Studierende müssen auf 200 Euro noch warten

Berlin (dpa) – Studierende müssen auf die im dritten Entlastungspaket der Ampel-Koalition vereinbarte 200-Euro-Einmalzahlung voraussichtlich noch eine Weile warten. Wie aus einem internen Regierungspapier zum Zeitplan der verschiedenen Maßnahmen aus dem Entlastungspaket hervorgeht, wird mit einer Verabschiedung im Bundesrat nicht vor Mitte Dezember gerechnet.

Zuvor muss die dafür nötige gesetzliche Regelung noch durch Bundeskabinett und Bundestag. Als Zeitpunkt für ein mögliches Inkrafttreten ist der 1. Januar genannt. Das Papier liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Zuvor hatte der «Spiegel» berichtet, die 200 Euro würden wohl frühestens Anfang Januar ausgezahlt.

Nach dpa-Informationen hakt es vor allem bei der Frage der Umsetzung. Bundesbildungsministerium und Bundesländer haben demnach noch keine praktikable Lösung für die Auszahlung des Geldes gefunden. Das Problem: Es gibt keine zentrale Stelle, die von allen Studierenden und Fachschülern, die ebenfalls 200 Euro bekommen sollen, die Kontoverbindung hat. Alle gut 3 Millionen Betroffenen automatisch zu erreichen und das Geld unbürokratisch zu überweisen, gestaltet sich daher schwierig.

Die Bundesregierung gibt kaum Auskünfte

Außerdem muss geklärt werden, ob auch Studierende in einem berufsbegleitenden Studium die 200 Euro bekommen sollen und wie Mitnahmeeffekte verhindert werden könnten, etwa bei Leuten, die zwar noch eingeschrieben sind, aber gar nicht mehr studieren, sondern längst einem geregelten Job nachgehen.

Die Unionsabgeordneten Katrin Staffler (CSU) und Thomas Jarzombek (CDU) wollten vom Bundesbildungsministerium genauere Angaben zum Zeitpunkt und der Ausgestaltung der Zahlung erfahren und hatten Mitte des Monats schriftliche Anfragen gestellt. Die Antworten des Ministeriums fielen spärlich aus: «Der Zeitpunkt, ab dem die Auszahlung erfolgen kann, hängt vom Verlauf und Ergebnis der diesbezüglichen Beratungen des Bundes mit den Ländern ab», hieß es lediglich. Dem könne nicht vorgegriffen werden. Ziel sei es, dass die Auszahlung möglichst schnell und unbürokratisch vor Ort erfolgen könne.

Am kommenden Mittwoch beraten die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und weiteren Regierungsvertretern über die Umsetzung des von der Ampel beschlossenen dritten Entlastungspakets. Auch das Thema Sonderzahlung für Studierende dürfte dabei zur Sprache kommen.

Staffler warf Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) im «Spiegel» «Planlosigkeit» vor. Die Studierenden bräuchten dringend Entlastung, sagte sie. Die Linken-Bildungspolitikerin Nicole Gohlke sagte am Freitag: «Die Bundesregierung scheint sich der Größe des Problems nicht bewusst, wenn sie immer noch diskutiert, wie das Geld eigentlich bei den Leuten ankommen soll.» Sie kritisierte außerdem die Höhe der Zahlung. Das Geld werde den meisten Studierenden gerade einmal reichen, um die Mehrkosten eines Monats zu decken.

 

 

Bundesregierung: Neues Milliarden-Hilfsprogramm für Firmen

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung arbeitet wegen der Explosion der Energiepreise an einem neuen milliardenschweren Hilfsprogramm für Unternehmen. Das sagte ein Sprecher von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) am Freitag in Berlin. Der Stadtwerkeverband VKU forderte Staatshilfen. Die Union warnte vor einer Insolvenzwelle bei Firmen. Die Debatte über eine Abschaffung der umstrittenen Gasumlage, die für Millionen von Kunden höhere Preise bedeutet, hält an.

Mit der Umlage sollen Gasimporteure gestützt werden, die wegen ausbleibender russischer Lieferungen sehr hohe Kosten für Ersatzbeschaffungen haben. Die Bundesregierung will trotz einer geplanten Verstaatlichung von Deutschlands größtem Gasimporteur Uniper vorerst am Instrument der Umlage festhalten, die zum 1. Oktober eingeführt werden soll. Weiterlesen

Wohngeld soll um durchschnittlich 190 Euro steigen

Berlin (dpa) – Das Wohngeld für Haushalte mit wenig Einkommen soll ab Januar um durchschnittlich 190 Euro pro Monat steigen. Das geht aus einem Entwurf von Bauministerin Klara Geywitz (SPD) hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über den am Freitag zuerst das ARD-Magazin «Fakt» berichtete.

Durch die Reform, die wegen der hohen Energiekosten angestoßen wurde, sollen Wohngeld-Haushalte dann im Schnitt monatlich rund 370 Euro bekommen. Bisher liegt die durchschnittliche Unterstützung bei 177 Euro pro Monat und Haushalt. Weiterlesen

Wohnimmobilien verteuern sich weiter

Wiesbaden (dpa) – Gestiegene Preise machen der Bauwirtschaft zu schaffen, zugleich verteuern sich Häuser und Wohnungen weiter. «Mit Sorge sehen wir die Orderentwicklung im Wohnungsbau», sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes Deutsches Baugewerbe, am Freitag. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes verzeichnete das Bauhauptgewerbe im Juli aufgrund gestiegener Preise zwar ein höheres Auftragsvolumen als ein Jahr zuvor. Preisbereinigt (real) lag der Auftragseingang jedoch um 5,8 Prozent niedriger.

Für die ersten sieben Monate des Jahres 2022 zusammen ergibt sich in realer Betrachtung ein Rückgang bei den Auftragseingängen um 3,8 Prozent zum Vorjahreszeitraum. Das Bauhauptgewerbe umfasst die Errichtung von Gebäuden (Hochbau) sowie von Straßen, Bahnstrecken und Leitungen (Tiefbau). Nach Angaben Baugewerbeverbandes beläuft sich der Rückgang allein im Wohnungsbau in den ersten sieben Monaten real auf etwa 9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Weiterlesen

SPD-Chef Klingbeil stellt Gasumlage infrage

Berlin (dpa) – In der Diskussion um die Gasumlage hat sich der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil für eine Überprüfung des umstrittenen Instruments ausgesprochen. «Ich unterstütze den Weg, den Robert Habeck hier vorgeschlagen hat», sagte Klingbeil dem Redaktionsnetzwerk Deutschland mit Blick auf die geplante Verstaatlichung des Gasimporteurs Uniper. «Ich sage aber auch klar: Die Gasumlage gehört damit jetzt auf den Prüfstand.» Weiterlesen

Habeck kündigt erweiterte Hilfen für Unternehmen an

Berlin (dpa) – Wegen stark gestiegener Energiekosten hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) erweiterte Hilfen für Unternehmen angekündigt. Habeck sagte im Bundestag, die volkswirtschaftliche Substanz in Deutschland müsse erhalten und geschützt werden. Dazu solle ein Energiekosten-Programm des Bundes erweitert werden.

Hilfen sollten künftig nicht mehr nur an Firmen gehen, die im internationalen Handel stehen, sondern auch an Unternehmen, die Verluste machen. Das gelte für die Industrie. Auch für den Mittelstand sollen Hilfen erweitert werden. Außerdem solle es schnell Abschlagszahlungen geben, sagte Habeck. Weiterlesen

Bürgerschaft streitet über Entlastungen in Energiekrise

Hamburg (dpa/lno) – Regierungsparteien und Opposition haben sich in der Hamburgischen Bürgerschaft einen Schlagabtausch über die Maßnahmen zur Entlastung von Bürgern und Unternehmen in der Energiekrise geliefert. Während Vertreter der rot-grünen Koalition am Mittwoch das dritte Entlastungspaket der Bundesregierung lobten und auf einen von Hamburg geplanten zusätzlichen 125-Millionen-Notfallfonds verwiesen, warfen CDU, Linke und AfD dem Senat Zaudern und Konzeptlosigkeit vor.

CDU-Fraktionschef Dennis Thering kritisierte die vom Bund beschlossene Energiepreispauschale nach dem «Gießkannenprinzip». «Anstatt alle mit 300 Euro zu entlohnen» fordere die CDU «1000 Euro für die, die es wirklich brauchen». Weiterlesen

Habeck kontert Kritik: «Sie sind die ‘Muss-weg-Opposition’!»

Berlin (dpa) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die Kritik der Opposition an der Einführung der Gasumlage scharf zurückgewiesen. Statt in einer Zeit der multiplen Krisen an einem Strang zu ziehen, falle der Opposition nur ein, «Die Gasumlage muss weg!» zu rufen, sagte Habeck im Bundestag – vor allem in Richtung Unionsfraktion.

«Sind wir denn hier im Fußballstadion, oder was? Ist das ‘ne Demo? Muss weg! Sie sind die ‘Muss-weg-Opposition’!(…) Das ist doch keine Politik», schob Habeck hinterher. Es kämen keine konstruktiven Vorschläge, sondern nur «plumpe Forderungen», sagte der Minister. Weiterlesen

SPD pocht in der Energiekrise auf Tempo beim Mieterschutz

Wohnen
Von Basil Wegener und Alexander Sturm, dpa

Frankfurt/Berlin (dpa) – Hohe Inflation, rapide steigende Nebenkosten für Gas und Strom und bange Blicke auf den kommenden Winter: Angesichts der Energiekrise pocht die SPD im Bundestag auf Tempo bei mehr Mieterschutz.

«Die Energiekosten steigen rasant und erhöhen den großen finanziellen Druck auf viele Mieterinnen und Mieter», sagte die rechtspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Sonja Eichwede, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Sie will die Lasten für Mieter dämpfen und Kündigungen wegen Zahlungsrückständen verhindern. Auch Verbände der Wohnungswirtschaft wollen Kündigungen vermeiden – verweisen aber auch auf Bürden der Krise für Vermieter. Weiterlesen

Diesel könnte bald wieder unter zwei Euro kosten

München (dpa) – Im September kennen die Spritpreise bislang fast nur eine Richtung: Binnen einer Woche haben sich Benzin und insbesondere Diesel erneut deutlich verbilligt, wie der ADAC mitteilt.

So kostete ein Liter Diesel im bundesweiten Durchschnitt des Dienstags 2,021 Euro. Das waren 9,6 Cent weniger als eine Woche zuvor. Sollte der Trend anhalten, könnte der Sprit bald wieder unter 2 Euro kosten. Superbenzin der Sorte E10 verbilligte sich binnen Wochenfrist um 3,5 Cent auf 1,910 Euro.

Beide Kraftstoffe hatten sich mit dem Ende der Steuersenkung zum 1. September kräftig verteuert. Seither geht es aber bergab. Diesel hat im Vergleich zum Monatsbeginn 15,2 Cent nachgegeben, E10 um 11,3 Cent. Weiterlesen

Britische Regierung friert Energiepreise für Firmen ein

London (dpa) – Im Kampf gegen explodierende Energiekosten will die britische Regierung nun auch die Strom- und Gaspreise für Unternehmen einfrieren. Von Oktober an gelte für mindestens ein halbes Jahr ein Preisdeckel, kündigte das Wirtschaftsministerium in London an.

Demnach soll Strom dann 211 Pfund (241 Euro) pro Megawattstunde (1000 Kilowattstunden) kosten und Gas 75 Pfund. Dies sei weniger als die Hälfte des derzeit erwarteten Preises, hieß es. Der Preisdeckel gilt auch für öffentliche Einrichtungen wie Schulen, Kirchen, Kliniken und Wohltätigkeitsorganisationen.

Zuvor hatte die Regierung bereits angekündigt, die Energiepreise für Privatverbraucher einzufrieren. Ein durchschnittlicher Haushalt soll dann 2500 Pfund für Strom und Gas zahlen, das ist allerdings deutlich mehr als die 1971 Pfund, die derzeit zugelassen sind. Weiterlesen

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen