Trierer Stadtvorstand will Bischof-Stein-Platz umbenennen

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Stadtvorstand hat sich am Montag für eine Umbenennung des Bischof-Stein-Platzes am Trierer Dom ausgesprochen. Zudem sollten dem früherer Trierer Bischof Bernhard Stein (1904-1993) posthum die Ehrenbürgerwürde und das Ehrensiegel aberkannt werden, teilte die Stadt am Montag mit. Grund sei eine kürzlich vorgestellte Studie zum Missbrauchsgeschehen in der Amtszeit von Stein, die schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den damaligen Bischof erhärtet hat.

Laut Unabhängiger Aufarbeitungskommission im Bistum Trier sei Stein «Teil des Systems» gewesen, das Missbrauchstäter gedeckt und geschützt habe, hatte die Kommission vergangenen Freitag zu der historischen Studie der Universität Trier erklärt. Der Vorwurf der «zumindest moralischen und systemischen Mitverantwortung» treffe auch auf Stein zu, der von 1967 bis 1980 Bischof von Trier war.

Der Trierer Stadtrat könnte am 1. Februar eine entsprechende Entscheidung treffen, teilte die Stadt weiter mit. Zuvor hatten bereits verschiedene Fraktionen im Stadtrat eine Umbenennung gefordert. Laut Stadt werde der Ortsbeirat Mitte-Gartenfeld nun gebeten, einen neuen Namen für den Platz am Dom vorzuschlagen. In Trier hätten die Ortsbeiräte das Vorschlagsrecht für die Namen von Straßen und Plätzen in ihren Stadtteilen, hieß es von der Stadt.

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