Weder Reh noch Faultier: Klimawende ohne Starren auf 1,5-Grad-Ziel

Von Christiane Oelrich, dpa

Warum die Klimawende so schwer ist? Weil Menschen faul, egoistisch und kurzsichtig seien, meint der Schweizer Klimaphysiker Reto Knutti. Aber die Experten sind sich einig: Das Know-how und die Mittel sind vorhanden, um die Klimakatastrophe noch abzuwenden.

Genf (dpa) – Eine Klima-Hiobsbotschaft nach der anderen jagt dieser Tage durch die Nachrichten. Abgesehen von Überschwemmungen in Pakistan und anderswo und Dürren etwa am Horn von Afrika sind es vor allem wissenschaftliche Berichte mit der Botschaft: Es wird immer noch nicht genug getan, um verheerende Klimaveränderungen zu begrenzen. Das Ziel des Pariser Klimaabkommens von 2015, die Erwärmung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen, ist in weiter Ferne.

«Wir sind bei Umfang und Geschwindigkeit von Emissionssenkungen überhaupt noch nicht da, wo wir für eine Welt mit höchstens 1,5 Grad Erwärmung sein müssten», sagte Ende Oktober der Exekutivsekretär des UN-Rahmenübereinkommen über Klimaänderungen (UNFCCC), Simon Stiell. Beim Weltklimagipfel ab 6. November in Scharm el Scheich in Ägypten sollen Regierungen mehr Ehrgeiz zeigen. Sie müssen die Treibhausgase in der Atmosphäre stärker reduzieren, die die Wärmeabstrahlung der Erde zurückhalten und höhere Temperaturen verursachen. Weiterlesen

Ohne Strategie in Mali: Für Deutschland wird es einsam

Bundeswehr
Von Carsten Hoffmann und Lucia Weiß, dpa

Tillia/Dakar (dpa) – In neuen Panzerwagen kommen die nigrischen Spezialkräfte angebraust und setzen gleich zum Sturm an: Aufmerksam sichernd und hochbeweglich schieben sich die sieben Männer an einer Hauswand entlang auf eine Treppe zu und nehmen in einem Übungshaus Raum um Raum ein.

Platzpatronen knallen, Schreie dringen durch die Mauern, vor denen sich der deutsche Generalinspekteur Eberhard Zorn und der nigrische Spezialkräfte-Kommandeur, Brigadegeneral Moussa Salaou Barmou, als Beobachter aufgebaut haben. Auch wie ein Verletzter noch inmitten des Scharmützels versorgt würde, zeigen die von deutschen Kampfschwimmern trainierten Afrikaner lebensnah. Weiterlesen

Südkorea: Nordkorea feuert erneut Rakete ab

New York/Seoul (dpa) – Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut eine potenziell atomwaffenfähige Rakete abgefeuert. Die Rakete sei nach dem Start in Richtung des Meers im Osten geflogen, teilte der Generalstab am Freitag mit.

Bei der Rakete handelte es sich demnach um eine ballistische Rakete. Zunächst waren keine weiteren Details bekannt.UN-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen. Solche Raketen können je nach Bauart auch einen Atomsprengkopf tragen. Seit Ende September hat Nordkorea in ungewohnt hoher Frequenz Raketentests durchgeführt. Damit sollte laut Eigenaussage der Regierung auch der Beschuss von Flugplätzen in Südkorea mit taktischen Nuklearwaffen simuliert werden. Weiterlesen

Krise treibt Energiewende an – Klimaziele weit entfernt

Vor Klimakonferenz
Von Michael Evers und Lucia Weiß, dpa

Paris (dpa) – Kurz vor Start der Internationalen Klimakonferenz COP27 in Ägypten gibt es von zwei großen internationalen Organisationen eine positive Aussicht und eine laute Mahnung. Die beispiellose globale Energiekrise habe trotz aller wirtschaftlichen Erschütterung das Potenzial, die Energiewende zu beschleunigen, erklärte die Internationale Energieagentur (IEA) in ihrem Jahresbericht in Paris.

Die UN warfen der Weltgemeinschaft indes vor, zu wenig für den Klimaschutz zu tun: Die Bemühungen reichten bei weitem nicht aus, um das 1,5 Grad Ziel auch nur annähernd einzuhalten, hieß es in einem am Donnerstag in Nairobi vorgelegten Bericht des UN-Umweltprogramms UNEP. Radikale Veränderung aller Wirtschaftszweige seien nötig. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew/Moskau/New York (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die russischen Luftangriffe als beispiellose Attacke auf die Energieversorgung seines Landes bezeichnet. Er warnte vor bevorstehenden breitgefächerten Stromabschaltungen im ganzen Land und rief die Bevölkerung zum Energiesparen auf.

In Kiew empfing er den ersten afrikanischen Staatschef seit Kriegsbeginn und erhielt dabei gleichzeitig ein angebliches Verhandlungsangebot aus Moskau. Derweil hält der Kreml an seinen Vorwürfen gegen die Ukraine fest, die angeblich plane, eine radioaktiv verseuchte Bombe zu zünden, um Moskau zu diskreditieren. Zur Stützung der These verwendet Moskau dabei offenbar auch falsches Bildmaterial. Weiterlesen

UN: «Hoffnungsschimmer» bei Klimaschutz, aber nicht genug

Bonn (dpa) – Beim Kampf gegen den Klimawandel gibt es nach Einschätzung der Vereinten Nationen einzelne «Hoffnungsschimmer», doch lange nicht in ausreichendem Maße. Das Ziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts zu beschränken, werde damit nicht annähernd erreicht. Es könnte eher auf eine Erwärmung um 2,5 Grad hinauslaufen. Das geht aus einem Bericht hervor, den das UN-Klimasekretariat in Bonn am Mittwoch veröffentlichte. Er beruht auf der Auswertung der Klimaschutzpläne der Unterzeichnerstaaten des Pariser Klimaabkommens.

Den Berechnungen nach werden die CO2-Emissionen bis 2030 um 10,6 Prozent im Vergleich zu 2010 zunehmen. Das sei eine Verbesserung im Vergleich zu der Einschätzung vom vergangenen Jahr, wonach die Zunahme bis 2030 13,7 Prozent betragen würde. Der Bericht aus dem vergangenen Jahr war außerdem zu dem Schluss gekommen, dass die Emissionen auch nach dem Jahr 2030 weiter ansteigen würden. Nach Auswertung neuer Daten aus den 193 Ländern ist dies nun nicht mehr zu befürchten, die Emissionen dürften demnach also sinken. Die prognostizierte Abnahme des CO2-Ausstoßes nach 2030 sei allerdings bei weitem nicht ausreichend, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew/New York/Moskau (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat der Ukraine bei seinem unangekündigten Besuch in Kiew weitere deutsche Unterstützung zugesagt. Einerseits sollten die Waffenlieferungen fortgesetzt werden – gerade deutsche Luftabwehrsysteme sind in Kiew sehr begehrt – andererseits sollten Städtepartnerschaften das kriegsgebeutelte Land besser über den Winter bringen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte Deutschland für die Unterstützung seines von Russland angegriffenen Landes.

Während in New York der UN-Sicherheitsrat unter Ausschluss der Öffentlichkeit über Russlands Vorwürfe debattierte, die Ukraine plane die Zündung einer «schmutzigen» – also atomar verseuchten – Bombe, machte in Russland der berüchtigte Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow seinem Ärger über den Verlauf des Kriegs Luft und forderte, ukrainische Städte auszulöschen. Als möglicher Auslöser gelten hohe Verluste in den von ihm kontrollierten Einheiten. Für die Ukraine beginnt heute der 245. Tag des Kriegs. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew/Berlin/New York/Moskau (dpa) – Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist am Dienstag zu einem überraschenden Besuch in der Ukraine eingetroffen. Er kam am Morgen mit dem Zug in der Hauptstadt Kiew an. Steinmeier will sich unter anderem mit eigenen Augen einen Überblick über die Zerstörungen durch die russischen Angriffe verschaffen. Es ist sein erster Ukraine-Besuch seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar.

Derweil will Russland seine vom Westen als haltlos kritisierten Vorwürfe, die Ukraine plane im Krieg den Einsatz einer «schmutzigen» radioaktiven Bombe, vor den UN-Sicherheitsrat bringen. Eine entsprechende Aussprache des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen hinter verschlossenen Türen soll am Dienstag nach einem Treffen zum Konflikt in Syrien stattfinden – vermutlich gegen frühen Nachmittag (Ortszeit). Das verlautete am Montag aus Diplomatenkreisen in New York. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew/Berlin/New York (dpa) – Russland hat am Samstag seine massiven Luftangriffe auf die Ukraine zur Zerstörung lebenswichtiger Infrastruktur fortgesetzt. Der ukrainische Energieversorger beklagte schwere Schäden an den Hauptnetzen im Westen des Landes. Die Folgen seien sogar noch schlimmer als bei den russischen Angriffen zwischen dem 10. und 12. Oktober, teilte Ukrenerho mit.

Angesichts der Zerstörungen vor dem kommenden Winter warnte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal vor einer Flüchtlingskrise. «Wenn es in der Ukraine keinen Strom, keine Heizung, kein Wasser mehr gibt, kann das einen neuen Migrationstsunami auslösen», sagte er der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Russland wolle der Ukraine einen kalten Winter bescheren, in dem viele Menschen erfrieren könnten, beklagte Schmyhal. Weiterlesen

USA fordern UN-Untersuchung zum Einsatz iranischer Drohnen

New York (dpa) – Die USA haben vor dem UN-Sicherheitsrat eine Untersuchung der Vereinten Nationen zu den Vorwürfen des Einsatzes iranischer Drohnen durch Russland im Krieg gegen die Ukraine gefordert. «Die UN müssen jede Verletzung von UN-Sicherheitsratsresolutionen untersuchen und wir dürfen nicht zulassen, dass Russland oder andere die UN am Ausüben ihrer festgeschriebenen Verpflichtungen hindern oder sie bedrohen», sagte der US-Vertreter Jeffrey DeLaurentis am Freitag bei einer Sitzung des Sicherheitsrates in New York. Weiterlesen

USA fordern UN-Untersuchung zum Einsatz iranischer Drohnen in Ukraine

New York (dpa) – Die USA haben vor dem UN-Sicherheitsrat eine Untersuchung der Vereinten Nationen zu den Vorwürfen des Einsatzes iranischer Drohnen durch Russland im Krieg gegen die Ukraine gefordert. «Die UN müssen jede Verletzung von UN-Sicherheitsratsresolutionen untersuchen und wir dürfen nicht zulassen, dass Russland oder andere die UN am Ausüben ihrer festgeschriebenen Verpflichtungen hindern oder sie bedrohen», sagte der US-Vertreter Jeffrey DeLaurentis am Freitag bei einer Sitzung des Sicherheitsrates in New York. Weiterlesen

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