Immer mehr Affenpocken-Fälle in Europa

Brüssel (dpa) – Die Zahl der Affenpocken-Fälle in Europa steigt weiter, der Impfstoff reicht in mehreren Ländern jedoch nicht mehr aus. In Deutschland wurden erstmals mehr als 3000 Fälle gemeldet, wie das Robert Koch-Institut (RKI) am Mittwoch mitteilte.

Bei den insgesamt 3025 Erkrankten handele es sich überwiegend um Männer. Betroffen seien aber auch acht Frauen, zwei männliche Jugendliche und ein vierjähriges Mädchen. Die Krankheit wird durch engen Körperkontakt übertragen, nach Angaben des RKI bislang besonders bei sexuellen Aktivitäten zwischen Männern. Weiterlesen

Verbraucherzentrale warnt vor Verwässerung der EU-Fluggastrechte

Bei Flugausfällen und Verspätungen von mehr als drei Stunden haben Passagiere nach EU-Recht Anspruch auf Entschädigungen bis zu 600 Euro. Das ist den Airlines schon lange ein Dorn im Auge. Verbraucherschützer warnen davor, das Thema erneut aufzumachen.

Frankfurt/Berlin (dpa) – Die Verbraucherzentrale Bundesverband hat davor gewarnt, die Fluggastrechte in der Europäischen Union zu verwässern. Hintergrund ist die Ankündigung Tschechiens, das Thema möglicherweise noch in diesem Jahr im Rat der Europäischen Union neu zu behandeln. Die gegenwärtige Patt-Situation sei für die Verbraucher vorteilhaft, sagte VZBV-Referent Gregor Kolbe der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch Weiterlesen

Importverbot für russische Kohle: Keine Engpässe erwartet

Hamburg/Berlin (dpa) – Die deutschen Kohlenimporteure rechnen trotz des ab Donnerstag geltenden Importverbots für russische Steinkohle nicht mit Lieferengpässen. «Kohle ist auf dem Weltmarkt verfügbar», sagte Vorstandschef Alexander Bethe vom Verein der Kohlenimporteure (VdKi) der Deutschen Presse-Agentur dpa. Hauptlieferländer seien jetzt die USA, Südafrika, Australien, Indonesien und Kolumbien.

2021 stammten laut Verband noch fast 50 Prozent der Steinkohle- und Koksimporte aus Russland, gut 17 Prozent aus den USA und mehr als 13 Prozent aus Australien. Aus Russland waren das knapp 20,5 Millionen Tonnen. Laut VdKi kamen von Januar bis einschließlich Mai noch rund 7,2 Millionen Tonnen Steinkohle nach Deutschland. Neuere Zahlen liegen noch nicht vor. Die russische Kohle wurde vor allem als Brennstoff für Kraftwerke verwendet. Weiterlesen

Notfallplan für Gas: So will Europa sparen

Energie
Von den dpa-Korrespondentinnen und Korrespondenten

Brüssel (dpa) – Kürzer duschen, weniger Beleuchtung, schwitzen im Büro: Mit Maßnahmen wie diesen wollen die EU-Staaten in den kommenden Monaten Gas sparen, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein – einen möglichen Lieferstopp aus Russland. Doch ein Überblick der Deutschen Presse-Agentur zeigt: Einige Länder haben bislang noch keine Maßnahmen präsentiert, um den Gas-Notfallplan der EU umzusetzen.

Dieser ist am Dienstag in Kraft getreten und sieht vor, dass die 27 Staaten ihren Gaskonsum von Anfang August bis Ende März 2023 freiwillig um 15 Prozent reduzieren, verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der vergangenen fünf Jahre. Sollte das nicht reichen, können verbindliche Ziele in Kraft treten.

Deutschland

Das besonders von russischem Gas abhängige Deutschland soll nach Angaben des Wirtschafts- und Klimaschutzministeriums mehr als die vereinbarten 15 Prozent schaffen. «Wir sehen hier für Deutschland eine größere Einsparnotwendigkeit», hieß es. Um Gas zu sparen, produziert seit Ende Juli ein zuletzt in Reserve gehaltenes Steinkohle-Kraftwerk wieder Strom. Weitere sollen nach Vorstellungen der Bundesregierung folgen, ebenso Braunkohlekraftwerke. Eine staatliche Kampagne soll die Menschen zum Energiesparen motivieren.

Geplant sind zudem etwa Einsparungen in öffentlichen Gebäuden, in denen nur sporadisch genutzte Bereiche wie Flure oder Foyers nicht mehr geheizt werden sollen. Für Erdgasheizungen in Wohngebäuden soll eine verpflichtende Überprüfung kommen, um zum Beispiel die Temperatur beim Vorlauf oder nachts zu senken. Für Unternehmen soll die Möglichkeit, ungenutzte Gasmengen in Auktionen zu verkaufen, Anreize zum Energiesparen bieten.

Österreich

Auch Österreich setzt auf andere Brennstoffe. So soll das stillgelegte Kohlekraftwerk Mellach im Bedarfsfall wieder in Betrieb genommen werden. Außerdem sollen Großbetriebe und Kraftwerke ab Herbst als Alternative zum Gas auch Erdöl einsetzen können, die Kosten für die Umrüstung trägt der Staat. Zudem wird im Herbst eine Kampagne zum Energiesparen gestartet. Die hohen Preise allein haben nach Angaben des Energieministeriums bereits dafür gesorgt, dass im ersten Halbjahr rund sieben Prozent weniger Gas als im Vorjahreszeitraum verbraucht wurden.

Frankreich

In Frankreich sollen die öffentliche Verwaltung und die Privatwirtschaft beim Energiesparen vorangehen. Dafür werden gezielte Pläne für die Sektoren ausgearbeitet, unter anderem zur Klimatisierung und zur Beleuchtung von Gebäuden. Behörden sind etwa dazu angehalten, Geräte nicht auf Standby zu lassen, weniger zu kühlen und zu heizen. Einige Supermärkte haben angekündigt, die Türen konsequenter zu schließen, wenn die Klimaanlage läuft. Die Regierung will das für alle Geschäfte im Zweifel auch mit Geldstrafen durchsetzen. Gleichzeitig sollen die stark heruntergefahrenen Atomkraftwerke so gut wie möglich für den Winter aufgestellt und die Produktion von erneuerbarer Energie vorangetrieben werden.

Niederlande

Die Niederlande setzen vor allem auf Sparmaßnahmen der Bevölkerung mit eine Werbekampagne: Bürger sollen kürzer duschen und die Heizung mindestens ein Grad niedriger stellen. Vorgaben für die Industrie werden jedoch nicht ausgeschlossen und sollen nach dem Sommer bekannt gegeben werden. Das Land hat bereits seit Beginn der Energiekrise monatlich rund 25 Prozent weniger Gas verbraucht im Vergleich zu den Vorjahren. Auch in Belgien ist der Verbrauch im ersten Halbjahr allein durch die hohen Preise zurückgegangen. Die Regierung hat die Bürger zusätzlich zum Energiesparen aufgerufen.

Italien

In Italien darf in den öffentlichen Büros nur noch bis auf 25 Grad gekühlt werden, zudem wird die Temperatur beim Heizen von 20 auf 19 Grad abgesenkt. Es wird auch erwogen, die Heizperiode um zwei Wochen zu verkürzen. Für die Industrie sind zunächst keine Einschränkungen des Gasverbrauchs vorgesehen.

Griechenland

In Griechenland dürfen die Behörden Räume nicht mehr unter 26 Grad kühlen, die Straßenbeleuchtung soll auf das absolut Notwendige reduziert werden. Derzeit läuft zudem ein vom Staat und aus EU-Mitteln finanziertes Programm, bei dem Bürger alte Klimaanlagen und Kühlschränke durch neue, energiesparende Geräte ersetzen können. Zudem sollen manche Kohlekraftwerke wieder hochgefahren, andere Kraftwerke von Gas- auf Erdölbetrieb umgeschaltet werden.

Spanien

In Spanien dürfen alle öffentlichen Einrichtungen sowie Kaufhäuser, Kinos, Arbeitsstätten, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen ihre Räumlichkeiten künftig nur noch auf 27 Grad kühlen und auf höchstens 19 Grad heizen. Zudem müssen Läden und Betriebe mit automatischen Systemen ihre Türen geschlossen halten. Die Beleuchtung nicht genutzter Büros, von Schaufenstern und Denkmälern muss nach 22.00 Uhr ausgeschaltet werden.

Finnland

Finnland hat seinen Gasverbrauch in den vergangenen zehn Jahren nach Regierungsangaben bereits halbiert und seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine weiter verringert – der Regierung zufolge gibt es keinen unmittelbaren Bedarf für weitere Maßnahmen. Auch in Dänemark wurde das Energiesparziel bereits erreicht. In Schweden ermuntert die schwedische Energiebehörde die Haushalte mit einem umfassenden Online-Ratgeber zum Energiesparen.

Estland

Auch in Estland ist der Verbrauch nach Angaben von Wirtschafts- und Infrastrukturministerin Riina Sikkut bereits um 16 Prozent im Vergleich zum fünfjährigen Durchschnitt gesunken. Dennoch sind Wärmeversorger und die Industrie zum Gassparen und zum Umstieg auf andere Kraftstoffe aufgerufen. In der kommenden Heizperiode könnte zudem heimischer, aber klimaschädlicher Ölschiefer das Gas zum Teil ersetzen.

Litauen

Litauen muss nach Angaben von Vizeenergieminister Albinas Zananavicius keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen. Grund dafür seien neben einem preisbedingten Rückgang der Nachfrage auch die Pläne der Hauptstadt Vilnius, Erdgas in der kommenden Heizperiode durch Heizöl zu ersetzen. In Lettland arbeitet die Regierung noch an Richtlinien, um die Energiesparmaßnahmen umzusetzen.

Polen

In Polen sieht sich die nationalkonservative Regierung nicht an das Einsparziel von 15 Prozent gebunden. Betont wird die Freiwilligkeit der Regelung. In Ungarn schließt die rechte Regierung von Regierungschef Viktor Orban eine Umsetzung des Ziels kategorisch aus.

Tschechien

Tschechien setzt weitgehend auf freiwillige Maßnahmen. So haben die Verbraucher in Tschechien ihren Gasverbrauch wegen der hohen Preise bereits zurückgefahren. Auch in Slowenien gibt es noch keine konkreten Pläne, eine Studie ist in Arbeit. Die Übergangsregierung in Bulgarien hat noch keine Maßnahmen zur Umsetzung des 15-Prozent-Ziels formuliert.

 

 

EU-Gas-Notfallplan: Bundesländer wollen mitbestimmen

Brüssel/Berlin (dpa) – Der europäische Gas-Notfallplan zur Vorbereitung auf einen möglichen Stopp russischer Gaslieferungen tritt am Dienstag in Kraft. Am Montag wurde das neue Gesetz im Amtsblatt der EU veröffentlicht. Der Plan sieht vor, dass alle EU-Länder ihren Gasverbrauch von Anfang August bis März nächsten Jahres freiwillig um 15 Prozent senken, verglichen mit dem Durchschnittsverbrauch der letzten fünf Jahre in diesem Zeitraum.

Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine hat Russland seine Lieferungen an die EU bereits drastisch reduziert. Falls nicht genug gespart wird und es weitreichende Versorgungsengpässe gibt, kann im nächsten Schritt ein EU-weiter Alarm mit verbindlichen Einsparzielen ausgelöst werden. Weiterlesen

Vergangener Juli war weltweit einer der drei wärmsten

Reading (dpa) – Der vergangene Juli mit seinen extremen Hitzewellen ist weltweit einer der drei wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen gewesen. Der Monat sei nur wenig kühler als der Juli 2019 und marginal wärmer als der Juli 2016 gewesen, teilte der EU-Klimawandeldienst Copernicus am Montag mit.

Die Durchschnittstemperatur weltweit habe knapp 0,4 Grad über dem Zeitraum 1991 bis 2020 gelegen, den der Dienst als Referenzzeitraum zugrunde legt. Außerdem war der Juli in großen Teilen Europas deutlich trockener als durchschnittlich, was im Südwesten und Südosten zu Dürren führte. Auch in Südamerika, Zentralasien und Australien war es demnach trockener als üblich. Weiterlesen

Ifo: Entkopplung von Autokraten wie China kostet Wohlstand

München (dpa) – Eine wirtschaftliche Abkopplung von China und anderen autoritären Staaten würde für Deutschland nach Einschätzung des Ifo-Instituts große Wohlstandsverluste bedeuten.

Einerseits würden Absatzmärkte wegbrechen, andererseits würden sich Vorprodukte und Rohstoffe für die deutsche Industrie verteuern, schreiben die Münchner Ökonomen in einem am Montag in München unter Federführung von Ifo-Präsident Clemens Fuest veröffentlichten

Auftraggeber war die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw). Zuvor hatte die «Süddeutsche Zeitung» berichtet. Weiterlesen

Immer mehr Mittelmeer-Flüchtlinge: Seenotretter-Hilferuf an Politik

Rom (dpa) – Wegen immer mehr Migranten, die im Mittelmeer in Seenot geraten, fordern drei Hilfsorganisationen ein staatliches Such- und Rettungsprogramm. Der deutsche Verein Sea-Watch sowie die internationalen Organisationen Ärzte ohne Grenzen und SOS Méditerranée verlangten von den EU-Staaten am Mittwoch den «Einsatz einer angemessenen, staatlich geführten und proaktiven Flotte für die Seenotrettung».

In den vergangenen Wochen hatten die Helfer mit ihren Schiffen Hunderte Migranten an Bord geholt, die von Afrika aus nach Europa übersetzen wollten. Italien registrierte in diesem Jahr bislang mehr als 42 000 Menschen – das sind deutlich mehr als im Vergleichszeitraum 2021, als 30 000 gezählt worden waren. Das Mittelmeerland hat immer größere Probleme, die Leute vernünftig zu registrieren und aufzunehmen. Das für rund 350 Menschen konzipierte Flüchtlingslager auf der Insel Lampedusa etwa ist extrem überfüllt. Weiterlesen

Ukraine: EU hält an alternativen Routen für Getreide fest

Brüssel (dpa) – Die EU will trotz der Wiederaufnahme von Getreideexporten über ukrainische Schwarzmeerhäfen an ihrer Initiative für alternative Frachtrouten festhalten.

Da es schwierig sein werde, die Ausfuhrmenge über die Schwarzmeerhäfen sofort wieder auf Vorkriegsniveau zu bringen, blieben andere Transportwege von entscheidender Bedeutung, erklärte ein Beamter der zuständigen EU-Kommission auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Jede exportierte Tonne zähle und indem man die Kapazität und Flexibilität des europäischen Verkehrssystems erhöhe, könne man dazu beitragen, die Nahrungsmittelversorgung in armen Partnerländern zu sichern. Weiterlesen

Deutschland muss mehr Gas sparen als jedes andere EU-Land

Brüssel (dpa) – Deutschland muss seinen absoluten Gasverbrauch so stark wie kein anderes EU-Land reduzieren, um das Einsparziel der Europäischen Union von 15 Prozent zu erreichen. Nach einer Rechnung der Deutschen Presse-Agentur basierend auf Daten der EU-Kommission muss die Bundesrepublik von Anfang August bis März nächsten Jahres gut 10 Milliarden Kubikmeter weniger Gas verbrauchen, um das von den EU-Ländern beschlossene Ziel zu erreichen.

10 Milliarden Kubikmeter Gas einsparen

Die in Deutschland zu sparende Gasmenge kommt etwa dem Durchschnittsverbrauch von fünf Millionen vierköpfigen Haushalten im Jahr gleich. Denn 10 Milliarden Kubikmeter Gas entsprechen etwa 100 Milliarden Kilowattstunden, und ein Musterhaushalt mit vier Personen in Deutschland verbraucht im Jahr rund 20.000 Kilowattstunden. Weiterlesen

EU-Kommission will Binnenmarkt in Krisen wie Corona schützen

Brüssel (dpa) – Mit einem neuen Kriseninstrument für den Binnenmarkt will die EU-Kommission künftig für Notlagen wie die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg gewappnet sein.

Die Brüsseler Behörde wolle die EU-Staaten etwa dazu verpflichten, Reserven an Energie, Kraftstoff und Agrarprodukten anzulegen, berichtete das digitale Medienhaus Table.Media am Mittwoch unter Berufung auf einen Entwurf des Gesetzesvorschlags. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen werde das Vorhaben Mitte September vorstellen. Weiterlesen

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