Bürgerinitiativen fordern Verlängerung der Atomkraft in Deutschland

Berlin (dpa) – Windkraft-kritische Bürgerinitiativen haben der Politik einen Irrweg in der Klima- und Energiepolitik vorgeworfen und angesichts hoher Energiekosten eine Verlängerung der Atomkraft gefordert. In einem am Dienstag in Berlin vorgelegten Papier sprechen sie sich für ein «Kernkraftwerk-Moratorium» aus. Die Regelungen des Atomgesetzes zur Stilllegung von Kernkraftwerken müssten für die verbliebenen sechs Kernkraftwerke aufgehoben werden. Das Gesetz dürfe erst wieder in Kraft treten, wenn die wegfallende Strommenge durch Ersatzneubauten von Erneuerbaren Energien und Gaskraftwerken ersetzt worden sei, heißt es in einem Papier der Initiativen EnergieVernunft und Vernunftkraft. Weiterlesen

BBC: Dokumente belegen Lobby-Versuche bei UN-Klimareport

London (dpa) – Mehrere Länder haben einem Bericht der BBC zufolge versucht, die Notwendigkeit einer raschen Abwendung von fossilen Energieträgern in einem UN-Report zum Klimawandel herunterzuspielen.

Das geht aus Dokumenten des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hervor, zu denen eine Investigativ-Plattform im Auftrag von Greenpeace Zugang erhielt und sie mit der BBC teilte. Demnach solle sich unter anderem Saudi-Arabien und Australien dafür eingesetzt haben, dass in dem Bericht Forderungen nach einem raschen Ende für fossile Brennstoffe abgeschwächt oder ganz gestrichen werden. Weiterlesen

Industrie fordert mehr Tempo bei Klimaschutz

Umweltpolitik
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin (dpa) – Die deutsche Industrie mit Millionen von Beschäftigten hat die nächste Bundesregierung zu schnellen grundlegenden Weichenstellungen im Klimaschutz aufgefordert.

Sonst würden Klimaziele 2030 verfehlt, sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm in Berlin. «Uns läuft die Zeit davon» Der Umbau zur Klimaneutralität bis 2045 sei eine gesamtgesellschaftliche «Mammutaufgabe» historischen Ausmaßes und erfordere schon bis zum Jahr 2030 Mehrinvestitionen von 860 Milliarden Euro.

«Das klimaneutrale Industrieland gibt es nicht zum Nulltarif», sagte Russwurm – weder für Unternehmen noch für private Haushalte. Für Investitionen bräuchten Firmen aber Sicherheit, dass sich diese lohnten. Genau das sei aber derzeit nicht der Fall, machte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) deutlich – und warnte: «Die aktuelle Planlosigkeit und Unsicherheit der deutschen Klimapolitik drohen zur Gefahr für unseren Standort zu werden, vom Auseinanderdriften der Gesellschaft bis zu einer dauerhaften Schwächung der Industrie» Weiterlesen

Umweltorganisationen fordern Aus für Kurzstreckenflüge

Berlin (dpa) – Mehrere Umweltschutzorganisationen fordern ein sofortiges Aus für alle innerdeutschen Kurzstreckenflüge bis zu einer Entfernung von 600 Kilometern.

So könnten jährlich mehr als eine Million Tonnen Kohlenstoffdioxid gespart und das Klima stärker geschützt werden, argumentieren die Organisationen in einem veröffentlichten Forderungspapier, das sich explizit an die Ampel-Verhandlungspartner SPD, Grüne und FDP richtet.

«Die Hälfte aller innerdeutschen Flüge kann bereits jetzt durch eine Bahnfahrt von maximal vier Stunden ersetzt und dadurch jährlich 1,6 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden», sagte Werner Reh vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Auch die Umweltorganisation Robin Wood, die Bundesvereinigung gegen Fluglärm (BVF) und regionale Organisationen sind an dem Papier beteiligt. Weiterlesen

E-Mobilität muss deutlich an Fahrt gewinnen

Regierungskommission
Von Thomas Kaufner, dpa 

Hamburg (dpa) – Die Elektrifizierung des Straßenverkehrs muss aus Sicht einer Regierungskommission in den kommenden Jahren deutlich an Fahrt gewinnen.

«Trotz erheblicher technischer Fortschritte konnte der Verkehrssektor in den letzten Jahren die CO2-Emissionen nicht reduzieren», heißt es im Abschlussbericht der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM), der am Mittwoch vorgelegt wurde. Das Verkehrsaufkommen wachse besonders im Güterverkehr. Gleichzeitig würden Klimaziele verschärft. Weiterlesen

Dürre in Wäldern: Besitzer sehen hohen Investitionsbedarf

Bad Kreuznach (dpa/lrs) – Der Waldbesitzerverband in Rheinland-Pfalz sieht einen erheblichen Investitionsbedarf zur Wiederaufforstung beschädigter Wälder. In Folge von Dürren und anschließendem Schädlingsbefall sei es für die Forstbetriebe zu enormen Vorratsverlusten und Schäden gekommen, teilte der Verband am Montag mit. «Die extremen Wetter der letzten Jahre als Folge des Klimawandels stellen eine Zäsur in der Waldentwicklung dar», sagte der Vorsitzende Christian Keimer. Es fehle an Geld für die Wiederbewaldung und Pflege der Wälder. Weiterlesen

Aktionstag Fridays for Future auch in Rheinland-Pfalz

Mainz (dpa/lrs) – Zwei Tage vor der Bundestagswahl wollen Aktivistinnen und Aktivisten an diesem Freitag deutschlandweit auf die Straße gehen und Druck für eine klimafreundlichere Politik machen. In Rheinland-Pfalz sind beispielsweise Aktionen in Koblenz (12.05 Uhr) und in Mainz (14.00 Uhr) geplant. Die Demonstration in der Landeshauptstand ist laut Polizei für 1000 Teilnehmer angemeldet.

 

 

Klimawandel-Folgen werden drastisch

Genf (dpa) – Der Weltklimarat führt die Folgen der menschengemachten Erderwärmung in seinem neuen Bericht drastischer vor Augen als je zuvor.

Meeresspiegelanstieg, Eisschmelze, mehr Hitzewellen, Dürren und Starkregen lassen sich nach den neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen deutlich sicherer vorhersagen als bisher. Das geht aus dem Bericht über die physikalischen Grundlagen des Klimawandels hervor, der am Montag in Genf veröffentlicht wurde.

Die Fakten sind alarmierend: «Es ist sehr wahrscheinlich, dass Episoden mit Starkniederschlägen in den meisten Regionen mit einer weiteren Klimaerwärmung intensiver und häufiger werden», heißt es. Belegt ist auch, dass der Meeresspiegel weiter ansteigt und das Eis weiter schmilzt. «Sehr wahrscheinlich» heißt: mit 90 bis 100-prozentiger Sicherheit. Weiterlesen

Forscher: Laacher Vulkan früher ausgebrochen als angenommen

Maria Laach/Marburg (dpa) – Einer der größten Vulkanausbrüche in Mitteleuropa hat sich neuen Forschungen zufolge mehr als 100 Jahre früher ereignet als bisher angenommen. Das werfe auch ein neues Licht auf die Klimageschichte von Europa und dem nordatlantischen Raum und «erfordert eine Anpassung der europäischen Klimaarchive», teilte die Universität Mainz mit. Der Ausbruch des Laacher-See-Vulkans in der Osteifel mit einer wohl gut 20 Kilometer hohen Eruptionswolke, nahen meterdicken Ascheablagerungen und Ascheregen bis zum heutigen Norditalien und Sankt Petersburg sei vor 13.077 Jahren passiert – 126 Jahre früher als bislang angenommen. Weiterlesen

Wissenschaftler sehen Rechenfehler bei Klimapolitik

Von Roland Losch, dpa

München/Karlsruhe (dpa) – Hat sich die Politik beim Beitrag des Elektroautos fürs Klima grundlegend verrechnet? Leider ja, sagt eine Gruppe von sechs europäischen Wissenschaftlern in einem offenen Brief an die EU-Kommission.

In einem Positionspapier hatten zuvor 170 Wissenschaftler aus aller Welt bemängelt, dass die von der EU genannten CO2-Einspareffekte durch die Umstellung auf E-Mobilität im vorgegebenen Zeitraum nicht realistisch seien. «Die Zahlen suggerieren ein Einsparpotenzial, das wir nicht haben», sagte Professor Thomas Koch vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) der Deutschen Presse-Agentur. Denn der Strommix sei schlicht falsch berechnet worden. Weiterlesen

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