Scharm el Scheich (dpa) – Klimaschützer reagieren kritisch auf das Versprechen von Kanzler Olaf Scholz, Deutschland werde «ohne Wenn und Aber» aus Öl, Gas und Kohle aussteigen.
Dies sei eine «Täuschung der internationalen Öffentlichkeit», wenn Scholz gleichzeitig Geld für neue Gasfelder in Afrika bereitstellen wolle, die die Klimakrise anheizen, sagte der geschäftsführende Vorstand von Greenpeace Deutschland, Martin Kaiser, am Rande der UN-Klimakonferenz in Ägypten. Wenn der Kanzler sein Bekenntnis in Scharm el Scheich ernst meine, dürfe kein einziger Euro deutscher Steuergelder mehr in neue Gasfelder fließen. «Daran wird sich Kanzler Scholz persönlich messen lassen müssen.»
Viviane Raddatz vom WWF Deutschland erklärte, Scholz distanziere sich zwar von einer «Renaissance» fossiler Energien – doch habe Deutschland diese Entwicklung mit Bemühungen um neue Gasquellen zum großen Teil selbst ausgelöst. Auch der politische Geschäftsführer von Germanwatch, Christoph Bals, sagte, an seinem Versprechen zum Ausstieg aus den fossilen Energien müsse sich Scholz ab jetzt messen lassen. «Er muss den Weg frei machen für einen Prüfprozess, der genau dies sicherstellt.» Der kurzfristig notwendige Ersatz von russischem Gas müsse so organisiert werden, dass er mit den Klimazielen vereinbar sei. Weiterlesen