«Beschäftigungspiloten»: Ukrainern Weg in Arbeitsmarkt ebnen

Mainz (dpa/lrs) – Mit einer Neuauflage der «Beschäftigungspiloten» soll Flüchtlingen aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz der Weg in den Arbeitsmarkt erleichtert werden. Das kündigte Arbeitsminister Alexander Schweitzer (SPD) am Freitag nach einem Treffen mit führenden Vertretern von Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften, Kommunen und der Bundesagentur für Arbeit an. Die «Piloten» sollen die Menschen beraten und in engem Kontakt zu den Agenturen für Arbeit, ehrenamtlichen Helfern, Anbietern von Integrations- und Sprachkursen und anderen Institutionen stehen. Weiterlesen

BASF-Chef fürchtet schwere Wirtschaftskrise

Frankfurt/Ludwigshafen (dpa) – BASF-Chef Martin Brudermüller hat für den Fall eines Importstopps oder längerfristigen Ausfalls von Gas- und Öllieferungen aus Russland vor beispiellosen wirtschaftlichen Schäden für Deutschland gewarnt. «Das könnte die deutsche Volkswirtschaft in ihre schwerste Krise seit Ende des Zweiten Weltkriegs bringen», sagte Brudermüller der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Vor allem für viele kleine und mittelständische Unternehmen wäre dies aus seiner Sicht existenzbedrohend. Forderungen nach einem europäischen Energie-Importboykott gegen Russland wies der BASF-Chef zurück: «Wollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören? Weiterlesen

Geheimdienste: Putin von Beratern falsch informiert

Canberra/Washington (dpa) – Der russische Präsident Wladimir Putin ist nach Erkenntnissen westlicher Geheimdienste falsch über die Lage in der Ukraine informiert worden.

Putins Berater hätten Angst, ihm die Wahrheit zu sagen, sagte der Chef der britischen Geheimdienstbehörde GCHQ, Jeremy Fleming, bei einem Besuch in Australien. Dennoch müsse dem Kreml das Ausmaß der Fehleinschätzungen klar sein. Zuvor hatte sich die US-Regierung ähnlich geäußert.

In Washington sagte die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, Putin habe sich vom russischen Militär getäuscht gefühlt. Das verursache andauernde Spannungen zwischen dem Kremlchef und der militärischen Führung. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, sagte, es sei Anlass zur Sorge, wenn Putin falsch oder nicht informiert sei über die Vorgänge in der Ukraine. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht noch keine konkreten Ergebnisse der Gespräche mit Russland über ein mögliches Ende des Kriegs. Den schönen Worten aus Moskau sei nicht zu trauen, sagte Selenskyj in der Nacht zum heutigen Donnerstag.

Die Ukraine meldete auch weitere russische Angriffe. Abermals ringen beide Seiten um eine Feuerpause für die umkämpfte Stadt Mariupol. Moskau müsse dort Fluchtkorridore und Hilfen für Zivilisten zulassen, forderte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock. Die Bundesregierung hofft zudem auf mehr Klarheit, ob und wie Russland weiter Gas liefert. Weiterlesen

Wladimir Klitschko in Deutschland: Mehr Hilfe für Ukraine

Kiew (dpa) – Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko ist mit einer Delegation aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Deutschland gefahren.

«Es sind Treffen mit hochrangigen Politikern für eine politische Unterstützung der Ukraine geplant», teilte sein Bruder Vitali, der Bürgermeister von Kiew, am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Es gehe dabei um wirtschaftliche, humanitäre und militärische Hilfe für den von Russland angegriffenen Staat. Weiterlesen

Ukraine versucht Evakuierung aus Mariupol

Kiew (dpa) – Fünf Wochen nach Beginn des russischen Angriffs hat die Ukraine erneut versucht, Bewohner und Bewohnerinnen vor Hunger und Zerstörung aus Mariupol zu retten.

Es sollte ab dem Morgen eine russische Feuerpause gelten, um Menschen zu retten und Hilfe in die Stadt zu bringen. Frühere Evakuierungsversuche aus Mariupol waren teils gescheitert. Ob es diesmal klappen würde, war zunächst unklar. «Wir tun alles Mögliche dafür, dass die Busse heute nach Mariupol gelangen und die Menschen abholen, die es noch nicht aus der Stadt heraus geschafft haben», sagte die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk. In der weitgehend zerstörten Großstadt am Asowschen Meer sollen sich noch mehr als 100.000 Menschen befinden.

Zusätzlich seien zwei humanitäre Korridore in die ebenfalls von russischen Truppen besetzten Städte Melitopol und Enerhodar im Gebiet Saporischschja vereinbart worden, hieß es weiter. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock appellierte an Russland, Flucht und Hilfen zu ermöglichen. «Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten», erklärte die Grünen-Politikerin in Berlin.

 

Gasspeicher in Deutschland: Puffer für Mengen und Preise

Berlin (dpa) – Bei der Sicherung der Versorgung in Deutschland im kommenden Winter sollen Erdgasspeicher eine wichtige Rolle spielen. Ein neues Gesetz soll dafür sorgen, dass sie am 1. Dezember zu 90 Prozent gefüllt sind.

Deutschland verfügt in Mittel- und Westeuropa über die größten Speicherkapazitäten für Erdgas. Laut Bundeswirtschaftsministerium reichen die Kapazitäten aus, um Deutschland für einen längeren Zeitraum zu versorgen. Anlass für die Einführung des Gesetzes waren die historisch niedrigen Füllstände im Winter: Am 1. Dezember 2021 waren die Speicher zu 65 Prozent gefüllt, am 1. Dezember 2019 zu 98 Prozent. Weiterlesen

Experte: Ukraine-Krieg macht Elektroautos teurer

Berlin (dpa) – Russlands Krieg in der Ukraine wird aus Expertensicht Elektroautos teurer machen – und könnte damit dem aktuellen Wandel der Branche einen Dämpfer verpassen.

Grund sei vor allem der Anstieg der Preise für Nickel, sagte Branchenanalyst Pedro Pacheco vom IT-Marktforscher Gartner der Deutschen Presse-Agentur. Russland ist eine zentrale Quelle des Metalls, das eine wichtige Rolle für die meisten Batterien von Elektrofahrzeugen spielt.

Die Produktion von Autos mit Verbrennungsmotoren werde ebenfalls beeinträchtigt: Denn vor allem für viele europäische Hersteller war die Ukraine bisher ein Zulieferer von Kabelverbindungen – und Russland ein Lieferant von Palladium für Katalysatoren. Weiterlesen

Vom Krieg in der Ukraine auf die Schulbank in Deutschland Flüchtlinge

Flüchtlinge
Von Yuriko Wahl-Immel, dpa

Bergisch Gladbach (dpa) – Konstantin (15) ist vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen. Seit wenigen Wochen wohnt er in Bergisch Gladbach bei Köln und besucht dort das Gymnasium.

«Ich bin gestresst und nervös wegen der Lage zu Hause, aber hier fühle ich mich sicher. Es ist so ein 50-zu-50-Gefühl», erzählt der Jugendliche auf Englisch. Die Hälfte der Unterrichtszeit verbringt er am Albertus-Magnus-Gymnasium (AMG) in der Deutsch-Fördergruppe. In der anderen Zeit wird er in einer festen Klasse in Fächern wie Englisch, Mathematik und Sport unterrichtet. Da kommt es nicht so sehr auf Deutschkenntnisse an. Weiterlesen

Experte: Rückgang von Gas-Liefermengen «nicht unüblich»

Berlin (dpa) – Energiemarktexperten halten es für möglich, dass die Liefermengen von russischem Erdgas nach Deutschland allein schon wegen des neuen Quartals zum 1. April deutlich zurückgehen.

«Sie können runtergehen, ohne dass das ein Zeichen sein muss, dass ein Lieferstopp vorliegt», sagte Fabian Huneke vom Beratungsunternehmen Energy Brainpool der Deutschen Presse-Agentur. Dies sei «nicht unüblich». In der Vergangenheit habe es zum Quartalswechsel häufig Änderungen bei den Liefermengen gegeben.Huneke hält es für möglich, dass die Mengen als Folge der bestehenden Flexibilität der Vertragsmengen um bis zu 35 Prozent zurückgehen. Weiterlesen

«Wirtschaftsweise»: Energieembargo sollte Option sein

Berlin (dpa) – Ein westliches Embargo russischer Energielieferungen darf aus Sicht der «Wirtschaftsweisen» Veronika Grimm nicht allein mit dem Hinweis auf die unmittelbaren wirtschaftlichen Auswirkungen verworfen werden.

Grimm sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Die Gefahr, dass sich der Ukraine-Krieg ausbreitet, ist nicht von der Hand zu weisen.» Eine entscheidende Frage sei, ob man diese Gefahr eindämmen könne, indem man dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Einnahmen aus den Energieimporten entziehe. «Die Frage muss sein, ob ein Energieembargo oder andere Maßnahmen, die die Zahlungen an das Regime Putin reduzieren, sicherheitspolitisch geboten sind und die Wahrscheinlichkeit erhöhen, den Konflikt einzudämmen.» Weiterlesen

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