Weitere Klimaaktivisten in längerem Polizeigewahrsam

München (dpa) – Nach einer zweifachen Verkehrsblockade in München befinden sich erneut mehrere Klimaaktivisten der «Letzten Generation» für teilweise mehrere Tage in Polizeigewahrsam. Das Amtsgericht München habe die Fälle geprüft und den Gewahrsam angeordnet, teilte die Polizei am Dienstag mit.

Am Montag hatten die Aktivisten an der Luitpoldbrücke gleich zweimal den Verkehr blockiert, einige von ihnen klebten sich dabei an der Straße fest. Drei der insgesamt acht Beteiligten müssen nun bis zum 2. Dezember in der Justizvollzugsanstalt Stadelheim verbringen. Weiterlesen

KfW mahnt mehr Investitionen der Firmen in Klimaschutz an

Frankfurt/Main (dpa) – Deutschlands Unternehmen müssen einer Studie zufolge ihre Investitionen in den Klimaschutz deutlich erhöhen, damit die Bundesrepublik ihre selbstgesteckten Ziele erreichen kann.

Nach einer Umfrage der staatlichen Förderbank KfW unter rund 11.000 Firmen aller Größenklassen steckte die Wirtschaft 2021 insgesamt etwa 55 Milliarden Euro in Klimaschutzmaßnahmen im Inland. «Für das Ziel der Klimaneutralität ist mehr als eine Verdoppelung notwendig», sagte die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib am Dienstag in Frankfurt.

Jeder achte Euro der Gesamtinvestitionen deutscher Unternehmen von 433 Milliarden Euro floss der KfW zufolge im vergangenen Jahr in  Energiewendevorhaben. «Es passiert viel, aber es muss noch mehr passieren», sagte Köhler-Geib. Um Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 zu erreichen, seien Gesamtinvestitionen von etwa 5 Billionen Euro nötig. Allein private Unternehmen müssten jährlich Investitionen in Höhe von 120 Milliarden Euro stemmen. Weiterlesen

Klimaforscher: Wissenschaft muss mehr Gehör finden

Potsdam/Scharm el Scheich (dpa) – Die Wissenschaft muss nach Ansicht des renommierten Klimaforschers Johan Rockström im Ringen der Weltgemeinschaft gegen die Klimakrise mehr Gehör finden.

«Die Wissenschaft hat eine viel zu schwache Stimme in den Verhandlungen der Klimakonferenzen», sagte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung nach dem Ende des zweiwöchigen Mammuttreffens im ägyptischen Scharm el Scheich der Deutschen Presse-Agentur. So sei vielen Diplomaten nicht klar, wann welche Klimafolgen in welchem Ausmaß zu erwarten seien. «Das ist verständlich, aber auch bedauerlich.»

Die Forschung der letzten Jahre habe gezeigt, dass Klimarisiken eher unterschätzt würden und der Klimawandel schneller voranschreite als befürchtet. «Stürme, Hitzewellen, Fluten und Dürren treten häufiger und intensiver auf als wir vorhergesagt haben», sagte Rockström. Gefährliche Kipppunkte mit unumkehrbaren Folgen seien näher als zuvor angenommen. Weiterlesen

Buschmann und Klimaaktivistin werfen sich Rechtsbruch vor

Berlin (dpa) – Im Streit über radikale Aktionen für mehr Klimaschutz haben sich Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und die Klimaaktivistin Carla Hinrichs mit Vorwürfen des Rechtsbruchs attackiert.

«Sie müssen sich an Recht und Gesetz halten», sagte Buschmann in der ARD-Sendung «Anne Will» zur Frage, ob Straßenblockaden und Attacken auf Kunstwerke beim Kampf ums Klima helfen. Die Klimaaktivistin Carla Hinrichs von der Gruppe «Letzte Generation» erwiderte mit Blick auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts: «Unsere Regierung bricht gerade unser Grundgesetz.»

Das Gericht hatte 2021 geurteilt, dass die damalige Bundesregierung ihr Klimaschutzgesetz nachbessern muss, um die Freiheitsrechte jüngerer Generationen zu schützen.Verfassungsbeschwerden mehrerer Klimaschützer waren damit teils erfolgreich. Weiterlesen

UN-Klimagipfel: Ein Durchbruch und Frust über Stillstand

Weltklimakonferenz COP27
Von Torsten Holtz, dpa

Scharm el Scheich (dpa) – Ein historischer Durchbruch, aber auch Frust über viel Stillstand: Die zweiwöchige Klimakonferenz in Ägypten hat im Kampf gegen den drohenden Klimakollaps nur bei den Finanzhilfen für ärmere Staaten einen echten Fortschritt gebracht. Bei der dringend notwendigen Senkung klimaschädlicher Treibhausgase dagegen kamen die etwa 200 Staaten nicht voran – bekräftigt wurden in Scharm el Scheich nur alte Beschlüsse. Enttäuscht darüber äußerten sich nicht nur Umweltorganisationen, sondern auch die EU-Kommission und die Bundesregierung.

Erst nach fast 40 Stunden Verlängerung fiel frühmorgens der letzte Hammer auf dem Treffen mit etwa 34.000 Teilnehmern. Konkret beschlossen wurde: Weiterlesen

Kauf-nix-Tag soll zum Umdenken anregen

Konsum
Von Vanessa Köneke, dpa

Würzburg (dpa) – Heckenschere, Raclette, elektrische Eisenbahn – das sind nur ein paar der Dinge, die es im kürzlich eröffneten «Zukunftshaus»< in Würzburg zu leihen gibt. Was sie eint: Alles sind Gegenstände, die man meist nicht täglich benutzt, sondern nur gelegentlich. Statt sie teuer zu kaufen und platzraubend zu Hause zu lagern, kann man sie hier mieten.

Leihen statt Kaufen ist ein Motto, dem immer mehr Menschen folgen. «Leihen und Reparieren ist immer da gewesen, aber es gibt jetzt neue technologische Möglichkeiten», sagt der Konsumsoziologe Kai-Uwe Hellmann von der Technischen Universität Berlin. Alternativen zum Kauf werden verstärkt nachgefragt, wenn auch noch von einer Minderheit. In einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Yougov gab bereits 2018 jede zweite befragte Person an, Dinge zu reparieren. Kleidung zu mieten, konnte sich jede fünfte Person vorstellen. 39 Prozent sagten, allgemein weniger zu kaufen, der Nachhaltigkeit zuliebe. Weiterlesen

Studie: Anstieg des Meeresspiegels bedroht auch Felsenküsten

London (dpa) – Der Anstieg des Meeresspiegels infolge der weltweiten Klimaerwärmung droht britischen Forschern zufolge auch die Erosion von Felsenküsten dramatisch zu beschleunigen.

Das geht aus einer im Fachmagazin «Nature Communications» veröffentlichten Studie des Imperial College in London hervor. Demnach könnten sich Felsenküsten bis zum Jahr 2100 mit bis zu zehnfacher Geschwindigkeit bisheriger Erosion zurückziehen – je nachdem, wie stark die Klimaerwärmung voranschreitet. Weltweit entfalle mehr als die Hälfte der Küstenlänge auf Felsenküsten. Weiterlesen

UN-Klimakonferenz einigt sich auf Abschlusserklärung

Scharm el Scheich (dpa) – Nach nächtelangen Verhandlungen hat sich die Weltklimakonferenz in Ägypten auf eine Abschlusserklärung geeinigt. Darin bekräftigten die rund 200 Staaten am frühen Sonntagmorgen ihren früheren Beschluss, die Verbrennung klimaschädlicher Kohle herunterzufahren. Ein Abschied von Öl und Gas wird nicht erwähnt.

 

Klimakonferenz: Kein Abschied von Öl und Gas in Sicht

Ägypten
Von Larissa Schwedes, Johannes Sadek, Martina Herzog und Torsten Holtz, dpa

Scharm el Scheich (dpa) – Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten rückt eine Einigung in Reichweite. Der zähe Streit über Ausgleichszahlungen für arme Länder, die besonders unter der Klimakrise leiden, wurde beigelegt. Eingerichtet werden soll ein neuer Finanztopf, wie die Deutsche Presse-Agentur aus EU-Kreisen erfuhr. Die Zahlungen sollen helfen, fatale Folgen der Erderwärmung wie Dürren, Überschwemmungen und Wirbelstürme, aber auch den steigenden Meeresspiegel oder Wüstenbildung abzufedern.

Am Abend lag den Unterhändlern aus rund 200 Staaten auch ein offizieller Entwurf für eine Abschlusserklärung vor. In dem elfseitigen Papier der ägyptischen Konferenzleitung wird von allen Ländern ein schrittweiser Kohleausstieg gefordert. Nicht aufgegriffen wird aber weiter die Forderung etlicher Staaten und Klimaaktivisten, auch den Abschied von Öl und Gas festzuschreiben. Weiterlesen

Klimagipfel ringt um Durchbruch

COP27
Von Larissa Schwedes, Johannes Sadek, Martina Herzog und Torsten Holtz, dpa

Scharm el Scheich (dpa) – Die Nerven liegen blank und hinter verschlossenen Türen wird um jedes einzelne Wort gefeilscht – die Nachspielzeit auf der Weltklimakonferenz hat begonnen.

Die Verhandler aus rund 200 Staaten ringen um eine Einigung bei der Finanzierung von Klimaschäden in ärmeren Staaten. «Es wird ein intensiver Tag, wahrscheinlich auch eine intensive Nacht», sagte am Freitag Außenministerin Annalena Baerbock voraus, die für Deutschland als Chef-Verhandlerin in die ägyptische Wüste nach Scharm el Scheich gereist ist. Weiterlesen

Klimaschützer blockieren Autobahn zum Berliner Flughafen

Berlin (dpa) – Klimaschutz-Demonstranten haben die Autobahn von Berlin zum Flughafen blockiert und sich auf der Fahrbahn festgeklebt. Zehn Männer und Frauen der Initiative «Letzte Generation» im Alter von 20 bis 70 Jahren saßen am Freitagvormittag auf der Straße kurz vor der Abfahrt zum Flughafen, wie die Polizei mitteilte.

Acht von ihnen hätten sich dort festgeklebt. Die Polizei habe die Straßendecke aufschneiden und Asphalt herausstemmen müssen, um einen 31-jährigen Aktivisten vom Boden zu lösen. Er kam den Angaben zufolge leicht verletzt in ein Krankenhaus. Weiterlesen

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