Mittelstand: Nach Corona-Erholung belastet die Energiekrise

Frankfurt/Main (dpa) – Nach einer kräftigen Erholung im vergangenen Jahr setzt inzwischen die Energiekrise mittelständischen Unternehmen in Deutschland zu. Das geht aus dem Mittelstandspanel der staatlichen Förderbank KfW hervor.

Demnach hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine die Stimmung in den knapp 3,8 Millionen kleineren und mittleren Unternehmen erheblich eingetrübt. Die stark gestiegenen Energiepreise sind für die Firmen der größte Unsicherheitsfaktor. Weiterlesen

Verivox: Stromnetzgebühren steigen 2023 stark

Heidelberg (dpa) – Verbraucher in Deutschland müssen sich nach Berechnungen des Vergleichsportals Verivox auf zusätzliche Belastungen beim Strompreis einstellen. Die sogenannten Netznutzungsentgelte steigen im kommenden Jahr bundesweit um durchschnittlich 20,4 Prozent – so stark wie nie, wie Verivox nach Auswertung vorläufiger Daten für 67 Prozent aller Haushaltskunden mitteilte.

Bei einem Verbrauch von 4000 Kilowattstunden liegen demnach die Netzkosten 2023 bundesweit voraussichtlich bei 367 Euro netto. Das entspreche einem Preisanstieg von 62 Euro pro Jahr. Weiterlesen

Zahl der Insolvenzen sinkt weiter

Wiesbaden (dpa) – Trotz der sich eintrübenden Konjunktur ist die Zahl der Pleiten in Deutschland wieder kräftig gesunken. Im September gab es gut ein Fünftel (20,6 Prozent) weniger beantragte Regelinsolvenzen als im August, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte.

In jenem Monat hat es eine deutliche Steigerung zum Juli gegeben. Die Statistiker betonten aber, dass die Insolvenzanträge oft mit mehrmonatigem Zeitverzug in die Statistik einfließen.

Experten rechnen wegen der Wirtschaftskrise wieder mit mehr Insolvenzen. So geht das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle von steigenden Zahlen aus. Verantwortlich seien vor allem stark steigende Preise zum Beispiel für Energie und Probleme in den Lieferketten, hieß es zuletzt. Weiterlesen

Heger soll trotz Insolvenz Unternehmerpräsident bleiben

Mainz (dpa/lrs) – Johannes Heger soll trotz der Insolvenz seines Familienunternehmens Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) in Rheinland-Pfalz bleiben. «Er ist Präsident und will das auch bleiben», teilte LVU-Sprecher Moritz Mergen mit. Heger haben dem Vorstand die Situation seiner Unternehmensgruppe geschildert. Die einhellige Meinung des LVU-Vorstands sei, dass er weiter Präsident bleiben solle. Der Vorstand wolle weiter auf ihn setzen, weil Heger unverschuldet in die Situation geraten sei und «ein Beispiel dafür ist, was derzeit im Land vor sich geht». Weiterlesen

Biotechnologie-Studie: Zwischenergebnisse im November

Mainz (dpa/lrs) – Vorläufige Ergebnisse einer Studie zum Biotechnologie-Standort Rheinland-Pfalz sollen im November vorliegen. Sie sollten bei der nächsten Sitzung des neuen Biotechnologie-Beirats vorgestellt und besprochen werden, sagte Sabine Nikolaus, Vorsitzendes des Gremiums und Deutschland-Chefin des Pharmakonzerns Boehringer Ingelheim, der Deutschen Presse-Agentur.

«In der Untersuchung wird erstmals geklärt: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Was fehlt uns noch?», erklärte die Managerin. Eine gute Standort- und Situationsbestimmung sei wesentlich für die Arbeit des Beirats und die Entscheidung über die nächsten Schritte. «Die Studie wird uns helfen, die richtigen Prioritäten zu setzen.» Weiterlesen

Weniger Gewerbe in Rheinland-Pfalz angemeldet

Bad Ems (dpa/lrs) – In Rheinland-Pfalz ist im ersten Halbjahr 2022 die Zahl der Gewerbeanmeldungen gesunken. Wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte, wurden in diesem Zeitraum rund 17.000 Gewerbe angemeldet. Das waren 3,4 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Darüber hinaus zählte das Amt 13.900 Gewerbeabmeldungen, was einem Anstieg von 2,6 Prozent entspricht. Weiterlesen

Zahl der Insolvenzen nimmt deutlich zu

Halle (dpa) – Immer mehr Firmen in Deutschland droht Experten zufolge wegen schwächelnder Konjunktur und steigender Kosten die Insolvenz. Die Zahl der Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften lag laut einer Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) im September 34 Prozent über dem Vorjahreswert. Betroffen waren demnach rund 760 Unternehmen. Noch im August hatte die Prognose des IWH einen Anstieg der Insolvenzen von «nur» 25 Prozent für September im Vergleich zu 2021 vorhergesagt. Weiterlesen

Paketdienst DPD rechnet mit Sendungsrückgang

Aschaffenburg (dpa) – Angesichts der hohen Inflation und der drohenden Rezession rechnet der Paketdienst DPD in diesem Jahr in Deutschland mit einem rückläufigen Geschäft. Das Sendungsvolumen werde deutlich niedriger sein als 2021, das Minus werde wohl eine hohe einstellige Prozentzahl betragen, sagte der Chef von DPD Deutschland, Eric Malitzke, der Deutschen Presse-Agentur. 2021 hatte DPD hierzulande rund 450 Millionen Sendungen befördert.

«Die Menschen sind verunsichert und verzichten im Zweifel lieber auf Ausgaben für Dinge abseits des täglichen Bedarfs, ob Elektronik oder Textilien.» Dadurch verschickten Händler und Hersteller weniger Ware an Geschäfte und Haushalte. «Das wird ein sehr herausforderndes Jahr für uns», sagt der Unternehmenschef. Weiterlesen

Bundestag verlängert vereinfachten Zugang zur Kurzarbeit

Berlin (dpa) – Vor dem Hintergrund einer drohenden Rezession in Deutschland sollen Unternehmen und Beschäftigte weiter in großem Stil auf Kurzarbeit setzen können. Dazu beschloss der Bundestag am Donnerstag, dass der bereits geltende, vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld per Verordnung bis Mitte des kommenden Jahres verlängert werden kann.

Für Kurzarbeit ist es dann ausreichend, wenn in einem Betrieb zehn Prozent der Beschäftigten von Arbeitsausfall betroffen sind und nicht – wie eigentlich vorgeschrieben – ein Drittel der Belegschaft. Weiterlesen

Gehälter der Dax-Vorstände deutlich gestiegen

Unternehmen
Von Friederike Marx, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Die Gehaltsschere zwischen Topmanagern und ihren Beschäftigten in den Dax-Konzernen ist im vergangenen Jahr weit auseinander gegangen. Nach einem kräftigen Gehaltsplus verdienten die Vorstände der Börsenschwergewichte 2021 im Schnitt 53 Mal so viel wie ihre durchschnittlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und der Technischen Universität München hervor. Im Jahr 2020 war es noch das 47-Fache.

«Der Gehaltsanstieg wurde getrieben durch die Explosion der Gewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr», erläuterte Wissenschaftler Gunther Friedl von der Technischen Universität München. Der Abstand zu ihren durchschnittlichen Beschäftigen sei in den vergangenen zehn Jahren relativ konstant geblieben. «Da sehen wir jetzt mit dem Faktor 53 einen deutlichen Anstieg.» Weiterlesen

175 Jahre Siemens: Vom Zeigertelegraf zum Digitalisierer

Unternehmen
Von Christof Rührmair, dpa

München/Berlin (dpa) – Eigentlich könnten am 1. Oktober vier deutsche Dax-Konzerne ihren 175. Geburtstag feiern. Denn dann jährt sich der Gesellschaftervertrag, mit dem Siemens seinen Anfang nahm. Was als Hinterhofwerkstatt für den Bau verbesserter Zeigertelegrafen begann, hilft heute weltweit Unternehmen bei der vierten industriellen Revolution, baut intelligente Infrastruktur und einen Marktplatz für digitale Dienstleistungen. Auf dem Weg dorthin hat sich der Konzern immer wieder gewandelt und dabei drei weiteren Dax-Konzernen auf die Welt geholfen.

Es ist schwierig geworden, Siemens anschaulich zu erklären, denn Digitalisierung und Software für Industrie und Infrastruktur spielen eine immer größere Rolle im Konzern. Und vieles, was man einst mit Siemens verband, wie Handys, Telefone, Kühlschränke oder Kraftwerksturbinen, produzieren die Münchner heute nicht mehr. Weiterlesen

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