Baldauf: Staat darf nicht an Gasumlage verdienen

Mainz (dpa/lrs) – Unabhängig von der Höhe der Mehrwertsteuer auf die Gasumlage soll der Staat nach Auffassung des rheinland-pfälzischen Oppositionsführers Christian Baldauf daran nichts verdienen. Der Landes- und Landtagsfraktionschef der CDU pocht darauf, die Einnahmen aus der erhobenen Mehrwertsteuer «wirklich Bedürftigen» zukommen zu lassen. Das Geld solle an diejenigen gehen, die wenig verdienen, Kinder haben und keine Sozialleistungen beziehen, sagte Baldauf am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Weiterlesen

Eurozone: Inflation klettert auf Rekordwert von 8,9 Prozent

Luxemburg (dpa) – Die Inflation in der Eurozone hat sich im Juli auf hohem Niveau weiter beschleunigt und einen Rekordwert erreicht. Gegenüber dem Vorjahresmonat erhöhten sich die Verbraucherpreise um 8,9 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat am Donnerstag in Luxemburg laut einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Schätzung wurde wie von Volkswirten erwartet bestätigt. Dies ist die höchste Rate seit Einführung des Euro als Buchgeld 1999. Im Vormonat waren die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent gestiegen. Weiterlesen

Familienministerin Paus warnt vor wachsender Kinderarmut

Berlin (dpa) – Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) befürchtet wegen der drastischen Preissteigerungen wachsende Kinderarmut in Deutschland und hat sich für weitere Entlastungen ausgesprochen. «Die Gefahr, dass die Kinderarmut zunimmt, ist groß», sagte Paus dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Deshalb müssen wir mit weiteren Entlastungen gegensteuern.» Viele Menschen, gerade Familien mit Kindern, stünden wegen der Preisentwicklung «mit dem Rücken zur Wand». «Es geht inzwischen um die Existenz.»

Vertreterinnen der Jugendorganisation der SPD warnten, dass die hohen Energiekosten auch junge Leute und selbst Menschen mit mittleren Einkommen in eine «Armutsspirale» treiben könnten. Weiterlesen

Britische Inflation knackt 10-Prozent-Marke

Verbraucherpreise
Von Larissa Schwedes, dpa

London (dpa) – Die ohnehin stark gestiegenen Verbraucherpreise haben in Großbritannien erneut einen Sprung gemacht. Im Juli kletterte die Inflation auf 10,1 Prozent und damit auf die höchste Rate seit Beginn der Erfassung vor 25 Jahren, wie das nationale Statistikamt ONS am Mittwoch mitteilte. Nach einer Rückrechnung des ONS dürfte die Inflation zuletzt im Jahr 1982 höher gelegen haben. Der Anstieg toppt selbst Erwartungen von Experten: Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg von 9,4 auf 9,8 Prozent gerechnet. Weiterlesen

Spritpreise sinken nicht mehr

München (dpa) – Die vorübergehende Talfahrt der Spritpreise an Deutschlands Tankstellen scheint beendet. Ein Liter Diesel kostet laut ADAC im bundesweiten Schnitt derzeit 1,925 Euro, 3,5 Cent mehr als vor einer Woche. Superbenzin der Sorte E10 kostet im Schnitt 1,708 Euro, im Wochenvergleich quasi unverändert, wie der Autoclub am Mittwoch in München mitteilte. In den Vorwochen war Super stetig etwas günstiger geworden. Weiterlesen

Diesel in Bayern 17 Cent teurer als in Hamburg

München (dpa) – Die Autofahrer in Bayern müssen laut ADAC an den Tankstellen aktuell die höchsten Preise zahlen. Wie der Verein mitteilte, kostete Super E10 am Vormittag im Freistaat durchschnittlich 1,779 Euro und damit fast 16 Cent mehr als in Berlin. Diesel war mit 1,991 Euro über 17 Cent teurer als in Hamburg.

«Vom Niedrigwasser am Rhein, das auch den Transport von Kraftstoffen erschwert, sind Tankkunden im Süden stark betroffen», teilte der ADAC mit. Allerdings machten Transportkosten nur einen sehr kleinen Teil der Spritkosten aus. Benzin koste in Berlin aktuell nur 1,621 Euro, in Hamburg 1,655 Euro – in Bremen dagegen 1,763 Euro je Liter. «Daraus ergibt sich ein Preisunterschied von 10,8 Cent allein zwischen den beiden benachbarten Hansestädten.» Weiterlesen

Ökonomen: Bundesregierung muss Mittelschicht entlasten

Berlin (dpa) -Die Bundesregierung muss aus Sicht von Ökonomen wegen der stark steigenden Energiepreise dringend ein Entlastungspaket vor allem für Menschen mit geringen bis mittleren Einkommen auf den Weg bringen.

Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Das beste Instrument sind direkte Transferzahlungen wie ein Energiegeld von 100 Euro pro Person und pro Monat für die kommenden 18 Monate.»

Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung der Hans-Böckler-Stiftung, sagte der dpa, denkbar und sinnvoll wäre eine Neuauflage der Energiepauschale, die im September an alle Beschäftigten ausgezahlt wird. Dabei sollten auch Haushalte berücksichtigt werden, die bislang weitgehend leer ausgingen, etwa Rentner mit niedrigen Einkommen, aber ohne Wohngeldbezug. Weiterlesen

Inflation trifft besonders Familien mit niedrigem Einkommen

Düsseldorf (dpa) – Familien mit niedrigem Einkommen leiden einer aktuellen Studie zufolge weiterhin am meisten unter der hohen Inflation. Während sich die Warenkörbe für die deutschen Haushalte insgesamt im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent verteuerten, mussten Familien mit niedrigem Einkommen für ihre typischen Einkäufe sogar 8,4 Prozent mehr zahlen. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung in seinem am Dienstag veröffentlichten Inflationsmonitor. Noch am wenigsten trafen die Preissteigerungen demnach Singles mit hohem Einkommen. Ihre Lebenshaltungskosten erhöhten sich um 6,4 Prozent. Weiterlesen

Trotz Ukraine-Krieg und Inflation: Luxus boomt

Konsum
Von Erich Reimann, dpa

Düsseldorf (dpa) – Wegen der dramatischen Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln müssen immer mehr Menschen in Deutschland den Gürtel enger schnallen. Es wird gespart – bei Lebensmitteln ebenso wie bei Schmuck und Kleidung. Von allen? Nein. Dem Luxusgütermarkt scheinen Ukraine-Krieg und die galoppierende Inflation bisher nichts anhaben zu können. Das Geschäft mit dem Luxus brummt.

Gerd Müller-Thomkins vom Deutschen Mode-Institut (DMI) beobachtet im Modehandel eine «extreme Polarisierung» des Marktes. «Je teurer, desto besser oder je billiger, desto besser. Aber die Mitte verschwindet», sagte er kürzlich am Rande einer Modemesse in Düsseldorf. Axel Augustin vom Handelsverband Textil Schuhe Bekleidung (BTE) beobachtet, dass sich die Läden mit gut situierter Kundschaft aktuell deutlich besser schlagen als die Konkurrenz. Es gebe eben zahlreiche Kunden, die auch jetzt nicht auf ihr Geld achten müssten. Weiterlesen

Regierung: Entlastungen werden Gasumlage mildern

Berlin (dpa) – Bundesregierung und Koalitionspolitiker versichern Bürgern und Wirtschaft, dass Entlastungen greifen werden, wenn ab Oktober die neue zusätzliche Gasumlage zu zahlen ist. Grünen-Chef Omid Nouripour kündigte dafür einen «gemeinsamen Kraftakt» an.Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck versprach den Unternehmen, weitere Maßnahmen zumindest zu prüfen. Die konkrete Ausgestaltung ist aber unklar.

Nouripour sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern zu seiner Ankündigung: «Das bedeutet einerseits, dass wir besonders Menschen mit geringen und mittleren Einkommen gezielt unterstützen müssen, die von den drastisch steigenden Energiekosten besonders betroffen sind. Andererseits trifft die Krise auch viele Mittelständler und damit wesentliche Treiber unserer Innovation und Wirtschaftskraft. Auch sie werden wir in dieser Notsituation nicht allein lassen.» Die Regierung habe sich bereits verständigt, den Schutzschirm für Unternehmen, die wegen der hohen Energiepreise in Schwierigkeiten seien, zu verlängern. Weiterlesen

Schweizer Franken so stark wie seit 2015 nicht mehr

Zürich (dpa) – Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken – abgesehen von einem Chaostag 2015 – so schwach wie nie zuvor. Die europäische Währung sank im Handel auf 0,9617 Franken, ehe sie sich am Abend leicht erholte.

Nur am Tag, als die Schweizerische Nationalbank 2015 überraschend den Euromindestkurs von 1,20 Franken aufhob, fiel die Währung bei einem kurzen Ausschlag noch tiefer. Weiterlesen

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