Projekt unterstützt Berufsschüler mit Migrationserfahrung

Mainz (dpa/lrs) – An vier Berufsschulen in Rheinland-Pfalz richtet das Bildungsministerium ein Pilotprojekt zur Unterstützung junger Menschen mit Migrationserfahrung ein. «Wir wollen gemeinsam herausfinden, was junge Menschen mit Migrations-und Fluchthintergrund brauchen, um aufeinander abgestimmte Unterstützung für eine erfolgreiche Ausbildung zu erhalten», erklärte am Dienstag Projektleiterin Vanessa Agné von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS). Weiterlesen

Ukraine-Krieg: Kommunalverband fordert Flüchtlingsgipfel

Berlin (dpa) – Der Städte- und Gemeindebund hat sich angesichts des Kriegs in der Ukraine für einen Flüchtlingsgipfel starkgemacht.

«In einem ersten Schritt ist es jetzt Aufgabe von Bund und Ländern, gemeinsam mit den Kommunen die notwendigen Vorbereitungen für die Aufnahme und Versorgung der Geflüchteten zu treffen», sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem Handelsblatt. «Ein Flüchtlingsgipfel unter Einbeziehung weiterer Akteure sollte dann in einem zweiten Schritt zeitnah folgen» Weiterlesen

Frankreich: TGV für Ukraine-Flüchtlinge kostenlos

Paris (dpa) – Flüchtlinge aus der Ukraine können nun in Frankreich wie auch in Deutschland und anderen Ländern kostenlos mit der Bahn fahren. «Das Drama, das die Ukraine trifft, berührt uns alle», schrieb der Chef der französischen Bahngesellschaft SNCF, Jean-Pierre Farandou, am Montag auf Twitter. «Die SNCF und die Eisenbahner sind solidarisch mit den ukrainischen Flüchtlingen» Diese könnten in den TGV- und Intercity-Zügen kostenlos mitfahren.

 

Gut 300 Geflüchtete im Januar im Norden als Asylsuchende registriert

Kiel (dpa/lno) – In Schleswig-Holstein sind im Januar 301 Geflüchtete registriert worden. Darunter waren 82 Kinder, die bereits hier leben, aber erst jetzt statistisch erfasst wurden, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Landesamtes für Zuwanderung und Flüchtlinge hervorgeht. 129 weitere im Januar eingetroffene Geflüchtete wurden aus dem Norden in andere Bundesländer geschickt. Die meisten Menschen kamen aus Syrien (108), Afghanistan (72) und Irak (50). Weiterlesen

Studie: Einstellung zu Zuwanderung wird optimistischer

Gütersloh (dpa) – Die Skepsis in der Bevölkerung gegenüber Zuwanderung sinkt einer Studie zufolge, die Chancen von Migration rücken stärker in den Fokus.

Zugleich haben Sorgen vor negativen Folgen von Zuwanderung weiter abgenommen, auch wenn diese noch immer bei einer Mehrheit bestehen. Dies ergab eine Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung zur Willkommenskultur in Deutschland. Sie fördert auch eine klar gestiegene Bereitschaft zur Aufnahme Geflüchteter zutage. Weiterlesen

Bis jetzt kein Terrorkämpfer ausgebürgert

Berlin (dpa) – Über Sanktionen und Verschärfungen im Staatsangehörigkeitsrecht ist in den vergangenen Jahren viel gestritten worden – dabei zeigt sich jetzt, dass die Folgen in der Praxis überschaubar geblieben sind.

Wie ein Sprecher des Bundesinnenministeriums auf Anfrage mitteilte, ist der Bundesregierung bis heute kein Fall bekannt, in dem jemand die Staatsbürgerschaft verloren hätte, weil er sich «an Kampfhandlungen einer terroristischen Vereinigung im Ausland» beteiligt hat.

Zwar sind seit dem Inkrafttreten dieser Gesetzesänderung im August 2019 mehrere mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Deutschland angeklagt worden. Allerdings gilt die Änderung im Staatsbürgerschaftsgesetz, auf die sich Union und SPD damals geeinigt hatten, nicht rückwirkend. Maßgeblich ist dabei nicht der Zeitpunkt der Rückkehr nach Deutschland, sondern der Zeitraum, in dem der deutsche Staatsbürger für den IS oder eine andere Terrormiliz gekämpft hat.

Frist verlängert

Mit dem dritten Gesetz zur Änderung des Staatsangehörigkeitsgesetzes war damals außerdem die Einbürgerung von Ausländern, die in Mehrehe leben, verboten worden. Die Frist für einen Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft aufgrund von falschen Angaben über die eigene Identität wurde mit der Reform zudem von fünf auf maximal zehn Jahre verlängert. Es liegen keine bundesweiten Zahlen vor, in wie vielen Fällen aufgrund dieser beiden Änderungen eine Einbürgerung verhindert beziehungsweise eine Einbürgerung rückgängig gemacht wurde – um eine häufig angewandte Vorgehensweise handelt es sich aber offenkundig nicht.

Die Ampel-Regierung plant derweil Änderungen im Staatsangehörigkeitsrecht, die Einbürgerungen insgesamt erleichtern sollen. Im Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP heißt es zudem mit Blick auf das Aufenthaltsrecht: «Wir werden die Klärung der Identität einer Ausländerin oder eines Ausländers um die Möglichkeit, eine Versicherung an Eides statt abzugeben, erweitern und werden hierzu eine gesetzliche Regelung im Ausländerrecht schaffen»

Um in Deutschland eine Aufenthaltserlaubnis als Schutzberechtigter zu erhalten, ist eine wasserdichte Identitätsklärung, etwa indem der Asylbewerber einen Pass vorlegt, auch jetzt schon nicht zwingend notwendig. Anders sieht es bei der Erteilung einer Niederlassungserlaubnis aus, die Voraussetzung für eine mögliche spätere Einbürgerung ist.

«Von Identitätsklärung nicht absehen»

Hierzu hatte das Bundesinnenministerium, an dessen Spitze damals noch Horst Seehofer (CSU) stand, im August noch ein Schreiben an die Landesregierungen geschickt. Darin wurde – auch mit Hinweis auf die seit 2015 eingereisten Flüchtlinge – ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der im Aufenthaltsrecht vorhandene Ermessensspielraum in der Regel hier so ausgelegt werden müsse, «dass von einer Identitätsklärung nicht abgesehen wird».

Das müsse auch nach dem Regierungswechsel so bleiben, meint der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Alexander Throm. «Die von der Ampel-Koalition geplante Identitätsklärung durch Versicherung an Eides statt ist eine absolute Farce», sagt der CDU-Politiker «Sie darf so nicht kommen, denn sie ist ein Einfallstor für Lügner und Verbrecher» Schließlich könne sich ein Zuwanderer in diesem Fall eine neue Identität konstruieren, «der Staat hat kaum eine Chance dies zu widerlegen». Das damit verbundene Sicherheitsrisiko dürfe nicht unterschätzt werden, warnt der Bundestagsabgeordnete. «Die Ampel-Koalition verabschiedet sich hier von dem grundlegenden Konsens in unserem Land, nämlich dass der deutsche Staat wissen muss, wer hier lebt»

 

 

Diakonie und Flüchtlingsrat fordern Landesregierungszusagen

Mainz (dpa/lrs) – Die Diakonie in Rheinland-Pfalz und der Landesflüchtlingsrat haben die Landesregierung aufgefordert, ihre Absichtserklärungen zur Aufnahme von mehr Geflüchteten um konkrete Zusagen zu ergänzen. Der Umfang des im Koalitionsvertrag der Berliner Ampel angekündigten Bundesaufnahmeprogramms werde maßgeblich von der Aufnahmebereitschaft der Länder abhängen, erklärten die Arbeitsgemeinschaft Diakonie und der Flüchtlingsrat gemeinsam mit dem Initiativausschuss für Migrationspolitik am Donnerstag in Mainz. Weiterlesen

Frauenrechte in Afghanistan: Dringlicher Appell aus Mainz

Mainz (dpa/lrs) – Eine nach Deutschland geflohene Afghanin bittet die Bundesregierung um Hilfe zur Freilassung ihrer in Kabul inhaftierten Schwester. «Sie ist festgenommen worden, weil sie als Aktivistin für Frauenrechte an Demonstrationen teilgenommen hat», sagte die 25-jährige Mahera der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) unterstützt den Appell und hat sich deswegen ans Auswärtige Amt gewandt. Weiterlesen

2021 etwas mehr Abschiebungen als im ersten Corona-Jahr

Flüchtlinge
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa 

Berlin (dpa) – Deutschland hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Menschen abgeschoben als in den Jahren vor der Corona-Pandemie. Wie das Bundesinnenministerium auf Anfrage mitteilte, gab es 2021 insgesamt 11.982 Abschiebungen.

Im Jahr 2020, das noch stärker von Einschränkungen im internationalen Reiseverkehr geprägt war, hatten deutsche Behörden 10.800 Abschiebungen organisiert und vollzogen. Zum Vergleich: 2019 waren es knapp 22.100 Abschiebungen gewesen. Weiterlesen

Impfung und Migration: Aufklärung braucht Boost

RKI-Studie
Von Yuriko Wahl-Immel, dpa 

Berlin (dpa) – Die Impfquote von Menschen mit Migrationsgeschichte fällt einer Erhebung des Robert Koch-Instituts zufolge niedriger aus als bei Personen ohne Zuwanderungshintergrund.

Etwa 84 Prozent der Befragten mit Wurzeln in anderen Herkunftsländern gaben an, mindestens eine Corona-Schutzimpfung erhalten zu haben, sagte RKI-Wissenschaftlerin Elisa Wulkotte in Berlin. Hingegen waren es bei den befragten Personen ohne Migrationsgeschichte 92 Prozent. Zwar müsse man bei beiden Quoten von einer «Überschätzung» ausgehen, der festgestellte Unterschied sei aber verlässlich. Weiterlesen

Polen baut Grenzmauer zu Belarus

Warschau (dpa) – Polen will morgen mit dem Bau einer dauerhaften Befestigung an der EU-Außengrenze zu Belarus beginnen. «Die Arbeiten starten mit dem Bohren von Löchern für die Pfähle und ihrer Einbetonierung», sagte die Sprecherin des Grenzschutzes der Nachrichtenagentur PAP.

Seit Monaten versuchen Tausende Migranten, aus Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisengebieten wie dem Irak oder Afghanistan nach Minsk eingeflogen zu haben, um sie dann in die EU zu schleusen. Weiterlesen

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