Geplante Lauterbach-Entführung: Prozess beginnt im Mai

Koblenz (dpa) – Sie sollen den Umsturz Deutschlands und die Entführung von Karl Lauterbach geplant haben: Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Koblenz hat die Anklage gegen fünf mutmaßliche Mitglieder einer Terrorgruppe zugelassen. Ihr Ziel sei es gewesen, «bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen und damit den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen», hieß es in einer Mitteilung des Gerichts am Mittwoch. Die Hauptverhandlung soll demnach im Mai in Koblenz beginnen. Genaue Termine stehen noch nicht fest.

Vier Männern im Alter zwischen 44 und 56 Jahren und einer 75-jährigen Frau wird laut OLG vorgeworfen, eine inländische terroristische Vereinigung gegründet zu haben oder darin Mitglied gewesen zu sein. Sie werden der Vorbereitung eines «hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund» verdächtigt. Sie sollen demnach geplant haben, zunächst einen großflächigen Stromausfall herbeizuführen und Karl Lauterbach zu entführen. Anschließend sollte nach dem Plan in Berlin eine Versammlung anberaumt werden, um die derzeitige Regierung abzusetzen und eine neue «Führungsperson» zu bestimmen.

Die vier Männer waren am 13. April 2022 an verschiedenen Orten in Deutschland festgenommen worden. Vorausgegangen war ein Treffen eines der Männer mit einem verdeckten Ermittler zu einem Waffengeschäft. Bei bundesweiten Durchsuchungen waren damals etliche Schusswaffen und Munition, Bargeld, Goldbarren, Silbermünzen und Devisen sichergestellt worden. Wenig später hatte die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Am 13. Oktober hatte sie außerdem die pensionierte Lehrerin in Sachsen festnehmen lassen, die ebenfalls eine übergeordnete Stellung in der Gruppe gehabt haben soll.

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