Weinbauverband befürchtet Warnhinweise auf dem Etikett

Mainz (dpa/lrs) – Die Weinbranche wendet sich gegen ein Vorhaben der Europäischen Union, auch bereits geringen Alkoholkonsum als gesundheitsschädlich einzustufen. Die im europäischen «Beating Cancer Plan» vorgesehene Feststellung, dass es keinen Alkoholkonsum ohne Gesundheitsrisiko gebe, wäre fatal, sagte am Montag der Präsident des Deutschen Weinbauverbands, Klaus Schneider. «Das würde massive Folgen für uns haben»

Wenn der Plan im Februar unverändert vom EU-Parlament angenommen würde, müssten die Winzer Warnhinweise auf den Etiketten ihrer Weine anbringen, sagte Schneider auf einem weinbaupolitischen Seminar der Friedrich-Ebert-Stiftung. Auch die Absatzförderung mit einer gemeinsamen Werbung wäre in Gefahr. Weiterlesen

Cannabis-Abgabe: Verkäufer sollen Süchtige erkennen können

Berlin (dpa) – Wer Cannabis zu Genusszwecken verkaufen will, muss nach den Vorstellungen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) Kenntnisse über die Droge und damit verbundene Risiken nachweisen.

Das von SPD, Grünen und FDP im Koalitionsvertrag vereinbarte Ziel sei klar: «Für erwachsene Menschen soll es legal möglich sein, in lizenzierten Geschäften Cannabis zu kaufen», sagte der Minister der Deutschen Presse-Agentur. Das könnten beispielsweise Apotheken sein, «aber wir werden den Kreis möglicherweise auch weiter ziehen». Eine Voraussetzung könnte eine «erforderliche Sachkunde des Verkaufspersonals sein». Dadurch würden die Verkäufer und Verkäuferinnen in die Lage versetzt, «Auskünfte über die Produkte zu erteilen und riskantem Cannabiskonsum, insbesondere bei erkennbar Suchtkranken, entgegenzuwirken». Weiterlesen

Berlin bekommt bald fünf Millionen Lolli-Tests

Berlin (dpa/bb) – Berlin soll in den nächsten Wochen fünf Millionen sogenannte Lolli-Tests für Kita-Kinder bekommen. «Wir haben einen Anbieter beauftragt, und dieser hat zugesichert, die Lolli-Tests sukzessive bis Ende Januar zu liefern», sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie der Deutschen Presse-Agentur. «Danach sollen drei Tests pro Woche Standard werden» Die Kinder sollen sie mit ihren Eltern zu Hause anwenden. «Der Anbieter hat zugesichert, bereits bis Mitte Januar 1,3 Millionen Tests nach Berlin zu liefern», sagte der Sprecher. «Weitere 3,7 Millionen Tests sollen dann bis Ende Januar folgen» Weiterlesen

Lauterbach: Weitere Corona-Maßnahmen notwendig

Berlin (dpa) – Gesundheitsminister Karl Lauterbach erwartet, dass im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus weitere Maßnahmen notwendig werden.

Die von Bund und Ländern vereinbarte 2G-plus-Regel in der Gastronomie und die neuen Quarantäneregeln bezeichnete der SPD-Politiker am Sonntagabend in der ARD-Sendung «Bericht aus Berlin» als Erfolge. «Ich glaube schon, dass uns das helfen wird. Er fügte aber hinzu, das werde nicht reichen, um Omikron zu besiegen. «Ich glaube, die Fallzahlen werden ansteigen. Daher werden weitere Maßnahmen noch notwendig werden, zu gegebener Zeit. Aber das ist jetzt erstmal ein ganz wichtiger Schritt nach vorne» Weiterlesen

Bemühungen um Entspannung der Ukraine-Krise starten in Genf

Genf (dpa) – Vertreter der USA und Russland kommen am Montag in Genf zu Verhandlungen in der Ukraine-Krise zusammen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen der russische Truppenaufbau an der Grenze zur Ukraine und die Forderung Moskaus nach Sicherheitsgarantien der Nato.

Beide Seiten dämpften aber bereits die Erwartungen an das Treffen. Es ist der Auftakt einer Reihe wichtiger Verhandlungen in dieser Woche. Weiterlesen

Habeck will umfassende Sofortmaßnahmen für mehr Klimaschutz

Berlin (dpa) – Der neue Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) will das Tempo beim Klimaschutz erhöhen und umfassende Sofortmaßnahmen auf den Weg bringen.

Ein erstes Paket mit eilbedürftigen Gesetzen und Vorhaben soll bis April im Kabinett beschlossen werden, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium erfuhr. Insgesamt soll ein «Klimaschutz-Sofortprogramm» mit allen Gesetzen, Verordnungen und Maßnahmen bis Ende 2022 abgeschlossen werden, so dass alle Maßnahmen ab 2023 wirken können. Ziel ist es demnach, Deutschland auf den «Klima-Zielpfad» zu bringen.

Habeck stellt an diesem Dienstag in Berlin eine «Eröffnungsbilanz» zum Klimaschutz vor. Diese Bilanz zeige, wie sehr der Klimaschutz in Deutschland hinter den Erwartungen liege, hieß es im Ministerium. Die Klimaziele 2022 würden aller Voraussicht nach verfehlt, auch für 2023 werde es schwer. Im Ministerium ist von einem «drastischen Rückstand» die Rede.

Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes

Ein Kernpunkt der geplanten Sofortmaßnahmen ist nach dpa-Informationen eine Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Ausschreibungsmengen für erneuerbaren Strom aus Wind und Sonne sollen erhöht werden. Die Ampel-Koalition will den Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 80 Prozent erhöhen. Im vergangenen Jahr lag dieser nach vorläufigen Berechnungen von Branchenverbänden bei gut 42 Prozent.

Der Ausbau des Ökostroms soll künftig im «überragenden öffentlichen Interesse» liegen. Der Strombedarf wird nach der Prognose des Klimaschutzministeriums bis 2030 von derzeit etwa 560 Terawattstunden auf 715 Terawattstunden steigen. Habecks Amtsvorgänger Peter Altmaier (CDU) hatte den Stromverbrauch bis 2030 noch auf 658 Terawattstunden geschätzt.

Der Strombedarf wächst unter anderem durch die zunehmende Elektrifizierung von Industrieprozessen, mehr Wärmepumpen sowie mehr Elektroautos. Aktuell befinde sich der Ausbau bei der Windkraft an Land und auf See jedoch auf einem absoluten Tiefstand im Vergleich der letzten zehn Jahre, hieß es im Ministerium.

Zu den größten Hemmnissen zählen aus Branchensicht zu wenig ausgewiesene Flächen, lange Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie Konflikte mit dem Artenschutz. Außerdem gibt es vor Ort oft Proteste gegen den Bau von Windparks.

Mit einem «Wind-an-Land-Gesetz» will Habeck nun zwei Prozent der Landesfläche gesetzlich für Windkraft verankern – das ist bedeutend mehr als bisher. Beim neuen Flächenziel muss Habeck mit Ländern und Kommunen zusammenarbeiten.

Windenergieausbau mit Artenschutz «versöhnen»

Außerdem solle der Windenergieausbau mit dem Artenschutz «versöhnt» und die Voraussetzungen für zügigere Planungs- und Genehmigungsverfahren geschaffen werden, hieß im Ministerium. Außerdem sollten kurzfristige Flächenpotenziale für Windkraft an Land erschlossen werden, etwa indem Abstände zu sogenannten Drehfunkfeuern und Wetterradaren verringert werden.

Ab 2023 soll wie im Koalitionsvertrag vorgesehen die milliardenschwere EEG-Umlage über den Bundeshaushalt finanziert werden, das soll die Verbraucherinnen und Verbraucher bei den Stromkosten entlasten.

Habeck plant zudem zusätzliche Förderprogramme für die Wasserstofftechnologie, eine «Gebäudestrategie Klimaneutralität» sowie ein «Solarbeschleunigungspaket». Dazu gehört etwa eine Verbesserung beim Mieterstrom – also Strom, der von Solaranlagen auf dem Dach eines Wohnhauses stammt und direkt in diesem Gebäude oder in der Umgebung verbraucht wird. Außerdem soll wie im Koalitionsvertrag vorgesehen eine Solarpflicht auf neuen Gebäuden gesetzlich verankert werden.

Industriepolitisch will Habeck die rechtlichen und finanziellen Voraussetzungen für sogenannte Klimaschutzdifferenzverträge schaffen. Die Industrie benötige für den Einstieg in klimaneutrale Produktionsverfahren einen «verlässlichen Förder- und Investitionsrahmen», hieß es. Die Kosten sollten für Unternehmen planbarer werden.

In das Sofortprogramm sollen außerdem weitere Maßnahmen aus anderen Ressorts einfließen – also zum Beispiel aus dem vom FDP-Politiker Volker Wissing geführten Verkehrsministerium.

Klimaneutralität bis 2045

Angesichts verschärfter Klimaziele bis 2030 und dem Ziel der Klimaneutralität bis 2045 müsse in weniger Zeit «deutlich mehr» getan werden, hieß es im Ministerium. Nötig sei eine Verdreifachung der CO2-Minderungen im Vergleich zum letzten Jahrzehnt. Dies sei eine große Aufgabe, die einem «Ultra-Lauf» gleichkomme.

Anfang Dezember hatte Habeck den geplanten deutlich schnelleren Ausbau der erneuerbaren Energien als große Kraftanstrengung bezeichnet. Dies werde «nicht ohne Zumutung» zu haben sein.

Die schwarz-rote Vorgängerregierung hatte im vergangenen Jahr beschlossen, bereits bis 2045 klimaneutral werden zu wollen – also deutlich früher als geplant nur noch so viele Treibhausgase auszustoßen, wie wieder gebunden werden können.

Im Habeck-Ministerium hieß es nun: «Wenn wir es richtig anstellen und eine Dynamik auslösen, können wir einen Boom neuer Technologien erleben, mit neuer industrieller Wertschöpfung und Arbeitsplätzen» Klimaschutzanforderungen sollten außerdem sozial verträglich ausgestaltet werden.

 

 

 

CDU und Linke gegen Pflegebonus nur für begrenzten Kreis

Berlin (dpa) – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stößt mit seinem Vorhaben, den geplanten Pflegebonus auf einen bestimmten Kreis von Pflegekräften zu begrenzen, auf Widerspruch von CDU und Linkspartei.

Wer Sonderzahlungen für Pflegekräfte ins Spiel bringe, sollte vermeiden, sie nur einem eng begrenzten Kreis dieses Berufs zugestehen zu wollen, sagte der designierte CDU-Generalsekretär Mario Czaja dem «Tagesspiegel». Wenn die Politik sich entscheide, nach 22 Pandemiemonaten einen Bonus zahlen zu wollen, dann sollte den «die volle erste Front» des Gesundheitswesens erhalten. Czaja ist ehrenamtlich Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin und war dort bis 2016 Gesundheitssenator. Weiterlesen

Impfpflicht: SPD und Grüne treten auf die Bremse

Corona-Pandemie
Von Stefan Heinemeyer und Bettina Grachtrup, dpa 

Berlin (dpa) – Die Debatte über eine allgemeine Impfpflicht im Kampf gegen Corona in Deutschland könnte sich hinziehen. Unionspolitiker forderten mehr Tempo – Politiker von SPD und Grünen dämpften am Wochenende aber Erwartungen an einen raschen Beschluss des Bundestages.

Offen ist auch, ab wann eine Impfpflicht dann tatsächlich gelten würde. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte dem Berliner «Tagesspiegel»: «Die Beratungen im Bundestag sollten wir im ersten Quartal zum Abschluss bringen» Das sei ein anspruchsvoller Zeitplan. Mit Blick auf mögliche Verzögerungen sagte er, die Impfpflicht wirke ohnehin nicht kurzfristig, sondern sei «perspektivisch eine Vorsorge für den kommenden Herbst und Winter». Weiterlesen

Bundespräsidentenwahl: Linke schlägt Trabert vor

Berlin/Mainz (dpa) – Die Linke schlägt einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl vor: den Mainzer Sozialmediziner Gerhard Trabert. Die Parteivorsitzende Susanne Hennig-Wellsow bezeichnete den 65-Jährigen, der für sein Engagement für Obdachlose, Arme und Geflüchtete bekannt ist, am Sonntagabend auf Twitter als «Menschen der Tat mit großem Herzen». Der parteilose Arzt soll bei der Bundesversammlung im Februar gegen Amtsinhaber Frank-Walter Steinmeier antreten. Dieser kann mit einer breiten Mehrheit für seine Wiederwahl rechnen, da ihn sowohl die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP als auch CDU und CSU unterstützen. Weiterlesen

Frauenanteil in rheinland-pfälzischer Polizei steigt

Mainz (dpa/lrs) – Der Frauenanteil in der rheinland-pfälzischen Polizei hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht. Lag er 2017 noch bei 22,15 Prozent, stieg er auf 26,9 Prozent im Jahr 2021, wie aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion zur Personalsituation der Polizei hervorgeht. Rechnet man zur Zahl der verbeamteten Polizisten auch die der Anwärterinnen und Anwärter hinzu, wuchs der Frauenanteil in diesem Zeitraum von 29,3 Prozent auf 33,9 Prozent. Weiterlesen

Bereits über 5000 Festnahmen nach Unruhen in Kasachstan

Nur-Sultan (dpa) – Nach den schweren Unruhen im zentralasiatischen Kasachstan sind landesweit bereits über 5000 Menschen festgenommen worden.

«In ganz Kasachstan wurden bisher 5135 Menschen festgesetzt», teilte das Innenministerium der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik in der Hauptstadt Nur-Sultan am Sonntagmorgen mit. Die Justizbehörden nahmen Ermittlungen gegen die Festgenommenen wegen diverser Vergehen auf.

Während der Unruhen seien 16 Angehörige der Sicherheitskräfte getötet worden, teilte die Innenbehörde am Sonntagmorgen mit. Zudem seien rund 1300 Polizisten, Soldaten und weitere Angehörige der Sicherheitsbehörden bei den Zusammenstößen verletzt worden. Zuvor hatten die Behörden von insgesamt mehr als 40 Getöteten gesprochen – darunter auch Sicherheitskräfte. Weiterlesen

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