Aussichten für Wirtschaft in der EU hellen sich auf

Brüssel (dpa) – Die Wirtschaft in der EU wird sich in diesem Jahr nach einer Prognose der EU-Kommission stabiler entwickeln als zunächst erwartet. Die Brüsseler Behörde geht für die EU nun von einem Wachstum von 0,8 Prozent und für die Euro-Staaten von 0,9 Prozent aus, wie EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni sagte. Damit hebt die Kommission ihre Erwartungen im Vergleich zum Herbst um 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozentpunkte an. Sowohl in der EU als auch in der Eurozone wird demnach eine Rezession ausbleiben. Auch für Deutschland sieht es besser aus.

Zwar hat die Bundesrepublik im EU-weiten Vergleich eine der geringsten Wachstumsraten. Lediglich für fünf EU-Länder wird für das laufende Jahr ein noch geringeres Wachstum als die für Deutschland erwarteten 0,2 Prozent vorhergesagt. Wie Gentiloni aber betonte, war zuvor noch erwartet worden, dass die Wirtschaft in Deutschland um 0,6 Prozent schrumpft. Weiterlesen

Deutsche Wirtschaft in der Stagnation – DIHK: Bremsen lösen

Berlin (dpa) – Für einen nachhaltigen Aufschwung der deutschen Wirtschaft müssen aus Sicht der Deutschen Industrie- und Handelskammer viele Bremsen gelöst werden. Zwar sei ein drohender Absturz der Konjunktur abgewendet worden. Die Wirtschaft aber befinde sich in einer Stagnation, sagte DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben am Donnerstag in Berlin. «Die Lage ist nicht befriedigend, wir müssen verdammt viel ändern.»

Wansleben nannte die im internationalen Vergleich hohen Energiepreise, den digitalen Wandel, den Mangel an Fachkräften aufgrund der demografischen Entwicklung und zu viel Bürokratie. Außerdem müssten Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Die Wirtschaft sei zwar der Krise entkommen, Chancen könnten aber nicht genutzt werden, sagte Wansleben. Es gehe nun darum, flächendeckend Bremsen zu lösen. Weiterlesen

Bio-Supermärkte und -läden mit deutlichen Umsatzeinbußen

Berlin (dpa) – Angesichts steigender Verbraucherpreise sind viele Menschen beim Einkauf von Bio-Ware wieder deutlich zurückhaltender geworden. Der Bio-Einzelhandel verzeichnete im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zu 2021, wie der Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) am Donnerstag mitteilte. Damit erlösten Supermärkte und Läden mit einem hundertprozentigen Bio-Angebot noch rund 3,83 Milliarden Euro.

Verbraucherinnen und Verbraucher seien seit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und den in der Folge drastisch gestiegenen Kosten für Energie, Mobilität und Alltagsversorgung «deutlich preissensibler geworden», hieß es vom BNN. Allerdings lässt sich der deutliche Rückgang bei den Erlösen auch mit dem außergewöhnlich hohen Umsatzniveau des Bio-Fachhandels während der Pandemie-Jahre erklären. Weiterlesen

Umfrage: Stimmung der Unternehmen hellt sich auf

Mainz (dpa/lrs) – Die Stimmung in der rheinland-pfälzischen Wirtschaft hellt sich nach dem Energiepreisschock infolge des Kriegs in der Ukraine wieder etwas auf. Laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammern stieg der IHK-Konjunkturklimaindex zum Jahreswechsel um 25 auf 97 Indexpunkte. Er übertrifft die Werte der Umfragen vom Herbst und Frühsommer 2022. Damit stabilisierte sich die Bewertung der aktuellen Lage und der Aussichten erstmals seit Kriegsbeginn wieder, wie die IHK am Dienstag mitteilten. «Für eine Entwarnung ist es aber zu früh», betonte der Hauptgeschäftsführer der IHK-Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, Arne Rössel.

Industrie erlebt weniger Nachfrage

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Nachfrage nach rheinland-pfälzischen Industrieprodukten ist im Dezember 2022 merklich zurückgegangen. Die bereinigten Auftragseingänge lagen nach vorläufigen Zahlen um 33 Prozent unter dem Niveau von Dezember 2021, wie das Statistische Landesamt in Bad Ems am Freitag mitteilte. Das Inlands- und das Auslandsgeschäft seien «wesentlich schlechter» als im Vorjahresmonat gelaufen. Im Vergleich zum November 2022 verbuchte die Industrie im Dezember 2022 einen Rückgang von 7,2 Prozent bei ihren Auftragseingängen. Dabei verringerten sich die Bestellungen aus dem Inland um 6,7 und aus dem Ausland um 7,5 Prozent.

IWF: Chinas Wirtschaftswachstum zieht an

Washington/Peking (dpa) – Der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht trotz einer höheren Wachstumsprognose für dieses Jahr erhebliche Risiken für Chinas wirtschaftliche Entwicklung. Besonders der unkalkulierbare weitere Verlauf der Pandemie, der in Schieflage geratene Immobilienmarkt und eine schwächere globale Nachfrage könnten das Wachstum gefährden, teilte der IWF am Freitag mit. Dennoch prognostiziert der Fonds für dieses Jahr ein Wirtschaftswachstum von 5,2 Prozent. Noch im Herbst hatte der IWF ein Wachstum von 4,4 Prozent vorhergesagt.

Im vergangenen Jahr wuchs die chinesische Wirtschaft um 3 Prozent. Besonders die Null-Covid-Strategie mit Lockdowns und anderen Beschränkungen bremste die Wirtschaft, die aber auch unter einer schweren Immobilienkrise, hoher Verschuldung und schwacher heimischer Nachfrage leidet. Anfang Dezember vollzog Peking eine Kehrtwende und schaffte nach etwa drei Jahren die meisten Corona-Maßnahmen ab. Nachdem sich im Anschluss das Coronavirus rasant ausbreitete, hat sich das Leben in vielen Städten normalisiert. Weiterlesen

EZB erhöht Zinsen im Euroraum zum fünften Mal in Folge

Frankfurt/Main (dpa) – Mit der fünften Zinserhöhung in Folge stemmen sich die Euro-Währungshüter gegen die nach wie vor hohe Teuerung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins im Euroraum erneut um 0,50 Prozentpunkte auf nun 3,0 Prozent an. Das beschloss der Rat der Notenbank am Donnerstag in Frankfurt. Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März ist bereits eine weitere Zinserhöhung in Aussicht gestellt.

Diesen Kurs hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde schon im Dezember skizziert: «Wir müssen eine längere Strecke gehen.» Im Januar hatte Lagarde die Entschlossenheit der Notenbank bekräftigt: Die Zinsen müssten «noch deutlich und stetig steigen», um die Inflation ausreichend einzudämmen, sagte die Französin. Weiterlesen

Export trotz schwachem Jahresabschluss mit Rekord

Wiesbaden (dpa) – Deutschlands Exporteure haben trotz der zuletzt schwächelnden Konjunktur im Gesamtjahr 2022 ein Rekordergebnis erzielt. Waren «Made in Germany» im Gesamtwert von gut 1564 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr ins Ausland geliefert, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag anhand kalender- und saisonbereinigter Daten mitteilte. Damit wurde die Bestmarke des Jahres 2021 von gut 1368 Milliarden Euro um 14,3 Prozent übertroffen. Weiterlesen

Fed setzt Kampf gegen Inflation fort – EZB vor Zinserhöhung

Washington/Frankfurt/M. (dpa) – Nach einer moderaten Zinsanhebung der US-Notenbank Fed steht voraussichtlich auch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Erhöhung des Leitzinses an. Die Fed hob wegen der anhaltend hohen Inflation ihren Leitzins wie erwartet um 0,25 Prozentpunkte an. Es war die achte Anhebung in Folge und der kleinste Schritt seit März. Fed-Chef Jerome Powell stellte weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Mit Blick auf den Kampf gegen die hohen Verbraucherpreise betonte er: «Ich denke, es wäre sehr verfrüht, den Sieg zu verkünden.»

Auch die EZB dürfte auf ihrer Zinssitzung ihren Kampf gegen die Inflation im Euroraum fortsetzen. Die Ergebnisse der geldpolitischen Sitzung wird die Notenbank in Frankfurt am Nachmittag (14.15 Uhr) bekanntgeben. Das Ende der Zinserhöhungen sei noch nicht erreicht, hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde jüngst mehrfach bekräftigt. Die EZB hatte im Dezember den Leitzins im Euroraum um 0,50 Prozentpunkte auf 2,50 Prozent angehoben. Lagarde stellte seinerzeit «für einige Zeit» weitere Erhöhungen in dieser Größenordnung in Aussicht. Seit Juli hat die EZB vier Mal in Folge die Zinsen erhöht. Weiterlesen

Eurozone-Inflation schwächt sich dritten Monat in Folge ab

Luxemburg (dpa) – Die Inflation in der Eurozone hat sich zu Beginn des Jahres weiter abgeschwächt. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Januar gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,5 Prozent, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Experten hatten eine Rate von 8,9 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich sanken die Preise im Januar um 0,4 Prozent. Weiterlesen

Einzelhandel rechnet mit schwierigem Jahr

Berlin (dpa) – Die Konsumstimmung in Deutschland hat sich angesichts schnell steigender Preise und sinkender Realeinkommen stark eingetrübt. Der Einzelhandel rechnet deshalb in diesem Jahr mit dem heftigsten Nachfrageeinbruch seit mehr als zehn Jahren. Zwar dürften die Umsätze wegen der Inflation nominal um zwei Prozent steigen, wie der Handelsverbandes Deutschland (HDE) am Dienstag prognostizierte. Real – also inflationsbereinigt – rechnet die Branche jedoch mit Umsatzrückgängen von drei Prozent. Einen solchen Einbruch hat es laut HDE seit der Finanzkrise 2009 nicht mehr gegeben.

Warnsignal Weihnachten

Dass die Situation ernst ist, bekam der Einzelhandel schon im Weihnachtsgeschäft zu spüren. Sonst eine sichere Bank für gute Geschäfte, enttäuschte die Geschenksaison die Erwartungen diesmal auf breiter Front. Die Umsätze lagen dem Statistischen Bundesamt zufolge im Dezember real um 6,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Selbst der erfolgsverwöhnte Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales, kalender- und saisonbereinigtes Minus von 7,2 Prozent. «Das Weihnachtsgeschäft ist nicht so gelaufen, wie wir es uns gewünscht hätten», sagte HDE-Präsident Alexander von Preen. Weiterlesen

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