Bischof: Klima-Aktivisten sollten nur «dosiert» kleben

Trier (dpa) – Klima-Aktivisten der Gruppe Letzte Generation sollten sich nach Ansicht des Trierer Bischofs Stephan Ackermann nicht allzu oft auf Straßen oder Rollbahnen festkleben. «Ich finde, bestimmte Akte des zivilen Ungehorsams müssen Politik und Gesellschaft sich gefallen lassen», sagte Ackermann der Deutschen Presse-Agentur. «Aber das können letztlich nur einzelne gezielte Aktionen sein. Man kann das nicht zu einer regulären Methode werden lassen», sagte er.

Die Botschaft der Klima-Aktivisten, dass rasch gegen den Klimawandel gehandelt werden müsse, sei «ja nicht an den Haaren herbeigezogen angesichts unser aller Trägheit bei dem Thema: Solche Aktionen muss es geben um wachzurütteln». Ziel der Aktivisten sei es aber doch, Verständnis oder Sympathie für ihr Anliegen zu wecken. Ackermann betonte: «Wenn es aber dazu führt, dass die Leute nur noch genervt sind, dann schlägt das ins Gegenteil um. Ich glaube, man muss das sehr dosiert machen, damit solche Aktionen nicht ihre Wirkung verlieren.»

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace beispielsweise mache ihre Aktionen auch nicht jeden Tag. «Aber es gibt dann bestimmte Aktionen, die haben wirklich eine Wirkung.» Die Schulstreiks der Klimabewegung Fridays for Future sind nach Ansicht des Bischofs wirksamer: «Ein Schulstreik ist auch eine Form von Ungehorsam, aber sie geht auf das eigene Konto, nicht auf das Konto anderer Leute. Man verpasst den Unterricht und muss das dann irgendwie nachholen.»

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