Geplante Lauterbach-Entführung: Prozess beginnt im Mai

Koblenz (dpa) – Sie sollen den Umsturz Deutschlands und die Entführung von Karl Lauterbach geplant haben: Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Koblenz hat die Anklage gegen fünf mutmaßliche Mitglieder einer Terrorgruppe zugelassen. Ihr Ziel sei es gewesen, «bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen und damit den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen», hieß es in einer Mitteilung des Gerichts am Mittwoch. Die Hauptverhandlung soll demnach im Mai in Koblenz beginnen. Genaue Termine stehen noch nicht fest. Weiterlesen

Festnahme nach Gullydeckel-Wurf

Hildesheim (dpa) – Nach dem Wurf von zwei Gullydeckeln von einer Autobahnbrücke sind zwei 19- und 21-jährige Männer aus dem Landkreis Hildesheim festgenommen worden. Der Tatverdacht gegen die Beschuldigten begründe sich unter anderem auf dem von ihnen genutzten Pkw, teilte die Staatsanwaltschaft Hildesheim mit. Dieser soll zur Tatzeit am Tatort und beim Diebstahl der Gullydeckel gesehen worden sein. Die Männer sollen dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen gegen einen 50-Jährigen aus Harsum wurden dagegen eingestellt. Weiterlesen

Erneuter Schlag gegen Anlagebetrug in Millionenhöhe

Braunschweig (dpa) – Nach jahrelangen Ermittlungen zu millionenschwerem Anlagebetrug ist ein Fahnderteam erneut in vier Staaten gegen Verdächtige vorgegangen. Fünf Beschuldigte seien dabei festgenommen worden, teilte die Braunschweiger Polizei mit.

Die Cybercrime-Experten aus Niedersachsen waren unter der Leitung der Staatsanwaltschaft Göttingen in Zusammenarbeit mit Eurojust und Europol bereits am 22. März ausgerückt, wie die Ermittler aus taktischen Gründen erst jetzt bekanntgaben.

Details zu dem Großeinsatz will die Polizei am Donnerstag bei einer Pressekonferenz mit der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) erläutern. Bei einem ersten Ermittlerschlag gegen die international agierenden Online-Anlagebetrüger waren im Oktober 2021 mehr als 100 Kräfte in Bulgarien, den Niederlanden, der Ukraine und Zypern im Einsatz. Weiterlesen

Unbekannte haben es auf Bienen abgesehen

Neuhemsbach (dpa/lrs) – Unbekannte haben im Kreis Kaiserslautern ein Bienenvolk samt Unterbringung gestohlen. Die 71-jährige Besitzerin hatte am Ostermontag beim Besuch ihrer ursprünglich fünf Bienenvölker am Ortsausgang der Gemeinde Neuhemsbach festgestellt, dass eine Unterbringung mit den Bienen verschwunden war, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Derzeit suchen die Beamten nach Zeugen, die den Insektenraub möglicherweise zwischen dem 7. und 10. April beobachtet haben könnten.

Junger Feuerwehrmann räumt Brandstiftungen ein

Kassel (dpa) – Ein junger Feuerwehrmann aus Nordhessen hat vor Gericht eingeräumt, selbst drei Brände gelegt zu haben, um später beim Löschen zu helfen. Er habe damit seiner neuen Feuerwehr-Gruppe seine Teamfähigkeit beweisen wollen, sagte der 19-Jährige am Mittwoch vor dem Amtsgericht Kassel. Da er die Taten als Heranwachsender begangen hatte, wurde der Fall vor dem Jugendschöffengericht verhandelt. Weiterlesen

Siebenjährige ist am Tatort verblutet

Ulm (dpa) – Im Fall der getöteten Siebenjährigen hat eine Obduktion ergeben, dass das Mädchen aufgrund einer Messerverletzung verblutet ist. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Ulm mit. Ein Schulzentrum im Stadtteil Wiblingen sei der Tatort, dort sei das Kind auch gestorben.

Der Verdächtige soll dort allein mit dem Mädchen unterwegs gewesen sein. Laut Polizeiangaben hat er sich noch nicht geäußert. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft werde geprüft, ob der Mann zur Tatzeit schuldfähig war und ob von ihm eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Weiterlesen

Akte über Serienmörder Peter Kürten aufgetaucht

Von Frank Christiansen, dpa

Düsseldorf (dpa) – Fast 100 Jahre nach seiner schrecklichen Mordserie ist eine bislang unbekannte Handakte über den Serienmörder Peter Kürten (1883-1931) aufgetaucht. Die Akte habe der damalige Ermittlungsrichter und spätere Richter am Bundesgerichtshof Carl Hertel angelegt, sagte der Leiter des Düsseldorfer Stadtarchivs, Benedikt Mauer, in Düsseldorf.

Hertel habe die Akte Generalbundesanwalt Max Güde überlassen, dessen Sohn sie im Nachlass des Vaters entdeckt und an das Stadtarchiv geschickt habe. Mauer übergab die Akte am Mittwoch dem zuständigen Landesarchiv NRW, das den Fall Kürten mit den 223 Gerichtsakten dokumentiert. Die Handakte enthält Originalbriefe des Serienmörders und Vernehmungsprotokolle. Es handele sich um einen «Glücksfall», sagte Historikerin Martina Wiech vom Landesarchiv.

Vampir von Düsseldorf

Die Verbrechensserie des «Vampirs von Düsseldorf» gilt als spektakulärster Kriminalfall der Weimarer Republik und machte weltweit Furore. Kürten ermordete neun Menschen und beging mindestens zehn weitere Mordversuche. Er wurde zum Tode verurteilt und am 2. Juli 1931 in Köln geköpft. Regisseur Fritz Lang griff den Fall noch 1931 in seinem Film «M – Eine Stadt sucht einen Mörder» auf.

Ermittlungsrichter Hertel hatte in der Akte die Vernehmungen Kürtens dokumentiert und auch Briefe des Serienmörders nach dessen Festnahme. So habe sich Kürten verwundert gezeigt, dass er von seiner Frau nichts höre und ihr einen Brief geschrieben, doch die habe dem Richter kühl mitgeteilt: «Bitte sagen Sie ihm, er soll das alles unterlassen. Es ist alles vorbei und zu spät. Die Reue ist zu spät.»

Die Frau des Serienmörders hatte nach Bekanntwerden seiner Untaten einen Nervenzusammenbruch erlitten. Zur Scheidung kam es vor der Hinrichtung Kürtens nicht mehr: Auguste Kürten wurde Witwe und änderte mit Unterstützung des Richters ihren Namen in Schmitt, nachdem sie unter dem Namen Krüger enttarnt worden war.

Den Briefen zufolge habe Kürten wohl nicht mit seiner Hinrichtung gerechnet. Vor seiner geplanten Rückverlegung aus der Heilanstalt Bedburg in das Düsseldorfer Gefängnis Ulmer Höh’ habe er um eine frisch gestrichene Zelle auf der Sonnenseite der Haftanstalt gebeten. Mal zeigt er sich einsichtig: «Meine damaligen Ansichten bei Begehung der Taten waren wohl irrige», schreibt er. Zwischenzeitlich hatte er sein Geständnis allerdings widerrufen.

1929 hatte Kürten acht seiner neun Morde – meist an Kindern und Frauen – begangen sowie eine Reihe von Überfällen und Mordversuchen, mit denen er die Bevölkerung im Rheinland in Hysterie versetzt hatte.

Lust am Töten

Kürten hatte mindestens zehn Geschwister, sein Vater war ein gewalttätiger Alkoholiker, der Frau und Kinder schlug, sich sogar an einer Tochter verging. Als Kind schaute er seinem Nachbarn, einem Tierfänger, bei der Arbeit zu und spürte schon damals seine Lust am Töten.

Eine überlebende Frau hatte die Ermittler schließlich an Kürtens Wohnanschrift geführt. In der Wohnung wird seine Ehefrau festgenommen. Kürten selbst hatte Unheil gewittert und sich im letzten Moment abgesetzt. An der Düsseldorfer Rochuskirche wird Kürten schließlich bei einer fingierten Verabredung mit seiner Frau verhaftet – und gesteht.

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Frau erstochen – Elf Jahre Haft für Ehemann

Stralsund (dpa) – Wegen des Mordes an seiner Ehefrau vor genau einem halben Jahr hat das Landgericht Stralsund einen 43-Jährigen zu elf Jahren Haft verurteilt. Er habe aus Eifersucht und darin begründet aus niedrigem Beweggrund gehandelt, sagte der Vorsitzende Richter. Strafverschärfend komme hinzu, dass er «mit seiner Tat seinen Kindern die Mutter genommen hat».

Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der aus Marokko stammende Mann am 12. Oktober in einer Asylbewerberunterkunft in Barth in Mecklenburg-Vorpommern 35 Mal mit einem Küchenmesser auf die Frau eingestochen habe. Er habe deren Tod beabsichtigt und unmittelbar danach laut Zeugen gesagt: «Ich bin ein Mann. Ich musste es tun.» Weiterlesen

Bundespolizei beschlagnahmt gebratene Fledermäuse

Aachen (dpa) – Bei der Kontrolle eines Kleintransporters in der Nähe der belgischen Grenze hat die Bundespolizei Aachen gebratene Fledermäuse und fast eine Tonne ungekühlten Fisch beschlagnahmt. Ein 31-Jähriger habe die Ware von Belgien nach Deutschland gebracht, berichtete die Behörde.

Fisch und Fledermäuse wurden auf Anordnung des zuständigen Veterinäramtes beschlagnahmt. Zudem stellte den Angaben nach die Bundespolizei aufgrund der fehlenden Zulassung und des fehlenden Versicherungsschutzes den Transporter sicher. Weiterlesen

Aufruf zur Jagd auf Polizisten: Mann verurteilt

Bad Kreuznach (dpa/lrs) – Rund eineinviertel Jahre nach den tödlichen Schüssen auf zwei Polizisten in der Westpfalz ist ein Mann wegen Internet-Hetze nach dieser Tat auch in zweiter Instanz verurteilt worden. Das Landgericht Bad Kreuznach verhängte am Dienstag eine Haftstrafe von einem Jahr und drei Monaten gegen den Mann, wie ein Gerichtssprecher sagte. Der Richterspruch fiel damit etwas geringer aus als in erster Instanz. Das Amtsgericht Idar-Oberstein hatte sich noch für ein Jahr und acht Monaten ausgesprochen. Sowohl die Verteidigung als auch die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz hatten Berufung eingelegt, so dass der Fall vor dem Landgericht landete.

Schuldig befunden wurde der nach Gerichtsangaben erheblich vorbestrafte Angeklagte unter anderem der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten und der Verunglimpfung des Andenkens Verstorbener. Der Angeklagte soll kurz nach dem Doppelmord an den Polizisten in der Westpfalz, der bundesweit für Aufsehen gesorgt hatte, im Februar 2022 in zwei selbstgedrehten Videos unter anderem auf seinem öffentlichen Facebook-Profil die Gründung eines «Cophunter»-Vereins – also eines «Polizistenjäger-Vereins – angekündigt und zu Jagd und Tötung von Polizisten als «Sport» aufgerufen haben. Weiterlesen

Raubüberfall auf Tankstelle in Herdorf

Herdorf (dpa) – Ein bewaffneter Mann hat am Dienstag eine Tankstelle in Herdorf (Landkreis Altenkirchen) in Rheinland-Pfalz überfallen. Die Tankstelle sei geöffnet gewesen, es habe sich zum Zeitpunkt des Überfalls aber nur eine Kassiererin im Raum befunden, teilte die Polizei mit. Der unbekannte Täter sei danach zu Fuß in Richtung der Gemeinde Neunkirchen (Landkreis Siegen-Wittgenstein) in Nordrhein-Westfalen geflüchtet. Zu einer möglichen Beute konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Auch mit welcher Art von Waffe der Mann die Tankstelle betrat, war zunächst unklar. Den Angaben zufolge untersuchten Beamte den Tatort nach weiteren Hinweisen.

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