Ifo: Einige Firmen nutzen Inflation für Gewinnsteigerung

Dresden/München (dpa) – Ein Teil der deutschen Unternehmen hat die Preise nach Ansicht von Ifo-Forscher Joachim Ragnitz zuletzt stärker erhöht als nötig. «Diese Firmen haben die Lage genutzt, um ihre Gewinne kräftig zu steigern», sagt der stellvertretende Leiter der Ifo-Niederlassung Dresden.

Die Verkaufspreise seien dort im vierten Quartal stärker gestiegen als durch die Entwicklung der Einkaufspreise nötig. Weiterlesen

Warnstreik bei Lufthansa-Tochter Austrian Airlines

Wien (dpa) – Bei der österreichischen Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) hat heute eine Betriebsversammlung in einen zweistündigen Warnstreik geendet. Die 1200 Versammlungsteilnehmer hätten dies einstimmig beschlossen, teilt eine Sprecherin der Gewerkschaft Vida mit.

Von der Arbeitsniederlegung, die bis zum frühen Nachmittag dauern sollte, waren zahlreiche Abflüge und Ankünfte betroffen. Passagiere mussten mit Verspätungen, Umbuchungen und Flugausfällen rechnen. Weiterlesen

Lufthansa Technik AG will 4000 neue Stellen schaffen

Hamburg (dpa) – Die deutliche Erholung der Luftverkehrsbranche hat der Lufthansa Technik AG im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn eingebracht. Bei einem Umsatz von 5,6 Milliarden Euro wuchs der bereinigte operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr um 41 Prozent auf 511 Millionen Euro, wie das Unternehmen heute in Hamburg mitteilt.

Die Nachfrage nach Wartung, Reparatur und Überholung von Verkehrsflugzeugen sei stark gestiegen – weshalb Lufthansa Technik mit seinen mehr als 20.000 Beschäftigten in diesem Jahr etwa 4000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen wolle, 2000 davon in Deutschland. Weiterlesen

Deutsche Wirtschaft nach wie vor fest in männlicher Hand

Wiesbaden (dpa) – Für Frauen in Deutschland ist es nach Einschätzung der Auskunftei Schufa immer noch einfacher ihre eigene Chefin zu werden, als eine Topposition in einem Unternehmen zu erreichen. Nach Schufa-Daten sind rund 30,8 Prozent aller Gewerbetreibenden und freiberuflich tätigen Personen weiblich.

Dagegen sitzt nur in rund 20 Prozent der untersuchten Personen- und Kapitalgesellschaften mindestens eine Managerin in der Führungsetage (Stand: Februar 2023). «Bei dem jetzigen Tempo müssten wir bis 2070 warten, bis in der Hälfte aller deutschen Unternehmen eine Frau in der ersten Führungsebene sitzt», sagte Schufa-Chefin Tanja Birkholz. Weiterlesen

BASF warnt Anwohner vor «Fackeltätigkeit» im Werksteil Nord

Ludwigshafen (dpa/lrs) – Beim Chemiekonzern BASF in Ludwigshafen kann es in dieser Woche zu sichtbarem Feuerschein kommen. Grund sei das Wiederanfahren einer Anlage im Werksteil Nord, teilte der Konzern am Montag in Ludwigshafen mit. Die Folge könnten sogenannte Fackeltätigkeiten sein. Diese würden möglicherweise bis zum Ende der Woche sichtbar sein. «BASF bittet ihre Nachbarn um Verständnis», heißt es in der Mitteilung.

Teils hohe Krankenstände treiben Unternehmer und Ärzte um

Mainz (dpa/lrs) – Die aktuell teils hohen Krankenstände treiben in Rheinland-Pfalz sowohl Wirtschaftsvertreter als auch den Hausärzteverband um. Die Landesvorsitzende des Hausärzteverbandes, Barbara Römer, sieht seit Fastnacht deutlich anziehende Infektzahlen im Land. Und die Personalsituation in Hausarztpraxen sei «unverändert hoch kritisch». Innerhalb der Teams sorge eine Vielzahl von Infekten für eine unverändert hohe Krankheitslast, die anhaltend angespannte Personalsituation befördere wiederum, dass Mitarbeiter abwanderten. Weiterlesen

Ifo: Weniger Firmen wollen Preise erhöhen

München (dpa) – In der deutschen Wirtschaft geht die Welle der Preiserhöhungen weiter zurück. Laut der monatlichen deutschlandweiten Unternehmensumfrage des Ifo-Instituts wollen in den nächsten drei Monaten deutlich weniger Firmen ihre Preise erhöhen als zuletzt im Februar. Der Index der Preiserwartungen ist im Februar zum fünften Mal in Folge auf nunmehr 29,1 Punkte gesunken, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Mittwoch mitteilten.

Die schlechte Nachricht für Verbraucher: Nach wie vor planen sehr viele Einzelhändler Preiserhöhungen. Im Bereich Lebensmittel und Getränke etwa sind es laut Ifo-Umfrage nach wie vor mehr als drei Viertel (77,2 Saldopunkte). Auch die Mehrheit der Reiseveranstalter (63,2) oder der Gastronomen (52,7) wollen ihre Dienstleistungen demnach weiter verteuern, auch wenn der Index in den beiden Branchen ebenfalls gesunken ist. Weiterlesen

«Turbo für Propaganda»: Forscher warnt vor Bots wie ChatGPT

Oxford (dpa) – Der britische Experte Michael Osborne sieht in der rapiden Verbreitung des Sprachroboters ChatGPT und ähnlicher Programme große Gefahren und fordert eine rasche Regulierung. «ChatGPT wie auch andere Sprachroboter können zum Turbo für die Verbreitung von Fehlinformationen und Propaganda werden», sagte der Wissenschaftler der Universität Oxford, der sich seit Jahren mit der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI) beschäftigt, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

ChatGPT ist eine Anwendung, die mit Hilfe Künstlicher Intelligenz umfangreiche Antworten auf Texteingaben erstellt. Der Textroboter kann unter anderem in verschiedenen Sprachen Fragen beantworten, Texte zusammenfassen und bewerten, Gedichte oder auch Computerprogramme schreiben. Weiterlesen

Verkaufspoker um Flughafen Hahn könnte vor Gericht landen

Hahn (dpa) – Der internationale Verkaufspoker um den insolventen Hunsrück-Flughafen Hahn könnte auch Gerichte beschäftigen. «Wir prüfen die neue Situation aus zivilrechtlicher, insolvenzrechtlicher und EU-rechtlicher Sicht», teilt die NR Holding um den russischen Unternehmer Viktor Charitonin als Käuferin des Flughafens der Deutschen Presse-Agentur mit. Nun hat auch der türkische Flughafenbetreiber YDA einen Finanzierungsnachweis für einen Einstieg bei dem Flughafen vorgelegt, an dem das Land Hessen 17,5 Prozent hält. Weiterlesen

BASF legt Jahreszahlen für 2022 vor

Ludwigshafen (dpa) – Der Chemiekonzern BASF legt am Freitag in Ludwigshafen seine Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vor. Unternehmenschef Martin Brudermüller und Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel erläutern die Ergebnisse bei einer Pressekonferenz (10.45 Uhr).

BASF hatte im Januar mitgeteilt, dass der Konzern wegen Abschreibungen auf das Russland-Geschäft seiner Fördertochter Wintershall Dea im vergangenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht sei. Unter dem Strich häufte das Dax-Unternehmen den vorläufigen Zahlen zufolge einen Verlust von rund 1,4 Milliarden Euro an Weiterlesen

SAP-Aufsichtsratschef Plattner findet Nachfolger

Von Robin Wille, dpa

Walldorf (dpa) – Hasso Plattner hat sich reichlich Zeit bei der Suche nach seinem Nachfolger gelassen. Der Mitgründer von SAP hat schon seit 2003 den Vorsitz im Aufsichtsrat des Softwarekonzerns aus Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) inne. Zuletzt wurde die Kritik seitens der Aktionäre an der schleppenden Machtübergabe an der Spitze des Kontrollgremiums lauter.

Am späten Mittwochabend präsentierte der Aufsichtsrat dann einen Nachfolger. Der Manager Punit Renjen, bis vor kurzem noch globaler Chef des Beratungsunternehmens Deloitte, sei vom Aufsichtsrat als neues Mitglied nominiert und als designierter Nachfolger Plattners vorgeschlagen worden.

Damit endet eine lange Suche. Schon 2017 hatte Plattner angekündigt, weiterzumachen – «aber nicht volle fünf Jahre». Die wurden es dann doch. Im vergangenen Jahr – also fünf Jahre später – ließ sich Plattner erneut für zwei Jahre in den Aufsichtsrat wählen. «Meine Position als Aufsichtsratsvorsitzender in die richtigen Hände zu geben, ist für mich eine sehr wichtige und auch emotionale Aufgabe, an der ich schon seit einiger Zeit arbeite», sagte Plattner.

SAP als Lebensaufgabe

Der 79-Jährige hat einen Großteil seines Lebens bei SAP verbracht. 1972 gründete er gemeinsam mit den ehemaligen IBM-Mitarbeitern Dietmar Hopp, Klaus Tschira, Hans-Werner Hector und Claus Wellenreuther das Unternehmen. Heute ist SAP einer der wertvollsten Konzerne Deutschlands und Europas größter Softwarehersteller. Vor seinem Wechsel in den Aufsichtsrat war Plattner von 1997 bis 2003 Vorstandssprecher des Unternehmens. Von den fünf Gründern ist Plattner der einzige, der noch ein Amt im Konzern bekleidet.

Das Unternehmen hat Plattner zu einem der reichsten Deutschen gemacht. Er ist einer der größten Aktionäre von SAP. Das Wirtschaftsmagazin «Forbes» schätzt das Vermögen von Plattner und seiner Familie auf 8,1 Milliarden US-Dollar. Sein Geld steckt er als Mäzen gerne in die Kunst. In Potsdam baute der Sammler und Liebhaber impressionistischer Gemälde etwa das Kunstmuseum Barberini. Gar nicht weit davon entfernt werden im Hasso-Plattner-Institut IT-Fachleute ausgebildet. Der Segler und E-Gitarrist ist außerdem Besitzer der San Jose Sharks, einer Mannschaft aus der US-Eishockey-Profiliga NHL.

Für seine Nachfolge als Aufsichtsratsvorsitzender von SAP hatte Plattner eigentlich auf eine interne Lösung gehofft. «Aber der Plan hat sich zerschlagen», sagte Plattner dem «Handelsblatt» (Donnerstag). Es sei «nicht so einfach, einen Nachfolger aus der Mütze zu ziehen». Auch die Suche unter ehemaligen Vorständen habe nicht geklappt. Deshalb habe der Aufsichtsrat auch externe Bewerber angesprochen. Den Kontakt zu Punit Renjen habe letztlich SAP-Chef Christian Klein hergestellt, der geschäftlich mit ihm in den USA zu tun gehabt habe. «Punit war sofort interessiert», sagte Plattner.

Nachfolger mit «wertvoller Erfahrung»

Sollte der 61-Jährige auf der Hauptversammlung im Mai in den Aufsichtsrat gewählt werden, würde damit der Übergangsprozess beginnen, hieß es laut Mitteilung. Renjen besitze «wertvolle strategische Erfahrungen und Kenntnisse über die Bedürfnisse von Unternehmen in sich heutzutage schnell verändernden Umgebungen». Renjen, der von 2015 bis Ende 2022 Chef von Deloitte war, kenne die Anforderungen globaler Kunden sehr genau und ebenso das Potenzial von SAP. Er sei erfreut darüber, für die Aufgabe in Betracht gezogen zu werden, sagte Renjen laut Mitteilung: «SAP ist ein herausragendes Unternehmen mit einer Schlüsselrolle in der Weltwirtschaft.» Er freue sich darauf, die Zukunft mitzugestalten, sagte Renjen.

Der Softwarehersteller befindet sich in der Transformation. Seit mehr als zwei Jahren treibt Konzernchef Klein den Umbau voran. Er will das Kerngeschäft mit Software-Lizenzen zur Unternehmenssteuerung in ein cloudbasiertes Abo-Modell wandeln. Die Investitionen in die Zukunft gehen aber zunächst zulasten des Ergebnisses. Ende Januar sagte Klein, SAP habe nun einen wichtigen Wendepunkt erreicht und gezeigt, «dass SAP jetzt ein richtiges Cloud-Unternehmen ist».

2022 stieg der Umsatz auch dank der anziehenden Geschäfte mit Cloudsoftware zur Nutzung über das Netz um elf Prozent auf 30,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich sackte der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr aber um gut zwei Drittel auf 1,71 Milliarden Euro, vor allem weil die Risiko-Beteiligungen an Start-ups nicht so viel Bewertungserträge beisteuerten wie zuvor. Ende Januar kündigte SAP an, 3000 Stellen streichen zu wollen – davon rund 200 in Deutschland. SAP wolle sich auf das Kerngeschäft mit Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) konzentrieren, hieß es. Die Einschnitte werde es in Bereichen geben, wo man weniger erfolgreich sei.

 

 

 

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