Papst warnt vor «Spiel» mit Raketen und Bomben

Awali (dpa) – Papst Franziskus hat bei seinem Besuch im muslimischen Golfstaat Bahrain die «Kriegstreiberei» einiger weniger Staaten angeprangert. Die Menschheit spiele «mit Feuer, mit Raketen und Bomben, mit Waffen, die Tränen und Tod verursachen», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Freitag bei einem interreligiösen Kongress in Awali.

Mit Namen nannte der Papst zwar weder Staaten noch Machthaber, er schien aber Bezug auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu nehmen.

Ziel der besagten Mächtigen sei es, «die eigenen despotischen, imperialistischen, nationalistischen und populistischen Modelle und Visionen» durchzusetzen. Ein Großteil der Weltbevölkerung sei derweil von Ernährungs-, Umwelt- und Pandemiekrisen betroffen. Bahrains König Hamad bin Issa Al-Chalifa forderte, den Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu beenden und ernstzunehmende Verhandlungen zu beginnen. Weiterlesen

Papst in Bahrain: Plädoyer für Menschenrechte

Awali (dpa) – Zum Auftakt eines Besuchs im Golfstaat Bahrain hat Papst Franziskus die Achtung von Menschenrechten und gerechte Arbeitsbedingungen gefordert. Das Oberhaupt der katholischen Kirche sprach am Donnerstag gleich zu Beginn einer mehrtägigen Reise Themen an, die in dem Königreich und anderen Staaten am Persischen Golf kritisch sind.

Franziskus zitierte dazu aus der Verfassung des Landes, in dem der Islam Staatsreligion ist. Er sprach von Verpflichtungen, «damit es keine Diskriminierung gibt und die grundlegenden Menschenrechte nicht verletzt, sondern gefördert werden». Weiterlesen

Franziskus besucht als erster Papst Bahrain

Rom (dpa) – Auf seiner mehrtägigen Reise in den Golfstaat Bahrain will Papst Franziskus Vermittler für Frieden und Dialog sein. An diesem Donnerstag fliegt der 85 Jahre alte Argentinier von Rom aus in das Königreich auf der arabischen Halbinsel, wo er am Nachmittag (Ortszeit) erwartet wird. Franziskus wird als erstes Oberhaupt der katholischen Kirche das Land besuchen. Mit dieser 39. Auslandsreise in seinem Pontifikat führt er seine Annäherung an den Islam fort, nachdem er zuvor den Irak (2021), die Vereinigten Arabischen Emirate (2019) und Ägypten (2017) besuchte.

«Es wird eine Reise im Zeichen des Dialogs sein», sagte Franziskus vor der Reise. Anlass seines Besuchs ist ein Forum, zu dem sich Vertreter verschiedener Religionen vom 3. bis 4. November im Al-Sachir-Palast treffen. Franziskus wird am Freitag die Abschlussrede halten. Bei dem Treffen geht es um die Begegnung zwischen Ost und West zum Wohl des Zusammenlebens. Der Pontifex betete, dass seine Treffen eine Gelegenheit für den Frieden seien. Weiterlesen

Kirchenpräsident will «neue Kultur der Fürsorglichkeit»

Mainz (dpa) – Wegen der zunehmenden Krisen hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident, Volker Jung, eine neue «Kultur der Fürsorglichkeit, der Gerechtigkeit und des Friedens» gefordert. Der Krieg in der Ukraine, der Klimawandel, die Verletzung von Menschenrechten und die Inflation verunsicherten die Menschen, sagte das Oberhaupt der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau nach einer vorab verbreiteten Mitteilung am Montag beim zentralen Reformationsgottesdienst in Mainz. «Wir sehen es doch: Menschen können nicht gut miteinander leben, wenn sie einander nicht respektieren.» Und sie könnten vor allem nicht gut miteinander leben, wenn sie einander nach dem Leben trachten und töten. Weiterlesen

Frühe Hinweise auf Taufen in Mainzer Johanniskirche

Mainz (dpa/lrs) – Grabungsfunde in der Mainzer Johanniskirche bestätigen, dass dieses Gebäude spätestens ab dem 7. oder 8. Jahrhundert als Kirche genutzt wurde. Für Taufen schon in der Spätantike gebe es zwar Hinweise, aber keinen sicheren Beleg, sagte Grabungsleiter Guido Faccani in einem Vortrag am Landesmuseum Mainz.

Die Rekonstruktion der überaus komplexen Baugeschichte von St.Johannis, dem Alten Dom von Mainz, ergab, dass das schon in römischer Zeit bebaute Gelände im 5. oder 6. Jahrhundert zu einer «dreischiffigen Architektur» umgestaltet wurde. «Ich glaube, dass dies die erste Kathedrale ist, aber wir wissen es nicht», sagte Faccani. Weiterlesen

Nach Missbrauchsstudie: 51 neue Meldungen beim Bistum

Im Januar erschütterte eine Studie zu sexuellem Missbrauch im Erzbistum München und Freising die katholische Kirche. Von 497 Opfern gingen die Gutachter aus – und einem großen Dunkelfeld. In dieses fällt inzwischen womöglich etwas mehr Licht.

München (dpa) – Seit der Vorstellung des Gutachtens über sexuellen Missbrauch im katholischen Erzbistum München und Freising haben sich Dutzende weitere mutmaßliche Betroffene gemeldet. Die unabhängigen Ansprechpersonen der Erzdiözese für die Prüfung von Verdachtsfällen zählten bis 20. Oktober 51 neue Meldungen, wie das Bistum auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in München mitteilte. «Hierzu zählen jedoch unterschiedliche Vorwürfe, auch Grenzverletzungen oder andere», sagte ein Bistumssprecher.

Das vom Bistum bei einer Münchner Anwaltskanzlei in Auftrag gegebene Gutachten hatte bei seiner Vorstellung im Januar weltweit Aufsehen erregt. Die Studie geht von mindestens 497 Opfern und 235 mutmaßlichen Tätern aus – und von einem weit größeren Dunkelfeld.

Den ehemaligen Erzbischöfen Friedrich Wetter und Joseph Ratzinger, heute Benedikt XVI., wurde in dem Gutachten persönlich Fehlverhalten in mehreren Fällen vorgeworfen – ebenso dem aktuellen Erzbischof Kardinal Reinhard Marx.

Nach dem aufsehenerregenden Gutachten hat die Erzdiözese die Hilfsangebote für Betroffene verstärkt. Bei der Anlauf- und Beratungsstelle, die das Bistum unmittelbar nach der Vorstellung des Gutachtens einrichtete, gingen bislang (Stand 20. Oktober) 288 Anrufe ein. «Jedoch handelt es sich nicht nur um Betroffene von sexuellem Missbrauch», sagte der Bistumssprecher. Viele Anrufe stammten den Angaben zufolge auch aus anderen Diözesen.

Am Landgericht Traunstein ist die zivile Feststellungsklage eines Mannes anhängig, der angibt, von dem verurteilten Missbrauchstäter Priester H. missbraucht worden zu sein, dessen Fall eine zentrale Rolle in dem Gutachten einnimmt. Weil der emeritierte Papst Benedikt XVI. als Kardinal Joseph Ratzinger Erzbischof von München und Freising war, als Priester H. in die Diözese versetzt wurde, richtet sich die Klage auch gegen ihn.

 

Papst warnt Priester vor Pornos: «So tritt der Teufel ein»

Rom (dpa) – Papst Franziskus hat vor Pornografie gewarnt. «Das ist eine Sünde, die vielen Leuten, Laien, Priestern und Ordensschwestern auferliegt», sagte das katholische Kirchenoberhaupt während eines Treffens mit Seminaristen und Priestern am Mittwoch in Rom. «So tritt der Teufel ein», warnte der 85 Jahre alte Argentinier weiter. Franziskus betonte, er spreche nicht nur von «krimineller Pornografie», wie jener mit Missbrauch von Kindern, sondern auch von der «einigermaßen normalen Pornografie». Der Papst mahnte die in Rom studierenden Kirchenmänner, sich vor Pornos in Acht zu nehmen. «Das reine Herz, das Jesus jeden Tag empfängt, darf solche pornografischen Informationen nicht empfangen.» Wenn die Männer so etwas auf ihren Mobiltelefonen löschen könnten, dann sollten sie das tun, um die Versuchung nicht in der Hand zu halten. «Ich sage euch, das ist eine Sache, die den Geist schwächt», erklärte der Pontifex weiter.

 

 

 

Nach Jahren im Minus zieht Bistum Trier die Notbremse

Trier (dpa/lrs) – Das katholische Bistum Trier hat sein bisher größtes Sparkonzept beschlossen. Um nach etlichen Jahren in tiefroten Zahlen wieder zurück zu einem ausgeglichenen Haushalt zu kommen, werde es Kostensenkungen in nahezu allen Handlungsfeldern geben, kündigte der Trierer Generalvikar Ulrich Graf von Plettenberg am Mittwoch in Trier an. Für das Jahr 2035 sei ein Einsparziel von 137 Millionen Euro bezogen auf den dann prognostizierten Haushalt festgelegt worden. Als «Zwischenziel» solle bereits in 2026 ein «mindestens ausgeglichener Haushalt» erreicht werden.

«Wir sind an einem Punkt angekommen, der uns zum Handeln zwingt», sagte von Plettenberg. Ohne zu handeln würde die Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben immer weiter auseinander klaffen: Die Rücklagen seien dann spätestens 2030 aufgebraucht. Ein Grund für die Entwicklung sei der Rückgang der Kirchensteuer, der weiter massiv ausfallen werde. «Wir spüren, wir kommen an Grenzen.» Weiterlesen

Patriarch Kirill: Russland ist «Insel der Freiheit»

Moskau (dpa) – Acht Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine hat der kremltreue russische Patriarch Kirill Russland als eine «Insel der Freiheit» bezeichnet.

Im Jahrhundert der Globalisierung und der «Verwischung der Grenzen zwischen Gut und Böse» sei es Russlands Mission, der Menschheit zu helfen, die Apokalypse abzuwenden, sagte das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche nach Angaben der Agentur Interfax am Dienstag in Moskau. Weiterlesen

Früherer Eichstätter Bischof soll Täter gedeckt haben

Eichstätt (dpa) – Im Bistum Eichstätt hat mutmaßlich der frühere Bischof Alois Brems einen wegen sexuellen Missbrauchs polizeilich gesuchten Priester gedeckt und die Flucht ermöglicht. Die Diözese bestätigte am Samstag einen entsprechenden Bericht der Mediengruppe Bayern (Samstag). Nach bisheriger Kenntnis der Unabhängigen Aufarbeitungskommission im Bistum Eichstätt (UAK Eichstätt) sei dies zutreffend, teilte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zu Details wollte sich die Diözese aber nicht äußern

Dem Geistlichen, der inzwischen ebenso wie Bischof Brems verstorben ist, wurde nach Zeitungsangaben vorgeworfen, sich in den 1960er Jahren in seinen Pfarreien an Mädchen und jungen Frauen vergangen zu haben. Eine Betroffene erstattete demnach Anzeige, die Staatsanwaltschaft war informiert. Doch der Priester konnte sich dem Bericht zufolge rechtzeitig absetzen – er wurde Missionar in Afrika und später in Lateinamerika. Zudem habe die Bistumsleitung ihn unterstützt, sich mit einem anderen Namen zu tarnen, hieß es. Weiterlesen

Mann randaliert im Mainzer Dom und stört Gebet

Mainz (dpa/lrs) – Ein 39-Jähriger hat im Mainzer Dom randaliert und dabei ein Rosenkranzgebet gestört. Er verletzte eine Polizistin und musste in Gewahrsam genommen werden, wie die Polizei am Montag mitteilte. Am Freitagnachmittag habe er zunächst laut im Dom geschrien und sich dabei aggressiv verhalten. Die alarmierten Beamten konnten ihn den Angaben zufolge nicht beruhigen. Weil er einem Platzverweis nicht nachkam, sei er nach draußen geführt worden. Der Randalierer habe sich gewehrt und die Beamten beleidigt. Er müsse sich nun wegen Störung der Religionsausübung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung verantworten.

 

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