Synode für Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen

Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Mit überwiegender Mehrheit der Delegierten hat die Frühjahrssynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ein Schuldbekenntnis gegenüber queeren Menschen verabschiedet. «Es ist ein Schritt auf einem Weg, der weitergeht», sagte Kirchenpräsident Volker Jung am Freitag in Frankfurt.

«Wir glauben heute: Homosexualität, Bisexualität, Trans- und Intersexualität, non-binäre und queere Lebensformen sind ein Teil der Schöpfung», zitierte Jung aus dem Schuldbekenntnis. Von 103 Mitgliedern der Synode stimmten 89 für das Bekenntnis, bei fünf Gegenstimmen und neun Enthaltungen. Weiterlesen

EKHN zählt größte Austrittszahlen ihrer Geschichte

Frankfurt/Main (dpa/lhe) – Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat im vergangenen Jahr die größten Austrittszahlen ihrer Geschichte verzeichnet. Das teilte der Kirchenpräsident, Volker Jung, zum Auftakt der Landessynode am Donnerstag in Frankfurt mit. Rund 30 000 Menschen haben demnach die Kirche verlassen.

Als Gründe dafür sehe er unter anderem das Thema sexualisierte Gewalt in Kirchen und ökonomische Belastungen. Es gehe nun darum, zu erkennen, «was jetzt zu tun ist und nicht zu übersehen, wo vielleicht längst schon Neues entsteht.» Durch mehr Kommunikation, veränderte Strukturen und Fachstellen gegen sexualisierte Gewalt solle diesen Veränderungen entgegengewirkt werden. Weiterlesen

Gericht untersagt «Bild» Äußerungen über Kardinal Woelki

Köln (dpa) – Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat mit einer Klage gegen «Bild» einen Erfolg erzielt. Die Zeitung darf bestimmte Äußerungen im Zusammenhang mit der umstrittenen Beförderung eines Pfarrers nicht mehr verbreiten, urteilte das Kölner Landgericht am Mittwoch. Die fraglichen Passagen verletzten das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Kardinals. Woelki hatte sich mit seiner Klage gegen einen Online-Bericht von «Bild» gewehrt. Der Medienkonzern Axel Springer, zu dem «Bild» gehört, will nach Angaben eines Sprechers gegen das Urteil Berufung einlegen (AZ: 28 O 293/21).

Woelki hatte den Pfarrer 2017 zum stellvertretenden Stadtdechanten von Düsseldorf befördert. Der Pfarrer hatte Jahre zuvor mit einem 16 Jahre alten Prostituierten Sex gehabt, außerdem gab es Missbrauchsvorwürfe gegen ihn. Weiterlesen

Bischof-Stein-Platz früheren Namen wiederbekommen

Trier (dpa/lrs) – Der Bischof-Stein-Platz in Trier soll wieder so heißen wie bis zum Jahr 2011. Für die Umbenennung zurück zu «Windstraße/Hinter dem Dom» habe der Ortsbeirat am Dienstagabend gestimmt, sagte der Ortsvorsteher für Trier-Mitte/Gartenfeld, Michael Düro (Grüne), am Mittwoch. Insgesamt hätten am Ende sieben Vorschläge zur Auswahl gestanden. Zuvor hatten Medien darüber berichtet.

Die Umbenennung auf der Grundlage des Namensvorschlags muss der Trierer Stadtrat noch beschließen. Sie werde voraussichtlich in einer der nächsten Sitzungen auf der Agenda stehen, sagte der Sprecher der Stadt. Die nächste Stadtratssitzung ist am 16. Mai. Weiterlesen

Saarland richtet Ombudsstelle für Missbrauchsopfer ein

Saarbrücken (dpa/lrs) – Als Konsequenz aus dem jüngsten Missbrauchsskandal im Bistum Trier ist im Saarland eine vom Bistum unabhängige Ombudsstelle für Betroffene an den Start gegangen. Die Einrichtung nahm am Dienstag ihre Arbeit auf. Zuletzt war bekanntgeworden, dass ein mittlerweile gestorbener Priester, der von 1979 bis 1999 Religionslehrer an einem Gymnasium in Saarlouis war, über Jahrzehnte vor allem Jugendliche sexuell missbraucht und seine Opfer in teils pornografischen Posen fotografiert haben soll. Weiterlesen

Limburger Generalvikar tritt zurück Kirche

Limburg (dpa) – Im Zusammenhang mit Vorwürfen «übergriffigen Verhaltens» gegen den verstorbenen früheren Leiter des Limburger Priesterseminars hat der Generalvikar des Bistums, Wolfgang Rösch, sein Amt niedergelegt. Er habe den Limburger Bischof Georg Bätzing gebeten, ihn von seinen Aufgaben zu entpflichten, hieß es in einem am Dienstag veröffentlichten Schreiben Röschs an die Mitarbeitenden der Diözese. Darin räumte Rösch auch ein, bereits 2015 von den Vorwürfen erfahren zu haben. Zu Röschs Nachfolger wurde der Limburger Domdekan Wolfgang Pax bestimmt.

Der Tod des früheren Leiters des Priesterseminars, Christof May, hatte im vergangenen Jahr das Bistum aufgewühlt. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe «übergriffigen Verhaltens» gegenüber Erwachsenen hatte Bätzing, der auch Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz ist, den Priester im Juni vergangenen Jahres angehört und vorläufig von seinen Ämtern freigestellt. Einen Tag später war May tot entdeckt worden, die Staatsanwaltschaft Limburg ging von Suizid aus. Weiterlesen

Alt-Erzbischof Zollitsch gibt Bundesverdienstkreuz zurück

Freiburg (dpa) – Nach der Veröffentlichung des Berichts über sexuellen Missbrauch durch Geistliche im Erzbistum Freiburg gibt Alt-Erzbischof Robert Zollitsch (84) sein Bundesverdienstkreuz zurück. Das habe der Geistliche in einem Brief an Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mitgeteilt, berichte Zollitsch’ Sprecher. Zollitsch hatte die Auszeichnung 2014 vom damaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck erhalten. Gründe für den Schritt wurden nicht mitgeteilt. Weiterlesen

Medien: Trierer Bischof hält an Kommissionssprecher fest

Trier (dpa/lrs) – Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hält an dem Sprecher der Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum fest. «Ich vertraue ihm voll und ganz», sagte Ackermann am Donnerstag in einem Interview mit der «Rhein-Zeitung» über den Sprecher der Unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs im Bistum Tier, dem früheren rheinland-pfälzischen Justizminister Gerhard Robbers. An Robbers Aufklärungswille sei nicht zu zweifeln: «Ich sehe keinen Anlass, dass er zurücktritt.» Weiterlesen

Katholischer Gemeindereferent gesteht Vergewaltigung

Traunstein (dpa) – Ein Gemeindereferent hat am Landgericht Traunstein die Vergewaltigung einer jungen Frau gestanden. Er räumte ein, die Frau, die er als Jugendseelsorger einer katholischen Kirchengemeinde in Rosenheim kennengelernt hatte, als sie 16 Jahre alt war, 2018 in einem Münchner Hotel vergewaltigt zu haben. «Es tut mir wahnsinnig leid», sagte der heute 37-Jährige. «Ich finde dafür einfach gar keine Worte.» Er versprach, «bei allem, was mir heilig und lieb ist, dass sowas nicht nochmal vorkommt».

Durch das Geständnis dürfte der Prozess sich deutlich abkürzen. Denn die Prozessparteien hatten sich in einem Rechtsgespräch kurz nach Beginn der Verhandlung auf einen sogenannten Deal geeinigt, der dem Angeklagten eine Strafe von anderthalb bis höchstens zwei Jahren auf Bewährung in Aussicht stellt, wenn er seinem psychisch kranken Opfer durch sein Geständnis die Aussage vor Gericht erspart. Teil des Deals ist außerdem die Zahlung von 10.000 Euro im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs. Weiterlesen

Papst schenkt König Charles Reliquien vom Heiligen Kreuz

London/Llandudno (dpa) – Für seine Krönung erhält König Charles III. ein besonderes Präsent von Papst Franziskus. Der Pontifex schenkt dem britischen Monarchen, dem Oberhaupt der Anglikanischen Kirche, zwei Splitter des Heiligen Kreuzes, an dem der Bibel zufolge einst Jesus gekreuzigt wurde.

Die Reliquien wurden in das Kreuz von Wales eingearbeitet, das bei der Zeremonie am 6. Mai die Krönungsprozession anführen soll. Der Erzbischof des britischen Landesteils, Andrew John, segnete das Kreuz bei einem Gottesdienst in der nordwalisischen Stadt Llandudno, bevor es nach London gebracht wird.

Die Fragmente sind einen Zentimeter beziehungsweise fünf Millimeter klein und haben je die Form eines Kreuzes. Sie sind in ein größeres Silberkreuz hinter einem Rosenkristall-Edelstein eingelassen, sodass sie nur aus der Nähe gesehen werden können. Weiterlesen

Gericht spricht Priester des sexuellen Missbrauchs schuldig

Trier (dpa/lrs) – Ein Priester im Ruhestand aus dem Großraum Trier ist in einem kirchlichen Strafprozess wegen sexuellen Missbrauchs einer minderjährigen Person schuldig gesprochen worden. Zur Strafe bekommt der Mann nach dem Richterspruch sein Ruhestandsgehalt gekürzt, darf dauerhaft keine priesterlichen Dienste mehr ausüben und nicht mehr als Priester erkennbar sein, teilte das Bistum Trier am Mittwoch mit. Der Strafprozess, der sich über rund eineinhalb Jahre zog, war von der römischen Glaubenskongregation angeordnet worden. Weiterlesen

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