Wissing: Keine tragbaren Alternativen zu Ampel

Kurz nach Beginn der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP demonstrieren Tausende in Berlin für mehr Klimaschutz. Der Druck auf die Verhandler wächst – auch intern. Für den FDP-Generalsekretär ist ein Scheitern der Gespräche schlicht «keine Option».

Berlin (dpa) – FDP-Generalsekretär Volker Wissing sieht «keine tragbaren Alternativen» zu einem Regierungsbündnis mit SPD und Grünen. Ein Scheitern der Koalitionsverhandlungen sei «keine Option», sagte Wissing der «Neuen Osnabrücker Zeitung» (Samstag). Entsprechend «verantwortungsvoll und konstruktiv» werde man die Gespräche führen, versicherte er. Zudem bekräftigte Wissing die Relevanz des Klimaschutzes bei den Verhandlungen, nachdem am Freitag Tausende Demonstranten in Berlin mehr Fortschritte in dieser Richtung angemahnt hatten. SPD, Grüne und FDP hatten am Donnerstag ihre Koalitionsgespräche begonnen. Weiterlesen

Merkel ermutigt Frauen in der Politik

Berlin (dpa) – Bundeskanzlerin Angela Merkel ermutigt Frauen, sich stärker in der Politik einzumischen.

«Es muss weiter daran gearbeitet werden, dass sich Frauen insgesamt mehr zutrauen. Denn selbst, wenn welche da sind, ist es ja nicht so, dass sie zum Beispiel um einen Parteivorsitz rangeln», sagte die CDU-Politikerin der «Süddeutschen Zeitung».

«Ich kann Frauen nur Mut machen, sich einzumischen. Nur Männer, das passt nicht mehr in die Zeit» Und wenn man eine Volkspartei sein wolle, müsse man der Parität nahekommen und sie wollen. Weiterlesen

SPD, Grüne und FDP streben Kanzlerwahl in zweiter Dezemberwoche an

Die «Ampel»-Parteien wollen bei ihren Koalitionsverhandlungen Tempo machen. Bereits in der Nikolauswoche könnte es einen neuen Bundeskanzler geben. 

Berlin (dpa) – SPD, Grüne und FDP streben eine zügige Regierungsbildung an. Olaf Scholz (SPD) könnte in der zweiten Dezemberwoche ab dem 6. Dezember zum Kanzler gewählt werden. Das sagten FDP-Generalsekretär Volker Wissing und SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil am Donnerstag zu Beginn der Koalitionsverhandlungen in Berlin. Weiterlesen

FDP gegen Kurswechsel bei Suche nach Bundesbank-Spitze

Berlin (dpa) – Die FDP pocht bei der anstehenden Neubesetzung der Bundesbank-Spitze darauf, den bisherigen Kurs der Währungshüter beizubehalten.

Jens Weidmann sei ein starker Zentralbankchef gewesen, der «die zunehmende Politisierung von Notenbanken» ebenso kritisch wie die ultralockere Geldpolitik gesehen habe, sagte Finanzpolitiker Florian Toncar der Deutschen Presse-Agentur. «Da wünsche ich mir eine gewisse Kontinuität auch in Zukunft» Die CDU forderte am Donnerstag, Weidmanns Nachfolger müsse sich mit der gleichen Entschlossenheit für Geldwertstabilität einsetzen.

Der 53-Jährige hatte am Mittwoch nach gut zehn Jahren an der Bundesbank-Spitze überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Als Mitglied des Rates der Europäischen Zentralbank hatte Weidmann jahrelang vor einer zu lockeren Geldpolitik gewarnt, die Kritikern zufolge zu einer höheren Inflation führen könnte. Über einen Nachfolger dürfte die neue Bundesregierung entscheiden.

Frage um Posten des Finanzministers 

Die FDP will gemeinsam mit SPD und Grünen die nächste Koalition bilden und macht sich Hoffnungen auf den Posten des Finanzministers, den bislang SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz innehat. Den Liberalen könnte deswegen eine wichtige Rolle zukommen, weil das Ministerium auf den Vorschlag der Bundesregierung großen Einfluss haben dürfte. Formell ist der Bundespräsident für die Ernennung zuständig. FDP-Chef Christian Lindner hatte bereits am Mittwoch gefordert: «Die Deutsche Bundesbank muss weiter Anwältin einer stabilitätsorientierten Geldpolitik in Europa bleiben»

Die Koalitionsverhandlungen der drei potenziellen Regierungsparteien beginnen am Donnerstag. Grünen-Chef Robert Habeck, der von Parteikollegen ebenfalls als neuer Finanzminister ins Spiel gebracht worden ist, lobte Weidmann zwar für sein großes Engagement. Zugleich sprach er in der «Süddeutschen Zeitung» von «inhaltlichen Differenzen» und forderte: «Für die Zukunft braucht es eine Bundesbank, die auf der Höhe der Herausforderungen der Zeit agiert»

Rücktritt Weidmanns «fatales Signal» 

Unionsfraktionsvizechef Carsten Linnemann bezeichnete Weidmanns Rücktritt dagegen als «fatales Signal» in einer geldpolitisch ohnehin fragilen Phase. «Weidmann konnte sich gegen die auf geldpolitische Expansion ausgerichtete EZB immer weniger durchsetzen. Dieser Kurs trägt zu den derzeit steigenden Preisen bei», sagte Linnemann der dpa.

Im September war die Teuerungsrate in Deutschland auf 4,1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit Dezember 1993 gestiegen. Eine höhere Inflation bedeutet, dass das Geld der Verbraucher schneller an Wert verliert. Führende EZB-Vertreter gehen nach eigenen Worten davon aus, dass die beschleunigte Teuerung vorübergeht. Eigentlich streben die Währungshüter eine Rate von jährlich 2 Prozent an.

Der Bundesbank-Präsident entscheidet im Rat der EZB über die Geldpolitik mit. Mit seiner Kritik am ultralockeren Kurs ist Weidmann in dem Gremium aber Vertreter einer Minderheit.

 

 

 

Koalitionsverhandlungen starten: «Werden zügig durchkommen»

Berlin (dpa) – Unmittelbar vor Beginn der Koalitionsverhandlungen von SPD, Grünen und FDP haben sich beteiligte Politiker zuversichtlich gezeigt, dass die Gespräche rasch vorankommen.

«Wir werden zeitnah und zügig durchkommen», sagte FDP-Generalsekretär Volker Wissing im ZDF-«Morgenmagazin». SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz hatte wiederholt erklärt, Ziel sei es, vor Weihnachten eine neue Regierung zu haben. Juso-Chefin Jessica Rosenthal nannte das im ZDF ein gutes Datum.

Ab 15 Uhr wollen SPD, Grüne und FDP mit ihren Koalitionsverhandlungen beginnen. Auf dem Berliner Messegelände kommen zum Auftakt die Hauptverhandler, je sechs hochrangige Vertreter jeder Partei, mit den Leitern der Arbeitsgruppen zusammen. Insgesamt 22 Arbeitsgruppen mit Fachpolitikern sollen dann in den kommenden Wochen die Details eines Koalitionsvertrags aushandeln. Weiterlesen

Laschet ruft zu konstruktiver Oppositionsarbeit auf

Goslar (dpa) – CDU-Chef Armin Laschet hat seine Partei zu konstruktiver Oppositionsarbeit im Bundestag aufgerufen.

Das bedeute, nicht schrill, laut und populistisch zu werden, sondern Alternativen aufzuzeigen, um spätestens in vier Jahren auch wieder regierungsfähig zu werden, sagte Laschet im niedersächsischen Goslar. Dort hielt der Parteivorsitzende eine Grundsatzrede zum 70. Jahrestag des CDU-Gründungsparteitages.

Trotz der Wahlniederlage der Union habe die Volkspartei-Idee für ihn Zukunft, weil sie die Gesellschaft zusammenhalten könne. «Dazu muss sich die CDU jetzt aufstellen in der Opposition», forderte Laschet. Das sei aber nicht nur eine Personalfrage, sondern eine Haltungsfrage. Weiterlesen

Umweltorganisationen fordern Aus für Kurzstreckenflüge

Berlin (dpa) – Mehrere Umweltschutzorganisationen fordern ein sofortiges Aus für alle innerdeutschen Kurzstreckenflüge bis zu einer Entfernung von 600 Kilometern.

So könnten jährlich mehr als eine Million Tonnen Kohlenstoffdioxid gespart und das Klima stärker geschützt werden, argumentieren die Organisationen in einem veröffentlichten Forderungspapier, das sich explizit an die Ampel-Verhandlungspartner SPD, Grüne und FDP richtet.

«Die Hälfte aller innerdeutschen Flüge kann bereits jetzt durch eine Bahnfahrt von maximal vier Stunden ersetzt und dadurch jährlich 1,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden», sagte Werner Reh vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Auch die Umweltorganisation Robin Wood, die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) und regionale Organisationen sind an dem Papier beteiligt. Weiterlesen

Bärbel Bas soll Bundestagspräsidentin werden

Berlin (dpa) – SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas soll neue Präsidentin des Bundestags werden. Die Fraktionsspitze schlage die 53-Jährige für das Amt vor, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Mittwoch aus Fraktionskreisen.

Der geschäftsführende Fraktionsvorstand sei dem Vorschlag von Fraktionschef Rolf Mützenich einstimmig gefolgt, bestätigte ein Fraktionssprecher. Die Personalie muss von der Fraktion noch bestätigt werden. Dann könnte Bas am kommenden Dienstag bei der konstituierenden Sitzung des Bundestags gewählt werden.

Bundestagspräsident ist nach dem Bundespräsidenten und noch vor dem Kanzler eins der ranghöchsten Ämter im deutschen Staat. Gewählt wird der Präsident oder die Präsidentin vom Bundestag, die wichtigste Aufgabe ist die Leitung der Plenarsitzungen. Das Amt wird für gewöhnlich von der größten Fraktion besetzt, fällt nach der Bundestagswahl also der SPD zu. Weiterlesen

Schwierige Koalitionsverhandlungen über Finanzen erwartethwierige Koalitionsverhandlungen über Finanzen erwartet

Berlin (dpa) – SPD, Grüne und FDP steuern auf schwierige Verhandlungen über die Finanzierbarkeit der Vorhaben einer potenziellen Ampelkoalition zu.

Grünen-Chef Robert Habeck versicherte am Dienstagabend im ZDF: «Es wird nicht am Geld scheitern, um Deutschland klimaneutral zu machen» Es stehe eine Reihe von Vorschlägen im Raum, damit öffentliche und private Investitionen deutlich steigen. Habeck sprach von rund 50 Milliarden Euro jährlich an notwendigen Investitionen. Details ließ der Ko-Vorsitzende der Grünen offen. Weiterlesen

Zahl unerlaubter Einreisen über Polen drastisch gestiegen

Potsdam (dpa) – Die Zahl unerlaubter Einreisen von Menschen über die polnische Grenze nach Deutschland ist im Oktober nach Angaben der Bundespolizei deutlich gestiegen.

Bis zum Sonntag hätten die Beamten an der Grenze rund 3000 Personen registriert, teilte die Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam mit. Im August seien 713 Menschen an der deutsch-polnischen Grenze festgestellt worden, die unerlaubt nach Deutschland gekommen seien, davon 474 über Belarus. Im September sei die Zahl unerlaubter Einreisen über Polen auf 2323 Personen gestiegen, davon 1903 über Belarus. Weiterlesen

SPD ringt um Ämterbesetzung – Frauenrat macht Druck

Berlin (dpa) – In der Debatte um die Nachfolge von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble gerät die SPD immer weiter unter Druck. Die Vorsitzende des Deutschen Frauenrates, Beate von Miquel, forderte die Sozialdemokraten auf, das Amt mit einer Frau zu besetzen.

«Es ist unglaubwürdig, dass ausgerechnet die Partei, die in ihrem Wahlprogramm ein “Jahrzehnt der Gleichstellung” einfordert, jetzt offenbar überwiegend Männer in die höchsten Staatsämter schicken will», sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Weiterlesen

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