Orthopäde gesteht heimliche Bildaufnahmen von Frauen

Schweinfurt (dpa) – Ein Arzt aus Unterfranken hat gestanden, Patientinnen und Angestellte heimlich etwa auf der Toilette oder bei Behandlungen in seiner Praxis gefilmt zu haben. «Ich schäme mich zutiefst dafür», ließ der Orthopäde von seinem Verteidiger vor dem Landgericht Schweinfurt erklären. Er entschuldige sich bei den Frauen, sagte einer seiner beiden Rechtsanwälte. Weiterlesen

Sohn bedroht Mutter mit Schusswaffe

Großniedesheim (dpa/lrs) – Ein 35-Jähriger soll seine Mutter mit einer Waffe bedroht haben. Wie die Polizei am Montag mitteilte, sollen Mutter und Sohn am Sonntag im Auto in Streit geraten sein, woraufhin der 35-Jährige eine Schusswaffe gezogen habe. Die 64 Jahre alte Frau erstattete daraufhin Anzeige gegen ihren Sohn. Weiterlesen

Experte: Risiko-Niveau von Cyberangriffen sehr hoch

Potsdam (dpa) – Deutschland muss aus Sicht des Cybersicherheits-Experten Christian Dörr den Schutz vor Cyberangriffen auch aufgrund der wachsenden Bedrohung seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine rasch erhöhen. «Die Sicherheit der deutschen Behörden war schon immer im Fadenkreuz. Das Risiko-Niveau ist aufgrund des Ukraine-Krieges wahrscheinlich von hoch auf sehr hoch gestiegen», sagte Dörr der Deutschen Presse-Agentur. «Was wir deutlich sehen: Wenn wir im Westen neue Hilfspakete erstellen, kommen postwendend Angriffe auf die Infrastruktur und Einrichtungen im Westen.»

Dörr leitet am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam das Fachgebiet Cybersecurity – Enterprise Security. Die Spitzen des Bundeskriminalamtes, des Verfassungsschutzes, des Bundesnachrichtendienstes sowie Vertreter aus Wirtschaft und Wissenschaft diskutieren am 19. und 20. April am Hasso-Plattner-Institut über die Bedrohungen durch Cyberattacken. Weiterlesen

«Blitzermarathon» in mehreren Bundesländern

Berlin (dpa) – Die Polizei geht in dieser Woche in mehreren Bundesländern verstärkt gegen Raser auf den Straßen vor. An diesem Montag startet die europaweite Verkehrsaktion «Speedmarathon», wie das europäische Verkehrspolizei-Netzwerk «Roadpol» mitteilte. Fahrer müssen sich deshalb auf vermehrte Kontrollen einstellen.

In Baden-Württemberg, Brandenburg und Nordrhein-Westfalen etwa will die Polizei über mehrere Tage verstärkt Temposünder aus dem Verkehr ziehen. Andere Bundesländer wie Bayern und Hessen haben lediglich für Freitag einen «Blitzermarathon» angekündigt. Mitunter sollen die Kontrollpunkte vorher bekannt gegeben werden. Vor allem vor Schulen, Kitas, Altenheimen und an Unfallschwerpunkten soll geblitzt werden. Weiterlesen

Nach 25 Jahren: Gedenken an Colonia Dignidad ausgebremst

Von Denis Düttmann, dpa

Santiago de Chile (dpa) – Die chilenische Polizei rückt mit gepanzerten Fahrzeugen in die Colonia Dignidad ein, Hubschrauber kreisen über dem riesigen Gelände am Fuße der Anden. Die Beamten suchen mal wieder nach Paul Schäfer – doch auch diesmal können sie den so charismatischen wie brutalen Sektenführer aus Deutschland nicht finden.

Stattdessen nehmen die Polizisten sechs Mitglieder der Führungsriege fest. Später werden die Männer gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt.

Die Razzia vor 25 Jahren markiert einen Wendepunkt in der Geschichte der «Kolonie der Würde». Die Colonia Dignidad hatte sich ab 1961 zu einem Ort des Grauens entwickelt. Der Laienprediger Schäfer war damals mit seinen Anhängern von Deutschland nach Chile gezogen und hatte nahe der Stadt Parral eine Siedlung gegründet.

Viel Gewalt

Jahrzehntelang ließ er die Sektenmitglieder dort ohne Lohn bis zur Erschöpfung schuften, riss Familien auseinander und missbrauchte deutsche und chilenische Kinder. Während der Militärdiktatur unter General Augusto Pinochet (1973-1990) wurden auf dem Areal Regimegegner gefoltert und ermordet.

Immer wieder gab es Hinweise auf Gewalt und Missbrauch, allerdings wurden sie von der chilenischen und der deutschen Regierung lange Zeit ignoriert. Mit der Razzia am 17. April 1998 machten die chilenischen Strafverfolgungsbehörden schließlich klar, dass sie dem Treiben in der mittlerweile in Villa Baviera umbenannten Siedlung nicht länger tatenlos zusehen würden.

Fehlende Aufarbeitung

25 Jahre nach dem Paukenschlag in der Colonia Dignidad ist die Bilanz allerdings ernüchternd. «In der Colonia Dignidad wurden wahrscheinlich über 100 Menschen getötet, es gab sexualisierte Gewalt, Misshandlungen, schwere Körperverletzung und Folter», sagt der Politikwissenschaftler Jan Stehle vom Forschungs- und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika (FDCL). «Angesichts dieser Verbrechen ist es skandalös, dass bislang nicht engagierter ermittelt wurde.»

Deutsche Behörden wussten bereits seit den 1960er Jahren von den in der Colonia Dignidad verübten Verbrechen. Weil die rechte Militärdiktatur von General Pinochet während des Kalten Krieges eher zu den Verbündeten der Bonner Regierung gehörte und es auch persönliche Kontakte zwischen deutschen Diplomaten und der Führungsriege der Colonia Dignidad gab, wurde den Hinweisen allerdings nicht nachgegangen.

«Der Umgang mit der Colonia Dignidad ist kein Ruhmesblatt, auch nicht in der Geschichte des Auswärtigen Amtes», räumte der damalige Außenminister Frank-Walter Steinmeier 2016 erstmals ein. «Über viele Jahre hinweg haben deutsche Diplomaten bestenfalls weggeschaut, jedenfalls zu wenig für den Schutz ihrer Landsleute in dieser Kolonie getan.»

Kaum Ermittlungen gegen Täter

Mittlerweile leben zahlreiche mutmaßliche Täter aus der Colonia Dignidad in Deutschland. «Die strafrechtliche Aufarbeitung der Verbrechen in der Colonia Dignidad ist höchst ernüchternd. Es gab in Deutschland eine Reihe von Ermittlungsverfahren gegen die Führungsriege, aber alle wurden eingestellt, weil es vermeintlich keinen hinreichenden Tatverdacht gab», sagt Stehle. Da alle Verbrechen außer Mord mittlerweile verjährt sind, haben die Verdächtigen dort keine strafrechtliche Verfolgung mehr zu befürchten.

«Es gibt heute mehr Täterwissen in Deutschland als in Chile», sagt Stehle. «Das ist ein Problem, weil in Deutschland nicht ermittelt wird und die chilenischen Strafverfolgungsbehörden keinen Zugang zu den Verdächtigen haben. Es droht eine biologische Straflosigkeit, da Täter und Opfer sterben, ohne dass die Verbrechen aufgeklärt wurden.»

Horror-Geschichte bleibt erhalten

Künftig soll eine Gedenkstätte in der Villa Baviera an die dort verübten Verbrechen erinnern. Die Idee «hat die Unterstützung unserer Regierung, und wir werden uns entsprechend beteiligen», sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) Ende Januar bei einem Besuch in Chile.

Chiles Präsident Gabriel Boric bedankte sich für die «Bereitschaft der deutschen Regierung, zur Suche nach der Wahrheit» beizutragen. «Wir unterstützen das komplett. Der chilenische Staat kämpft unermüdlich für die ganze Wahrheit und Gerechtigkeit».

Die Umsetzung zieht sich allerdings in die Länge. Das Konzept für die Gedenkstätte liegt bereits seit zwei Jahren vor, die verschiedenen Opfergruppen sind sich weitgehend einig, aber noch immer gibt es keine Rechtsform, keine Geschäftsstelle. «Den Moment muss man nutzen. Chile und Deutschland müssen hier engagierter zusammenarbeiten und konkret werden anstatt weiter zu verzögern», sagt Politikwissenschaftler Stehle.

Am 11. September jährt sich der Militärputsch in Chile zum 50. Mal. Opfergruppen und Menschrechtsaktivisten hoffen, dass bis dahin zumindest der Grundstein für das Dokumentationszentrum in der Colonia Dignidad gelegt wird. «Die Gedenkstätte würde diese Siedlung endlich verändern und den Opfern einen Ort der Trauer geben», sagt Stehle.

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Betrunkene fährt mit Auto gegen Hauswand: Zwei Verletzte

Kallstadt (dpa/lrs) – Mit mehr als zwei Promille Alkohol im Blut ist eine Frau mit ihrem Auto in Kallstadt (Landkreis Bad Dürkheim) gegen eine Hauswand gefahren – sie und eine weitere Insassin sind dabei verletzt worden. Die Mitfahrerin auf der Rückbank sei bei dem Unfall in der Nacht zu Sonntag nicht angeschnallt gewesen, teilte die Polizei mit. Sie kam in ein Krankenhaus. Die 45 Jahre alte Unfallverursacherin wurde leicht verletzt. Die Beamten nahmen ihr den Angaben nach den Führerschein ab und leiteten ein Strafverfahren ein. Die Polizei schätzte den Sachschaden auf rund 16.000 Euro.

Mann im Saarland erschossen: Schwager stellt sich

Dudweiler (dpa/lrs) – Im Saarland ist die Leiche eines Mannes gefunden worden, laut Polizei ist das Opfer getötet worden. Wie die Ermittler am Sonntag weiter mitteilten, wurde der Mann von mehreren Schüssen getroffen und starb am Samstagabend auf einem Waldparkplatz nahe Dudweiler. Zeugen hatten die Beamten alarmiert. Weiterlesen

Bei Autowäsche: Männer im Streit um Hochdrucklanze verletzt

Pirmasens (dpa/lrs) – Ein «etwas anderes Lanzenduell» ist nach den Worten der Polizei bei einem Streit an einer Tankstellen-Waschbox in Pirmasens ausgetragen worden. Beim Versuch der beiden 29 und 36 Jahre alten Männer, sich gegenseitig die Hochdrucklanze zu entreißen, verletzten sich beide an den Händen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die zunächst mit Worten ausgetragene Auseinandersetzung am Samstagabend an der Waschstation sei in einen handfesten Streit übergangen, hieß es weiter. Die beiden Kontrahenten sollen sich dabei gegenseitig beleidigt haben. Während des Streits sei zudem das Auto des 29-Jährigen durch Schläge beschädigt worden. «Somit blieben nicht nur die Fahrzeuge unrein, sondern auch die Strafakte der beiden», erklärte die Polizei. Die beiden Streithähne erwarten mehrere Strafanzeigen.

Angetrunkener Fahrer verursacht drei Unfälle in Folge

Dillingen (dpa/lrs) – Drei Unfälle in Folge hat ein 65-jähriger Autofahrer laut Polizei unter Alkoholeinfluss verursacht und jedes Mal Fahrerflucht begangen. Bei der Unfallserie am Samstag in Dillingen (Landkreis Saarlouis) sei niemand verletzt worden, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Beamten erwischten den geflüchteten Unfallverursacher schließlich in der Nähe seiner Wohnung. Er sei «aufgrund diverser Vorerkrankungen gesundheitlich stark angeschlagen» gewesen und habe deutlich unter Alkoholeinfluss gestanden. Gegen den Mann wurden mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet. Außerdem musste er seinen Führerschein und eine Blutprobe abgegeben.

Auseinandersetzung auf Junggesellenfest: Zwei Verletzte

Greimersburg (dpa/lrs) – Bei einer Auseinandersetzung auf einem Junggesellenfest in Greimersburg im Landkreis Cochem-Zell sind zwei Männer verletzt worden. Ein 28-Jähriger wurde dabei mit einem Messer im Gesicht verletzt und ein 21-Jähriger hatte durch einen Schlag ein zugeschwollenes Auge, wie die Polizei am Sonntagmorgen mitteilte. Die genaue Ursache für den Streit am frühen Sonntagmorgen zwischen den zwei beteiligten Gruppen aus jeweils drei bis fünf Menschen war zunächst unklar.

Sportwagen überschlägt sich: Zwei Flüchtige gesucht

Koblenz (dpa/lrs) – Nach einem Verkehrsunfall bei Bendorf (Kreis Mayen-Koblenz) sucht die Polizei nach zwei flüchtigen Männern. Der Fahrer eines Sportwagens wollte den Angaben zufolge am Samstagmorgen von der Bundesstraße 42 auf die Autobahn 48 Richtung Koblenz auffahren. In einer Rechtskurve kam das Auto demnach von der Fahrbahn ab, durchbrach die Schutzplanke und überschlug sich. Weiterlesen

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