Verleger bringt Verfassung des Saarlandes als Magazin raus

Hamburg/Saarbrücken (dpa/lrs) – Nach Rheinland-Pfalz und Hamburg kommen jetzt Bremen und dann das Saarland: Journalist Oliver Wurm und Designer Andreas Volleritsch bringen nach und nach die Verfassungen der Länder als Magazine in die Läden. Die Bremer Verfassung soll im Oktober erhältlich sein, die des Saarlandes dann im Dezember, sagte Wurm der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg. Anlass für das rund 180 Seiten starke Heft an der Saar ist der 75. Jahrestag des Inkrafttretens der saarländischen Verfassung am 17. Dezember 1947.

«Aus unserem mit dem Bundesverdienstkreuz gekrönten 2018er Projekt, das Grundgesetz als Magazin an die Kioske zu bringen, ist tatsächlich so eine Mission entstanden», sagte der 52-Jährige. «Wir wollen in den nächsten Jahren diese Art von Magazinen nun mit allen Verfassungen der Länder umsetzen.» Und zwar jeweils in Kombination mit dem Grundgesetz: Denn das ist bei den Heften, die quasi alle Doppelnummer sind, immer mit dabei. Weiterlesen

Bericht: Unzufriedenheit im Osten wächst

Berlin (dpa) – In den östlichen Bundesländern wächst einem Medienbericht zufolge die Unzufriedenheit mit der politischen Situation. Im Sommer 2022 seien nur noch 31 Prozent der Menschen alles in allem zufrieden gewesen, meldete das Portal «The Pioneer» am Freitag unter Berufung auf den neuen Jahresbericht zum Stand der Deutschen Einheit. Weiterlesen

«Vielen Dank, keine Kontamination»: Das Kernkraft-Nachspiel

Atomkraft
Von Christopher Hirsch, dpa

Lubmin (dpa) – Stück für Stück schneidet sich das Diamant-beschichtete Stahlseil durch den 80 Zentimeter dicken Stahlbeton. Da, wo früher große Filter Luft von möglicher Radioaktivität reinigen sollten, ist es jetzt vor allem laut und stickig. Doppelter Schutzanzug, Atemschutz – es sei schon «reichlich anstrengend», sagt Mario Schmidt.

1979 hat er mit 16 Jahren seine Lehre im Kernkraftwerk Greifswald angefangen. Nun reißt der 59-Jährige es ab. Man braucht einen langen Atem für Kernkraft – auch wenn der Stecker längst gezogen wurde.

Zum Ende dieses Jahres sollen die letzten drei Kernkraftwerke in Deutschland trotz vielfacher Kritik an der Entscheidung vom Netz gehen. Zwei sollen als Reserve zunächst weiter zu Verfügung stehen.Am grundsätzlichen Atomausstieg wollte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) aber nicht rütteln. Somit steht auch den letzten Meilern in absehbarer Zukunft der Rückbau bevor. Weiterlesen

50 Jahre GSG 9 – Verbundenheit über die Dienstzeit hinaus

Spezialeinheit
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Schon mehr als 35 Jahre gehört Dieter Fox formal nicht mehr dazu. Doch verbunden fühlt er sich der GSG 9 bis heute. In seinem Wohnzimmer hängt das Tätigkeitsabzeichen mit Bundesadler und Eichenlaub in Gusseisen an der Wand. Dass er dabei sein wird, wenn die Spezialeinheit der Bundespolizei an diesem Freitag in Bonn den 50. Jahrestag ihrer Gründung begeht, steht für den 75-Jährigen außer Frage. Wie ihm geht es vielen, die einmal Teil der Einheit waren.

Seit 1982 gibt es die GSG 9 Kameradschaft e.V., der sich die meisten Ausgeschiedenen angeschlossen haben. Zur Jahresversammlung des Vereins am Standort der GSG 9 in Sankt Augustin kommt der Kommandeur der Spezialeinheit – seit 2014 ist das Jerome Fuchs – jeweils als Ehrengast. «Es wird ja seit einiger Zeit immer negativ von Corpsgeist gesprochen, aber für mich ist dieser Begriff positiv besetzt», sagt Fox. Dass zwischen Menschen, die sich in lebensbedrohlichen Situationen unbedingt aufeinander verlassen müssen, eine tiefe Verbundenheit entstehe, sei schließlich normal. Weiterlesen

Rote Khmer: Letztes Urteil gegen mörderisches Pol-Pot-Regime

Phnom Penh (dpa) – Mit einem letzten Urteil gegen einen ehemaligen Anführer der Roten Khmer in Kambodscha hat das Sondergericht zur Ahndung der Verbrechen des mörderischen Pol-Pot-Regimes nach 16 Jahren seine Arbeit beendet.

Das von den Vereinten Nationen gestützte Tribunal in Phnom Penh lehnte den Berufungsantrag des letzten Überlebenden der damaligen Staatsführung, Khieu Samphan, am Donnerstag ab. Der heute 91-Jährige war 2018 des Völkermordes für schuldig befunden worden. Dagegen war er in Berufung gegangen.

In seiner Schlusserklärung hatte er die Vorwürfe im vergangenen Jahr zurückgewiesen. Selbst bei einem Freispruch wäre er aber im Gefängnis geblieben, da Khieu Samphan bereits 2014 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Das Urteil wurde 2016 bestätigt. Weiterlesen

Film über Ramstein-Unglück: Opfer in den Mittelpunkt stellen

Ramstein (dpa/lrs) – Die Flugschau-Katastrophe auf der US-Airbase Ramstein 1988 mit 70 Toten kommt am 26. Oktober mit dem Titel «Ramstein – Das durchstoßene Herz» ins Fernsehen (20.15 Uhr, ARD).

Das «sensible Drama» setze nicht wie klassische Katastrophenfilme auf Effekte, sondern stelle die Opferperspektive konsequent in den Mittelpunkt, sagte Barbara Biermann, Hauptabteilungsleiterin Film und Doku beim SWR, am Mittwoch. «Der Film nimmt uns an die Hand, den Weg mit den Opfern mitzugehen.» Weiterlesen

Amt für NS-Wiedergutmachung soll Forschungszentrum werden

Saarburg/Mainz (dpa) – Das Amt für Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in Saarburg im Kreis Trier-Saarburg soll zu einem Forschungs- und Dokumentationszentrum werden. Nach einem Beschluss des Haushaltsausschusses des Bundestages wird das Projekt in den nächsten Jahren mit 16 Millionen Euro gefördert, wie die Sprecherin des rheinland-pfälzischen Finanzministeriums am Mittwoch in Mainz mitteilte. Geplant sei zudem, dass der Bund an der Errichtung die Mitträgerschaft übernimmt.

Ziel sei, Akten und Dokumente der Wiedergutmachungsverwaltung für Bildungs- und Informationszwecke sowie wissenschaftliche Forschung zur Verfügung zu stellen, sagte die Sprecherin. Der Bestand der Akten umfasst den Angaben zufolge 22 Regalkilometer. Die Bundesregierung sei aufgefordert worden, bis Ende September dem Haushaltsausschuss einen Bericht über verschiedene Optionen vorzulegen, hieß es. Weiterlesen

Queen Mum, Diana, Churchill: Große Trauerfeiern in London

London (dpa) – Opulente Trauerfeiern haben in Großbritannien Tradition. Hier die drei bedeutendsten der letzten 100 Jahre:

Queen Mum

Die Beisetzung der im Alter von 101 Jahren gestorbenen Königinmutter erinnerte in vielem an das jetzige Staatsbegräbnis für Königin Elizabeth. So wurde auch der Sarg von Queen Mum zunächst in der Westminster Hall aufgebahrt, 200.000 Menschen nahmen dort Abschied von ihr. Die Musik, die am 9. April 2002 bei ihrem Trauergottesdienst in der Westminster Abbey gespielt wurde, hatte sie selbst ausgesucht. Weiterlesen

Grabkammer aus Zeiten von Pharao Ramses II. entdeckt

Tel Aviv (dpa) – Eine rund 3300 Jahre alte intakte Grabkammer ist in Israel zufällig entdeckt worden. Ein Bagger habe die in Stein gehauene Anlage aus der Zeit des ägyptischen Pharaos Ramses II. bei Bauarbeiten in Palmachim am Mittelmeer gefunden, teilte die israelische Altertumsbehörde am Sonntag mit.

Unberührte Grabbeigaben

Ein Archäologe sei mit einer Leiter in die Kammer hinabgestiegen und habe dort Dutzende unberührter Grabbeigaben gefunden. Darunter seien Tonwaren, Kochtöpfe, Vorratsbehälter sowie Pfeil- und Speerspitzen. Weiterlesen

Olympia-Terrorist von 1972 lebte wohl unbehelligt in Berlin

München (dpa) – Einer der drei überlebenden Olympia-Attentäter von 1972 soll sich einem Bericht der «Süddeutschen Zeitung» zufolge 13 Jahre nach der blutigen Geiselnahme von München unbehelligt in Berlin aufgehalten haben. Die Polizei in Bayern sei von einem V-Mann des Bundeskriminalamtes über den Aufenthaltsort des palästinensischen Terroristen informiert worden, der beinahe täglich zwischen dem West- und dem Ostteil der Stadt gependelt sei, schreibt die Zeitung (Samstag) unter Berufung auf Aktenmaterial, das inzwischen im Münchner Staatsarchiv lagert und bedingt zugänglich ist. Allerdings sei die Zuverlässigkeit des damaligen BKA-Informanten nicht geklärt gewesen. Die Information sei dann in Bayern möglicherweise versandet, ob sie jemals weiterverfolgt wurde, sei unklar. Weiterlesen

Erinnerung an Widerstand von Luxemburgern gegen die Nazis

Hinzert-Pölert (dpa/lrs) – Eine Gedenkfeier für die Opfer des Naziterrors im ehemaligen SS-Sonderlager Hinzert bei Trier hat am Samstag besonders an die deutsche Besetzung von Luxemburg erinnert. «Das Lager ist ein Ort, an dem die Geschichte unserer beiden Länder auf furchtbare Weise eng miteinander verbunden ist», sagte der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD).

In Hinzert wurden 20 Menschen hingerichtet, die wegen eines Generalstreiks der Luxemburger Bevölkerung am 31. August 1942 zum Tode verurteilt worden waren. Ihr Widerstand richtete sich gegen die Verordnung zur deutschen Staatsbürgerschaft und die damit verbundene Einführung der Wehrpflicht. Weiterlesen

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