Trübe Stimmung für Bürger, Firmen: «Gürtel enger schnallen»

Von Friederike Marx, dpa

Köln (dpa) – Der Energiepreisschock und die unsichere geopolitische Lage verderben deutschen Unternehmen die Stimmung zum Jahreswechsel. Statt Optimismus wie noch vor einem Jahr herrscht einer Umfrage zufolge vielerorts jetzt Verunsicherung. Zahlreiche Branchen stellen sich auf schwierige Monate ein. «Ich glaube nicht, dass man sagen kann, die Rezession sei abgesagt. Sie dürfte aber schwächer ausfallen als zunächst befürchtet», sagte Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) der Deutschen Presse-Agentur.

Bei einer IW-Befragung beurteilten 39 von 49 Wirtschaftsverbänden die aktuelle Lage trüber als vor einem Jahr. Die Mehrheit rechnet zudem mit schlechteren Geschäften der Mitgliedsfirmen. Immerhin: Viele der umsatzstärksten 100 börsennotierten Unternehmen in Deutschland dürften nach einer EY-Auswertung mit einem Gewinn- und Umsatzpolster ins kommende Jahr gehen.

Verunsichert ins neue Jahr

Vor einem Jahr hätten zahlreiche Unternehmen noch gedacht, die turbulentesten Zeiten seien überwunden, erläuterte das IW. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine veränderte die Lage. «Die negativen Lagebeurteilungen haben ein fast historisches Ausmaß erreicht», sagte Hüther. Viele Branchen gingen verunsichert ins neue Jahr. «Die Unternehmen fragen sich, ob die Energiepreisbremsen greifen und wie es geopolitisch weitergeht. Die Unwägbarkeit der Energieversorgung ist der große Unsicherheitsfaktor.»

Der Umfrage zufolge rechnen 30 Wirtschaftsverbände im kommenden Jahr mit schlechteren Geschäften ihrer Mitglieder. «Die Unternehmen gehen nicht davon aus, dass die hohen Energiepreise in absehbarer Zeit wieder sinken werden. Das dämpft den Blick auf das kommende Jahr enorm», erläuterte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling.

Besonders düster ist die Stimmung in Branchen, die für ihre Produktion besonders viel Energie brauchen. So geht zum Beispiel die Chemieindustrie davon aus, 2023 deutlich weniger herzustellen. Mit einer Verschlechterung rechnen auch Handwerksunternehmen, die Bauwirtschaft, ein Teil des Finanzsektors und die Immobilienbranche. Sie erwarten wegen der gestiegenen Bauzinsen ein Ende des langen Immobilienbooms.

Investitionen bereiten Hüther Sorgen

Lediglich 13 Verbände zeigten sich bei der Umfrage optimistisch, darunter die Messe- und Werbewirtschaft. Sie hofft darauf, dass Corona-Ausfälle aufgeholt werden. Auch der Tourismus geht von einem Nachholeffekt nach dem Einbruch in der Corona-Krise aus. Der Rest der Verbände rechnet damit, dass sich das Vorjahresergebnis 2023 halten lässt. Dazu zählt unter anderem die Investmentbranche.

Sorgen bereiten Hüther die Erwartungen hinsichtlich der Investitionen. «Das Ergebnis ist so schlecht wie nicht einmal während der Corona-Pandemie.» 17 Branchen rechnen mit einem Rückgang. 22 Verbände, vorwiegend im Dienstleistungssektor, gehen von gleichbleibenden Investitionen aus, acht von höheren Ausgaben.

Auch Henrik Ahlers, Vorsitzender der Geschäftsführung des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY Deutschland, rechnet 2023 mit sinkender Investitionsbereitschaft: «Sowohl Bürger als auch Unternehmen müssen den Gürtel enger schnallen.» Im zu Ende gehenden Jahr haben sich die 100 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen trotz Gegenwinds nach seiner Einschätzung dagegen «wacker geschlagen.»

Arbeitsmarkt als Stabilitätsanker

Von den Top 100 verzeichneten fast alle (93 Prozent) in den ersten drei Quartalen 2022 demnach ein Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der Gesamtumsatz legte um 30 Prozent auf 1,78 Billionen Euro zu. Ohne den Milliardenverlust des angeschlagenen Energiekonzerns Uniper, der weitgehend verstaatlicht werden soll, wäre der operative Gewinn (Ebit) der Konzerne zusammengerechnet um 22 Prozent auf 145 Milliarden Euro gestiegen. Es waren jeweils die höchsten absoluten Werte seit der ersten Auswertung vor fünf Jahren.

Als Stabilitätsanker erweist sich nach Einschätzung Hüthers der Arbeitsmarkt. 23 Verbände erwarten hier eine stabile Entwicklung. Weitere 16 gehen von weniger Personal in ihren Mitgliedsunternehmen aus, darunter Banken und Sparkassen und die Landwirtschaft. Manche Branchen rechnen auch wegen des Fachkräftemangels mit weniger Mitarbeitern. Neun Wirtschaftszweige wollen die Beschäftigung aufbauen, unter anderem das Gastgewerbe und der Tourismus.

Das IW befragte von Mitte November bis Anfang Dezember 49 Wirtschaftsverbände, nicht jeder Verband beantwortete alle Fragen.

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Rezessionsangst und Rekordgewinne – wie geht das zusammen?

Von Jörn Bender, dpa

Frankfurt/Main (dpa) – Ukraine-Krieg, Energiekrise, Rekordinflation, drohende Rezession – das Umfeld ist alles andere als günstig. Doch noch wächst die deutsche Wirtschaft und nicht wenige Konzerne fahren Milliardengewinne ein. Klingt paradox, doch es gibt Erklärungen.

Wie die «Wirtschaftsweisen» die Lage bewerten, wird das Beratungsgremium der Bundesregierung an diesem Mittwoch (9.11.) bei der Vorlage des Jahresgutachtens 2022/2023 erörtern.

Wirtschaftswachstum in der Krise – wie geht das?

Im dritten Quartal überraschte die deutsche Wirtschaft positiv: Statt des von vielen Ökonomen erwarteten Rückgangs der Wirtschaftsleistung legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent zum Vorquartal zu. Getragen wurde das Wachstum einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes zufolge vor allem vom privaten Konsum. Der Wegfall von Corona-Einschränkungen kurbelte das Geschäft von Hotels und Gaststätten an, die Veranstaltungsbranche kam wieder in Schwung.

Wie ist die Stimmung in den Unternehmen?

«Es wird regelmäßig der Untergang des Industriestandorts Deutschland verkündet», schrieb der Bonner Wirtschaftsprofessor Moritz Kuhn, jüngst auf Twitter. «Nur geben es die Daten nicht her.» Er halte die Trivialisierung zum Beispiel auf Twitter und in Talkshows «für äußerst gefährlich», sagt Kuhn auf Nachfrage: «Da werden oft Zahlenreihen ohne Kontext und Referenzpunkt nebeneinander gelegt.»

Eine Umfrage des Münchner Ifo-Instituts zum Beispiel ergab, dass sich Unternehmen in Summe derzeit deutlich weniger Sorgen um ihre Existenz machen als während der Corona-Krise. Den Ende Oktober veröffentlichten Daten zufolge sehen 7,5 Prozent der Betriebe ihre Existenz bedroht. Im Juni 2020 waren es 21,8 Prozent. «Angesichts der kräftigen konjunkturellen Abkühlung zeigen sich die Unternehmen sehr robust», bilanzierte Ifo-Experte Klaus Wohlrabe.

Für Deutschlands Maschinenbauer werden rasant gestiegene Preise etwa für Erdgas und die Schwierigkeiten bei der Energieversorgung zwar zunehmend zur Belastung. Einer im September veröffentlichten Umfrage des Branchenverbandes VDMA zufolge gibt es jedoch bis dato bei rund 90 Prozent der Unternehmen keine Einschränkungen in der Produktion.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) erwartet angesichts voller Auftragsbücher ein Produktionsplus von einem Prozent im laufenden Jahr. Der VDMA-Umfrage zufolge rechnen drei von vier Unternehmen 2022 mit einem nominalen Umsatzwachstum.

Wieso verdienen manche Konzerne mitten in der Krise Milliarden?

«BP im Ölrausch», «Krise? Nicht bei der Deutschen Bank», «Lufthansa rechnet mit Milliardengewinn» – für viele Unternehmen läuft es gerade richtig gut. Der britische Energieriese BP partizipiert an hohen Ölpreisen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine. Die Deutsche Bank hat mit einem Konzernumbau schon vor Jahren die Weichen auf Wachstum gestellt und profitiert aktuell zusätzlich von steigenden Zinsen. Bei der zwischenzeitlich mit staatlichen Milliarden gestützten Lufthansa wächst dank kräftiger Ticketnachfrage und einem überaus profitablen Frachtgeschäft die Zuversicht.

Dass viele Unternehmen auf Rekordkurs sind, erstaunt EY-Partner Mathieu Meyer nicht: Die Auftragsbücher seien voll, die Kaufkraft der Verbraucher nach den Corona-Beschränkungen sei groß. «Und damit gelingt es Unternehmen erstmal, Preissteigerungen durchzusetzen. Die Nachfrageseite ist noch recht robust», sagt der Unternehmensberater.

Zwar dürften 2023 sinkende Kaufkraft und steigende Kreditzinsen für Eintrübung sorgen. «Aber aus Gesprächen mit Unternehmen nehme ich mit, dass keine komplette Krise zu erwarten ist», sagt Meyer.

Welche Rolle spielt der Staat?

Deutschland nimmt – wie schon in der Corona-Pandemie – Milliarden in die Hand, um Belastungen für Unternehmen und Verbraucher zu mindern. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) brachte es bei der Vorstellung des neuen sogenannten Abwehrschirms gegen hohe Energiepreise Ende September salopp auf den Punkt: «Man kann sagen, das ist hier ein Doppelwumms.» Zwar kann auch ein wohlhabender Staat wie Deutschland nicht alles abfedern, dennoch ist dies ein stabilisierender Faktor.

Wie ist die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt?

«Insgesamt ist der Arbeitsmarkt weiter robust, insbesondere die Beschäftigung wächst weiter», sagte die Chefin der Bundesagentur für Arbeit (BA), Andrea Nahles, jüngst. Von September auf Oktober sank die Zahl der Arbeitslosen um 43.000 auf 2,442 Millionen. Die Arbeitslosenquote verbesserte sich um 0,1 Punkte auf 5,3 Prozent.

Die Bundesbank schreibt in ihrem Monatsbericht Oktober, in vielen Bereichen sei die Arbeitsnachfrage weiterhin hoch: «Über die Breite der Wirtschaft ist im Laufe des Winterhalbjahres also nicht von einer signifikanten Verschlechterung am Arbeitsmarkt auszugehen.» Mit Kurzarbeitergeld könnte der Staat die Lage zusätzlich stabilisieren.

Ist die aktuelle Lage nur so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm?

So zumindest schätzt es Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer ein: Die rekordhohe Inflation lasse «die Kaufkraft der Konsumenten kollabieren». Für ein Schrumpfen des BIP im vierten Quartal spreche zudem, dass Unternehmen sich wegen steigender Unsicherheit mit Investitionen zurückhalten dürften.

Im Bundesbank-Monatsbericht Oktober heißt es: «Im gerade begonnenen Winterhalbjahr werden die Abwärtskräfte voraussichtlich deutlich zunehmen.» Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) brachte eine Umfrage unter über 24.000 Betrieben auf den Nenner: «Das Schlimmste kommt noch».

Uwe Siegmund, Chefvolkswirt des Versicherers R+V, stimmt auf schwierige Monate ein: «Alle Warnzeichen stehen auf Rot. Alle Frühindikatoren zeigen an, dass da was kommt. Wir gehen von einer größeren Rezession aus.» Allerdings erwarte er derzeit nicht, dass der Abschwung bis ins Jahr 2024 dauern werde.

«Das erste Halbjahr 2023 wird wehtun. Vielleicht haben wir unterstützende Faktoren, dass es nicht so kommt, zum Beispiel ein milder Winter und moderate Lohnabschlüsse», sagt Siegmund. «Einer meiner größten Hoffnungswerte ist der Euro. Wenn der Euro gegenüber dem Dollar wieder etwas mehr steigen würde, würde das zwar Exporte verteuern, aber es würde die Inflation deutlich beruhigen.»

Birgt die Krise auch Chancen?

Krisen seien letztlich Transformationsbeschleuniger, meint der Bonner Ökonom Kuhn: «Natürlich erhöht das die Kosten, wenn wir als Volkswirtschaft jetzt zügiger von fossilen Brennstoffen wegwollen. Aber das ist in etwa so, wie wenn ich mit dem Auto schneller auf 100 Stundenkilometer beschleunige: Das ist teurer, weil ich mehr Benzin verbrauche, aber es rollt dann auch schneller.»

EY-Partner Meyer sieht es ähnlich: «Wenn man zurückblickt, hat jede Krise die deutsche Wirtschaft eher gestärkt. Wenn man drin ist, ist es unangenehm. Aber wenn man die Krise sinnvoll nutzt, kann man durchaus gestärkt daraus hervorgehen.»

Auch der Chef der Förderbank KfW, Stefan Wintels, sieht Potenzial für Europas größte Volkswirtschaft in dem nun notwendigen Umbau etwa der Energieversorgung: Viele hiesige Unternehmen hätten Technologien, um andere Länder bei der grünen Transformation zu unterstützen. Wintels’ Fazit: «Das ist eine Riesenchance für viele deutsche Unternehmen.»

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Brudermüller: Energiekrise belastet Wirtschaft 2023 stärker

Frankfurt/Main (dpa) – Der Chef des weltgrößten Chemiekonzerns BASF, Martin Brudermüller, sieht dieses Jahr noch größere Risiken für die deutsche Wirtschaft wegen der Energiekrise. «Die Folgen der Energiepreiskrise werden dieses Jahr bei den Unternehmen wahrscheinlich stärker zu Buche schlagen als 2022», sagte Brudermüller der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». «Es wäre naiv zu glauben, dass wir 2023 einfach wieder zur Tagesordnung übergehen können. Auch wenn ein bisher milder Winter die Sorgen vor kalten Wohnzimmern und Blackouts vertrieben hat.» Weiterlesen

Erzeugerpreise steigen erneut schwächer

Wiesbaden (dpa) – In Deutschland hat sich der Preisauftrieb auf Herstellerebene zum vierten Mal in Folge abgeschwächt, allerdings von hohem Niveau aus. Im Januar sanken die Erzeugerpreise gegenüber dem Vormonat Dezember 2022 nach vorläufigen Zahlen um 1,0 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.

Im Jahresvergleich stiegen die Produzentenpreise gegenüber Januar 2022 um 17,8 Prozent. Im August und September waren die Preise, die Hersteller für ihre Waren erhalten, mit einer Rekordrate von je 45,8 Prozent gestiegen. Seither ist der Preisauftrieb rückläufig.

Die Statistiker schränkten ein, dass die Resultate mit Blick auf die Strom- und Gaspreise vorläufig seien. Hintergrund sei die seit Januar geltende Preisbremse für Strom und Gas, die allerdings erst ab März umgesetzt werde. Die Preisindizes könnten daher für die Berichtsmonate Januar und Februar zunächst nur ohne Berücksichtigung der Strom- und Gaspreisbremse berechnet werden. Im März sollen die Resultate aktualisiert werden. Weiterlesen

Deutliches Umsatzplus in der Industrie in Rheinland-Pfalz Statistik

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Industriebetriebe in Rheinland-Pfalz haben im vergangenen Jahr ein deutliches Umsatzplus erzielt. Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag mitteilte, stiegen die Erlöse im Vergleich zu 2021 nominal um 20 Prozent. Im Bundesschnitt lag dieser Zuwachs bei 16 Prozent. Bei dem Anstieg spielten auch die stark gestiegenen Preise eine Rolle. Angaben zum inflationsbereinigten Zuwachs lagen nicht vor. Die Zahl der Beschäftigten in rheinland-pfälzischen Industriebetrieben erhöhte sich im Jahresdurchschnitt um 1,1 Prozent auf 258.700. Die chemische Industrie als umsatzstärkste Branche verzeichnete ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die größte Umsatzsteigerung gab es in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 79 Prozent.

Gegen die Inflation: EZB-Direktor Panetta für Zinserhöhung

London (dpa) – Das Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB), Fabio Panetta, hat sich für kleine Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation ausgesprochen. Mit kleinen Zinsschritten sei eine bessere Anpassung der Geldpolitik möglich, wenn jüngste Zinserhöhungen beginnen, Wirkung zu zeigen, sagte Panetta in London. Nach Einschätzung des italienischen Währungshüters befinden sich die Leitzinsen in der Eurozone bereits im sogenannten restriktiven Bereich. Das bedeutet, dass sie die konjunkturelle Entwicklung bremsen. Weiterlesen

Weniger Gründungen größerer Betriebe im Jahr 2022

Wiesbaden (dpa) – In dem von Ukraine-Krieg und Energie-Krise geprägten Jahr 2022 haben sich weniger Firmengründer in Deutschland an den Markt getraut als in den zwölf Monaten zuvor.

Das Statistische Bundesamt zählte im vergangenen Jahr etwas mehr als 115.000 Betriebsgründungen, deren Rechtsform und Beschäftigtenzahl auf eine größere wirtschaftliche Bedeutung schließen lassen. Das waren nach Angaben der Wiesbadener Behörde 9,3 Prozent weniger als im stark von der Corona-Krise geprägten Vorjahr und 6,1 Prozent weniger als im Jahr 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie in Deutschland. Weiterlesen

Saar-Industrie mit deutlichem Umsatzplus

Saarbrücken (dpa/lrs) – Industriebetriebe im Saarland haben im vergangenen Jahr deutlich mehr Umsatz gemacht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg er um 16,6 Prozent auf 28,2 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Dienstag mitteilte. Das Ergebnis lag erstmals über dem Vor-Corona-Niveau von 2019 – und zwar um 7,7 Prozent.

Inlands- und Auslandsgeschäfte hätten sich gleichermaßen positiv entwickelt, hieß es in der Mitteilung. Die Exportquote lag bei knapp 50 Prozent. «Nahezu alle Branchen konnten nominale Zuwächse verbuchen.» Weiterlesen

Umsatzplus im rheinland-pfälzischen Einzelhandel

Bad Ems (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische Einzelhandel hat im vergangenen Jahr ein Umsatzplus eingefahren. Die Erlöse lagen 2022 preisbereinigt 1,6 Prozent über denen des Vorjahres, wie das Statistische Landesamt am Montag in Bad Ems mitteilte. Deutschlandweit hingegen verbuchte die Branche den Angaben zufolge 2022 einen realen Umsatzrückgang um 0,6 Prozent. Weiterlesen

Maschinenbau steigert Exporte auf Rekord

Frankfurt/Main (dpa) – Die deutschen Maschinenbauer haben im vergangenen Jahr ihre Exporte auf einen Rekordwert gesteigert. Die Ausfuhren wuchsen trotz schwacher Konjunktur und Unsicherheit um den Ukraine-Krieg um gut sechs Prozent zum Vorjahr auf 192,4 Milliarden Euro, wie der Branchenverband VDMA in Frankfurt mitteilte. Allerdings trieben höhere Preise im Zuge der Inflation die Exporte hoch. Preisbereinigt fielen sie um 1,3 Prozent.

«Zwar schönen Preiseffekte die Jahresbilanz. Doch auch real kann sich das Ergebnis sehen lassen», sagte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers mit Blick auf die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamts. Der von vielen gefürchtete starke Rückgang sei 2022 ausgeblieben.

Starkes viertes Quartal

Vor allem das vierte Quartal sei mit einem nominalen Plus von 9,3 Prozent stark verlaufen, erklärte Wiechers. Die Störungen der globalen Lieferketten hätten sich weiter aufgelöst. «Zudem sind die Exporterwartungen der Maschinen- und Anlagenbauer zuletzt gestiegen – ein gutes Omen für den Start in das noch neue Jahr 2023.» Weiterlesen

Weniger Regelinsolvenzen zu Jahresbeginn

Wiesbaden (dpa) – Trotz der schwachen Konjunktur zeichnet sich auch zu Jahresbeginn keine Pleitewelle in Deutschland ab. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen sank im Januar um 3,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Im Dezember 2022 war die Zahl der Insolvenzen hingegen noch um 3,1 Prozent zum Vormonat gestiegen.

Die Verfahren fließen erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik ein, erklärten die Wiesbadener Statistiker. Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liege in vielen Fällen fast drei Monate davor. Auch bildet die Insolvenzstatistik nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten. Weiterlesen

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