Mehr Geld für Start-ups in Rheinland-Pfalz: Niveau niedrig
Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs). Start-ups in Rheinland-Pfalz waren entgegen dem allgemeinen Trend im ersten Halbjahr des laufenden Jahres deutlich erfolgreicher bei der Suche nach Geldgebern. Weiterlesen
Ausländische Investitionen in Deutschland rückläufig
Stuttgart (dpa). Internationale Investoren haben ihr Engagement in Deutschland im vergangenen Jahr laut einer neuen Studie zum fünften Mal in Folge reduziert. Weiterlesen
Aktie von Snapchat-Firma bricht um ein Fünftel ein
Santa Monica (dpa) – Die Börse hat die Macher der Foto-App Snapchat hart für den ersten Umsatzrückgang abgestraft. Die Aktie verlor auf einen Schlag nahezu ein Fünftel ihres Werts. Der Umsatz der Betreiberfirma Snap fiel im vergangenen Quartal um sieben Prozent auf 988,6 Millionen Dollar (896,3 Mio Euro). Snap hatte den Rückgang bereits vor drei Monaten in Aussicht gestellt. Früher war der Dienst für explosives Wachstum bekannt.
Die Zahl der täglich aktiven Snapchat-Nutzer stieg binnen drei Monaten von 375 auf 383 Millionen. Der Quartalsverlust verbesserte sich unterdessen auf 328,7 Millionen Dollar von 359,6 Millionen Dollar ein Jahr zuvor, wie Snap nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Die Aktie verlor nach Vorlage der Zahlen zeitweise 20 Prozent und ging mit einem Minus von 18,29 Prozent aus dem nachbörslichen Handel. Weiterlesen
Herrenmodehersteller Ahlers stellt Insolvenzantrag
Herford (dpa) – Die wirtschaftlichen Probleme in der deutschen Modebranche bringen immer mehr Unternehmen in Schwierigkeiten. Der Herrenmodehersteller Ahlers kündigte an, dass er für die Ahlers AG und sieben Tochtergesellschaften wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenzanträge beim Amtsgericht Bielefeld stellen werde.
Auslöser für die Entscheidung sei im Wesentlichen die unter den Planungen liegende Geschäftsentwicklung, sagte Unternehmens-Chefin Stella Ahlers. Die Folgen der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gestörten Lieferketten, die allgemeine Kaufzurückhaltung, die hohe Inflation sowie Insolvenzen im Handel hätten den Schritt unausweichlich gemacht. Dennoch sehe sie Zukunftsoptionen für das Unternehmen, hob Ahlers hervor. Weiterlesen
Twitter entfernt kostenlose Verifikationshäkchen
San Francisco (dpa) – Elon Musks Twitter hat die Verifikationshäkchen entfernt, die früher kostenlos an Prominente und relevante Personen vergeben wurden. Jetzt haben nur noch zahlende Abo-Kunden das gleich aussehende Symbol in ihren Profilen – aber ohne echte Überprüfung der Identität. Unter den Prominenten, deren Accounts spät am Donnerstag das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund verloren, waren Fußballer Cristiano Ronaldo, die Schauspielerin Halle Berry sowie zahlreiche Musik-Stars wie Lady Gaga, Beyoncé, Shakira und Justin Timberlake.
Zugleich behielten Bestseller-Autor Stephen King und Basketballer LeBron James, die zuvor Abo-Zahlungen ablehnten, überraschend ihre Verifikations-Symbole. Twitter-Besitzer Elon Musk erklärte dazu, er bezahle persönlich für einige Profile. Dem Technologie-Blog «The Verge» zufolge lehnte James das Angebot von Twitter ab, die Abo-Kosten zu übernehmen. Der Haken blieb zunächst trotzdem. Stephen King legte Wert auf die Feststellung, dass er kein Abo-Kunde sei. «Gern geschehen», twitterte Musk zurück. Weiterlesen
Ministerium warnt Unternehmen vor Hacker-Angriffen
Saarbrücken (dpa/lrs) – Der saarländische Wirtschaftsminister Jürgen Barke (SPD) warnt Unternehmen vor Hacker-Angriffen. Vor allem kleinere und mittlere Unternehmen seien betroffen, teilte er am Donnerstag in Saarbrücken mit. Eine gängige Masche sei: Betrüger schrieben von vermeintlich vertrauenswürdigen Absendern Mitarbeiter per E-Mail an und bezögen sich auf vorherige Kommunikationen. Mit in der Mails seien Links oder Anlagen mit Schadsoftware, die dann nach dem Öffnen zum Datenabfluss und zur Verschlüsselung der IT führten. Weiterlesen
Milliarden für Aktionäre: Unternehmen geben Rekord-Dividende
Von Friederike Marx, dpa
Düsseldorf (dpa) – Die Aktionäre in Deutschland können für das abgelaufene Geschäftsjahr auf eine Rekordsumme an Dividenden hoffen. Trotz zahlreicher Belastungen infolge des Ukraine-Krieges wollen börsennotierte Unternehmen insgesamt rund 75 Milliarden Euro in diesem Jahr an ihre Anteilseigner ausschütten, wie aus Berechnungen der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) und des isf Institutes for Strategic Finance an der FOM Hochschule hervorgeht.
Damit werde die Bestmarke des Vorjahres um 9 Prozent übertroffen. Ob sich dieser Trend fortsetzt, ist aus Sicht der Aktionärsvertreter angesichts zahlreicher Herausforderungen unsicher.
27 Dax-Konzerne erhöhen Dividende
Vor allem Aktionäre der Dax-Konzerne profitieren vom Dividendensegen. Die 40 Konzerne der obersten deutschen Börsenliga schütten geschätzt 52,5 Milliarden Euro aus – und steuern damit den Löwenanteil bei. Allein die drei Autobauer Mercedes Benz, BMW und Volkswagen kommen den Angaben zufolge zusammen auf rund 15,5 Milliarden Euro. Insgesamt erhöhen 27 Dax-Konzerne ihre Dividende. Vier Börsenschwergewichte zahlen keine Dividende.
Bei mittleren und kleineren Werten zeigen sich der Auswertung zufolge Bremsspuren. Im MDax schüttet nur knapp die Hälfte der 50 Unternehmen mehr aus als im Vorjahr. Dabei ist allerdings auch der Aufstieg von Schwergewichten wie Airbus vom MDax in den Dax zu berücksichtigen. Im SDax erhalten die Aktionäre von lediglich 24 der 70 Firmen mehr Geld. Bei 19 Unternehmen gehen die Anteilseigner leer aus.
An der Spitze als größter Einzelzahler liegt die Traditions-Reederei Hapag Lloyd, die aufgrund des geringen Streubesitz-Anteils in keinem Index gelistet ist, mit 11,1 Milliarden Euro. Die Dividende soll auf 63 Euro je Aktie fast verdoppelt werden.
Die Beteiligung der Aktionäre am Gewinn wird von der Hauptversammlung beschlossen und jeweils für das abgelaufene Geschäftsjahr gezahlt. In diesem Jahr erhalten Anteilseigner der 644 ausgewerteten börsennotierten Firmen also die Dividende für das Geschäftsjahr 2022. Das fiel teils besser aus als nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 24. Februar 2022 zunächst befürchtet.
Nach einer Auswertung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY legte der Umsatz der Dax-Konzerne im vergangenen Jahr gegenüber dem Vorjahr in der Summe um 15,5 Prozent auf 1,8 Billionen Euro zu und erreichte damit den höchsten Wert seit Beginn der Auswertung 2013. Der operative Gewinn (Ebit) der 40 Konzerne verbesserte sich um 3,4 Prozent auf insgesamt 171 Milliarden Euro.
Mehrzahl der Dax-Unternehmen gab hohe Kosten weiter
Den meisten Dax-Unternehmen sei es gelungen, hohe Kosten bei Personal, Beschaffung und Energie an ihre Kunden weiterzugeben, analysierte Henrik Ahlers, Vorsitzender der EY-Geschäftsführung Deutschland unlängst. Einige Unternehmen hätten zudem von einem komfortablen Auftragspolster aus der Zeit der Corona-Pandemie profitiert.
Nach Einschätzung von DSW-Hauptgeschäftsführer Marc Tüngler dürfte sich in diesem Jahr zeigen, welche Firmen angesichts der Herausforderungen unter anderem aus hoher Inflation, Energiekrise, gestörten Lieferketten und Digitalisierung auf die Zukunft ausgerichtet sind. «2023 wird ein echter Lackmustest», sagte Tüngler.
Immobiliensektor steht unter Druck
Aktuell größter Verlierer ist den Angaben zufolge der Immobiliensektor. Hatten im Vorjahr die neun in den Indizes vertretenen Branche-Firmen insgesamt 2,3 Milliarden Euro Dividende gezahlt, sind es aktuell 800 Millionen Euro. Der Immobiliensektor steht angesichts gestiegener Zinsen und hoher Baukosten unter Druck.
Wenig Freude bereitet Aktionären hier häufig auch die Kursentwicklung. Nach einer unlängst veröffentlichten Auswertung der Aktionärsvertreter zählen zu den größten «Kapitalvernichtern» der vergangenen Jahre die Corestate Capital Holding SA und die Adler Group. So habe sich beispielsweise der Börsenkurs des Immobilien-Investmentmanagers und Co-Investors Corestate Capital Holding in den vergangenen fünf Jahren nahezu atomisiert.
Zahl der Bäckereibetriebe geht weiter zurück
Berlin (dpa) – Die ohnehin angespannte Lage für das Bäckerhandwerk in Deutschland hat sich durch die Energiekrise weiter verschärft. Etwas mehr als 9600 Bäckerbetriebe waren Ende 2022 in die Handwerksrolle eingetragen, teilte der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks mit. Das waren rund 3,6 Prozent weniger als im Jahr davor. Der Rückgang habe sich damit noch einmal beschleunigt, hieß es.
780 Bäckerei-Unternehmen verschwanden demnach vom Markt. Lediglich 422 Neugründungen gab es im selben Zeitraum. Immerhin: Im Jahr 2021 waren lediglich 380 neue Betriebe hinzugekommen.
Das Handwerk steckt in einem Strukturwandel. Die Zahl der Unternehmen geht seit Jahrzehnten kontinuierlich zurück. Im Jahr 2014 gab es noch mehr als 12 600 Handwerks-Bäckereien in Deutschland. Backshops und Supermarkt-Backstuben, in denen industriell gefertigte Brote, Croissants oder Brötchen lediglich aufgebacken werden, machen der Branche zu schaffen. Mit den niedrigen Preisen können die meistergeführten Bäckereien nicht mithalten. Weiterlesen
LVU: Energiepreise auch nach Winter viel zu hoch
Mainz (dpa/lrs) – Nach Ansicht der Landesvereinigung Unternehmerverbände (LVU) Rheinland-Pfalz bleiben die Energiepreise auch nach dem Ende des Winters eine Herausforderung für die Firmen. Die Preise seien nach wie vor viel zu hoch, sagte LVU-Hauptgeschäftsführer Karsten Tacke der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Die Preise müssen schnellstens sinken, damit unsere Unternehmen nicht den Anschluss verlieren.» Weiterlesen
Kreditversicherer erwartet mehr Anstieg der Firmenpleiten
Hamburg/Frankfurt (dpa) – Die jüngsten Bankenturbulenzen werden nach Einschätzung des Kreditversicherers Allianz Trade im laufenden Jahr zu mehr Firmenpleiten führen. Für Deutschland rechnet Allianz Trade mit einem Anstieg um gut ein Fünftel (22 Prozent) zum Vorjahr auf etwa 17.800 Fälle.
«Durch die nun noch restriktivere Kreditvergabe der Banken dürften mehr Unternehmen in Schwierigkeiten geraten als noch zu Jahresbeginn erwartet», erläuterte Allianz Trade am Dienstag. Bislang war ein Anstieg der Unternehmensinsolvenzen hierzulande um 15 Prozent vorhergesagt worden. Schon vor den Turbulenzen wollten viele Banken einer Umfrage zufolge die Kreditvergabe herunterfahren.
«Eine Pleitewelle ist das weiterhin nicht, auch wenn ein zweistelliger Zuwachs zunächst den Anschein erweckt», ordnete der Vorstandschef von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz, Milo Bogaerts, ein. Aus seiner Sicht hinterlassen die Probleme von Banken in den USA und der Schweiz auch Spuren in Deutschland: «Mit den deutlich steigenden Zinsen laufen eher schwach finanzierte Unternehmen Gefahr, in Schwierigkeiten zu geraten.» Weiterlesen