Klimaziele in weiter Ferne – Habeck will Klimaschutz-«Turbo

Umweltpolitik
Von Andreas Hoenig und Fatima Abbas, dpa

Berlin (dpa) – Klimaschutzminister Robert Habeck sieht Deutschland auf dem Weg zu den Klimazielen vor einer gigantischen Aufgabe. «Wir müssen jetzt in den nächsten Jahren effizienter und schneller werden», sagte der Grünen-Politiker in Berlin. «Wir müssen dreimal besser sein in allen Bereichen»

Die Geschwindigkeit der CO2-Emissionsminderung müsse verdreifacht werden. Der neue Minister machte auch klar, er wolle die Akzeptanz für Windräder oder Stromtrassen erhöhen – und zugleich die Bürger in die Pflicht nehmen. Das Land stehe vor einer großen politischen Debatte.

Die Aufgabe beim Klimaschutz sei «gigantisch» – aber: «Wir können das schaffen», sagte Habeck. Das war fast ein Merkel-Moment: «Wir schaffen das», war das berühmte Zitat der damaligen Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise. Hier die Vorhaben im Detail:  Weiterlesen

Koalition will Schwarzarbeit im Haushalt eindämmen

Arbeitsmarkt
Von Basil Wegener und Fatima Abbas, dpa

Berlin (dpa) – Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will mit den geplanten Zuschüssen für Haushaltshilfen Schwarzarbeit in Deutschlands Privathaushalten spürbar eindämmen.

Zunächst sollen Familien, Alleinerziehende und pflegende Angehörige bei der Beschäftigung einer Haushaltshilfe 40 Prozent der Kosten vom Staat bezuschusst bekommen. «Wir rechnen mit einem Aufwand von 400 Millionen Euro im Jahr in der Anfangsstufe», sagte Heil der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

In den kommenden Jahren solle das System Schritt für Schritt ausgebaut und für andere Haushalte geöffnet werden, so Heil. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) drang darauf, dass Haushalte mit schmalem Budget nicht leer ausgehen. DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel sagte der dpa, es müsse sichergestellt werden, «dass die Förderung Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen erreicht, die sich legal beschäftigte Haushaltshilfen ohne Zuschuss nicht leisten können». Weiterlesen

„Distanzierung als Zeichen wehrhafter Demokratie“ – SPD-Fraktion spricht mit GdP-Vorsitzender Kunz über Corona-Proteste

„Die allmontäglichen Protestmärsche gegen die Corona-Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung sind keine harmlosen ‚Spaziergänge‘, wie sie fast zynisch betitelt werden. Es sind Zusammenkünfte auch von Menschen, die Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt als Feindbild auserkorenen haben. Sie nutzen dafür eine Nische des Versammlungsrechts ebenso wie die Gutgläubigkeit so mancher, die legitime Bedenken äußern wollen. Diese Form der Montags-Märsche ist daher eine Herausforderung sowohl für unsere Demokratie allgemein, als auch für unsere Polizei im Speziellen.“ Dieses Fazit zog Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, nach einem Austausch des Fraktionsarbeitskreises Innen, Sport und Landesplanung mit Sabrina Kunz (Vorsitzende) und weiteren Vertretern der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Rheinland-Pfalz. Neben anderen polizeipolitischen Themen und dem Austausch über den Entwurf des Landeshaushaltes 2022 standen vor allem die Proteste im Vordergrund.

„Wer Montag für Montag durch unsere Städte und Gemeinden marschiert, der muss sich im Klaren sein, dass er dies zunehmend mit Verschwörungstheoretikern, Reichsbürgern oder Rechtsextremisten tut. Ich kann nur an alle appellieren, sich von dieser Form des Protests zu distanzieren, der fast immer geltende Regeln zum Schutz aller ignoriert und mitunter nicht friedlich bleibt. Schauen Sie genau hin, an wessen Seite Sie marschieren“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Dass Demonstrationen – so lange sie friedlich sind – nicht einfach aufgelöst werden könnten, sei ein wertvolles Gut, eine generelle Einschränkung des Versammlungsrechts daher ein schwerwiegender Eingriff. „Eine Eindämmung durch eine Distanzierung von Staatsfeinden und Verschwörungstheoretikern wäre ein deutlich stärkeres Zeichen einer wehrhaften Demokratie“, so Bätzing-Lichtenthäler. Wer allerdings pauschal eine Auflösung der Märsche fordere, der müsse auch sagen, ob er möchte, dass die Polizei flächendeckend mit Schild, Schlagstock, Helm oder gar Wasserwerfer agiert. „Das ist nicht die Art Polizeiarbeit, wie sie mir vorschwebt“, sagte Bätzing-Lichtenthäler. Wichtig sei auch, in der Pandemie keine Gräben soweit aufzureißen, dass sie trennend bleiben.

Nina Klinkel, polizeipolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, betonte vor allem die schwierige Situation für die Polizei. „Was unsere Polizistinnen und Polizisten bei diesen Protestmärschen leisten, ist großartig. Was sie dabei teils erleiden müssen, ist fürchterlich. Die Berichte über Aggressivität, verbale Attacken und körperliche Angriffe mehren sich“, sagte Klinkel. „Generell ist die Deeskalation der Polizei exakt die richtige Strategie“, führte Klinkel aus und verwies darauf, dass der dafür nötige hohe Personalaufwand von beispielsweise zuletzt rund 1400 Einsatzkräften bei rund 9000 Protestierenden eine enorme Herausforderung sei. Hinzu kämen logistische Schwierigkeiten, da die Kundgebungen meist zwar vorab lange abgesprochen, allerdings nicht angemeldet seien. „Ich kann nur allen Polizistinnen und Polizisten für ihren Einsatz danken“, sagte Klinkel. „Die Tatsache, dass die Proteste bei uns trotz aller Herausforderungen und Provokationen so friedlich geblieben sind, ist auch ihr Verdienst. Wir als SPD-Fraktion wollen weiterhin alles tun, um das zu unterstützen.“

Sabrina Kunz, Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP) Rheinland-Pfalz, sagte nach dem Austausch mit der SPD-Landtagsfraktion: „Ich habe mir gestern Abend in Mainz selbst ein Bild im Einsatz gemacht. Es lässt sich eine zunehmende Hemmungslosigkeit in Bezug auf Respekt, verbale Attacken, Tätlichkeiten und Angriffe feststellen. Die Diskussionen sind anstrengend, provozierend und aufgeheizt. Wir stehen im Einsatz im Spannungsfeld zwischen den Corona-Maßnahmen und den gesellschaftlich vollkommen unterschiedlichen Meinungsströmen. Das Recht auf Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut und gilt für all diejenigen, dies sich friedlich und ohne Waffen versammeln wollen, um ihre Meinung zu äußern. Wer also seinen Unmut kundtun möchte, darf dies unter diesen Voraussetzungen tun und muss sich an die vor Ort geltenden Auflagen halten. Meine Kolleginnen und Kollegen machen vor Ort einen professionellen Job. Was die Polizei jetzt braucht, sind handhabbare Rechtsvorschriften und durchsetzungsfähige Verordnungen sowie die nötige Rückendeckung aus der Politik und der Bevölkerung für ihr Vorgehen.“

 

 

Elektrifizierung der Eifelstrecke soll kommen

Mainz. Die Elektrifizierung der Eisenbahnstrecke zwischen Köln und Trier rückt näher. Auf Anfrage von FDP-Bundestagsabgeordneten teilte die Bundesregierung mit, dass die Elektrifizierung im Zuge des Wiederaufbaus der durch die Flutkatastrophe im Juli stark beschädigten Eifelstrecke erfolgen solle.

In der Landespolitik werden diese Entwicklungen begrüßt. Der FDP-Landtagsabgeordnete Marco Weber aus der Vulkaneifel, der sich seit Jahren in Mainz für die Modernisierung der Trasse einsetzt, ist glücklich über die Nachrichten aus der Bundeshauptstadt. „Die Signale aus Berlin stimmen mich sehr optimistisch“, freut sich Weber. Mit der neuen Bundesregierung und dem neuen Verkehrsminister Volker Wissing sei zudem eine „spürbar neue Dynamik entstanden“, die sich „bereits jetzt positiv auf die Eifelregion“ auswirke.

Der FDP-Abgeordnete, der in seiner Fraktion auch für Mobilitätspolitik zuständig ist, will dem Projekt nun weiter Vorschub verleihen. „Die Elektrifizierung ist dringend notwendig. Durch moderne Züge können die Fahrzeiten reduziert werden. Dadurch werden Trier und die Eifel erheblich besser an das wichtige Drehkreuz Köln angebundenen. Der Gewinn für unsere Heimatregion ist enorm“, führt FDP-Mann Weber aus. Auch unter den Gesichtspunkten des Umweltschutzes sei die Modernisierung der Bahnstrecke eine erhebliche Verbesserung.

Weber wolle sich in Mainz weiter für die schnelle Umsetzung des Vorhabens einsetzen. „In der Frage der Elektrifizierung stehe ich in einem sehr engen Austausch mit dem Mobilitätsministerium. Die Stellungnahmen aus Berlin werde ich mit Ministerin Eder besprechen. Auch den Zeitplan des Wiederaufbaus werde ich mit Frau Eder erörtern“, so Weber.

Bislang wird in Berlin davon ausgegangen, dass die Arbeiten bis Mitte 2023 andauern werden. Marco Weber weiß, dass die Schäden beträchtlich sind. Dennoch wünscht er sich, dass die Strecke schnellstmöglich wieder freigegeben werden kann. „Die Region braucht die Eifestrecke. Jeder Tag ohne funktionierende Bahnverbindung ist eine enorme Belastung für die Menschen“, sagt der FDP-Abgeordnete aus Lissendorf. Daher sei es wichtig, dass die Aufbauarbeiten mit „maximaler Beschleunigung“ vorangetrieben werden. „Die Ampel-Koalitionen in Mainz und Berlin stellen die Weichen auf Elektrisierung. Es ist selbstverständlich, dass mit dem neuen Landeshaushalt auch die notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen. Wir machen unsere Hausaufgaben“, teilt Weber mit Blick auf die derzeit laufenden Beratungen in der Landeshauptstadt mit.

 

Digitaler Neujahrsempfang: Dreyer ruft zu Zusammenhalt auf

Mainz (dpa/lrs) – «Haben Sie es gut in diesem Jahr 2022!» Mit diesem Zuruf hat die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei einem digitalen Neujahrsempfang zu Zuversicht und Zusammenhalt aufgerufen. «Die Pandemie und die schlimme Flut haben uns vor Augen geführt, dass wir trotz allen Fortschritts am Ende doch sehr verletzlich sind», sagte die Regierungschefin am Dienstag in der Staatskanzlei in Mainz. Krisen könnten aber nur gemeinsam bewältigt werden. «Wenn es darauf ankommt, dann halten die Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer zusammen» Weiterlesen

Ministerpräsident: Batteriefabrik wichtig für Ford-Zukunft

Saarbrücken/Saarlouis (dpa/lrs) – Der Bau einer Batteriefabrik des chinesischen Automobilzulieferers SVolt wird nach Ansicht des saarländischen Ministerpräsidenten Tobias Hans (CDU) auch entscheidend für die Zukunft des Ford-Standorts in Saarlouis sein. Die Ansiedlung sei «essenziell wichtig, um die Arbeitsplätze bei Ford halten zu können», sagte Hans am Dienstag vor Journalisten. In wenigen Wochen falle die Entscheidung, ob hier über das Jahr 2025 hinaus produziert werde. Weiterlesen

Datenschutzbeauftragter geht illegaler Luca-App-Nutzung nach

Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Landesbeauftragte für den Datenschutz will der unrechtmäßigen Nutzung der Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie bei polizeilichen Ermittlungen in Mainz nachgehen. Er habe ein aufsichtsrechtliches Verfahren eingeleitet, mit dem geklärt werden soll, wie es «zu der datenschutzrechtlich unzulässigen Abfrage und Nutzung» der Kontaktdaten gekommen sei, teilte Dieter Kugelmann am Dienstag mit.

Die Polizei Mainz hatte bei den Ermittlungen zu einem Todesfall auf Daten von Besuchern einer Gaststätte aus der Luca-App zugegriffen. Dafür habe keine hinreichende rechtliche Grundlage bestanden, hatte die Staatsanwaltschaft eingeräumt und sich entschuldigt. Sie hatte der Abfrage eigenen Angaben zufolge zugestimmt. 21 potenzielle Zeugen seien telefonisch kontaktiert worden. Weiterlesen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Frisch Geimpfte und Genesene werden von Testpflicht im Rahmen von 2G-Plus befreit

Ministerpräsidentin Malu Dreyer/ RLP

„Auch Personen, die frisch – das heißt, vor weniger als drei Monaten – doppelt geimpft bzw. genesen oder die nach einer doppelten Impfung genesen sind, werden von der Testpflicht im Rahmen der 2G-Plus-Regelung befreit. Damit erweitern wir die Ausnahmeregelung, die aktuell für Personen mit Booster-Impfung gilt“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer nach einem Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern der IHK, der HWK und des DEHOGA, das sie gemeinsam mit Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt und Gesundheitsminister Clemens Hoch geführt hat. Die derzeit geltende 29. Corona-Bekämpfungsverordnung soll über eine Änderungsverordnung diese Ausnahmen von der 2G-Plus-Regelung für die Gastronomie aufnehmen und am Freitag in Kraft treten. Weiterlesen

Heimliche Steuererhöhung durch die Ampel

Ampel verweigert Steuerzahlern Ausgleich der kalten Progression

Berlin. Die Inflationsrate in Deutschland betrug im vergangenen Jahr 3,1 Prozent, der höchste Stand seit 1993. Neben steigenden Kosten für Heizung, Benzin oder Baustoffe reduziert sich die Kaufkraft der Bürger auch durch die kalte Progression. Diese bezeichnet den Effekt, dass Lohnerhöhungen zu einer steuerlichen Mehrbelastung führen und das Realeinkommen der Arbeitnehmer, die tatsächliche Kaufkraft, sinkt. Weiterlesen

Bundeswehr: Gelagerte alte Raketen sind derzeit keine Gefahr

Koblenz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Von derzeit knapp 33.000 alten Raketen des Leichten Artillerie-Raketenabwehrsystems in verschiedenen Munitionsdepots geht laut Bundeswehr keine Explosionsgefahr aus. «Sie stellen derzeit keine Gefährdung für die Bevölkerung, die Soldatinnen und Soldaten und das Personal, das damit umgehen muss, dar», sagte ein Sprecher des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz am Dienstag. Nach einen Bericht des Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» sind die Raketen im Kaliber 110 Millimeter auch im Saarland im Munitionsdepot im Perler Ortsteil Eft-Hellendorf gelagert. Weiterlesen

Energiesparmeister-Wettbewerb für Schulen: Bestes Klimaschutzprojekt in Rheinland-Pfalz gesucht

Bestes Klimaschutzprojekt aus jedem Bundesland gewinnt / Preise im Gesamtwert von 50.000 Euro / Bis 29. März 2022 auf www.energiesparmeister.de bewerben

Berlin, 11. Januar 2022. Der Energiesparmeister-Wettbewerb sucht wieder das beste Klimaschutzprojekt an Schulen. Das effizienteste, kreativste und nachhaltigste Projekt in jedem Bundesland gewinnt. Die Sieger erhalten die Auszeichnung „Energiesparmeister 2022“ sowie 2.500 Euro Preisgeld. Außerdem gibt es eine Patenschaft mit einem renommierten Unternehmen aus der Region. Alle Landessieger haben zudem die Chance auf den mit weiteren 2.500 Euro dotierten Bundessieg. Weiterlesen

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