IMK-Ökonomen schrauben Wachstumserwartung nach unten

Berlin (dpa) – Wegen des Ukraine-Kriegs und gestiegener Energiepreise rechnen die Konjunkturforscher der Hans-Böckler-Stiftung dieses Jahr in ihrem wahrscheinlichsten Szenario nur mit einem Wirtschaftswachstum von 2,1 Prozent.

In der Prognose von Dezember war das zur gewerkschaftsnahen Stiftung gehörende Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) noch von 4,5 Prozent Wachstum ausgegangen. Bei der Inflation prognostizieren die Forscher vor allem wegen stark steigender Energiepreise und Lieferengpässen eine Rate von 6,2 Prozent. Die Zahl der Erwerbstätigen soll steigen, die Arbeitslosenquote im Jahresschnitt von 5,7 auf 4,9 Prozent sinken, wie das Institut am heutigen  Dienstag in Berlin mitteilte. Weiterlesen

Kauflaune leidet unter Ängsten wegen Ukraine-Krieg

Nürnberg (dpa) – Das Konsumklima nach dem russischen Angriff auf die Ukraine ist im März geradezu eingebrochen, wie die monatliche Konsumklimastudie des Nürnberger Forschungsunternehmens GfK ergab.

«Noch im Februar waren die Hoffnungen groß, dass sich mit den absehbaren Lockerungen der pandemiebedingten Beschränkungen auch die Konsumstimmung deutlich erholen kann», sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. «Mit Beginn des Ukraine-Krieges hat sich dies jedoch schlagartig in Luft aufgelöst.» Weiterlesen

Senat will Wirtschaft und Kultur mit 330 Millionen Euro anschieben

Berlin (dpa/bb) – Mit insgesamt rund 330 Millionen Euro will der Berliner Senat Wirtschaft und Kultur nach dem Wegfall der meisten Corona-Beschränkungen beim Neustart unterstützen. Rund 290 Millionen Euro sollen davon an besonders betroffene Bereiche wie die Gastronomie, den Einzelhandel und die Messebranche fließen, wie die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) gemeinsam mit den beiden Senatoren Stephan Schwarz (parteilos, Wirtschaft) und Klaus Lederer (Linke, Kultur), am Montag mitteilte. Die verbleibenden 40 Millionen Euro gehen demnach an private Kulturbetriebe wie Clubs und Diskotheken. Weiterlesen

Inflationsangst: Ukraine-Krise trifft deutsche Wirtschaft

Konjunktur
Von Michael Donhauser, dpa

Nürnberg (dpa) – Volkswirte führender deutscher Finanz- und Wirtschaftsinstitutionen sehen wegen der Ukraine-Krise eine erhöhte Gefahr dauerhafter Inflation.

«Das Risiko einer Lohn-Preis-Spirale ist deutlich höher geworden», sagte die Wirtschaftsweise Veronika Grimm in einer dpa-Umfrage. «Die Wahrscheinlichkeit steigt, dass wir mittelfristig eine Lohn-Preis-Spirale sehen werden», sagte auch Marc Schattenberg von Deutsche Bank Research.

Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin der staatlichen KfW-Gruppe, sagte: «Die Inflation kann weiter steigen und sich wenigstens vorübergehend verfestigen». In jedem Fall seien die wirtschaftlichen Folgen des russischen Überfalls auf die Ukraine gravierend für Deutschland. Katharina Utermöhl von der Allianz-Gruppe sieht das ähnlich: «Der deutschen Wirtschaft stehen schwere Zeiten bevor. Die abstürzenden Frühindikatoren belegen, dass der Einmarsch Russlands in der Ukraine auch eine konjunkturelle Zäsur eingeläutet hat.»  Weiterlesen

Ifo-Institut erwartet bis zu 6,1 Prozent Inflation

München (dpa) – Das Ifo-Institut erwartet in diesem Jahr nur noch zwischen 2,2 und 3,1 Prozent Wirtschaftswachstum, aber einen Anstieg der Inflation auf 5,1 bis 6,1 Prozent.

Das wäre die höchste Rate seit 1982. Hauptgrund sei Russlands Krieg in der Ukraine und der starke Anstieg der Öl- und Gaspreise, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser am Mittwoch in München.

Die Inflation verringere die Kaufkraft der Verbraucher im Gesamtjahr um etwa 30 Milliarden Euro. «Wir werden in den nächsten Monaten bestimmt Raten sehen, die bei sechs Prozent oder sogar leicht darüber liegen», sagte Wollershäuser. Das bremse den privaten Konsum und die Erholung der Wirtschaft nach dem Corona-Einbruch deutlich. Weiterlesen

Einzelhandel im Land: Umsatzplus zu Jahresbeginn

Bad Ems (dpa/lrs) – Der Umsatz im rheinland-pfälzischen Einzelhandel lag im Januar preisbereinigt zwölf Prozent über dem von Januar 2021. Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau im Januar 2019 erhöhten sich die Umsätze real um 2,7 Prozent, teilte das Statistische Landesamt in Bad Ems am Dienstag mit. Die Umsatzentwicklung verlief dabei unterschiedlich: So verbuchte der Lebensmittelhandel ein Minus von 5,2 Prozent, der Nicht-Lebensmittelbereich dagegen ein Plus von 29 Prozent. Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau im Januar 2019 lag der Zuwachs hier bei 3,1 Prozent. Weiterlesen

Bundesbank: Krieg bremst Aufschwung und treibt Preise

Frankfurt/Main (dpa) – Der Krieg in der Ukraine bremst nach Einschätzung der Bundesbank die deutsche Wirtschaft vorübergehend deutlich.

«Die Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine dürften die wirtschaftliche Aktivität in Deutschland ab März spürbar belasten», fasst die Deutsche Bundesbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht März zusammen. «Die für das zweite Vierteljahr angelegte starke Erholung dürfte aus heutiger Sicht (…) deutlich schwächer ausfallen.» Weiterlesen

Sanktionen: Deutlicher Schaden für Russland erwartet

Mannheim (dpa) – Die wirtschaftlichen Folgen der Russland-Sanktionen in Deutschland und im Euroraum halten sich nach Einschätzung von Finanzmarktexperten laut einer Umfrage in Grenzen.

Nach Angaben des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sehen 79 Prozent der Teilnehmer in einer steigenden Inflation die stärksten Auswirkungen. Zugleich erwartet die Mehrheit (74 Prozent) nur einen moderaten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts im Euroraum.

Deutliche Konsequenzen sehen die Expertinnen und Experten dagegen für Russlands Wirtschaft. «Dabei wird den Maßnahmen gegen die russische Zentralbank die größte Wirkung zugeschrieben», erläuterte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die internationalen Devisenreserven der russischen Zentralbank sind infolge von Sanktionen weitgehend blockiert. Eine Mehrheit von 91 Prozent der Befragten erwartet dadurch Schäden für die Wirtschaft Russlands. 40 Prozent gehen dabei sogar von einem hohen Schaden aus. Weiterlesen

Wirtschaft wegen Ukraine-Krieg in «Turbulenzen»

Mainz (dpa/lrs) – Enorm gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe, Sorgen um die Gasversorgung und Unsicherheit wegen der Sanktionen gegen Russland: Der Krieg in der Ukraine trifft die rheinland-pfälzische Wirtschaft an vielen Stellen. Günter Jertz, Hauptgeschäftsführer der Industrie und Handelskammer (IHK) Rheinhessen, sprach am Freitag von einer «der größten Turbulenzen der vergangenen Jahrzehnte», in die die exportstarke rheinland-pfälzische Wirtschaft geraten sei. Die Hoffnung, dass mit einem Abflauen der Corona-Pandemie wieder Normalität einkehre, sei geschwunden. Weiterlesen

US-Notenbank vor erster Leitzins-Erhöhung seit Corona-Krise

Washington (dpa) – Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) entscheidet an diesem Mittwoch über die erste Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Coronavirus-Pandemie.

Der Leitzins liegt derzeit noch in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent. Experten rechnen wegen der anhaltend hohen Inflationsrate nun mit einer Erhöhung um 0,25 Prozentpunkte. Zudem wird ein Ausblick auf weitere Zinsschritte erwartet, mit denen die Notenbank die Teuerungsrate bremsen will.

Die Entscheidung der Fed wird nach der Sitzung des Zentralbankrats (19.00 Uhr MEZ) bekanntgegeben werden. Im Anschluss wird Notenbankchef Jerome Powell die Beweggründe der Fed erläutern und einen Ausblick auf den weiteren Kurs der Geldpolitik geben. Zudem wird die Notenbank neue Konjunktur-, Zins- und Inflationsprognosen für die weltgrößte Volkswirtschaft vorlegen. Weiterlesen

Energiepreise: Österreich will Änderung der EU-Mindeststeuersätze

Brüssel (dpa) – Der österreichische Finanzminister Magnus Brunner fordert eine vorübergehende Änderung der EU-Steuerregeln, um die hohen Energiepreise zu kompensieren. Es gebe auf EU-Ebene die Herausforderung der Mindeststeuersätze, sagte Brunner am Rande eine Treffens der Finanz- und Wirtschaftsminister des Euroraums am Montag in Brüssel. Er werde mit seinen Kollegen besprechen, ob man temporär unter diese Steuersätze gehen könne. Es gehe insbesondere um die Mineralölsteuer für Treibstoffe sowie Energieabgaben. Weiterlesen

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