Teuerungsrate springt wieder auf fast 8 Prozent

Wiesbaden (dpa) – Nach zwei Monaten mit leichter Entspannung nähert sich die Inflation in Deutschland erneut der Acht-Prozent-Marke. Im August trieben steigende Energie- und Lebensmittelpreise die jährliche Teuerungsrate auf 7,9 Prozent. Das Statistische Bundesamt bestätigte seine vor knapp zwei Wochen veröffentlichten vorläufigen Berechnungen. Weiterlesen

Inflation und Klima: Rückversicherer drehen an Preisschraube

Monte Carlo (dpa) – Angesichts vermehrter Naturkatastrophen und der hohen Inflation wollen die weltgrößten Rückversicherer kräftig an der Preisschraube drehen. Auch die Kunden von Erstversicherern wie Allianz und Axa müssten ab 2023 wohl tiefer in die Tasche greifen, kündigte der weltweit drittgrößte Rückversicherer Hannover Rück am Montag beim Branchentreffen in Monte Carlo an. Laut Vorstandsmitglied Michael Pickel müssen die Prämien in Deutschland sowohl in der Kfz-Versicherung als auch in der privaten Wohngebäudeversicherung um zehn Prozent und mehr steigen, allein um die Folgen der Inflation zu decken.

Als Grund nannte er vor allem die gestiegenen Kosten für Autoersatzteile und -reparaturen. Allein dafür müssten Erstversicherer die Prämien in der Kfz-Versicherung 2023 um etwa zehn Prozent anheben. In der Wohngebäudeversicherung geht er sogar von etwa 15 Prozent aus, denn etwa so stark seien Baukosten und Werte der Immobilien gestiegen. Hinzu kommen Pickel zufolge Aufschläge für gestiegene Risiken – etwa durch vermehrte Naturkatastrophen infolge des Klimawandels. Weiterlesen

Kraftstoff in Deutschland teurer als in EU-Nachbarländern

Wiesbaden (dpa) – Mit dem Auslaufen des sogenannten Tankrabatts Ende August ist Kraftstoff in Deutschland wieder teurer als in allen direkten EU-Nachbarstaaten. Zum Stichtag 5. September wurden hierzulande Tagesdurchschnittspreise von 2,07 Euro für einen Liter Super E5 und 2,16 Euro für einen Liter Diesel ermittelt, wie das Statistische Bundesamt am Montag berichtete.

Nur in Dänemark (2,04 Euro) und den Niederlanden (2,01 Euro) war Superbenzin ähnlich teuer wie in Deutschland. Am günstigsten konnten die Autobesitzer im Nachbarland Polen tanken mit 1,38 Euro für Super und 1,61 Euro für Diesel. Weiterlesen

Winterreifen werden rund ein Fünftel teurer

München/Bonn/Hannover (dpa) – Winterreifen werden deutlich teurer. Wer in den kommenden Wochen neue Schlappen für sein Auto braucht, muss rund ein Fünftel mehr bezahlen als vor einem Jahr, wie aus Zahlen der Portale Check24 und Alzura hervorgeht. Auch der Reifenhandels-Verband BRV beobachtet anziehende Preise, weil die Hersteller gleich von mehreren Seiten her mit steigenden Kosten zu kämpfen hätten.

Check24 errechnete in einer Erhebung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, für die 100 über das Portal meistverkauften Winterreifen ein Preisplus von knapp 21 Prozent. Auch Ganzjahresreifen sind teurer geworden, mit 16 Prozent aber nicht im gleichen Maß. Bei Alzura stellt man eine Steigerung um 18,9 Prozent bei den Einkaufspreisen der Händler fest. Im Schnitt lagen diese in den ersten Septembertagen bei 83,27 Euro pro Reifen. Vor einem Jahr waren es gut 70 Euro. Weiterlesen

Steuersenkung dürfte Spritnachfrage angeschoben haben

Eschborn (dpa) – Mit dem Start der vorübergehenden Spritsteuersenkung im Juni hat nach Branchendaten die Nachfrage nach Benzin deutlich zugenommen.

Die Inlandsablieferungen an Tankstellen und andere Empfänger stiegen zu dem Zeitpunkt im Vergleich zu den Vormonaten kräftig an, wie eine Auswertung der amtlichen Mineralöldaten zeigt. Mit 1,58 Millionen Tonnen übertrafen sie sogar den Vor-Corona-Wert von Juni 2019 um knapp 42.000 Tonnen. Im Frühjahr hatten die Inlandsablieferungen bei Benzin deutlich unter den Vor-Corona-Werten gelegen, im Schnitt bei 1,34 Millionen Tonnen pro Monat. Weiterlesen

Merz und Söder demonstrieren Schulterschluss

Parteitag der CDU
Von Jörg Blank und Christopher Weckwerth, dpa

Hannover (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz und der CSU-Vorsitzende Markus Söder haben nach dem historischen Desaster der Union bei der Bundestagswahl einen neuen Schulterschluss demonstriert. Söder räumte am Samstag auf dem CDU-Parteitag in Hannover unter dem Applaus der Delegierten ein, es seien im vergangenen Jahr Fehler gemacht worden, «natürlich auch von mir». Merz sagte dem bayerischen Ministerpräsidenten nach dessen Rede, man arbeite und kämpfe gut, freundschaftlich und vertrauensvoll zusammen. «Wir sind dabei geschlossen wie selten zuvor», betonte Merz.

Nicht wenige in der CDU geben Söder wegen seiner anhaltenden Sticheleien gegen den damaligen CDU-Chef und Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet im Wahlkampf 2021 eine Mitverantwortung am Scheitern bei der Bundestagswahl. Die Union war mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent nach 16 Jahren Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Opposition gestürzt. Weiterlesen

Merz: «Eine der schwächsten Bundesregierungen aller Zeiten»

Hannover (dpa) – CDU-Chef Friedrich Merz hat seine Partei zu einer offensiven Oppositionspolitik aufgerufen. «Um dem Land Schwung zu geben, (…) müssen wir uns selbst Schwung geben», sagte Merz, der auch Unionsfraktionsvorsitzender ist, zu Beginn des Bundesparteitags in Hannover.

Erstmals seit fast drei Jahren kommen die 1001 Delegierten wieder in Präsenz zusammen. Wegen der Corona-Pandemie gab es zuletzt nur digitale Parteitage.

Merz attackierte gleich zu Beginn die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) geführte Ampel-Regierung scharf. Deutschland sei in schwieriger Zeit und steuere möglicherweise auf eine Rezession mit erheblichen Auswirkungen auf die Volkswirtschaft und bislang sicher geglaubte Arbeitsplätze zu. «Gerade in einer solchen Zeit, in der Führung, klarer Kurs und Handeln gefordert ist, leistet sich unser Land eine der wohl schwächsten Bundesregierungen aller Zeiten», rief er. Weiterlesen

OECD rechnet mit sinkenden Reallöhnen

Paris (dpa) – Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht von sinkenden Reallöhnen aus. Für 2022 wird in Deutschland mit einem Rückgang der durchschnittlichen Reallöhne um 2,6 Prozent bei einer Erhöhung der Inflation auf 7,2 Prozent gerechnet. Der Rückgang falle hierzulande etwas stärker aus als im gesamten OECD-Raum. Zu diesem Ergebnis kam die Organisation in einer am Freitag in Paris veröffentlichten Studie zum Arbeitsmarkt. Weiterlesen

Ifo: Erhöhung des Mindestlohns lässt Preise steigen

München (dpa) – Die erneute Erhöhung des Mindestlohns in Deutschland zum 1. Oktober dürfte nach Einschätzung des Ifo-Instituts «die ohnehin schon große Inflation weiter antreiben». Fast ein Drittel der 6900 befragten Firmen beschäftige einen Teil der Mitarbeiter für weniger als 12 Euro pro Stunde, und 58 Prozent dieser Firmen «planen als Reaktion, ihre Preise hochzusetzen», teilten die Konjunkturforscher am Freitag in München mit. Weiterlesen

CDU-Parteitag: Energiekrise, Entlastung und Quote im Zentrum

Parteien
Von Jörg Blank, Sascha Meyer und Christopher Weckwerth, dpa

Hannover (dpa) – Die CDU will sich knapp ein Jahr nach ihrem Desaster bei der Bundestagswahl attraktiver für Frauen und junge Mitglieder machen. An diesem Freitagabend sollen dazu die Delegierten des CDU-Parteitages in Hannover unter anderem über eine Frauenquote abstimmen. Zuvor wird eine kontroverse Diskussion erwartet. Der seit gut sieben Monaten amtierende neue Parteichef Friedrich Merz will für seinen Kompromissvorschlag einer bis Ende 2029 befristeten Quote werben. Bislang sind etwa 25 Prozent der Parteimitglieder weiblich.

Die CDU war bei der Bundestagswahl 2021 mit ihrem historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent nach 16 Jahren Regierungszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in die Opposition gestürzt. Weiterlesen

Kartellamt: Massives Nord-Süd-Gefälle bei Spritpreisen

Bonn (dpa) – Die Bayern tanken derzeit mit Abstand am teuersten, Autofahrer in Berlin und Bremen sowie Fahrer von Benzinern in Stuttgart können dagegen sparen. Bei Superbenzin der Sorte E 5 ermittelte das Bundeskartellamt Unterschiede von bis zu 27 Cent pro Liter zwischen den günstigsten und teuersten Regionen Deutschlands, wie es am Donnerstag mitteilte. Bei Diesel sind es bis zu 24 Cent.

Insbesondere im Süden Bayerns mussten demnach am vergangenen Montag im Tagesdurchschnitt zwischen 2,19 und 2,20 Euro pro Liter E5 gezahlt werden. Die günstigsten Regionen waren Teile Berlins, Stuttgart und Bremen mit Werten von 1,93 bis 1,96 Euro pro Liter. Insbesondere die niedrigen Preise in Teilen Baden-Württembergs überraschen dabei: Zwischen dem sehr günstigen Stuttgart und der nächstgelegenen sehr teuren Region in Bayern sind nur rund 100 Kilometer Abstand. Weiterlesen

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