KfW mahnt mehr Investitionen der Firmen in Klimaschutz an

Frankfurt/Main (dpa) – Deutschlands Unternehmen müssen einer Studie zufolge ihre Investitionen in den Klimaschutz deutlich erhöhen, damit die Bundesrepublik ihre selbstgesteckten Ziele erreichen kann.

Nach einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW unter rund 11.000 Firmen aller Größenklassen steckte die Wirtschaft 2021 insgesamt etwa 55 Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen im Inland. «Für das Ziel der Klimaneutralität ist mehr als eine Verdoppelung notwendig», sagte die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Dienstag in Frankfurt.

Jeder achte Euro der Gesamtinvestitionen deutscher Unternehmen von 433 Milliarden Euro floss der KfW zufolge im vergangenen Jahr in  Energiewendevorhaben. «Es passiert viel, aber es muss noch mehr passieren», sagte Köhler-Geib. Um Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, seien Gesamtinvestitionen von etwa 5 Billionen Euro nötig. Allein private Unternehmen müssten jährlich Investitionen in Höhe von 120 Milliarden Euro stemmen. Weiterlesen

Twitter-Häkchen auf Eis: Musk will Fake-Accounts verhindern

San Francisco (dpa) – Twitter-Chef Elon Musk will den Kauf des begehrten Verifikations-Häkchens erst wieder ermöglichen, wenn die Fälschung von Accounts «mit hoher Wahrscheinlichkeit» vermieden werden kann. Außerdem würden Twitter-Profile von Organisationen und Einzelpersonen künftig voraussichtlich Häkchen in verschiedenen Farben bekommen, kündigte Musk per Tweet an. Nähere Details nannte er nicht.

Musk hatte Twitter Ende Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Die daraufhin am 9. November neu geschaffene Funktion zum Häkchen-Kauf per Abo-Zahlung wurde nach dem gehäuften Auftreten gefälschter Prominenten- und Marken-Accounts schnell wieder ausgesetzt. Musk kündigte danach an, sie bis Ende vergangener Woche wieder einzuführen – was nicht geschah. Dann ließ er wissen, das Abo solle erst am 29. November wieder verfügbar sein. Weiterlesen

Rekordquartal: Dax-Konzerne halten Kurs in harten Zeiten

Frankfurt/Main (dpa) – Deutschlands Börsenschwergewichte nehmen trotz konjunkturellen Gegenwinds einer Studie zufolge Kurs auf ein Rekordjahr.

Im dritten Quartal liefen die Geschäfte der 40 Dax-Konzerne prächtig mit Bestmarken bei Umsatz und Ergebnis, wie aus einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY hervorgeht. «Es scheint, dass der Schwung der ersten drei Quartale ausreicht, damit 2022 in Summe ein Rekordjahr wird», sagte EY-Partner Mathieu Meyer. Die Konzerne profitieren auch davon, dass sie oft auf unterschiedlichen Märkten aktiv sind und so Rückgänge ausgleichen können. Sorgen bereitet das Inland.

Nachfrageeinbruch ausgeblieben

«Bislang gelingt es den meisten Dax-Unternehmen, die steigenden Kosten bei Personal, Beschaffung, Logistik und Energie auf ihre Kunden umzulegen», erläuterte Meyer. Zu dem befürchteten Nachfrageeinbruch sei es bislang nicht gekommen, zudem böten die hohen Auftragspolster einen komfortablen Puffer gegen eine zurückgehende Nachfrage. «Aber niemand kann sagen, wie lang diese Situation anhält. Nach wie vor droht eine Rezession – und das werden wir früher oder später auch in den Bilanzen der Dax-Konzerne sehen.» Weiterlesen

Siemens beendet Jahr mit Milliardengewinn

München (dpa) – Siemens hat das von Ukrainekrieg und hohen Abschreibungen auf das ehemalige Energiegeschäft geprägte Geschäftsjahr mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Nach einem starken vierten Quartal steht unter dem Strich ein Plus von 4,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen in München mitteilte. Im seit Oktober laufenden neuen Geschäftsjahr will Siemens wieder deutlich mehr verdienen.

Das zentrale industrielle Geschäft war bei Siemens sogar auf Rekordniveau gelaufen. Dort verdiente Siemens mehr als 10 Milliarden Euro. Dass der Gewinn unter dem Strich um 34 Prozent sank, lag vor allem an einer bereits im Sommer angefallenen Milliardenabschreibung auf die verbliebenen Anteile am vor gut zwei Jahren an die Börse gebrachten Energiegeschäft Siemens Energy. Sie hatte dem Konzern sogar das erste Verlustquartal seit mehr als einem Jahrzehnt beschert. Aber auch der Rückzug aus Russland hatte das Geschäft belastet. Weiterlesen

Milliardeneinnahmen der Ölkonzerne lassen Gewinne sprudeln

Verbraucher
Von Benedikt von Imhoff, dpa

London (dpa) – Die Milliardengewinne der Ölkonzerne treiben die Dividenden ihrer Aktionäre in die Höhe. Weltweit hätten Ölproduzenten im dritten Quartal Dividenden in Höhe von 46,4 Milliarden US-Dollar (44,7 Mrd Euro) ausgezahlt, zitierte die britische Nachrichtenagentur PA am Mittwoch aus einer Studie der Londoner Investmentgesellschaft Janus Henderson. Das sei ein Plus von mehr als drei Vierteln im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Der Anstieg war angesichts der verkündeten Ergebnisse von Energieriesen wie BP, Shell oder Saudi Aramco erwartet worden. Seit Jahresbeginn hatten die Ölpreise wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine und einem Nachfrageboom durch die Erholung nach der Pandemie enorm zugelegt. Dennoch dürfte die Analyse die Debatte um eine Übergewinnsteuer vorantreiben. Weiterlesen

Wohnungswirtschaft kritisiert Sonderwege der Regierung

Berlin (dpa) – Zu wenig, zu spät, zu kompliziert: Mit dem Agieren der Bundesregierung in der Energiekrise ist die deutsche Wohnungswirtschaft alles andere als zufrieden. «Die Preise für Gas und Fernwärme steigen derzeit spielend um 500 bis 600 Prozent, in der Spitze um 1020 Prozent», sagte Axel Gedaschko, Präsident des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW), auf der Verbandstagung «Tag der Wohnungswirtschaft» am Dienstag in Berlin. «Viele Haushalte sind heillos überfordert. Mieter sitzen weinend in den Beratungsstunden.»

Doch anstatt schon lange vorliegende Vorschläge wie die kürzlich beschlossene Gas- und Strompreisbremse frühzeitig anzugehen, habe die Regierung zunächst mit der Gasumlage sogar eine Mehrbelastung der Verbraucherinnen und Verbraucher geplant. Gedaschko nannte solche Vorhaben «irre Sonderwege». Die Ergebnisse einer Expertenkommission, die im Auftrag der Bundesregierung Vorschläge erarbeitet hatte, würden «zerredet». Weiterlesen

Studie: Vorstandsfrauen verdienen im Schnitt mehr als Männer

Frankfurt/Main (dpa) – Frauen sind in Topetagen deutscher Unternehmen in der Minderheit, liegen beim Gehalt einer Studie zufolge aber weiter vorn. «Der Frauenanteil in den Vorstandsgremien wächst nur langsam. Aber zumindest liegen Frauen in der Vergütung vorn», analysierte Jens Massmann, Partner bei der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY. Der Gehaltsvorsprung der Top-Managerinnen schrumpfte im vergangenen Jahr allerdings, weil die Verdienste der Männer stärker stiegen als die der Frauen.

EY zufolge kassierten Frauen in der Topetage der 160 Firmen der Dax-Familie im vergangenen Jahr im Schnitt gut 2,4 Millionen Euro und damit 348.000 Euro mehr als ihre männlichen Vorstandskollegen. Ein Jahr zuvor hatten weibliche Führungskräfte durchschnittlich sogar noch 421.000 Euro mehr verdient. Hochqualifizierte Top-Managerinnen haben Massmann zufolge weiterhin eine sehr gute Verhandlungsposition. Da geeignete Kandidatinnen knapp seien, erhöhe sich ihr Marktwert und damit auch ihre Vergütung. Weiterlesen

Jumbojet immer noch festgesetzt: Sechsstellige Parkkosten

Hahn (dpa) – Schon seit mehr als einem halben Jahr darf ein Jumbojet unter russischer Kontrolle nicht mehr vom rheinland-pfälzischen Flughafen Hahn abheben. Damit ist laut dem insolventen Airport ein Abstellentgelt in insgesamt sechsstelliger Höhe aufgelaufen – jeden Tag sind es erneut rund 1200 Euro. Die große Frachtmaschine, eine Boeing 747, die im Frühling 2022 für die Airline Cargologicair UK im Hunsrück gelandet ist, sitzt hier weiterhin auf unbestimmte Zeit fest. Hintergrund ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Weiterlesen

Mehr Unternehmensinsolvenzen in Deutschland

Wiesbaden (dpa) – Die Zahl der Firmenpleiten ist im August gestiegen. Die deutschen Amtsgerichte meldeten 1147 beantragte Unternehmensinsolvenzen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Das waren 11,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die meisten Verfahren gab es im Baugewerbe und im Handel. Im Juli war insgesamt noch ein Rückgang um 3,8 Prozent verzeichnet worden. Weiterlesen

Proteste auf Konferenz – «Kinder können keine Kohle essen»

UN-Klimakonferenz
Von Johannes Sadek und Torsten Holtz, dpa

Scharm el Scheich (dpa) – Umweltschützer haben auf der Weltklimakonferenz in Ägypten angeprangert, dass viele Staaten die Energiekrise mit neuen Öl- und Gasprojekten abfedern wollen. Die prominente ugandische Klimaaktivistin Vanessa Nakate rügte besonders entsprechende Pläne in Afrika, an denen sich auch Deutschland beteiligen will.

«Kinder können keine Kohle essen, Kinder können kein Öl trinken, Kinder können kein Gas atmen», sagte Nakate am Mittwoch in Scharm el Scheich. Die EU-Umweltagentur warnte, die eskalierende Klimakrise treibe auch für Menschen in Europa die Gesundheitsrisiken nach oben – etwa wegen mehr Hitzewellen und Infektionskrankheiten.

Im Zuge des Ukraine-Kriegs sind Gaslieferungen aus Russland weggefallen, weshalb nun viele Staaten Kohlekraftwerke länger betreiben und auf Flüssiggas setzen – auch die Bundesrepublik. Dass Deutschland etwa die Erschließung eines Gasfelds im Senegal unterstützen will, sorgt angesichts der weiter steigenden CO2-Emissionen für Empörung bei Klimaschützern. Weiterlesen

Fachkräftemangel auch bei Boehringer Ingelheim ein Thema

Ingelheim (dpa/lrs) – Der Fachkräftemangel in vielen Bereichen der Wirtschaft ist auch beim Pharmakonzern Boehringer Ingelheim ein Thema. Das sagte die Deutschland-Chefin des Konzerns, Sabine Nikolaus, der Deutschen Presse-Agentur. Das Unternehmen wachse an seinen Standorten in Deutschland langsam, aber stetig und in einem Tempo, das zu den eigenen Plänen passe». «Es geht nicht darum, dass wir schneller wachsen würden, wenn wir mehr Leute zur Verfügung hätten, sondern um die Frage: Bekommen wir geeignete Bewerber in der ausreichenden Geschwindigkeit und der ausreichenden Zahl? Das beschäftigt auch uns», sagte die Managerin.

Der Konzern versuche daher, sich immer wieder neu als attraktiver Arbeitgeber öffentlich bekannt zu machen. Das ziele zum einen auf die entsprechenden Job-Portale im Internet, zum anderen aber auch auf die Auftritte an Universitäten und Hochschulen und die Kooperationen mit diesen Einrichtungen, sagte Nikolaus. «Ein attraktives Arbeitsumfeld kann ein Magnet sein.» Weiterlesen

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