Verdi droht mit Gewerkschaftsprotesten für Entlastungen

Berlin (dpa) – Kurz vor den entscheidenden Beratungen der Bundesregierung über weitere Maßnahmen angesichts der hohen Energiepreise droht die Gewerkschaft Verdi mit deutschlandweiten Protesten, falls die Bürger nicht ausreichend entlastet werden.

«Um die finanziellen Härten durch die Energiepreis-Explosion auszugleichen, muss der Staat noch einmal 20 bis 30 Milliarden Euro in diesem Jahr zusätzlich in die Hand nehmen», sagte Verdi-Chef Frank Werneke der «Augsburger Allgemeinen». Verdi bereite mit anderen Gewerkschaften und Sozialverbänden auch Demonstrationen im Laufe des Herbstes vor. «Die werden dann notwendig, wenn die Bundesregierung die Bürgerinnen und Bürger nicht ausreichend entlastet.» Weiterlesen

Von Rolltreppen bis Beleuchtung: Der Handel spart Energie

Strom und Gas
Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Einkaufen funktioniert am besten in Wohlfühlatmosphäre. Der deutsche Einzelhandel gibt deshalb Jahr für Jahr viel Geld aus für angenehme Temperaturen, gute Beleuchtung und Bequemlichkeit in Supermärkten und Warenhäusern. Doch angesichts explodierender Energiekosten und des drohenden Gasmangels muss die Branche jetzt auf die Bremse treten und sparen. Die Herausforderung dabei: Der Kunde soll davon nichts merken.

Tatsache ist: Energie ist ein großer Kostenblock im Einzelhandel. Allein die Rewe-Supermärkte verbrauchen nach Angaben des Unternehmens soviel Strom wie 750.000 Haushalte – rund die Hälfte für die Kühlung von Waren, ein weiteres Viertel für die Beleuchtung. Die durchschnittlichen Energiekosten für einen 1000 Quadratmeter großen Supermarkt hätten sich durch die Energiepreiserhöhungen bereits von 80.000 Euro im Jahr auf 140.000 Euro erhöht, sagte Rewe-Chef Lionel Souque am Mittwochabend bei der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Mit ähnlichen Kostenexplosionen dürften auch allen anderen großen Handelsketten zu kämpfen haben. Weiterlesen

9-Euro-Ticket und Kinderbonus – Die bisherigen Entlastungen

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Bürgern ein weiteres Entlastungspaket versprochen, das die hohen Preise für Energie und Lebensmittel auffangen soll. «Es wird teurer – da gibt es kein drum herumreden», schreibt der SPD-Politiker auf Twitter.

Die bisherigen staatlichen Hilfen für die Verbraucher seit Beginn des Ukraine-Kriegs summieren sich laut Scholz auf 30 Milliarden Euro. Manches ist bereits auf den Konten der Bürger angekommen, doch einiges wird auch erst im kommenden Jahr zu spüren sein. Und ob die Entlastungen die zusätzlichen Belastungen durch höhere Preise und Gasumlage ausgleichen können, wird von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Eine Übersicht: Weiterlesen

Spritpreise steigen – Warnungen vor Staus am Wochenende

Koblenz (dpa/lrs) – Nach dem Ende des Tankrabatts in der Nacht zum Donnerstag sind die Spritpreise auch in Rheinland-Pfalz in die Höhe geschnellt. Zugleich warnte der ADAC Mittelrhein vor Staus am Wochenende. Nach seiner ersten Einschätzung kostete ein Liter Superbenzin Donnerstagmittag im landesweiten Durchschnitt etwa 22 Cent mehr als am Vortag. Beim Diesel gab es demnach ein Plus von etwa 10 Cent. Damit habe Super Donnerstagmittag mit um die 2,05 und Diesel mit etwa 2,10 Euro zu Buche geschlagen. Mit dem Tankrabatt hatte die Bundesregierung die Energiesteuer für drei Monate gesenkt. Die Regelung galt seit 1. Juni gemeinsam mit dem 9-Euro-Ticket, um Verbraucher angesichts hoher Energiepreise zu entlasten. Weiterlesen

Rewe-Chef rechnet mit weiteren Preissteigerungen

Düsseldorf (dpa) – Ein Ende der Preiserhöhungen im deutschen Lebensmittelhandel ist nach Einschätzung von Rewe-Chef Lionel Souque nicht in Sicht. «Uns werden zurzeit von den Herstellern jede Woche neue Preiserhöhungen angekündigt», sagte der Manager am Mittwochabend bei der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung in Düsseldorf. Hintergrund seien die steigenden Energie-, Rohstoff-, Logisitk- und Personalkosten. Weiterlesen

Ende des Tankrabatts: Spritpreise steigen deutlich

Köln (dpa/lnw) – Die seit Mitternacht aufgehobene Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe macht sich an Tankstellen in Nordrhein-Westfalen deutlich bemerkbar. Laut einer ersten Stichprobe des ADAC an Tankstellen in Köln, Düsseldorf und Essen am Donnerstag stiegen die Preise für einen Liter Super E10 teilweise um 30 bis 35 Cent. Bis zu 2,17 Euro seien für den Kraftstoff verlangt worden, sagte ein Sprecher des ADAC Nordrhein am Donnerstag. Bei Diesel sei eine Steigerung um teils 8 bis 18 Cent pro Liter festgestellt worden, mit Literpreisen von bis zu 2,26 Euro. Weiterlesen

Spritpreise steigen mit Ende des Tankrabatts teils deutlich

Berlin (dpa) – Die seit Mitternacht aufgehobene Senkung der Energiesteuer auf Kraftstoffe macht sich an vielen Tankstellen deutlich bemerkbar. Das zeigt eine Schnellauswertung der Preise an knapp 400 Tankstellen in München, Berlin und Hamburg im Zeitraum zwischen 6.00 und 6.30 Uhr am Donnerstag durch die Deutsche Presse-Agentur mithilfe der Spritpreis-Daten des ADAC. Dabei lagen die Preise bei vielen Tankstellen deutlich höher als im gleichen Zeitraum am Mittwoch.

Mit dem sogenannten Tankrabatt hatte die Bundesregierung die Energiesteuer für drei Monate auf das von der EU erlaubte Mindestmaß gesenkt. Rechnerisch könnte der Preis für Super E10 durch die Aufhebung um 35 Cent und für Diesel um 17 Cent steigen. Die ersten Daten zeigen, dass die tatsächlichen Preisanstiege eher etwas unter diesen Werten lagen. Für genaue Aussagen sind die Daten aber zu ungenau. Weiterlesen

Wissing will attraktiven Nachfolger des 9-Euro-Tickets

Berlin (dpa) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing setzt nach dem Ende der 9-Euro-Tickets auf zügige Klärungen mit den Ländern für ein dauerhaft attraktives und finanzierbares Nahverkehrsangebot.

Der FDP-Politiker sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir wissen, dass wir eine Begeisterung für den ÖPNV ausgelöst haben, wie sie in Deutschland wahrscheinlich noch nie vorhanden war.» Das seien Gründe, jetzt den nächsten Schritt schnell zu gehen. Das digitale Angebot und die bundesweite Geltung der 9-Euro-Tickets hätten etwas ausgelöst, was vorher nicht ausreichend im Blick gewesen sei: «Nämlich, was für eine Attraktivität ein einfaches Ticket für die Menschen hat.» Weiterlesen

Energie-Experten: Keine einfache Lösung bei Strommarktreform

Energie
von Laura Dubois, dpa

Brüssel (dpa) – Für die Reform des europäischen Strommarktes gibt es nach Angaben von Energie-Experten keine einfache Lösung. «Politiker hoffen zwar, dass man mit einem Federstrich dafür sorgen kann, dass die Preise günstiger werden», sagte der Ökonom Georg Zachmann von der Brüsseler Denkfabrik Bruegel der Deutschen Presse-Agentur.

«Die Schwierigkeit ist allerdings, dass sich daran viele versucht haben und es keine guten Vorschläge gibt.» EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angesichts der hohen Preise eine strukturelle Reform des europäischen Strommarktes sowie Notfallmaßnahmen in den kommenden Wochen angekündigt, um Verbraucher zu entlasten. Aus Sicht des Experten sind Zweifel angebracht, ob das auf die Schnelle klappt. Weiterlesen

Sinkende Reallöhne bedeuten Armut für Millionen Briten

London (dpa) – Wegen explodierender Kosten für Energie und Lebensmittel wird die Armut in Großbritannien einer neuen Studie zufolge deutlich zunehmen.

Setze die künftige Regierung die bisherige Politik fort, werde die Zahl der Menschen in absoluter Armut bis zum Haushaltsjahr 2023/24 (31. März) um 3 auf 14 Millionen steigen, teilte die Denkfabrik Resolution Foundation (RF) am Donnerstag mit. Das wäre fast jeder Fünfte der 67 Millionen Einwohner. Die relative Kinderarmut – wenn Eltern weniger als 50 Prozent des Durchschnitts-Nettoeinkommens für ihre Familie zur Verfügung haben – klettert demnach bis 2026/27 auf 33 Prozent. Weiterlesen

Maschinenbauer schlagen Alarm

Frankfurt/Main (dpa) – Die Maschinenbaubranche in Deutschland schlägt angesichts der hochgeschossenen Energiepreise Alarm. «Zahlreiche Unternehmen haben akute Probleme, neue Energieverträge für Strom und Gas angeboten zu bekommen oder abschließen zu können», sagte der Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) Karl Haeusgen am Mittwoch. «Einige mittelständische Maschinenbauer sehen sich damit unkalkulierbaren Risiken außerhalb ihres Kerngeschäfts ausgesetzt.» Weiterlesen

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