Lieferengpässe im Handel dauern wohl noch lange

Konjunktur
Von Alexander Sturm und Wolf von Dewitz, dpa

München (dpa) – Verbraucher in Deutschland müssen sich angesichts globaler Lieferprobleme noch lange auf Verzögerungen im Handel einstellen.

Ob Fahrräder, Spielekonsolen, Autos, Heimwerkerbedarf oder Möbel: Die Nachschubprobleme machen sich in vielen Branchen bemerkbar und dürften so schnell nicht verschwinden. Das hat Folgen: Wartezeiten sind lang oder manche Produkte nicht verfügbar. Und im Weihnachtsgeschäft dürften die Preise steigen.

Wie weit die Probleme reichen, zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Umfrage des Münchner Ifo-Instituts unter rund 1000 Einzelhändlern. Demnach erwarten sie Lieferprobleme bis weit in den Sommer 2022 hinein. Im Schnitt rechnet die Branche noch für zehn Monate mit Engpässen. «Die Produktauswahl wird zu Weihnachten und lange danach eingeschränkt sein», sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. Weiterlesen

Medien: Wirtschaftsweise senken Wachstumsprognose

Berlin (dpa) – Materialmangel und Lieferengpässe bremsen die Erholung der deutschen Wirtschaft nach dem coronabedingten Einbruch des Vorjahres ab.

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet nun, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im laufenden Jahr um 2,7 Prozent wächst, berichtete die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» am Montag in einer Vorabmeldung. Dies gehe aus dem neuen Gutachten der sogenannten Wirtschaftsweisen hervor, das am Mittwoch in Berlin vorgestellt werden soll und der Zeitung dem Bericht zufolge vorliegt. In ihrem Frühjahrsgutachten waren die Ökonomen noch von einem Wachstum von 3,1 Prozent für dieses Jahr ausgegangen. Weiterlesen

DIHK: Lage der Autoindustrie belastet gesamte Wirtschaft

Berlin (dpa) – Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) sieht die verschlechterte Lage in der Autoindustrie als deutliche Belastung für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

«Der Kraftfahrzeugbau mit seinen vielen Dienstleistern und Zuliefererbetrieben steht für über eine Million Beschäftigte sowie mehr als fünf Prozent unserer gesamten Wirtschaftsleistung – und damit für Wohlstand und Arbeitsplätze in Deutschland», sagte Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben der Deutschen Presse-Agentur. Weiterlesen

Schwächephase in der deutschen Industrie setzt sich fort

Wiesbaden/Berlin (dpa) – Die Schwächephase der deutschen Industrie hat sich im September überraschend fortgesetzt. Die Gesamtproduktion fiel im Vergleich zum Vormonat um 1,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Seit April ist die Fertigung in den deutschen Industriebetrieben in fünf Monaten gefallen und konnte sich nur im Juli zeitweise erholen. Nach wie vor belastet der Materialmangel die Industrie, der die Produktion trotz starker Nachfrage bremst. Weiterlesen

US-Notenbank drosselt Krisenhilfen – Zinsen bleiben niedrig

Inflationsgefahr steigt
Von Hannes Breustedt, dpa

Washington (dpa) – Die US-Notenbank will ihre in der Corona-Pandemie beschlossenen Krisenhilfen schrittweise zurückfahren. Die US-Wirtschaft hat sich erholt, dafür steigt die Inflationsgefahr und damit der Druck auf die Währungshüter.

Vor diesem Hintergrund kündigte die Federal Reserve (Fed) eine Reduzierung ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe im derzeitigen Volumen von 120 Milliarden Dollar pro Monat um 15 Milliarden Dollar an. Mit dem Programm pumpt die Fed zusätzliches Geld in die Finanzmärkte, um die Kreditzinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln. Weiterlesen

Deutsche Wirtschaft im Sommer weiter auf Erholungskurs

Wiesbaden (dpa) – Die deutsche Wirtschaft ist trotz Lieferengpässen im dritten Quartal auf Wachstumskurs geblieben. Angeschoben vor allem von der Konsumlust der Verbraucher stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gegenüber dem Vorquartal um 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilt.

Im zweiten Vierteljahr war Europas größte Volkswirtschaft nach den jüngsten Zahlen sogar um 1,9 Prozent gewachsen.

Allerdings liegt das Bruttoinlandsprodukt im Vorkrisenvergleich weiter im Minus. Gegenüber dem vierten Quartal 2019, dem Zeitraum vor Beginn der Corona-Krise, lag das BIP im dritten Vierteljahr 2021 um 1,1 Prozent niedriger. Weiterlesen

DIHK: Hohe Energiepreise belasten Unternehmen zunehmend

Berlin (dpa) – Lieferengpässe, hohe Energie- und Rohstoffpreise, Mangel an Fachkräften: Das macht vielen Unternehmen in Deutschland zunehmend zu schaffen.

Zwar sei die wirtschaftliche Lage nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder besser, die Aussichten aber seien enttäuschend, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), Martin Wansleben, am Donnerstag in Berlin.

Firmen kämen zunehmend in die Klemme zwischen garantierten Preisen für Kunden und gestiegenen Rohstoffpreisen. Firmen, die eigentlich wieder Vollgas geben wollten, kämen in eine unvorhergesehene Lage. Er habe ein wenig Angst davor, dass die Stimmung besser werde als tatsächliche Lage, sagte Wansleben. Er machte klar, das müsse bei den Koalitionsverhandlungen von SPD, Grübnen und FDP eine Rolle spielen. Weiterlesen

EZB bleibt bei ultralockerem Kurs trotz steigender Inflation

Frankfurt/Main (dpa) – Europas Währungshüter halten trotz steigender Teuerungsraten an ihrem Kurs des billigen Geldes fest.

Erst im Dezember will der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) entscheiden, wie es mit den milliardenschweren Anleihenkäufen weitergeht. Das hatte EZB-Präsidentin Christine Lagarde bereits angekündigt.

Ein Ende des Zinstiefs im Euroraum ist weiterhin nicht in Sicht. Bei seiner Sitzung am Donnerstag beließ der EZB-Rat den Leitzins für den Währungsraum der 19 Staaten auf dem Rekordtief von null Prozent. Auf diesem Niveau liegt der Zins nunmehr seit März 2016. Geschäftsbanken müssen nach wie vor 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank in Frankfurt parken. Weiterlesen

Behörde: Brexit für GB-Wirtschaft schlimmer als Pandemie

London (dpa) – Der Brexit wird nach Einschätzung einer unabhängigen britischen Behörde deutlich schlimmere Folgen für die Wirtschaft des Landes als die Pandemie haben.

Um etwa 4 Prozent werde der EU-Austritt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) verringern, sagte der Chef der Aufsichtsbehörde Office for Budget Responsibility (OBR), Richard Hughes, in einem Gespräch in der BBC. Die Pandemie senke das BIP um weitere 2 Prozent. Weiterlesen

Inflation auf Rekordhöhe

Bad Ems (dpa/lrs) – Die Inflation in Rheinland-Pfalz hat im Oktober einen Höchststand seit dem Beginn einer erfassten «Zeitreihe» des Statistischen Landesamtes im Jahr 1995 erreicht. Getrieben auch von einer kräftigen Verteuerung von Energie lagen die Verbraucherpreise im Oktober um 4,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie die Behörde in Bad Ems am Donnerstag mitteilte.Die Inflationsrate überstieg im Land damit den sechsten Monat in Folge das von der EZB angepeilte Inflationsziel von zwei Prozent. Weiterlesen

Boom vertagt: Wirtschaftsaufschwung erst 2022

Berlin (dpa) – Die Bundesregierung rechnet erst im nächsten Jahr wieder mit einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung in Deutschland. Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sprach am Mittwoch in Berlin von einem «kühlen Herbstwind».

Lieferengpässe bei wichtigen Produkten wie Mikrochips bremsten die Wirtschaft. Eine Gefahr für die weitere Entwicklung könnten auch die steigenden Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen werden.

Die Bundesregierung schraubte ihre Wachstumserwartungen für 2021 herunter. Sie erwartet, dass das Bruttoinlandsprodukt um 2,6 Prozent zulegt – im April war noch ein Plus von 3,5 Prozent vorhergesagt worden. Zuvor hatten auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognose gesenkt. Weiterlesen

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