Chaos an Flughäfen: Union fordert schnelle Lösungen

Berlin (dpa) – Angesichts von Engpässen an Flughäfen hat die Union die Bundesregierung zu schnellen Lösungen aufgefordert.

Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: «Die aktuelle Lage an unseren Flughäfen ist indiskutabel. Sie ist peinlich und sie schadet dem Ansehen Deutschlands in der Welt. Ich verstehe die Tausenden Passagiere, deren Zeit, Geld und Nerven vernichtet werden, obwohl sie einfach nur in ihren entspannten Urlaub fliegen wollen.» Weiterlesen

Polizei hat immer mehr rechte Gefährder im Blick

Radikalisierung
Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa

Berlin (dpa) – Die Polizei hat bundesweit immer mehr rechte Gefährder auf dem Schirm. Auch in der linksextremistischen Szene nimmt die Zahl der Menschen, denen die Sicherheitsbehörden schwere politisch motivierte Straftaten zutraut, weiter zu – wenngleich auf deutlich niedrigerem Niveau.

Bei den potenziell gefährlichen Islamisten stellt die Polizei zwar auch in diesem Jahr einen weiteren Rückgang fest, der 2018 begonnen hatte. Sie ist aber mit aktuell 531 islamistischen Gefährdern immer noch hoch, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine vom AfD-Innenpolitiker Martin Hess initiierte Anfrage seiner Fraktion hervorgeht. Weiterlesen

Kontroverse Debatte über Sterbehilfe im Bundestag

Berlin (dpa) – Die Abgeordneten des Bundestags haben kontrovers über eine Neuregelung der Sterbehilfe in Deutschland debattiert. In erster Lesung wurden drei fraktionsübergreifende Entwürfe ins Gesetzgebungsverfahren eingebracht.

Die Entwürfe, über die die Meinungsbildung noch nicht abgeschlossen ist, sollen nun in den Bundestagsausschüssen weiter beraten werden. Weiterlesen

Karlsruhe lehnt AfD-Eilantrag zu Ausschussvorsitzenden ab

Karlsruhe (dpa) – Die AfD-Fraktion im Bundestag muss vorerst weiter auf den Vorsitz in drei Ausschüssen verzichten. Das Bundesverfassungsgericht lehnte es im Eilverfahren ab, die von den anderen Abgeordneten nicht gewählten AfD-Kandidaten vorläufig einzusetzen.

Die abschließende Entscheidung in der Hauptsache steht noch aus. Es sei «nicht von vornherein völlig ausgeschlossen», dass hier Rechte der AfD-Fraktion verletzt seien, teilten die Karlsruher Richterinnen und Richter am Donnerstag mit. (Az. 2 BvE 10/21) Weiterlesen

Afghanistan-Ausschuss soll hektische Evakuierung untersuchen

Von Anne-Beatrice Clasmann, dpa 

Berlin (dpa) – Untersuchungsausschüsse machen viel Arbeit. Deshalb richtet sie der Bundestag immer nur dann ein, wenn etwas gründlich schiefgelaufen ist. Die hektische Evakuierung aus Kabul im Sommer 2021 ist so ein Fall.

Nach der ersten Debatte dazu kann der Ausschuss unter dem designierten Vorsitzenden Ralf Stegner (SPD), wenn alles nach Plan läuft, am 7. Juli seine Arbeit aufnehmen.

Er soll aufklären, was die Bundesregierung, die Bundeswehr, die Nachrichtendienste und die Bundespolizei vor, während und kurz nach dem Abzug der letzten deutschen Soldaten und Diplomaten aus Afghanistan entschieden und getan haben – auch, wer damals für einzelne Entscheidungen die Verantwortung trug. Nicht nur die Koalitionsfraktionen – SPD, Grüne und FDP – stehen hinter dem Antrag, der die Aufgaben des Untersuchungsausschusses definiert. Auch die Union ist mit im Boot. Weiterlesen

Scholz will «Marshall-Plan» für den Wiederaufbau der Ukraine

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat einen «Marshall-Plan» für den Wiederaufbau der kriegszerstörten Ukraine gefordert. Ihn habe bei seinem Besuch in Kiew in der vergangenen Woche manches an die Bilder deutscher Städte nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert, sagte der SPD-Politiker.

Bei einer Regierungserklärung im Bundestag sagte er dazu: «Und wie damals das kriegszerstörte Europa braucht heute auch die Ukraine einen Marshall-Plan für den Wiederaufbau.» Oppositionsführer Friedrich Merz (CDU) warnte in der Debatte angesichts der brutalen Kriegsführung Russlands vor der Gefahr eines Völkermordes in der Ukraine. Weiterlesen

Weniger Petitionen beim «Kummerkasten der Nation»

Berlin (dpa) – Der Petitionsausschuss des Bundestags hat im vergangenen Jahr erstmals seit längerer Zeit einen Rückgang an Eingaben von Bürgern verzeichnet. Bei der als «Kummerkasten der Nation» bezeichneten Einrichtung gingen 11.667 Petitionen ein – ein Minus von 2647 im Vergleich zum Vorjahr.

Die Ausschussvorsitzende Martina Stamm-Fibich (SPD) sprach von einem Ausnahmejahr, das von Corona und der Bundestagswahl geprägt gewesen sei. So habe fast ein Viertel aller Petitionen das Bundesgesundheitsministerium betroffen. In rund 62 Prozent aller Fälle hätten Bürger persönliche Anliegen vorgebracht, teilte Stamm-Fibich bei der Vorlage des Jahresberichts 2021 mit. Sie appellierte zugleich an die Bürgerinnen und Bürger, das Instrument von Petitionen zu nutzen. «Wir gewinnen hierdurch als Parlamentarier nicht nur einen Eindruck über das Stimmungsbild in der Bevölkerung, sondern werden auch sehr frühzeitig auf Probleme aufmerksam gemacht.» Weiterlesen

Gesandter Selenskyjs rechnet mit EU-Kandidatenstatus

Berlin (dpa) – Der Sondergesandte des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj für eine EU-Beitrittsperspektive hat sich nach zweitägigen Gesprächen in Berlin zuversichtlich gezeigt, dass sein Land den Kandidatenstatus für die Europäische Union erhalten wird.

Wenn die EU-Kommission in der kommenden Woche eine entsprechende Empfehlung abgebe, gehe er von einer Zustimmung der 27 Mitgliedstaaten bei ihrem Gipfeltreffen am 23. und 24. Juni in Brüssel aus, sagte der Minister für regionale Entwicklung, Oliksej Tschernyschow, der Deutschen Presse-Agentur. Er rechne dann auch mit einer Zustimmung Deutschlands. «So wie wir es verstehen, werden sie nicht im Weg stehen, wenn der Bericht (der EU-Kommission) positiv ausfällt.»

Vier Sondergesandte werben für Beitrittsperspektive

Tschernyschow ist einer von vier Sondergesandten Selenskyjs, die derzeit in den EU-Mitgliedstaaten für eine Beitrittsperspektive der Ukraine werben. Er hatte am Dienstag und Mittwoch in Berlin unter anderem Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt (SPD), Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD), Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) und in Abwesenheit von Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) ihren Staatsminister Tobias Lindner (Grüne) getroffen.

Tschernyschow geht davon aus, dass die EU-Kommission am 15. Juni ihre Empfehlung zum EU-Kandidatenstatus der Ukraine abgibt. «Vielleicht ist die Entscheidung noch nicht ganz getroffen», sagte er. Aber er sei sicher, dass die Staats- und Regierungschefs der Entscheidung der Kommission folgen würden.

Während sich andere EU-Staaten schon klar für einen Kandidatenstatus der Ukraine ausgesprochen haben, war die Bundesregierung bisher noch zurückhaltend. Vom Kandidatenstatus bis zur Mitgliedschaft in der EU dauert es in der Regel noch viele Jahre.

Tschernyschow setzte sich bei seinem Besuch auch für mehr Tempo bei der Lieferung schwerer Waffen in die Ukraine ein. «Jeder Tag ist recht entscheidend», sagte er. «Und natürlich wollen wir, dass es schneller geschieht, als es derzeit der Fall ist.» Die Bundesregierung hat mehrere Lieferungen schwerer Waffen versprochen, bisher sind aber noch keine in der Ukraine eingetroffen.

CSU-Politiker kritisiert Lauterbach für Organspende-Vorstoß

Berlin (dpa) – Der CSU-Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger hat einem Bericht zufolge einen neuen Anlauf für eine Widerspruchslösung bei Organspenden abgelehnt.

«Nichts sagen kann keine Zustimmung sein», sagte Pilsinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Einem entsprechenden Vorstoß von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erteilte er damit eine Absage. «Falls Karl Lauterbach nochmal eine Abstimmung über die Widerspruchslösung in den Bundestag einbringen möchte, werde ich mich wieder für die Gründung einer interfraktionellen Gruppe für den Erhalt der Entscheidungslösung einsetzen», kündigte er an. Weiterlesen

Dobrindt fordert 20 Milliarden Euro mehr für Verteidigung

Berlin (dpa) – Nach dem Bundestagsbeschluss für das 100 Milliarden Euro schwere Sonderprogramm für die Bundeswehr fordert der Chef der CSU-Abgeordneten im Bundestag, Alexander Dobrindt, dauerhaft deutlich mehr Geld für den Verteidigungsetat.

«Wir brauchen etwa 20 Milliarden Euro mehr pro Jahr, als der aktuelle Verteidigungshalt beträgt», sagte er der «Augsburger Allgemeinen» (Samstag). «Es darf keine Abbruchkante geben, wenn die 100 Milliarden Euro aufgebraucht sind», sagte Dobrindt, der auch erster stellvertretende Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag ist, mit Blick auf das Sonderprogramm. Weiterlesen

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