Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will den Einfluss der russisch-orthodoxen Kirche auf das geistliche Leben in seinem Land stoppen. Die Ukraine müsse ihre Unabhängigkeit auch auf religiösem Gebiet verteidigen, sagte der Staatschef in einer gestern Abend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. «Wir werden niemals irgendjemandem erlauben, ein Imperium innerhalb der ukrainischen Seele zu bilden.»

Das Moskauer Patriarchat der russisch-orthodoxen Kirche hat traditionell starken Einfluss in der Ukraine und beansprucht dort zahlreiche Heiligtümer.

Auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats seien zahlreiche Fakten zu Verbindungen religiöser Kreise mit dem Aggressorstaat Russland zur Sprache gekommen, sagte Selenskyj. Das Parlament solle nun ein Gesetz ausarbeiten, das religiösen Organisationen Verbindungen zu Einflusszentren in der Russischen Föderation verbiete. Zudem solle die Leitung der ukrainisch-orthodoxen Kirche durch ein Expertengutachten auf Verbindungen zum Moskauer Patriarchat überprüft werden. Weiterlesen

Trierer gedenken der Opfer der Amokfahrt

Trier (dpa/lrs) – Zwei Jahre nach der tödlichen Amokfahrt in Trier erinnert die Stadt an diesem Donnerstag erneut der Opfer. An einer Gedenktafel an der Porta Nigra ist eine Kranzniederlegung mit Angehörigen geplant. Zudem sollen die Glocken des Doms und der Kirchen in der Innenstadt zur damaligen Tatzeit ab 13.46 Uhr vier Minuten lang läuten. Anschließend wird es nach Angaben der Stadt eine Andacht in der Kirche St. Gangolf geben. Weiterlesen

EKHN beschließt Haushalt von 721 Millionen Euro

Offenbach (dpa) – Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) geht mit einem Haushalt von 721 Millionen Euro ins kommende Jahr. Der Haushaltsentwurf 2023 stehe im Zeichen von Unsicherheiten durch steigende Energiekosten, Inflation und Rezessionserwartungen, teilte die EKHN am Samstag nach ihrer Herbsttagung in Offenbach mit. Der Haushalt sei am Freitagabend einstimmig beschlossen worden und umfasse elf Millionen Euro mehr als noch in diesem Jahr. 50 Millionen Euro müssten aus Rücklagen entnommen werden. Größter Einzelposten seien die Personalkosten in Höhe von 326 Millionen Euro. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau mit ihren 1,4 Millionen Mitgliedern erstreckt sich über Teile von Hessen und Rheinland-Pfalz.

 

 

Vertuschungsvorwürfe gegen Bischof

Eichstätt (dpa) – Ein Bericht der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Eichstätt (UAK Eichstätt) erhärtet schwere Vertuschungsvorwürfe gegen den früheren Bischof Alois Brems. Er soll Missbrauchsfälle demnach nicht nur vertuscht, sondern einem Täter sogar bei dessen Flucht vor der Polizei geholfen haben.

«Trotz der zahlreichen schweren Verfehlungen des Priesters in den 1960er Jahren, die bei seinen Opfern großes Leid ausgelöst haben, wurde er in seiner verbrecherischen Handlungsweise nicht gestoppt», sagte der heute amtierende Bischof Gregor Maria Hanke über den am Donnerstag veröffentlichten Bericht.

«Dass diese Taten ausgeführt und zudem aktiv vertuscht wurden, ist ein erschütternder Vorgang, der restlos aufgearbeitet werden muss.» Das Erbe von Bischof Brems müsse neu bewertet werden, sagte Hanke. «Ich bitte zudem die Kommunen und Institutionen, die Bischof Brems gewürdigt haben, das Gedenken an ihn ihrerseits zu überdenken.» Brems war von 1968 bis 1983 Bischof von Eichstätt. Er starb 1987. Weiterlesen

Neuer Blick in die Schatzkammer des Mainzer Doms

Mainz (dpa) – Mit einer neuen Sonderausstellung gewährt das Mainzer Dom- und Diözesanmuseum von diesem Freitag an einen Blick in seine Schatzkammer. Rund 200 Objekte werden bei der Ausstellung «Der Mainzer Domschatz – Meisterwerke aus 1000 Jahren» präsentiert, die 1803 in der Wirren der Neuordnung des Bistums unter dem französischen Kaiser Napoleon der Vernichtung entgingen. Bei den ausgestellten Kunstwerken handelt es sich zumeist um liturgische Gegenstände wie Monstranzen, Kruzifixe und Kelche, aber auch Bischofsstäbe und Messgewänder sind zu sehen. Weiterlesen

Adveniat eröffnet bundesweite Weihnachtsaktion in Trier

Trier (dpa/lrs) – Mit einem Gottesdienst im Trierer Dom eröffnet die katholische Kirche an diesem Sonntag die bundesweite Adveniat-Weihnachtsaktion. Das Lateinamerika-Hilfswerk sammelt in den nächsten Wochen Spenden unter dem Motto «Gesundsein Fördern» für die Ärmsten in Mittel- und Südamerika. Die Kollekte in den Weihnachtsgottesdiensten am 24. und 25. Dezember in allen Pfarreien Deutschlands sei für die Aktion von Adveniat bestimmt, sagte der Bischof von Trier, Stephan Ackermann, am Donnerstag. Weiterlesen

Auch Kirchen müssen Energie sparen

Folgen des Ukraine-Kriegs
Von Carola Große-Wilde, Eva-Maria Mester, Lukas Fortkord und Silke Sullivan, dpa

Berlin (dpa) – Kalte Kirchen und weniger Lichterglanz: Die Advents- und Weihnachtszeit dürfte in vielen Gotteshäusern in diesem Jahr nicht ganz so heimelig werden wie sonst. Aufgrund der explodierenden Energiekosten aufgrund des Krieges in der Ukraine raten viele katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen ihren Gemeinden, Energie zu sparen. Dazu wurden bereits Ratgeber mit Empfehlungen verschickt, um den Energieverbrauch zu reduzieren, wie eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur ergeben hat.

Die Kirchen setzen dabei auf die Eigenverantwortlichkeit der Gemeinden und Pfarreien. Die Landeskirche könne Einsparungen nicht einfach verordnen, sagt etwa der Sprecher der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Die Gemeinden seien eigenständige Körperschaften, die selbstständig über ihre Ausgaben entschieden. Weiterlesen

Gottesdienst mit Decke und Glühwein: Kirchen sparen Energie

Darmstadt/Fulda (dpa/lhe) – Die Kirchen in Hessen und Rheinland-Pfalz fürchten trotz vielerorts gedrosselter Heizungen keinen Besucherschwund in diesem Spätherbst und Winter. Bei den Gläubigen stießen die Sparmaßnahmen angesichts der hohen Energiepreise und Klimaschutzbestrebungen überwiegend auf Verständnis, hieß es in Bistümern und bei den evangelischen Kirchen. In vielen Gotteshäusern sind die Heizungsanlagen bereits heruntergedreht oder sogar nur auf Frostschutz gestellt, mancherorts werden Gottesdienste in Gemeindehäuser verlegt oder gleich ganz draußen veranstaltet. Für Kirchgänger empfiehlt sich also warme Kleidung in den kommenden Wochen ganz besonders.

Ein Sprecher der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau erklärte, man wolle die Kirchen weiterhin beheizen, um nach den zwei Pandemiejahren dem Bedürfnis vieler Menschen nach Trost und Gemeinschaft nachzukommen. Dabei werde man noch einmal auf die 15-Grad-Regel hinweisen, die zwar bereits seit Jahrzehnten gelte, aber in der Vergangenheit nicht immer so genau genommen worden sei. Zugleich habe man den Gemeinden empfohlen, in die «Winterkirche» im Gemeindehaus umzuziehen. «Gemeinden schaffen aber auch vermehrt Decken an oder überlegen, beim Gottesdienst Glühwein auszuteilen, hörte ich vereinzelt», so der Sprecher. Auch digitale Feiern könnten abgehalten oder Gottesdienste ganz ins Freie verlegt werden. Weiterlesen

Bistum Speyer will 2023 Kamera an Kohls Grab abstellen

Speyer (dpa) – Das Bistum Speyer will 2023 den Strom für die Überwachungskamera am Grab von Altkanzler Helmut Kohl abstellen.Schon vor Monaten hatte die Stadt Speyer zu der Ruhestätte in einem Park mitgeteilt, unmittelbar nach der Beisetzung 2017 seien die Wünsche von Witwe Maike Kohl-Richter nach einer Videoüberwachung und Umzäunung zur Verhinderung von Vandalismus nachvollziehbar gewesen. Nun sei es Zeit, beides abzubauen. Kohl-Richter hatte zuvor gesagt, mit der Gestaltung vollziehe sie den letzten Willen ihres Mannes. Weiterlesen

Ehemaliger DIN-Direktor und Präses Helmut Reihlen gestorben

Berlin (dpa/bb) – Helmut Reihlen, der frühere Direktor des Deutschen Instituts für Normung (DIN) und langjährige Präses der evangelischen Landessynode, ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Dies teilte die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Dienstag mit.

Reihlen habe das Zusammenwachsen der Landeskirche mit Ausdauer und großer Souveränität gestaltet, erklärte der heutige Präses der Synode, Harald Geywitz. Landesbischof Christian Stäblein sagte: «Er hat in Zeiten großen Wandels Wegweisung gegeben und stets Kurs gehalten, insbesondere in der Zeit des Zusammenwachsens von Ost und West.» Weiterlesen

Ehemaliger Pastor begräbt in Göttingen alte Bibeln

Göttingen (dpa) – Der ehemalige Pastor Harald Storz hat in Göttingen (Niedersachsen) nicht mehr gebrauchte Bibeln begraben. Die Bücher wurden nach dem Gottesdienst ohne Kreuz oder Grabstein in der Nähe der St.-Albani-Kirche beigesetzt. Vergleichbare Aktionen habe es in Deutschland bisher kaum gegeben, sagte Storz. Das Begräbnis sei angelehnt an eine jüdische Tradition.

Während seiner aktiven Zeit als Pastor für die St.-Jacobi-Kirche in Göttingen seien ihm öfter alte Bibeln überlassen worden, sagte Storz. «Menschen haben die Bücher etwa bei Haushaltsauflösungen von verstorbenen Familienmitgliedern gefunden und wollten sie nicht wegwerfen», sagte Storz. Doch er habe auch nicht gewusst, was er mit den Werken hätte anfangen sollen – und sie letztlich mit einem unguten Gefühl in den Müll geworfen. Weiterlesen

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