Reeder fordern freies Geleit für Schiffe in der Ukraine

Hamburg (dpa) – Fünf Wochen nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine sitzen nach Schätzung des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) noch immer mindestens 60 Schiffe der internationalen Handelsflotte in Häfen an der ukrainischen Küste fest. Darunter seien auch mehrere Schiffe deutscher Reedereien, teilte der VDR am Mittwoch in Hamburg mit.

Die Versorgung der Besatzungen mit Lebensmitteln werde zunehmend schwieriger. «Wir fordern, dass diese Schiffe die Häfen so schnell wie möglich ohne Gefahr eines Angriffs verlassen dürfen», sagte die VDR-Präsidentin Gaby Bornheim. «Die Schiffe müssen freies Geleit bekommen, damit sie mit ihren Crews unbeschadet aus der Kriegszone fahren können.» Weiterlesen

Kreml: Rubel-Zahlungen für Gas noch nicht am Donnerstag

Moskau (dpa) – Die Umstellung der Zahlungen für russische Gaslieferungen nach Europa von Euro und Dollar auf Rubel wird nach Kremlangaben noch nicht am diesem Donnerstag in Kraft treten. Die Lieferung von Gas und die Bezahlung seien getrennte Prozesse, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch.

Die Anweisung von Präsident Wladimir Putin, auf Rubel-Zahlungen umzustellen, sei noch nicht für diesen Donnerstag gültig. Putin will sich an dem Tag mit Vertretern des russischen Gasriesen Gazprom und der Zentralbank treffen, um sich über den Stand der Dinge informieren zu lassen. Weiterlesen

DIHK: «Extreme wirtschaftliche Folgen» bei Gas-Lieferstopp

Berlin (dpa) – Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat vor dem Hintergrund eines drohenden Lieferstopps für russisches Erdgas vor «extremen wirtschaftlichen Folgen» gewarnt.

«Bei einem Lieferstopp wären in den Folgemonaten in erster Linie viele Unternehmen von Abschaltungen betroffen», sagte DIHK-Präsident Peter Adrian am Mittwoch laut einer Mitteilung. Dabei wären alle Wertschöpfungsketten negativ beeinflusst. Die Ausrufung der Frühwarnstufe im Notfallplan Gas durch die Bundesregierung nannte Adrian in diesem Zusammenhang «verantwortungsvoll». Weiterlesen

Mehr als vier Millionen Menschen aus der Ukraine geflüchtet

Genf (dpa) – Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen hat die Marke von vier Millionen überschritten. Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar haben 4,02 Millionen Menschen das Land verlassen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch meldete.

Zusätzlich sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht. Weiterlesen

Bundesregierung beruft Gas-Krisenstab ein

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung bereitet sich vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) setzte deswegen am Mittwoch in Berlin die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas in Kraft. Dies diene der Vorsorge. Die Versorgungssicherheit sei weiterhin gewährleistet. Nach dem Notfallplan gibt es drei Krisenstufen: Frühwarnstufe, Alarmstufe und Notfallstufe. Erst in der Notfallstufe greift der Staat in den Gasmarkt ein. Haushaltskunden wären dann besonders geschützt. Weiterlesen

Kiew hofft auf drei humanitäre Korridore in Südostukraine

Kiew (dpa) – Der ukrainischen Regierung zufolge sind für den heutigen Mittwoch drei humanitäre Korridore im Südosten des Landes geplant.

Dabei handele es sich um Fluchtrouten aus den Städten Berdjansk am Asowschen Meer und Melitopol, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk mit. Dafür würden Busse in die umkämpften Städte fahren. Private Autos könnten sich der Buskolonne auf dem Rückweg anschließen. Zudem würden Hilfsgüter in die Städte gebracht. Zusätzlich sei ein Korridor für die Flucht von Zivilisten aus der Atomkraftwerksstadt Enerhodar nach Saporischschja vereinbart worden. Weiterlesen

Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage

Kiew (dpa) – Die russische Ankündigung, die Kampfhandlungen bei Kiew zu drosseln, ist in der Ukraine und im Westen mit Skepsis aufgenommen worden.

«Diese Signale übertönen nicht die Explosionen russischer Geschosse», sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Nacht zum Mittwoch. Das US-Verteidigungsministerium sieht die russische Ankündigung als taktisches Manöver und warnt vor einer neuen Militäroffensive in anderen Landesteilen.

Pentagon-Sprecher John Kirby sagte, es sei bislang nur zu beobachten, dass sich «eine sehr kleine Zahl» russischer Truppen nördlich von Kiew von der ukrainischen Hauptstadt wegbewege. «Wir sind nicht bereit, die russische Begründung zu glauben, dass es ein Abzug ist.» Es sei möglich, dass die Soldaten dort nur abgezogen würden, um in einem anderen Teil der Ukraine, etwa der umkämpften östlichen Donbass-Region, eingesetzt zu werden. «Wir glauben, dass es sich um eine Repositionierung handelt, nicht um einen Abzug, und dass wir alle vorbereitet sein sollten, eine größere Offensive gegen andere Teile der Ukraine zu erwarten.» Weiterlesen

Lawrow führt in China Gespräche zu Ukraine und Afghanistan

Tunxi (dpa) – Zu seinem ersten Besuch in China seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist Außenminister Sergej Lawrow in Tunxi in der südostchinesischen Provinz Anhui eingetroffen.

Anlass sind zweitägige Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. Wie die russische Staatsagentur Tass berichtete, plant Lawrow am Mittwoch schon Beratungen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi. Weiterlesen

Ab aufs Land? Die knifflige Verteilung der Kriegsflüchtlinge

Ukraine-Krieg
Von David Hutzler, Anne-Beatrice Clasmann und Verena Schmitt-Roschmann, dpa 

Greiz/Berlin (dpa) – Da gab es lange Gesichter im ostthüringischen Greiz. Eigentlich hätte vorigen Donnerstag ein Bus mit 50 Ukraine-Flüchtlingen ankommen sollen, erzählt Landrätin Martina Schweinsburg.

Alles sei vorbereitet gewesen, Ehrenamtliche hätten sich extra frei genommen. Was dann nicht kam, war der Bus. Angerufen habe niemand, ärgert sich Schweinsburg. Irgendwann am späten Abend seien die Helfer unverrichteter Dinge abgezogen.

Während sich Metropolen wie Berlin wegen der vielen Geflüchteten aus der Ukraine schon am Limit sehen, kommen vergleichsweise wenige in unbekannte Orte in der Fläche – Greiz ist kein Einzelfall. So empfing etwa auch Offenburg in Baden-Württemberg zunächst viel weniger Menschen als angekündigt. Im fränkischen Diepersdorf wollten einige Geflüchtete gar nicht erst aus dem Bus aussteigen. Dabei gäbe es an einigen kleineren Orten auch mittelfristig Chancen – leere Wohnungen und freie Stellen, gerade in Ostdeutschland. Weiterlesen

Ministerkonferenz berät über agrarpolitischen Kurs

Magdeburg (dpa) – Mit den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs für die Landwirtschaft befasst sich in dieser Woche die Konferenz der Agrarminister von Bund und Ländern.

«Dieses Thema mit all seinen Folgen wird die Agrarministerkonferenz mit Sicherheit dominieren», sagte der Vorsitzende der Konferenz, Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsminister Sven Schulze (CDU). Am Mittwoch und Donnerstag kommen zunächst die Amtschefs zu Vorbesprechungen zusammen, bevor die Landwirtschaftsminister ab Donnerstagnachmittag in einer Videoschalte über den agrarpolitischen Kurs beraten. Weiterlesen

Ritter Sport macht weiter Geschäfte in Russland

Waldenbuch (dpa) – Der Schokoladenhersteller Ritter Sport liefert trotz des Ukraine-Krieges weiterhin Schokolade nach Russland. Das Unternehmen habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, teilte ein Sprecher am Dienstag auf Anfrage in Waldenbuch mit. Ein Stopp der Lieferungen hätte zur Folge, dass die Produktion drastisch heruntergefahren müsste, «und damit auch ernsthafte Auswirkungen auf uns als unabhängiges mittelständisches Familienunternehmen». Letztlich wären auch die Kakaobauern davon betroffen. Weiterlesen

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