Hilfsorganisationen retten zahlreiche Menschen im Mittelmeer

Rom (dpa) – Die private Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat im zentralen Mittelmeer bei mehreren Einsätzen weitere Bootsmigranten vor dem Ertrinken bewahrt. Die Crew der «Ocean Viking» habe damit fast 470 gerettete Menschen an Bord, wie die Organisation auf Twitter mitteilte. Die freiwilligen Helfer hätten die Menschen von überfüllten Holz- und Schlauchbooten in der maltesischen Such- und Rettungszone an Bord geholt. Viele seien körperlich erschöpft, einige seien ohne Rettungswesten auf dem offenen Meer unterwegs gewesen. Weiterlesen

Niederlande wollen Asylkrise überwinden

Den Haag (dpa) – Mit zusätzlichen Millionenausgaben und mehr Wohnungen für Migranten wollen die Niederlande eine seit Wochen anhaltende Asylkrise überwinden. Einen Aufnahmestopp soll es vorerst nicht geben; allerdings sollen Genehmigungen für die Nachreise von Familienangehörigen zeitweilig ausgesetzt werden. Das berichteten niederländische Medien übereinstimmend unter Berufung auf den Entwurf einer Vereinbarung zwischen der Regierung in Den Haag und den Gemeindevertretungen.

Demnach sollen die Kommunen in diesem Herbst insgesamt 20.000 Wohnungen für Flüchtlinge mit Aufenthaltsstatus zur Verfügung stellen. Die Regierung will den Berichten zufolge für verschiedene Projekte in den kommenden Jahren rund 730 Millionen Euro bereitstellen: von zusätzlichen Notunterkünften und flexibel nutzbaren Übergangswohnungen bis hin zu Einbürgerungen und dem Vorgehen gegen Unruhestifter. Weiterlesen

Schwuler aus Algerien wird nicht als Flüchtling anerkannt

Frankfurt (dpa) – Der algerische Homosexuelle Abdelkarim Bendjeriou-Sedjerari wird in Deutschland nicht als Flüchtling anerkannt. Wie das Verwaltungsgericht Frankfurt mitteilte, lehnte es die Klage des 35-Jährigen gegen die Ablehnung seines Asyl-Folgeantrags durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ab. Damit könnte der Algerier vorbehaltlich einer entsprechenden Entscheidung der Ausländerbehörden abgeschoben werden.

Bendjeriou-Sedjerari hatte sich sowohl in Medien als auch bei öffentlichen Veranstaltungen für die Rechte homosexueller Geflüchteter eingesetzt und über die Verfolgung von Homosexuellen in Algerien gesprochen. Sein erster Asylantrag war im März 2020 abgelehnt worden. Damals hieß es zur Begründung, dass das Risiko für Homosexuelle in Algerien nicht so erheblich sei, dass von einer «flüchtlingsschutzrelevanten Verfolgung» auszugehen sei. Weiterlesen

Ukrainerinnen zwischen Integration und Heimweh

Russischer Angriffskrieg
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Ein halbes Jahr nach Beginn des russischen Angriffskrieges ist ein Teil der Flüchtlinge aus der Ukraine wieder in die umkämpfte Heimat zurückgekehrt – trotz der damit verbundenen Risiken.

Dazu, wie viele der vorwiegend weiblichen Geflüchteten diesen Weg zurück beschritten haben, gibt es nach Angaben des Bundesinnenministeriums noch keine verlässlichen Zahlen. Die Bundespolizei geht laut Ministerium von etwa 700 Geflüchteten aus der Ukraine aus, die derzeit täglich nach Deutschland einreisen.

Einige Mütter haben in den letzten Wochen immer wieder hin und her überlegt, ob sie rechtzeitig zum Schuljahresbeginn am 1. September zurückkehren sollen. Ist die Schule daheim unbeschädigt? Können die Klassenräume genutzt werden, oder leben dort womöglich noch Vertriebene? Weiterlesen

Ukraine-Flüchtlinge: Integrationsbeauftragte zufrieden

Berlin (dpa) – Die Aufnahme und Integration der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine hat aus Sicht der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung bislang gut funktioniert und sollte deshalb als Vorbild dienen.

Die SPD-Politikerin Reem Alabali-Radovan sagte der Deutschen Presse-Agentur, mit sofortigem Zugang zu Arbeitsmarkt und Integrationskurs sowie mit Leistungen aus einer Hand von den Jobcentern sei das Ankommen insgesamt gut gelungen. «Das muss Blaupause für unsere Migrations- und Integrationspolitik sein, damit wir ein Einwanderungs- und Integrationsland auf der Höhe der Zeit sind.» Weiterlesen

Anklage nach versuchtem Tötungsdelikt erhoben

Trier (dpa/lrs) – Knapp fünf Monate nach einem versuchten Tötungsdelikt in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende (AfA) in Hermeskeil sind zwei Männer wegen versuchten Totschlags angeklagt worden. Die beiden 28 und 32 Jahre alten Georgier sollen mit einem noch flüchtigen Komplizen Ende März auf dem AfA-Gelände einen Libanesen (27) mit Messern angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben, teilte die Staatsanwaltschaft Trier am Freitag mit. Das Opfer war durch eine Notoperation gerettet worden. Weiterlesen

Mehr als 140 humanitäre Helfer 2021 im Einsatz getötet

Genf (dpa) – Im vergangenen Jahr sind in kriegerischen Konflikten und bei Überfällen mehr als 140 humanitäre Helferinnen und Helfer getötet worden. So viele Todesfälle gab es innerhalb eines Jahres seit 2013 nicht mehr, wie das UN-Nothilfebüro (OCHA) am Freitag in Genf berichtete. Weitere 203 Helfer wurden in Konfliktgebieten verletzt und 117 wurden entführt. In diesem Jahr seien bereits 44 Menschen bei dem Versuch, humanitäre Hilfe zu leisten, ums Leben gekommen.

Die gefährlichsten Länder für die Helfer seien Südsudan, Afghanistan und Syrien. Die häufigste Todesursache waren Schussverletzungen mit Kleinwaffen, gefolgt von Bombardierungen oder Raketen-Beschuss. Weiterlesen

Ausreise gefährdeter Afghanen kommt langsamer voran

Berlin (dpa) – Deutschland hat seit dem Abzug der Nato-Kräfte aus Afghanistan vor rund einem Jahr insgesamt 23.614 ehemaligen afghanischen Ortskräften und Familienangehörigen die Aufnahme zugesichert. Tatsächlich eingereist sind bisher 17.556, berichtete die «Welt am Sonntag» unter Berufung auf das zuständige Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Das Bamf bestätigte die Zahlen.

Bei geplanten Ausreisen weiterer Menschen gibt es derzeit allerdings Probleme: Diese werden nach Angaben der Bundesregierung von den militant-islamistischen Taliban behindert. Weiterlesen

Hochschulrektorenkonferenz: 21.000 Ukrainer wollen studieren

Berlin (dpa) – Rund 21.000 ukrainische Schulabgänger und Studierende wollen eine Hochschule in Deutschland besuchen. Das sagte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Peter-André Alt, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Blick auf das bis Juni geäußerte Studieninteresse.

Hinzu kämen noch 10.000 Studierende, die aus der Ukraine geflohen seien, jedoch keine ukrainische Staatsbürgerschaft haben. Vor Beginn des Kriegs galt die Ukraine als beliebter Studienort, gerade für junge Menschen aus ärmeren Ländern. Weiterlesen

Italiens Rechtspolitiker Salvini: Bin bereit als Ministerpräsident

Rom (dpa) – Der italienische Rechtspolitiker Matteo Salvini sieht sich für den Fall eines überraschenden Wahlsieges seiner Partei Lega gerüstet für das Amt des Regierungschefs. Das sagte er am Donnerstag bei einem Besuch des Migranten- und Flüchtlingslagers auf der Mittelmeerinsel Lampedusa. «Ich bin absolut bereit.»

Die Mitte-Rechts-Allianz aus Lega, Forza Italia (FI) und Fratelli d’Italia (FdI) führt in den Umfragen für die Wahl am 25. September. Allerdings liegt FdI unter den Parteien in Front. Deren Parteichefin Giorgia Meloni hat damit gute Chancen, Ministerpräsidentin zu werden. Weiterlesen

Immer mehr Mittelmeer-Flüchtlinge: Seenotretter-Hilferuf an Politik

Rom (dpa) – Wegen immer mehr Migranten, die im Mittelmeer in Seenot geraten, fordern drei Hilfsorganisationen ein staatliches Such- und Rettungsprogramm. Der deutsche Verein Sea-Watch sowie die internationalen Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée verlangten von den EU-Staaten am Mittwoch den «Einsatz einer angemessenen, staatlich geführten und proaktiven Flotte für die Seenotrettung».

In den vergangenen Wochen hatten die Helfer mit ihren Schiffen Hunderte Migranten an Bord geholt, die von Afrika aus nach Europa übersetzen wollten. Italien registrierte in diesem Jahr bislang mehr als 42 000 Menschen – das sind deutlich mehr als im Vergleichszeitraum 2021, als 30 000 gezählt worden waren. Das Mittelmeerland hat immer größere Probleme, die Leute vernünftig zu registrieren und aufzunehmen. Das für rund 350 Menschen konzipierte Flüchtlingslager auf der Insel Lampedusa etwa ist extrem überfüllt. Weiterlesen

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