Chinas Exporte steigen 2021 auf neuen Rekordwert

Außenhandel
Von Jörn Petring, dpa 

Peking (dpa) – Dank boomender Bestellungen während der Corona-Pandemie ist Chinas Außenhandel im vergangenen Jahr kräftig gewachsen. Die Exporte der Volksrepublik zogen im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent an, wie die Pekinger Zollbehörde am Freitag mitteilte.

Insgesamt führte China demnach Waren im Wert von 3,36 Billionen US-Dollar (2,92 Billionen Euro) in andere Staaten aus. Der Wert aller Importe lag bei 2,69 Billionen Dollar, womit auch Chinas Außenhandelsdefizit einen neuen Rekordwert von 676 Milliarden Dollar erreichte. Weiterlesen

Industrie befürchtet «Stop-and-go-Jahr»

Konjunktur
Von Andreas Hoenig, dpa

Berlin/Düsseldorf (dpa) – Der erhoffte Boom nach schwierigen Corona-Zeiten lässt aus Sicht der deutschen Industrie auf sich warten. «Der Aufschwung kommt nicht richtig in Fahrt», sagte Industriepräsident Siegfried Russwurm in Berlin.

«Die Auftragsbücher sind relativ voll, die Produktion hält jedoch nicht mit der Nachfrage Schritt.» Pandemiebedingte Einschränkungen und Lieferengpässe beeinträchtigten große Teile der Wirtschaft.Russwurm sprach von erheblichen, teils fundamentalen Risiken für die Unternehmen. Der Wirtschaft drohe ein weiteres «Stop-and-go-Jahr».

Viele Unsicherheiten

Russwurm sagte, selten sei ein Jahresausblick mit so viel Unsicherheit behaftet gewesen. Die Pandemie sei immer noch das bestimmende Thema. Der erhoffte «Post-Corona-Boom» bleibe aus. Eine Erholung werde sich bis zum Sommer hinauszögern, dies sei aber ein eher optimistisches Szenario. Denn: Sollte die Omikron-Variante des Coronavirus ein Land wie China oder andere für Deutschland wichtige Märkte wie die USA de facto lahmlegen, hätte das verheerende Folgen für die deutsche Wirtschaft, sagte Russwurm.

Nach dem coronabedingten Wirtschaftseinbruch 2020 hatte sich die Wirtschaft zwar im vergangenen Jahr wieder erholt. Das Wachstum blieb aber hinter den Erwartungen zurück. Das hat auch mit Lieferengpässen zu tun, unter denen nach Auskunft des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) viele Betriebe in der Automobilindustrie, der Elektroindustrie oder im Maschinenbau leiden. Die Engpässe bremsten die industrielle Wertschöpfung in den Jahren 2021 und 2022 um jeweils mehr als 50 Milliarden Euro aus. Fehlende Mikrochips, Bauteile und Rohstoffe würden die Produktion noch längere Zeit beeinträchtigen.

Der BDI blickt deswegen nur mit «verhaltener Zuversicht» auf die wirtschaftliche Erholung. Die Industrie rechnet mit einem Wirtschaftswachstum in diesem Jahr von 3,5 Prozent, nach 2,5 Prozent im vergangenen Jahr. Die deutschen Exporte legen laut Prognose um vier Prozent zu – gerade einmal halb so viel wie im vergangenen Jahr.

Die Ampel-Koalition will investieren

Optimistischer ist das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Es erwartet 2022 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 4,5 Prozent. Zwar werde die sich rasch ausbreitende Corona-Variante Omikron die Wirtschaftsentwicklung im Winterhalbjahr bremsen, doch werde sich die Wirtschaft ab dem zweiten Quartal erholen und dann von Nachholeffekten profitieren. Der private Konsum dürfte wieder stärker in Schwung kommen, so der Wissenschaftliche Direktor des IMK, Sebastian Dullien, in Düsseldorf. Auch die Lieferengpässe dürften sich langsam entspannen.

Positive Effekte für die Konjunktur erwartet das IMK auch von der Politik der neuen Ampel-Koalition. Mit dem Koalitionsvertrag seien wichtige Weichenstellungen für Investitionen in die klassische Infrastruktur und die digitalen Netze vorbereitet worden.

Die Industrie forderte die neue Bundesregierung auf, den Industrie-, Export- und Innovationsstandort zu stärken. Hohe Energiekosten, schleppender digitaler Wandel, mangelnde Infrastruktur-Investitionen und hohe Steuern machten den Standort immer weniger attraktiv für Unternehmen aus dem In- und Ausland.

Großen Handlungsbedarf sieht die Industrie auch bei einem der zentralen Zukunftsthemen, dem Klimaschutz. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral werden, das bedeutet einen riesigen Umbau der Wirtschaft mit einer grundlegenden Umstellung von Produktionsverfahren zum Beispiel in der Stahlindustrie.

Russwurm sagte, der politische Handlungsdruck zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2045 beim gleichzeitigen Erhalt einer global wettbewerbsfähigen Industrie sei «gewaltig». Deutschland müsse einen «Investitionsturbo» einlegen.

Die Regierung müsse dafür sorgen, dass sich die Investitionen der Unternehmen und der Bürgerinnen und Bürger wieder lohnen – mit «Superabschreibungen», einem massiven und schnellen Infrastrukturausbau weit über die jetzigen Planungen hinaus und schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren.

Die Ankündigung von Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) und der neuen Regierung, Klimaschutzverträge als ein zentrales Instrument zur Unterstützung der Transformation in der Industrie einzusetzen, sei richtig. Die Umsetzung aber müsse unverzüglich erfolgen.

Der Staat will mit den sogenannten Carbon Contracts for Difference die Industrie beim Einstieg in klimaneutrale Produktionsverfahren unterstützen und die Kosten planbarer machen. Die Verträge sollen im Kern dafür sorgen, dass klimafreundliche Technologien gegenüber herkömmlichen Technologien wettbewerbsfähig werden. Russwurm sagte, solche Klimaschutzverträge würden den Staat Milliarden kosten, sie könnten kein Dauerinstrument sein.

 

 

 

Stärkster Preissprung bei Großhandelspreisen seit 1974

Wiesbaden (dpa) – Die Großhandelspreise in Deutschland sind im vergangenen Jahr so stark geklettert wie seit fast 50 Jahren nicht mehr.

Eine höhere Steigerung als die im Jahresdurchschnitt errechneten 9,8 Prozent gab es nach Angaben des Statistischen Bundesamtes binnen Jahresfrist zuletzt 1974 während der ersten Ölkrise mit plus 12,9 Prozent.

Ein Grund für die Entwicklung im vergangenen Jahr: Die große Nachfrage nach Rohstoffen und Vorprodukten angesichts der wirtschaftlichen Erholung nach dem Corona-Tief. Vor allem die Preise für Mineralölerzeugnisse (plus 32 Prozent) sowie Erze und Metalle (plus 44,3 Prozent) zogen im Großhandel im Vergleich zum Vorjahr kräftig an, wie das Bundesamt am Mittwoch mitteilte. Weiterlesen

Ifo: Kurzarbeit in Deutschland steigt kräftig

München (dpa) – Die Zahl der Beschäftigen in Kurzarbeit in Deutschland ist nach Erkenntnissen des Ifo-Institutes deutlich gestiegen. Im Dezember legte sie auf 879.000 zu, wie die Münchner Wirtschaftsforscher am Mittwoch mitteilten.

Im November hatte die Zahl bei 712.000 gelegen. Damit stieg der Anteil der Kurzarbeiter von 2,1 Prozent auf 2,6 Prozent der Beschäftigen.

Die Branche mit einem der höchsten Anteile an allen in Kurzarbeit Beschäftigten ist die Metall- und Elektroindustrie. Zwischen August und Dezember sei dieser Anteil von 24 auf 35 Prozent gestiegen, teilte der Arbeitgeberverband Gesamtmetall mit. Demnach waren dort laut den Hochrechnungen des Ifo-Instituts im Dezember rund 308.000 Menschen in Kurzarbeit – 15.000 mehr als im November. Weiterlesen

US-Notenbanker signalisieren baldige Erhöhung des Leitzinses

Washington (dpa) – US-Notenbankchef Jerome Powell hat angesichts der guten Wirtschaftsentwicklung und der hohen Inflationsrate für die Zeit ab März eine Erhöhung des Leitzinses signalisiert.

Die Federal Reserve (Fed) werde ihre milliardenschweren Anleihekäufe im März abschließen und danach «den Leitzins im Lauf des Jahres erhöhen», sagte Powell am Dienstag bei einer Anhörung im US-Senat. Später im Jahr solle dann auch rasch die Bilanz der Fed abgebaut werden.

Powell betonte, der Arbeitsmarkt habe sich weitgehend von der Corona-Krise erholt. Die größte Gefahr sei nicht mehr ein Mangel an Stellen, vielmehr sei dies die Inflation. «Wenn sich dieses hohe Inflationsniveau in der Wirtschaft und in den Köpfen der Menschen festsetzt, dann wird das unausweichlich zu einer viel strafferen Geldpolitik von uns führen, was zu einer Rezession führen könnte», warnte Notenbankchef Jerome Powell im Senat. «Das wäre schlecht für Arbeitnehmer», fügte er hinzu. Die Fed ist den Zielen der Preisstabilität und Vollbeschäftigung verpflichtet. Die Daten zur Inflation im Dezember werden an diesem Mittwoch bekanntgegeben. Weiterlesen

Bisher keine Pleitewelle in Deutschland

Wiesbaden (dpa) – Auch im zweiten Jahr der Pandemie ist eine Welle an Firmenpleiten nach bisherigen Zahlen ausgeblieben. Von Januar bis einschließlich Oktober 2021 meldeten die Amtsgerichte 11 738 Unternehmensinsolvenzen.

Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 13,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Experten rechnen jedoch damit, dass die Zahlen im laufenden Jahr wieder steigen werden. Die wirtschaftlichen Sorgen in vielen Branchen bleiben groß angesichts des weiter grassierenden Coronavirus und anhaltender Einschränkungen. Weiterlesen

Außenhandel trotz Zuwächse in «schwierigem Fahrwasser»

Konjunktur
Von Friederike Marx und Jörn Bender, dpa

Wiesbaden (dpa) – Deutschlands Exporteure haben zum Jahresende2021 noch einmal Gas gegeben. Die Unternehmen lieferten im November Waren im Gesamtwert von 125,7 Milliarden Euro ins Ausland.

Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 1,7 Prozent mehr als im Oktober 2021 und 12,1 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Sorgen bereiten jedoch die anhaltenden Lieferengpässe, die auch im November die Industrieproduktion bremsten. Wird weniger produziert, kann auch weniger exportiert werden. Weiterlesen

Auf Deutschlands Baustellen fehlt Material

München (dpa) – Auf Deutschlands Baustellen herrscht weiter großer Materialmangel, auch wenn sich die Lage nach Einschätzung des Münchner Ifo-Instituts etwas gebessert hat. Im Hochbau klagten im Dezember 31,3 Prozent der Baufirmen über Lieferprobleme, wie das Institut am Freitag mitteilte.

Das waren etwas weniger als im November (34,5 Prozent), aber im langfristigen Vergleich immer noch sehr viele. Im Tiefbau ist die Lage etwas besser: 23,1 Prozent der Unternehmen berichteten über Nachschubmangel, nach 28,7 Prozent im November. Weiterlesen

Aufträge für Industrie steigen überraschend deutlich

Wiesbaden (dpa) – Die deutsche Industrie hat dank einer starken Nachfrage aus dem Ausland mehr Aufträge erhalten. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Bestellungen im November um 3,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Experten wurden von der Stärke des Anstiegs überrascht. Sie hatten im Schnitt einen Zuwachs von 2,3 Prozent erwartet. Weiterlesen

Gastro-Branche meldet hohe Umsatzrückgänge im Dezember

Berlin (dpa) – Restaurants, Bars, Clubs und Hotels melden für den Dezember hohe Umsatzeinbußen im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit – und machen dafür die 2G- und 2G-plus-Regeln verantwortlich.

«Der Umsatz unserer Branche brach im Dezember um die Hälfte gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 ein», teilte der Präsident des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga, Guido Zöllick, am Donnerstag mit. Das habe eine Umfrage des Verbands unter den Mitgliedsunternehmen ergeben. Knapp 56 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer bangten demnach um die Existenz des eigenen Betriebs. Weiterlesen

Inflation gestiegen – Höchster Stand seit 1993 möglich

Wiesbaden (dpa) – Rasant gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe und die Rücknahme der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung haben die Inflation in Deutschland im vergangenen Jahr angeheizt.

Ökonomen rechnen mit einer Drei vor dem Komma bei der Jahresteuerungsrate 2021. Das wäre der höchste Stand seit Anfang der 1990er Jahre. Eine höhere Rate hatte das Statistische Bundesamt im Jahresschnitt 1993 mit damals 4,5 Prozent gemessen. Wie sich die Verbraucherpreise im Dezember und im Gesamtjahr 2021 entwickelt haben, gibt die Wiesbadener Behörde in einer ersten Schätzung am Donnerstagnachmittag bekannt.

Eine höhere Inflation schwächt die Kaufkraft von Verbrauchern, weil sie sich für einen Euro dann weniger kaufen können als zuvor. Besonders hart trifft es Ökonomen zufolge ärmere Haushalte. Denn sie müssen einen großen Teil ihres Einkommens für lebensnotwendige Güter ausgegeben, wie Wohnen und Lebensmittel. Auch für Sparer sind steigende Teuerungsraten bitter. Mickrig verzinste Sparguthaben verlieren unter dem Strich dadurch an Wert. Weiterlesen

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