nur ein erster Schritt» gewesen, jetzt brauche es den Dialog. Ackermann ist überzeugt: «Der Reformprozess geht weiter. Da ist eine Dynamik entstanden, die lässt sich nicht wieder zurückdrehen.» Weiterlesen

Prominente übernehmen politische Patenschaften für Iraner

Mainz (dpa/lrs) – Der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf und die rheinland-pfälzische SPD-Fraktionschefin Sabine Bätzing-Lichtenthäler haben politische Patenschaften für inhaftierte Menschen im Iran übernommen. «Die dramatische Situation im Iran, von der wir seit Wochen in den Nachrichten hören, beschäftigt mich sehr», sagte Bischof Kohlgraf. Bätzing-Lichtenthäler sagte, ihre politische Patenschaft für einen zum Tode verurteilten Oppositionellen sei ein «Zeichen der Unterstützung für all die mutigen Menschen im Iran, die gegen das Regime protestieren». Zuvor hatten bereits Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) und Familienministerin Katharina Binz (Grüne) ähnliche Patenschaften übernommen.

Trierer Stadtvorstand will Bischof-Stein-Platz umbenennen

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Stadtvorstand hat sich am Montag für eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes am Trierer Dom ausgesprochen. Zudem sollten dem früherer Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden, teilte die Stadt am Montag mit. Grund sei eine kürzlich vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit von Stein, die schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den damaligen Bischof erhärtet hat. Weiterlesen

Bischof: Klima-Aktivisten sollten nur «dosiert» kleben

Trier (dpa) – Klima-Aktivisten der Gruppe Letzte Generation sollten sich nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann nicht allzu oft auf Straßen oder Rollbahnen festkleben. «Ich finde, bestimmte Akte des zivilen Ungehorsams müssen Politik und Gesellschaft sich gefallen lassen», sagte Ackermann der Deutschen Presse-Agentur. «Aber das können letztlich nur einzelne gezielte Aktionen sein. Man kann das nicht zu einer regulären Methode werden lassen», sagte er. Weiterlesen

Vertuschungsvorwürfe gegen früheren Bischof erhärten sich

Trier (dpa/lrs) – Eine Missbrauchsstudie erhärtet schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den früheren Trierer Bischof Bernhard Stein. Er sei «Teil des Systems» gewesen, das Missbrauchtäter gedeckt und geschützt habe, teilte die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier (UAK) am Freitag bei der Vorstellung des Berichts der Universität Trier mit. Der Vorwurf der «zumindest moralischen und systemischen Mitverantwortung» treffe auch auf ihn zu. Stein war von 1967 bis 1980 Bischof von Trier.

Die Zahlen von Fällen sexuellen Missbrauchs seien zu Steins Amtszeit «deutlich höher» gewesen als die Fallzahlen während anderer Amtszeiten, teilte die Kommission mit. Nach Auswertung von knapp 500 Akten gebe es mindestens 305 Betroffene und 81 Beschuldigte, von denen 17 Täter den damaligen Verantwortlichen des Bistums bekanntgewesen seien. Die Taten erfolgten an Messdienern in Sakristeien, in den Wohnungen von Pfarrern und Kaplänen sowie in Ferienlagern und Freizeitheimen. Weiterlesen

Kommission berichtet über Missbrauch von Bischof Stein

Trier (dpa/lrs) – Die Unabhängige Aufarbeitungskommission im Bistum Trier legt heute ab 11.00 Uhr eine Studie zu sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in der Amtszeit des früheren Bischofs Bernhard Stein vor. Stein, von 1967 bis 1980 Bischof von Trier, soll laut Vorwürfen Missbrauch durch katholische Priester vertuscht und Täter gedeckt haben. Weiterlesen

Bistum Trier will Verlust im kommenden Jahr reduzieren

Trier (dpa/lrs) – Das Bistum Trier will im kommenden Jahr seine Verluste deutlich reduzieren. Der Haushaltsplan für 2023 sieht ein Jahresergebnis von minus 14,3 Millionen Euro und einen Bilanzverlust von 12,8 Millionen vor, wie das Bistum am Donnerstag in Trier mitteilte. Im Vergleich dazu hatte der Bilanzverlust 2021 bei 34,6 Millionen gelegen, wie aus dem ebenfalls am Donnerstag vorgelegten Geschäftsbericht für 2022 hervorging. Für 2022 rechnet das Bistum nach Verrechnung mit aufgelösten und zu bildenden Rücklagen mit einem Bilanzverlust von 35,9 Millionen Euro.

Der Haushaltsplan 2023 müsse im Gesamtkontext der Haushaltssicherung betrachtet werden, sagte Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg. Zwar zeigten sich erste Spareffekte, etwa bei der Absenkung der Personalkosten für pastorale Mitarbeitende, die im kommenden Jahr in Rente gingen. Zu erkennen seien aber auch nötige Investitionen, wie der Ausbau der digitalen Infrastruktur. Die brauche es, um die Arbeit zukunftsfähig zu machen sowie langfristig Kosten einzusparen. Weiterlesen

Millionen Gläubige pilgern zur Jungfrau von Guadalupe

Mexiko-Stadt (dpa) – Sie gilt als eine der größten Wallfahrten der Welt: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie sind wieder Millionen Gläubige zur Basilika der Jungfrau von Guadalupe in Mexiko-Stadt ohne Einschränkungen gepilgert.

«In diesem Jahr haben wir mehr als elf Millionen Menschen in der Basilika von Guadalupe empfangen», schrieb die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, auf Twitter. 2020 war die Wallfahrt wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. Im vergangenen Jahr besuchten dann bereits wieder 3,5 Millionen Pilgerinnen und Pilger die Kirche in der mexikanischen Hauptstadt. Weiterlesen

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